Kathlen Gruner

Auslandssemester in Valencia WS 07/08
Erfahrungsbericht: Kathlen Gruner
Fachhochschule Hannover
Fakultät lll - Medien, Information und Design
Studiengang: Produktdesign
Partnerhochschule: Escuela de Arte y Superior de Diseno de Valencia
Pintor Domingo,20
46001 Valencia
Tel: 963.156.700
Valencia ist eine vielseitige Stadt. Die meisten brauchen einen zweiten Blick, um sich zu
verlieben. Aber die Vielseitigkeit, Atmosphäre, das Temperament, Sonne, Strand und mehr
haben es mir angetan.
Vor Beginn des Studiums habe ich mir noch 2 Wochen Zeit genommen Valencia und Umgebung zu erkunden.Am Anfang ist alles sehr neu und ungewohnt, wenn man dann erstmal ein paar Leute kennen gelernt hat, geht alles sehr schnell. In der „Kennenlernwoche“
trifft man auf die anderen Erasmus-Studenten und man kann sich austauschen über die
Wohnungssituation, Einkaufsmöglichkeiten etc..
Die Partnerhochschule EASD ist in 2 Bereiche gegliedert. Einmal der Fachbereich Design
(Grafik, Produkt, Mode...) und einmal den Fachbereich Kunst (Schmuck, Bildhauerei, Fotografie...).
Der Fachbereich Design befindet sich im Zentrum, dem Barrio „El Carmen“. Der Fachbereich Kunst liegt etwas außerhalb des Zentrums, jedoch mit Bahn und Bus gut zu erreichen. Die ersten 2 Wochen hat man Zeit, um sich einen Stundenplan zusammenzustellen.
Dabei stehen einem der jeweilige Koordinator des Faches und Laura Ruiz, die ErasmusKoordinatorin zur Seite. Es ist empfehlenswert, in möglichst viele Kurse mal reinzuschauen, da meistens doch was ganz anderes dahintersteckt, als man erwartet.
Für mich war es wichtig, Fächer zu belegen, die es an der FHH nicht gibt. Somit entschied
ich mich für Schmuckdesign. Der Wechsel im Studiengang war problemlos möglich und
kann ich auch nur empfehlen, für diejenigen, die gerne mal woanders reinschnuppern wollen. Die Grundausrüstung wird größtenteils vom Werkstattleiter zur Verfügung gestellt,
somit muss man sich nur noch um Material und einen Werkzeugkasten kümmern. Spezielle Geräte und Werkzeuge stehen einem in der Werkstatt zur Verfügung.
In den Kursen wird auch für Neulinge Grundlagenwissen vermittelt und man hat die Möglichkeit, frei zu arbeiten, viele neue Materialien kennen zu lernen, es werden Workshops
angeboten, Ausflüge und man trifft sich an dem ein oder andren Feiertag zum Quatschen
und Austauschen...
Die Kurse haben sehr früh begonnen. Meist war ich von 8:00 bis 15:00 in der Schule. So
konnte ich jedoch den restlichen Tag gut nutzen. Es gibt im Fachbereich Design aber auch
einen Nachmittagsstundenplan bis 21:00. Als Erasmusstudent hat muss man jedoch bei
beiden Plänen keine Angst haben, keinen Platz mehr zu kriegen, da es eigentlich immer
möglich ist.
Da meine Wohnung im südlichen Teil Valencias gelegen war, musste ich morgens mit den
öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule. Dafür lohnt es sich, ein Monatsticket zu kaufen
(für Studenten etwa 26 Euro) was für Bus und Metro gilt. Wenn man nicht regelmäßig
fährt, gibt es Zehnerfahrkarten (Bonobus/-metro) mit denen man 50% vom Einzelkauf einspart.
Wenn man es eilig hat, sollte man die Metro nutzen, da der Busverkehr sehr unregelmäßig
ist und hier und da auch gerne mal einer ausfällt.
Ansonsten ist ein Fahrrad empfehlenswert. Fahrräder kann man in Secondhand-Läden
sowie auf dem Markt günstig erwerben. Bei einigen Zimmern gibts das Fahrrad auch
gleich mit dazu.
Auf dem Wohnungsmarkt habe ich mich direkt vor Ort umgeschaut. In der Schule liegen
oft Zettel herum und zusätzlich habe ich im Internet geschaut, wo ich dann auch letztendlich mein Zimmer gefunden habe (www.loquo.com). Bis dahin habe ich in verschiedenen
Hostels übernachtet:
Hospederia Pilar Center Valencia FeetupHostel nahe Mercado Central (DZ 35€ mit Bad/Dusche/WC)
Youthhostel (Übernachtung 16€ inkl. Frühstück, Internet)
liebevoll eingerichtetes Hostel mit verschiedenen Räumen
(DZ 50€, inkl. Frühstück, Internet)
Für Besuch:
HomeHostelDeluxe (30€ pro Person inkl. Frühstück)
5 Minuten von der „ciudad de las Artes y Ciencias“
In meinem Semester waren sehr viele deutsche da (22 von 23). Von daher kann ich eine
spanische WG und einen zusätzlichen Spanischkurs nur empfehlen.
Es gibt einen von der Uni angebotenen Kurs für etwa 65€ im Semester. Eine Freundin hat
mich jedoch auf eine private Sprachschule hingewiesen mit wesentlich kleineren Gruppen
und zeitlich wählbaren Kursen. Die Stunden sind da etwas teurer, aber man ist flexibel und
wird persönlich betreut.
Hispania, español para extranjeros
Pasaje Doctor Serra, 1 - entresuelo 4
46004 - Valencia
España
Tel.: 0034 96 351 05 05
Fax: 0034 96 351 16 51
www.hispania-valencia.com
[email protected]
Für Design- und Kunstinteressierte ist Valencia optimal. Wenn man sich etwas umhört,
bekommt man auch die kleinen Events mit. Oft finden kleine Ausstellungen der einzelnen
Fachbereiche statt oder es gibt Freikarten für Messen und Ausstellungen.
Museen: IVAM, MUVIM, Museo de las bellas Artes...
Kleinkram, Schreib- und Bastelzeug über Geschirr, bis Hausschuhe und
Kunststoffblumen..also ALLES kann man in den „tiendas de chino“ kaufen. Der Preis überschreitet meist nicht die 75ct-Marke. Frischen Fisch, Obst, Gemüse gibts im Mercado Central, der aber leider nur bis 15:00 in der Woche geöffnet hat.
Jeden Dienstag findet im Radio-City eine Flamencoshow statt. Ich hab es leider erst zum
schluss geschafft, hinzugehen. Aber man sollte diese unbedingt gesehen haben. Für 6 €
gibt‘s noch ein Freigetränk dazu und jede Menge spanisches Temperament.
Weiterhin zum Pflichtprogramm gehören:
Churros essen im Valor oder der Horchateria am Plaza de la Reina
Besteigen des „Micalet“, man kann über ganz Valencia gucken
Mistela trinken in der Bar „L‘ermita“, urgemütlich, etwas versteckt im Barrio „El Carmen“
Wochenendausflug nach Cuenca, traumhafte, historische spanische Kleinstadt
Bocadillo con Tortilla de Patata im Mari Toñi in der Calle Alboraya
...
Es gibt viel zu entdecken.
Die Möglichkeit, während des Studiums ins Ausland zu gehen, kann ich nur empfehlen.
Valencia ist dafür optimal geeignet, weil man die Möglichkeit hat, sich sowohl kulturell,
sprachlich und künstlerisch weiterzuentwickeln.
Im Studium selbst hat mich der Richtungswechsel zum Schmuckdesign weitergebracht. Zu
Anfang habe ich auch ein Projekt im Fachbereich Produktdesign begonnen und konnte
zwar Gelerntes anwenden aber nicht ausbauen. Dafür ist es wichtig, sich zu Beginn möglichst viel um- und anzuschauen.