Werkheft Katechese - Sehen und Handeln

Sehen und Handeln
Katechese
2016
Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken
Inhaltsverzeichnis
Sehen und Handeln
Brot für alle und Fastenopfer führen seit 1969
jährlich eine ökumenische Kampagne in der
vorösterlichen Fastenzeit durch. Seit 1994 beteiligt
sich auch Partner sein, das Hilfswerk der christkatholischen Landeskirche.
Die Kampagne hat zum Ziel, die breite Öffentlichkeit für die Ungerechtigkeit zu sensibilisieren, dass
weltweit rund eine Milliarde Menschen an Hunger
leidet. Diese Realität zur Kenntnis zu nehmen
genügt jedoch nicht. Deshalb zeigen die drei Werke
Handlungsmöglichkeiten auf: das eigene Konsumverhalten zu verändern, ein Südprojekt mit einer
Spende zu unterstützen oder sich an einer Aktion
zu beteiligen. So wird die Passions- beziehungsweise Fastenzeit zum Inbegriff der gelebten Solidarität.
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Editorial3
Kampagne 2016
4
Unterstufe5
Sorgfalt und Nächstenliebe
Mittelstufe8
Nahrung, Wasser, ein Zuhause?
Oberstufe 11
Gold oder Nahrung? Jugendarbeit14
Über Regeln reden…
Arbeitsblätter und didaktische Beilagen
16
Projektländer Burkina Faso und Südafrika 23
Aktionsideen24
Filmhinweise25
Werkeigene Angebote
26
Schulbesuche und Workshops
27
Webseite zur Kampagne
• www.sehen-und-handeln.ch/katechese
Die Webseite enthält das Werkheft in losen Blättern sowie ergänzende Arbeitsunterlagen.
Bürenstrasse 12, Postfach 1015, 3000 Bern 23,
Tel. 031 380 65 65, Fax 031 380 65 64,
[email protected], www.brotfueralle.ch
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Alpenquai 4, Postfach 2856, 6002 Luzern,
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oder direkt an 041 227 59 12, [email protected]
Geschäftsstelle, Peter Grüter, Kirchgässli 2,
4310 Rheinfelden, Tel. 061 831 50 13,
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2
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Die Webseite enthält Hintergrundinformationen
zur Kampagne. Sie bietet Downloads, Texte und
Bildmaterial in verschiedenen Auflösungen für
Druck und Kopie.
Impressum
Werkheft Katechese 2016
Redaktion
Rosemarie Fähndrich, Fastenopfer
Stephan Tschirren, Brot für alle
Lektorat
Franziska Landolt, www.1-2-fehlerfrei.ch
Titelfoto
Annette Boutellier
Fotonachweis© Fastenopfer (Patricio Frei, Meinrad Schade, Rosemarie Fähndrich),
Brot für alle (Patrick Kummer)
Auflage
16 810 Exemplare
Gestaltung
ComMix AG, Wabern
Druck
Binkert Buag AG, Laufenburg
Papier
Cyclus Offset, 100% Recyclingfasern
© Fastenopfer, Luzern/Brot für alle, Bern – Herbst 2015
Editorial
Es ist nicht alles Gold,
was glänzt
Liebe Leserin, lieber Leser
Fastenopfer und Brot für alle haben für den aktuellen
Kampagnenslogan grosse Worte gewählt. Sie ermutigen und fordern auf, Verantwortung zu übernehmen
und sich für gerechte Strukturen zu engagieren. Die
Einladung richtet sich an Menschen guten Willens, an
Entscheidungsträgerinnen und –träger und an eine
breite Öffentlichkeit, ihre Konsumentscheidungen
zugunsten benachteiligter Menschen zu treffen, ihre
politischen Rechte wahrzunehmen.
Zu grosse Worte also für Kinder und Jugendliche?
Wir meinen Nein. Die Begriffe Sorgfalt und Gerechtigkeit haben nämlich auch eine persönliche, für Kinder
und Jugendliche begreifbare Ebene: Was bedeutet
Sorgfalt mit Dingen, mit Mitmenschen, mit mir selbst?
Was heisst Gerechtigkeit angesichts der so komplett
unterschiedlichen Lebenswirklichkeit von Schweizer
Kindern und jener von Kindern im Umfeld einer Goldmine in Burkina Faso? Porträts geben Einblick in ihr
Leben: Oumarou Maïga berichtet von seiner dreistündigen Fahrt mit dem Esel, um sauberes Wasser zu
holen. Azéta Ouédraogo verbringt einen grossen Teil
ihrer Ferien auf dem Feld, um mitzuhelfen, den Ernteertrag zu verbessern. Der 13-jährige Samuel Cissé
arbeitet als Koch für die Arbeiter einer Goldmine.
Übungen und Spiele laden ein, alltägliche Bedürfnisse
aus einer andern Perspektive zu betrachten. Zur
Auseinandersetzung mit ganz unterschiedlichen
Lebensbedingungen regt das Quartettspiel «Mahlzeit»
an.
Sorgfalt und Gerechtigkeit sind seit jeher auch biblische Themen. Wir haben folgende beispielhaften
Perikopen gewählt: den barmherzigen Samariter als
Beispiel der Nächstenliebe. Der Turm von Babel regt
an, die vielen Bedürfniswünsche zu hinterfragen. Im
Buch der Sprüche wird die Weisheit dem Besitz von
Silber und Gold gegenübergestellt.
Die AG Katechese ist für das vorliegende Heft verantwortlich:
Hélène Bourban, Rosemarie Fähndrich, Stephan Tschirren,
Daria Lepori.
Das Jugendangebot stellt Fragen. Auch sie beziehen
sich auf das Kampagnenthema. Welche Voraussetzungen braucht es, damit Regeln eingehalten werden?
Unter welchen Bedingungen machen Regeln Sinn,
unter welchen nicht?
Wir danken Sabina d’Episcopo und Heike Dönni für
ihre fachliche Mitarbeit. Ihnen verdanken wir wesentliche Impulse für das Zustandekommen der Bausteine.
Zudem haben sie die vorliegenden Bausteine mit ihren
Religionsklassen erprobt.
Unser Dank gilt auch Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser.
Wir hoffen, das Werkheft möge Sie leiten, den Kindern
und Jugendlichen einen klitzekleinen Aspekt der
grossen, globalen Welt zu vermitteln. Die grossen
Worte überlassen wir der breiten Öffentlichkeit.
Danke für Ihr Engagement!
Rosemarie Fähndrich
Religionspädagogin
Fastenopfer
Stephan Tschirren
Bildung und Katechese
Brot für alle
3
Kampagnenthema
Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken
Konzerne mit Sitz in der Schweiz stehen immer wieder negativ in den Schlagzeilen: In ihren internationalen Tätigkeiten verletzen sie allzu häufig Menschenrechte und Umweltstandards. Brot für alle und Fastenopfer haben zusammen mit 60 anderen Organisationen die Konzernverantwortungsinitiative
lanciert. Das Ziel: verbindliche Regeln für Konzerne zum Schutz von Mensch
und Umwelt – auch bei Tätigkeiten im Ausland.
verschmutztem Wasser. Immer
wieder kommt es zu Vertreibungen.
Gewalt und Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter sind an der
Tagesordnung.
Sowohl bei Geschwindigkeitsbeschränkungen im Strassenverkehr
als auch beim Bezahlen der Steuern:
Es ist klar, diese Vorschriften sind
verbindlich und gesetzlich geregelt,
damit sie eingehalten werden. Doch
wenn es um die Aktivitäten multinationaler Konzerne im Ausland und die
Einhaltung der Menschenrechte oder
den Schutz der Umwelt geht, sollen
freiwillige Massnahmen genügen.
Die Partnerorganisationen von
Fastenopfer und Brot für alle stellen
aber immer wieder fest und Studien
belegen es: Freiwilliges Engagement
der Unternehmen reicht nicht aus, um
die Umwelt- und Menschenrechtssi4
tuation in Abbaugebieten nachhaltig
zu verbessern. Deshalb steht in der
Ökumenischen Kampagne 2016 die
Konzernverantwortung im Zentrum.
Wir fordern verbindliche Regeln für
sorgfältiges und verantwortungsbewusstes Wirtschaften, auch – und vor
allem – im Ausland. Eine gesetzlich
verankerte Sorgfaltspflicht soll
sicherstellen, dass Konzerne ihre
Verantwortung wahrnehmen.
Was es für die betroffenen Menschen
bedeutet, direkt neben einer Goldmine zu leben, zeigen unsere Beispiele
aus Burkina Faso. Der Goldabbau
führt zu vergifteten Böden und
Die Schweiz ist im weltweiten
Goldhandel die Nummer 1: Rund zwei
Drittel des weltweit hergestellten
Feingoldes werden in der Schweiz
verarbeitet. Darüber, wo das Gold
abgebaut wird, ist aber nur wenig
bekannt. Bekannt ist immerhin, dass
ein Grossteil des Goldes, das aus
Burkina Faso kommt, in der Schweiz
verarbeitet wird. Wir meinen, wenn
ein Grossteil dieses Goldes in
Schweizer Unternehmen verarbeitet
wird, müssten die Unternehmen
nachweisen, dass sie ihre Sorgfaltspflicht in Burkina Faso wahrnehmen
und dafür sorgen, dass das Gold
unter menschenwürdigen Bedingungen abgebaut wird.
Die Ökumenische Kampagne 2016
steht unter dem Motto «Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken».
Damit wollen wir betonen, dass die
Übernahme von Verantwortung eine
Voraussetzung für mehr Gerechtigkeit ist. Dies gilt in den grossen
weltwirtschaftlichen Zusammenhängen, aber auch in den zwischenmenschlichen Beziehungen unter
Kindern und Jugendlichen.
Baustein Unterstufe
Sorgfalt und
Nächstenliebe
Einleitung
Der Baustein nimmt aus der Thematik der Ökumenischen
Kampagne den Aspekt der Sorgfalt auf: Sorgfältiges
Handeln, ein sorgfältiger Umgang mit Dingen und unter
Menschen leiten durch den Baustein. Dazu dienen im
ersten Teil spielerische Elemente. Die biblische Erzählung des barmherzigen Samariters weist auf die Nächstenliebe und den sorgfältigen Umgang unter Menschen
hin. Die Porträterzählung von Oumarou Maïga aus
Burkina Faso gibt Einblick in eine Welt, in welcher der
sorgfältige Umgang mit Menschen und der Natur zu wünschen übrig lässt. Das Basteln eines Mobiles und das
entsprechende Ausbalancieren erfordern die praktischen
Fähigkeiten der Kinder im sorgfältigen Tun. Mit der
Einladung zu einer Sammelaktion schliesst der Baustein ab.
Hintergrundinformationen zum Kampagnenthema Seite 4.
Ziele
•Die Kinder erleben den sorgfältigen Umgang mit
fragilen Dingen.
• Im Spiel spüren sie dem Handeln des barmherzigen Samariters nach.
• Sie kennen Aspekte aus dem Leben eines Kindes aus Burkina Faso.
• Sie handeln sorgfältig im Gestalten und Austarieren eines Mobiles.
Inhalte / Methodische Formen
Sorgfältig mit Dingen umgehen
«Mitte» mit einem Tuch belegen. Kinder stellen sich im Kreis um das Tuch. Sie stehen Schulter an Schulter und
halten die Hände auf den Rücken. Die Lehrperson legt jedem Kind einen Gegenstand in die Hände, mit dem es
vorsichtig umgehen muss: sehr dünnes Papier, getrocknete Pflanzen, fragiles Glas, Schneckenhaus, Muschel,
Vogelfeder, Mine eines Minenbleistiftes. Auf ein Zeichen hin geben die Kinder die Gegenstände hinter ihrem Rücken
reihum weiter bis der Gegenstand wieder beim ersten Kind ankommt. Nun sagt jedes Kind was es in den Händen
hält und legt den Gegenstand auf das Tuch in die «Mitte».
Gesprächsimpuls: Was hast du beim Spiel erlebt? Wie hast du dich verhalten? Was ist den Gegenständen gemeinsam? Neben Gegenständen müssen wir im Leben auch sonst sorgfältig umgehen, womit?
Gesprächsziel: Nicht nur Gegenstände, auch die Menschen untereinander benötigen einen sorgfältigen Umgang.
Material: Tuch, verschiedene Gegenstände
Achtsamkeitsübung
Impuls: Das Zusammenleben unter Menschen ist angenehm, wenn sie sorgfältig miteinander umgehen. Das zeigt
sich auch im gemeinsamen Spiel. Die beiden nachfolgenden Übungen dienen der Auswahl.
Spiegelpantomime: Zweiergruppen stellen sich einander gegenüber so auf, dass sie genügend Raum für Arm- und
Beinbewegungen haben. Dann beginnt ein Kind, sich langsam zu bewegen. Das zweite Kind versucht die Bewegung
des anderen im selben Augenblick spiegelbildlich nachzuahmen. Anschliessend wechseln.
Seilübung: Alle fassen gemeinsam ein am Boden liegendes Seil so an, als sei es eine kreisrunde Glasplatte. Diese
«Glasplatte» wird sorgfältig durch den Raum getragen und herauf- und hinuntergehoben. Austausch über das
Erlebte.
Material: eventuell langes Seil
5
Baustein Unterstufe
Inhalte / Methodische Formen
Biblische Erzählung
Im Spiel haben wir erlebt, dass ein sorgfältiger Umgang miteinander und mit Gegenständen eine wohltuende
Wirkung hat. In der Bibel wird von einer Situation erzählt, in der ein fremder Mensch mit einem verletzten Menschen
sehr sorgfältig umgeht. Die Erzählung des barmherzigen Samariters, Lk 10,25–37 aus «Mit Gott unterwegs», erzählen.
Anstelle der Einleitung in die Erzählung, in der es um die Frage der Nächstenliebe geht, die Situation mit eigenen
Worten beschreiben.
Nach der Erzählung ein erweiterndes Gespräch führen: «Ein vornehmer Priester, ein Tempeldiener und ein Samariter kamen vorbei. Wer geht mit dem Verwundeten sorgfältig um?»
Material: Biblische Erzählung
Pantomime
In Zweiergruppen stellen die Kinder die Situation des Verwundeten und das Handeln des Samariters pantomimisch
dar. Vor dem Spiel nochmals jenen Teil erzählen, in dem der Samariter zu Hilfe kommt.
Austausch über die Erfahrung der Kinder.
«Mitte» mit einem Herzen erweitern
Ein grosses, auf ein A3-Blatt gedrucktes Herz in die «Mitte» legen. Das Herz ist in zwei Hälften geteilt.
Gespräch: Welche Bedeutung hat das Herz? Was bedeutet Liebe? Bezug zur biblischen Erzählung nehmen. Das
Wort «Samariter» in die eine Herzhälfte eintragen. Die Kinder erzählen anschliessend von ihren eigenen Erfahrungen in Bezug auf die Nächstenliebe. Dann tragen sie die Namen ihrer Nächsten in dieselbe Hälfte des Herzens ein.
Material: Gedrucktes Herz, Marker
Porträt aus Burkina Faso
Der Samariter geht mit dem Verwundeten sorgfältig und achtsam um. Auch in unserem Zusammenleben lohnt es
sich, ebenso zu handeln. Aber nicht alle Menschen haben das Glück, dass sie wohlgesinnte Menschen um sich
haben. Die Erzählung von Oumarou zeigt eine ganz andere Situation. Oumarou lebt in Burkina Faso, in Afrika. Er
hat erlebt, was es bedeutet, wenn Menschen nicht sorgfältig miteinander umgehen.
Vor der Erzählung den Begriff «Goldmine» klären. Das Porträt vortragen. Danach einen Krug mit Wasser und eine
Schale mit Hirse zur «Mitte» stellen.
Gespräch über die Situation von Oumarou führen. Betonen, dass das Wasser vergiftet ist und das tägliche Essen
nicht ausreicht. Den Namen von Oumarou und Stichworte zu seiner Situation in die zweite Hälfte des Herzens
notieren. Die beiden Hälften miteinander vergleichen.
Mit einem Gebet, das den Dank für unsere Situation und eine Bitte für die Situation von Oumarou enthält, abschliessen.
Material: Porträt M1/Kinderzeitschrift jumi oder Kiki (Bestellschein/Webshop), Krug mit Wasser, Schale mit Hirse
Mobile basteln
Impuls: Das Wort «sorgfältig» hat uns durch die ganze Lektion begleitet. Wenn wir nun ein Mobile basteln, müssen
wir dieses ganz sorgfältig ausbalancieren, damit es ins Gleichgewicht kommt.
Kleingruppen gestalten aus einem einfachen Zweig ein Mobile. Der Zweig wird mit einem stabilen Faden an der
Decke oder an einer Lampe befestigt. Naturmaterial, Recyclinggegenstände und Bastelmaterial werden mit Fäden
an den Zweig gehängt und sorgfältig ins Gleichgewicht gebracht. Die Mobiles lassen sich möglicherweise anlässlich einer Sammelaktion zugunsten der Projektarbeit der Werke verkaufen.
Auf die Sammelaktion zugunsten der Projektarbeit von Fastenopfer und Brot für alle verweisen. Aktion durchführen und/oder Sammelsäcklein/-box verteilen.
Projekthinweise und weitere Aktionsideen Seite 23 und 24.
6
Baustein Unterstufe
Mit Naturmaterialien und Recyclinggegenständen lassen sich hübsche Mobiles gestalten.
jumi «Gold»
Nr. 4 Januar/Februar 2016
Das He
Fast ft zum
enop
fer
Kinder und Kirche
K
2
2016
D
GOL
jumi schaut gemeinsam mit dem Fastenopfer nach Burkina Faso. Dort werden Familien vom
Land vertrieben – sie müssen Goldminen Platz machen. Fastenopfer setzt sich für die Menschen dort ein und jumi macht mit: Mit viel Wissenswertem rund um das Thema Gold und
einer lustigen Idee für die Spendensammlung.
www.jumi.ch – Bestellschein/Webshop, Fr. 1.50
Wie die Kinderhand das Entenküken sanft streichelt, behandelt man seine Haustiere –sorgfältig und achtsam. Kiki und Brot
für alle haben für diese Ausgabe eng zusammengearbeitet. Kinder werden angeleitet, mit
Mitmenschen, Tieren, Pflanzen und Gegenständen sorgfältig umzugehen. Von Verantwortung
spricht auch die Bibel: «Gott, der Herr, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er
übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen.» Gen 2,15
www.kiki.ch – Bestellschein/Webshop, Fr. 3.–; ab 10 Stück Fr. 1.80
Ich passe gut auf!
Sehen und Handeln
Kiki «Ich passe gut auf!»
2016
Gottesdienste
Werkheft Gottesdienste
Der Familiengottesdienst fragt kritisch: Ist alles Gold, was glänzt? Die Geschichte von Oumarou Maïga zeigt, dass die Lebensbedingungen von Menschen, die vom Goldabbau betroffen
sind, weder glänzend noch goldig sind. Anders die Zehn Gebote in der goldenen Bundeslade.
Sie helfen uns, selber zu Goldmenschen zu werden.
Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken
7
Baustein Mittelstufe
Nahrung, Wasser,
ein Zuhause?
Einleitung
Der Baustein geht von den alltäglichen Bedürfnissen der
Kinder aus. Neben den Grundbedürfnissen sind wohl bei
den meisten Schweizer Kindern auch die Sicherheitsbedürfnisse, die sozialen Bedürfnisse und grossenteils
auch die Selbstverwirklichungsbedürfnisse gedeckt.
(Die Begriffe sind von der Maslowschen Bedürfnispyramide entlehnt.) Im Gegensatz dazu zeigt das Interview
mit der 13-jährigen Azéta Ouédraogo aus Burkina Faso,
dass für sie und ihre Familie die Grundbedürfnisse wie
Nahrung, Wasser und ein Zuhause nur unter widrigen
Umständen zugänglich sind. Die grundlegende Bedeutung der menschlichen Grundbedürfnisse wird anhand
eines Turmes veranschaulicht. Die biblische Erzählung
des Turms von Babel verortet den Baustein in das
christliche Umfeld. Den kreativen Aspekt des Bausteins
nimmt das Basteln einer Gerechtigkeitsklassenkette aus
Papierperlen auf. Ketten aus Papierperlen lassen sich
denn auch für eine Sammelaktion zugunsten von
Fastenopfer und Brot für alle herstellen.
Die unterschiedlichen Lebensbedingungen in verschiedenen Ländern und die Frage nach der damit verbundenen Ungerechtigkeit können auch mit dem neuen
Quartettspiel «Mahlzeit» thematisiert werden.
Hintergrundinformationen zum Kampagnenthema siehe
Seite 4.
Die vorgeschlagenen Elemente sind eine Vielfalt von
Ideen. Wir überlassen es Ihnen, jene Auswahl zu treffen,
die Ihnen und Ihrer Klasse entspricht.
Ziele
•Die Kinder kennen die menschlichen Grundbedürfnisse.
•Sie sind sich der Unterschiede der Bedürfnisse durchschnittlicher Schweizer Kinder und jener von benachteiligten Kindern in Burkina Faso bewusst.
•Sie setzen sich mit der biblischen Erzählung des Turms
von Babel auseinander.
•Sie machen sich Gedanken zum Thema Gerechtigkeit.
•Sie engagieren sich für eine Aktion zugunsten der Werke.
Inhalte / Methodische Formen
Raum vorbereiten
«Mitte» mit Brot, einer Schale mit Goldhirse, einem Krug Wasser und einem Symbol für das Zuhause (beispielsweise ein flauschiges Kissen) gestalten. Weltkarte ist aufgehängt.
Material: Tuch, Weltkarte, diverses Material
Einstieg
Vor der Begrüssung Zettel verteilen und die Kinder einladen, darauf ein Stichwort zu notieren, das aussagt, was
ihnen an ihrem Zuhause am wichtigsten ist. Die Zettel einsammeln und unkommentiert zur «Mitte» legen.
Material: Zettel, Schreibzeug
Das ABC der Bedürfnisse
Ein Blatt mit den Buchstaben des Alphabets verteilen. In Kleingruppen notieren die Kinder zu jedem Buchstaben,
was ihnen für das tägliche Leben wichtig ist. Darauf hinweisen, dass auch die lebensnotwendigen Bedürfnisse wie
8
Baustein Mittelstufe
Essen, Trinken, ein Zuhause und weitere Bedürfnisse wie Ausbildung, Sicherheit, Wärme, Elektrizität und Freundschaft dazugehören. Anschliessend suchen die Kinder, wiederum gruppenweise, ihre drei wichtigsten Bedürfnisse
heraus und bezeichnen sie. Die Kinder geben ihre Resultate bekannt. Sie werden an der Wandtafel festgehalten.
Material: Arbeitsblatt mit den Buchstaben des Alphabets, Schreibzeug
Schweiz – Burkina Faso
Auf der Weltkarte die Schweiz und Burkina Faso bezeichnen. Burkina Faso ist 6,5-mal grösser als die Schweiz und
hat doppelt so viele Einwohnerinnen und Einwohner. Die Hauptstadt heisst Ouagadougou.
Interview aus Burkina Faso
Azéta Ouédraogo und ihre Familie wurden in Burkina Faso einer Goldmine wegen umgesiedelt. Azéta berichtet
über ihre Lebensumstände. Interview vortragen.
Impulsfrage: «Ist es gerecht, was Azéta passiert ist?» Im Gespräch die Gedanken zur Lebenssituation von Azéta
austauschen. Die Gemeinsamkeiten von Azéta und der eigenen Situation besprechen.
Material: Porträt M2/Kinderzeitschrift tut
Turm der menschlichen Bedürfnisse
Dazu dienen hölzerne Rechteckstücke, 10 cm lang. (Die Rechteckstücke lassen sich aus ein Meter langen Rechteckleisten, 9 x 23 mm, Fichte/Tanne/Kiefer zuschneiden. In Do-it-Geschäften erhältlich. Auch «Kappla»-Hölzchen sind
geeignet.) Die Rechteckstücke werden im Voraus mit wasserfestem Filzstift einzeln beschriftet: Nahrung, Wasser,
Zuhause, Ausbildung, Wärme, Sicherheit, Schutz, Geborgenheit, Freundschaft, Gemeinschaft, Elektrizität, Telefon,
Computer, Musik, Spiel, Instrument, Hobby.
Mit den Rechteckstücken wird ein Turm aufgebaut. Zuunterst kommen die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser,
ein Zuhause, dann die Sicherheitsbedürfnisse, die sozialen Bedürfnisse und zuletzt die Selbstverwirklichungsbedürfnisse. Den Turm so stehen lassen.
Material: Hölzerne Rechteckstücke, beschriftet
Biblische Erzählung «Der Turm von Babel»
Einführung: Das Erste Testament erzählt eine Geschichte, in der die Menschen gut zusammenleben. Sie haben, was
notwendig ist, aber sie sind damit nicht zufrieden. «Der Turm von Babel», 1. Mose 11,1–9 erzählen.
Impulsfrage: Was erzählt die Geschichte?
Material: Biblische Erzählung M3
Pantomime zur biblischen Erzählung
Kinder drücken mimisch aus, was die Menschen erleben. Klasse in vier Gruppen einteilen. Jeder Gruppe einen Teil
der Erzählung zuordnen. Jede Gruppe liest ihren Teil nochmals. Dann übt sie ihren Teil als Pantomime ein:
1. Gruppe: Abschnitt 1–4; 2. Gruppe: Abschnitt 5–6; 3. Gruppe: Abschnitt 7–9; 4. Gruppe: Abschnitt 12–14.
Die Pantomimen vortragen und parallel dazu den Bibeltext lesen. Einzelne Szenen fotografieren. Die Fotos auf ein
Blatt kopieren und in das Arbeitsheft einkleben oder an einem Aktionstag präsentieren.
Material: Biblische Erzählung M3, eventuell Kamera
Grundbedürfnisse sichtbar machen
Gesprächsimpuls: Die Menschen in der Bibel wollen höher und höher hinaus, bis in den Himmel. Sie wollen nicht
aufgeben. Das kann auch so verstanden werden: Die Kinder in der Schweiz können viele ihrer Bedürfnisse abdecken. Sie könnten aber immer noch mehr gebrauchen. Was aber würde passieren, wenn nur eines der Grundbedürfnisse fehlen würde?
Lehrperson zieht ein Rechteckstück aus der untersten Stufe weg. Der Turm fällt zusammen.
9
Baustein Mittelstufe
Auf die Stichworte, die in der «Mitte» liegen, zurückkommen. Es zeigt sich, dass Essen, Trinken und ein Dach über
dem Kopf für alle Menschen weltweit die allerwichtigsten Lebensgrundlagen sind. Auf die «Mitte» mit Brot, Hirse,
Wasser und Kissen hinweisen. Weltweit können 800 Millionen Menschen ihre Grundbedürfnisse nicht genügend
decken. Das sind 100-mal so viele Menschen, wie in der Schweiz leben. Zu jenen Menschen gehört auch Azéta.
Gerechtigkeitskette aus Papierperlen gestalten
Spitze Dreiecke (Grundfläche 10 cm, Länge 40 cm) aus buntem Geschenkpapier sind vorbereitet und werden
verteilt.
Die Kinder beschriften die Dreiecke in Einzelarbeit mit dem Satz: «Gerecht ist…» und ergänzen ihn. Die Notizen werden vorgelesen. Mit den Dreiecken werden anschliessend Papierperlen gebastelt. Die breite Seite des Dreiecks auf
einen Holzspiess aufrollen. Das Ende des Dreiecks festkleben und den Holzspiess entfernen. Die fertigen Perlen
auf einen Nylondraht oder ein Lederband aufziehen. Die Klassenkette aufhängen.
Material: Zugeschnittene spitze Dreiecke, Schreibzeug, Holzspiesse, Leim, Nylondraht oder Lederband
Papierperlen zugunsten Sammelaktion basteln
Es braucht nicht viel, um schick auszusehen. Analog der Klassenkette lassen sich Ketten auch für eine Sammelaktion basteln. Die Papierperlen haben in diesem Fall eine schmalere Grundfläche. Die Colliers können anlässlich einer
Sammelaktion zugunsten der Werke verkauft werden. Die Perlen werden in diesem Fall zusätzlich mit Klarlack
bestrichen. Auf die Sammelaktion zugunsten der Projektarbeit von Fastenopfer und Brot für alle verweisen. Aktion
durchführen und/oder Sammelsäcklein/-box verteilen. Projekthinweise und weitere Aktionsideen Seite 23 und 24.
Material: Siehe Angaben im obigen Abschnitt; Klarlack, Sammelsäcklein/ökumenische Sammelbox
Quartettspiel «Mahlzeit»
Das Quartett ermöglicht einen vertieften Einblick in die Lebensumstände von benachteiligten Menschen. Es lädt zu
einer spielerischen Annäherung ein.
Das Quartett enthält 28 porträtierte Personen aus Projektländern der Werke. Zusätzlich enthält es vier leere
Karten. Letztere dienen dazu, dass jedes Kind seine eigenen Kriterien einträgt. Damit die einzelnen Quartettspiele
in verschiedenen Klassen eingesetzt werden können, sind auch «Blanko»-Quartettkarten, 32 Stück pro Schachtel,
erhältlich.
Folgendes Vorgehen ist vorgeschlagen:
•Jedes Kind erhält eine Karte aus einem der sieben Projektländer. Die Länder werden auf der Weltkarte gesucht
und bezeichnet.
•Die einzelnen Kriterien werden besprochen. Dabei werden die hohen Zahlen hervorgehoben: Hungertage, Tage
ohne Fleisch, Zeitaufwand fürs Wasserholen. Auf die Zusammenhänge hinweisen. Hungertage: Die Nahrung
reicht nicht aus, um die Grundbedürfnisse sicherzustellen. Tage ohne Fleisch: Fleisch ist ein Luxusgut, das nicht
regelmässig auf den Tisch kommt. Auf die Bildlegenden hinweisen.
•Jedes Kind erhält nun eine «Blanko»-Quartettkarte und ergänzt seine persönlichen Daten mit Kugelschreiber. Je
vier Karten werden anschliessend wieder zu einem gesamten Quartett mit 32 Karten zusammengefügt.
•Nun spielen die Kinder zu zweit Quartett, es ist auch zu dritt möglich: Alle 32 Karten werden gemischt und
gleichmässig verteilt. Die Karten werden so gehalten, dass nur die oberste zu sehen ist. Das jüngste Kind wählt
aus seiner Karte einen Wert aus. Das andere Kind muss aus seiner Karte mit dem Wert aus derselben Kategorie
antworten. Der höhere Wert gewinnt immer. Das Kind mit dem höchsten Wert erhält nun die gegnerische Karte
und reiht diese mit seiner eigenen Karte zuhinterst in sein Kartenbündel ein. Es frägt nun wiederum mit einem
beliebigen Wert seiner nächsten Karte. Hat ein Kind nur noch drei Karten, darf es aus diesen auswählen. Das
Spiel ist fertig, wenn jemand im Besitz aller Karten ist oder nach einer bestimmten Zeitangabe.
Im Gespräch werden die grössten Auffälligkeiten hervorgehoben, beispielsweise mit dem Satz: «Ich hätte nicht
gedacht, dass…»
Material: Quartettspiele «Mahlzeit» und «Blanko»-Quartette, Bestellschein/Webshop
10
Baustein Oberstufe
Gold oder Nahrung?
Einleitung
Die Ideen für den Baustein basieren auf dem Fallbeispiel
einer Goldmine in Burkina Faso. Ausgangspunkt ist die
Frage, welche Bedeutung Gold hat und wofür es bei uns
gebraucht wird. Dabei wird herausgearbeitet, dass Gold
praktisch ausschliesslich in Luxusprodukten vorkommt,
die nicht zur Deckung menschlicher Grundbedürfnisse
nötig sind.
Ganz anders die Situation rund um die Goldmine in
Burkina Faso: Dort raubt der Goldbergbau den Menschen die elementaren Lebensgrundlagen wie Zugang zu
Nahrung, ein Dach über dem Kopf und eine intakte
Umwelt. Anhand des Porträts eines Jungen aus Burkina
Faso erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie Jugendliche in ihrem Alter rund um die Goldmine in Burkina
Faso leben.
Der Kurzfilm «Wenn der Napf ein Peruaner wäre» stellt
dar, was es bedeuten würde, wenn in der Schweiz Gold
in ebenso grossem Stil wie in Burkina Faso abgebaut
würde. Es zeigt sich, dass solche Projekte aufgrund
geltender Gesetze in der Schweiz nicht möglich sind.
Der Bibeltext aus dem Buch der Sprüche stellt dem
Erwerb von Gold und Silber den Gewinn von Weisheit
und Einsicht gegenüber. Doch was heisst Weisheit im
Umgang mit Gold? Wie sähe ein weiser Umgang damit
aus? Mit diesen Fragen setzen sich die Jugendlichen bei
der Arbeit an einem Placemat auseinander.
Die unterschiedlichen Lebensbedingungen in verschiedenen Ländern und die Frage nach der damit verbundenen Ungerechtigkeit können auch mit dem neuen
Quartettspiel «Mahlzeit» thematisiert werden.
Als Impuls zum Aktiv-Werden schlagen wir die Vorbereitung einer Sammelaktion zugunsten von Brot für alle/
Fastenopfer vor: etwa die Zubereitung von Speisen
anhand vorgeschlagener Rezepte aus Projektländern.
Aktionsideen und Projekthinweise siehe Seite 23 und
24. Der abschliessenden Verarbeitung dient eine
Postkarte aus dem Kartenset. Die Jugendlichen schreiben an sich selbst oder an eine andere Person.
Mehr Hintergrundinformationen zum Thema Gold finden
Sie auf der Kampagnenseite:
www.sehen-und-handeln.ch/gold.
Ziele
•Die Jugendlichen setzen sich mit den Auswirkungen
des Goldbergbaus in den Abbaugebieten auseinander.
•Sie wissen vom Wert der Rohstoffe und wie sie verwendet werden.
•Sie kennen die Verbindung zwischen dem hohen Wert
des Goldes und den elementaren Lebensbedürfnissen
wie Nahrung, Zugang zu Land und einem Ort zum Leben.
•Sie werden aktiv und setzen sich ein für mehr
Gerechtigkeit.
Inhalte / Methodische Formen
Von der Bedeutung des Goldes
Die ganze Klasse sitzt zu Beginn in einem Stuhlkreis. In der «Mitte» liegen Fotos von Goldschmuck (oder richtiger
Goldschmuck) und Goldbarren. Diskussion: Welche Bedeutung hat Gold für mich? Wo treffe ich in meinem Alltag
Gold an? Welche Gegenstände, die Gold enthalten, besitze ich? Was würde mir fehlen, wenn ich diese Gegenstände
nicht hätte? Wofür wird Gold gebraucht?
Stichworte sammeln und auswählen: Sechs von ihnen werden mit einem (Gold-)Stift auf bereitliegende hölzerne
Rechteckstücke geschrieben. TIPP: Bei der Auswahl darauf achten, dass die Stichworte einzelne Bedürfnisse oder
Wünsche (Reichtum, Schönheit, Sicherheit …) beschreiben.
11
Baustein Oberstufe
Die Rechteckstücke lassen sich aus ein Meter langen Rechteckleisten, 9 x 23 mm, Fichte/Tanne/Kiefer zuschneiden. In Do-it-Geschäften erhältlich. «Kappla»-Hölzchen dienen ebenso.
Material: Tuch, Bilder aus Postkartenset «Gold» (zu beziehen via Bestellschein/Webshop oder als Download auf
www.sehen-und-handeln.ch/katechese), hölzerne Rechteckstücke, Goldstift
Reise nach Burkina Faso
Ankünden, dass die Klasse jetzt eine Reise nach Burkina Faso unternimmt. Dazu muss sie die Koffern packen. In
Einzelarbeit schreiben die Jugendlichen je sechs Dinge auf Papierstreifen, die sie für die Reise mitnehmen wollen.
In mehreren Runden («Koffer ist zu schwer!», zu wenig Transportkapazitäten etc.) werden die Gegenstände reduziert und ausgesondert. Am Schluss soll die gesamte Klasse insgesamt nur noch sechs Dinge haben, die sie auf die
Reise mitnimmt. Diese Begriffe werden auf sechs weitere Rechteckstücke geschrieben. TIPP: Versuchen Sie die
Klasse in Richtung der Grundbedürfnisse (Wasser, Lebensmittel, Sicherheit, Gesundheit, Luft, Wohnung) zu lenken.
Material: Spielbeschrieb M4, Papierstreifen, Schreibzeug, hölzerne Rechteckstücke
Begegnung mit Samuel
Erzählen des Porträts eines Jungen aus Burkina Faso, der als Koch in einer Goldmine arbeitet. Klassengespräch:
Welche Bedeutung hat das Gold wohl für ihn? Welche Rolle spielt Gold in seinem Alltag? Was fehlt Samuel, wenn er
in der Goldmine arbeitet? Was braucht Samuel (Schule, Bildung, Familie, Gemeinschaft, Anerkennung)?
Sechs Stichworte zusammentragen und auf hölzerne Rechteckstücke schreiben.
Material: Jugendporträt M5, hölzerne Rechteckstücke, Fotos von Samuel auf www.sehen-und-handeln.ch/katechese
Der Turm der menschlichen Bedürfnisse
Die Rechteckstücke werden nach Lebensnotwendigkeiten geordnet. Die Jugendlichen machen in vier Kleingruppen
je einen Vorschlag der Reihenfolge. Im Plenum diskutieren und sich auf eine Reihenfolge einigen.
Gemeinsam aus den Rechteckstücken einen Turm bauen. Zuunterst kommen die Grundbedürfnisse wie Nahrung,
Wasser, ein Zuhause, dann die Sicherheitsbedürfnisse, die sozialen Bedürfnisse und zuletzt die Selbstverwirklichungsbedürfnisse. Wenn die Grundbedürfnisse fehlen, fällt der ganze Turm zusammen. Zur Veranschaulichung
ein Rechteckstück aus der untersten Stufe wegziehen.
Eine Goldmine in der Schweiz?
Der Film «Wenn der Napf ein Peruaner wäre» zeigt auf, welche Auswirkungen es hätte, wenn in der Schweiz eine
grosse Goldmine betrieben würde. Er stellt aber auch dar, warum in der Schweiz nicht auf diese Art Gold abgebaut
werden kann, obwohl es vorhanden ist.
Klassengespräch über den Film. Einholen von Reaktionen, Überleitung zum Meinungsbarometer.
Material: Film «Wenn der Napf ein Peruaner wäre», zugänglich unter www.sehen-und-handeln.ch/katechese
Meinungsbarometer zu Goldabbau
Die Jugendlichen positionieren sich zu Fragen rund um den Goldabbau, die der Film aufgeworfen hat. Zu jeder Frage
stellen sich die Jugendlichen entlang einer Linie auf. Diese geht vom ganz klaren Ja bis zum deutlichen Nein. Wenn
die Antwort nicht so deutlich ist, können sich die Jugendlichen auch zwischen den Linien aufstellen. Sobald alle
ihre Position gefunden haben, befragt die Lehrperson einige Jugendliche, warum sie diese Position gewählt haben.
Die verschiedenen Argumente für ein Ja oder ein Nein werden auf einem Flipchart oder der Wandtafel festgehalten.
Material: Barometerfragen zu Goldabbau M6, Flipchart, Ja/Nein-Markierung auf dem Boden
Stummes Gespräch/Placemat zu Bibeltext
«Wohl dem Menschen, der Weisheit gefunden hat, und dem Menschen, dem Einsicht zuteilwird. Weisheit zu
erwerben ist besser als Silber, und besser ist es, Weisheit zu gewinnen als Gold.» Sprüche 3,13–14.
Anhand der Methode des Placemat setzen sich die Jugendlichen mit dem Bibeltext auseinander. In Vierergruppen
gestalten sie gemeinsam ein Plakat, das die Inhalte des Bibeltextes umsetzt. Als Ausgangspunkt dienen die beiden
Fragen: Warum ist Weisheit besser als Gold? Was wäre ein weiser Umgang mit Gold?
12
Baustein Oberstufe
In einer ersten Phase arbeiten die Jugendlichen individuell und notieren ihre Gedanken und Ideen auf das vorgegebene Blatt. In der zweiten Phase diskutieren sie ihre Ideen zu viert in der Gruppe und entwickeln gemeinsam eine
gestalterische Umsetzung.
Die Plakate werden im Plenum vorgestellt. Allenfalls können sie auch in den Kirchenräumen als Beitrag zur Ökumenischen Kampagne ausgestellt werden.
TIPP: Anstelle des Bibeltexts ein Zitat oder Spruch zu Gold auswählen (vergleiche Didaktische Beilage M6).
Material: Placematvorlage M7 Notizmaterial, Bastel- und Gestaltungsmaterial
Sammelaktion vorbereiten
Gemeinsam Snacks nach einem Rezept aus Burkina Faso vorbereiten. Diese können an einem Suppenzmittag oder
nach dem Sonntagsgottesdienst an die BesucherInnen verkauft werden. Projekthinweise und weitere
Aktionsvorschläge Seite 23/24.
Material: Rezeptzutaten und Verkaufsmaterial
Das nehme ich mit…
Zum Abschluss sitzt die ganze Klasse im Kreis. In der Mitte liegen Postkarten mit verschiedenen Sujets. Alle
Jugendlichen wählen eine Karte aus und beschriften sie zu folgenden Fragen: Was ist mir wichtiger als Gold? Wo
will ich mich besonders für Gerechtigkeit einsetzen? Die Karte an sich selber, an einen Freund oder eine Freundin
oder an die Familie schreiben. Als Hilfe legt die Lehrperson Sprichwörter und Zitate zu den Bildern. Die Karte wird
eine Woche später durch die Lehrperson verschickt.
TIPP: Der Fastenkalender enthält dieses Jahr viele Briefe. Diese können zur Vertiefung oder Inspiration beim
Abschluss des Bausteins dienen.
Material: Postkartenset «Gold», Sprichwörter und Zitate M6
Erweiterungsideen
• Quartettspiel «Mahlzeit», vergleiche dazu die Hinweise im Baustein Mittelstufe.
• Quiz zur Goldproduktion, Vorlage auf www.sehen-und-handeln.ch/katechese.
• Onlinespiel auf www.ceo-for-a-day.ch, Infos dazu Seite 26.
Sehen und Handeln
Jugendgottesdienst
«For all or for nobody», so heisst der Titel des Jugendgottesdienstes. In der Geschichte vom
grossen Gastmahl (Lk 14,15–24) wird das Thema «Recht für die ‚Nobodys’ (die Vergessenen,
Unterprivilegierten)» zur Sprache gebracht. Anregungen für die kreative Vertiefung ergänzen
den Gottesdienstvorschlag.
2016
Gottesdienste
Nummer 2, Februar 2016
Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken
das Kinder- und Jugendmagazin
TOLLE
PREISE
ZU GEWINNEN!
GLAUBEN &
LEBEN
Gold
Das Thema Gold wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Hier ist es Luxusgut, dort
ist der Abbau Fluch für die betroffenen Menschen. In Burkina Faso beispielsweise raubt der
Abbau den Menschen die elementarsten Lebensgrundlagen wie Zugang zu Nahrung, ein
Dach über dem Kopf und eine intakte Umwelt. Zwei Porträts von Jugendlichen zeigen, wie
sich ihr Leben grundlegend verändert hat.
Auf der Flucht
S. 18
Gold
HESCH
GWÜSST
Hunger wegen
Goldmine
S. 28
LEXITUT
Gold – Ein
sicherer Wert?
S. 22
Zielgruppenalter: 9–14 Jahre, Bestellschein/Webshop
1 Expl. Fr. 4.50; ab 10 Expl. Fr. 2.25
13
Jugendarbeit
Über Regeln reden…
Grundgedanken
Einstieg
Impulsfragen:
«Die Gerechtigkeit wird Frieden
schaffen und (…) für immer Ruhe und
Sicherheit bewirken» – so übersetzt
die Bibel in gerechter Sprache den
berühmten Vers bei Jes 32,17. Wie
aber steht es um die Gerechtigkeit in
einer globalisierten Welt? Gelten für
alle die gleichen Regeln? Sollte das
so sein? Sind Regeln überhaupt
gerecht? Welche Regeln sind sinnvoll
und führen zum guten Leben für alle?
Die vorgeschlagenen Aktivitäten
laden Jugendliche ein, über Regeln im
Kontext ihrer eigenen Lebenswelt zu
diskutieren und einen kreativen
Beitrag zur Ökumenischen Kampagne
zu leisten. Sie eignen sich für Jugendgruppen in unterschiedlichen
Kontexten und brauchen mindestens
30 Minuten Zeit.
Zum Einstieg haben wir ein Kartenset
mit einer Auswahl von Regeln aus
dem Alltag der Jugendlichen zusammengestellt. Dazu haben wir Impulsfragen formuliert, mit denen auf
unterschiedliche Weise gearbeitet
werden kann.
TIPP: Es lohnt sich, nur die 3–4
Impulsfragen zu wählen, die euch als
Gruppe interessieren!
Mögliche Methoden:
•
Hältst du dich an diese Regel?
–Die Jugendlichen bilden Dreiergruppen: Sie erhalten die Aufgabe,
auf jede Frage eine gemeinsame
Antwort zu finden – danach
werden diese Antworten im
Plenum verglichen.
•
Warum hältst du dich an die Regel?
Was macht, dass du dich nicht an
die Regel hältst?
Ziele:
Die Jugendlichen...
... d
iskutieren über Alltagsregeln und
reflektieren ihre Einstellung dazu.
... d
enken nach über den Zusammenhang von verbindlichen Regeln und
Gerechtigkeit.
... ü
berlegen, welche Art von Regeln
sie wichtig finden.
... b
eteiligen sich kreativ an der
Ökumenischen Kampagne.
... w
erden in ihrer Lebenswelt
angesprochen.
14
–An einem Ende des Raumes
definiert ihr Ja, am anderen Nein
(respektive andere Pole, angepasst an die Fragestellungen). Die
Jugendlichen stellen sich dann im
Raum auf und zeigen so ihre
Meinung.
TIPP: Es lohnt sich, nach jeder Runde
einige Jugendliche in einem kurzen
Interview ihre Position begründen zu
lassen.
– Ihr diskutiert frei in der Gruppe.
–Ihr spielt Sensis und benutzt dazu
die zur Verfügung stehenden
Kärtchen. Eine Vorlage findet ihr hier:
www.schule.at/fileadmin/DAM/
Gegenstandsportale/Gender_und_
Bildung/Dateien/Sensis.pdf
•
Sollen sich andere an diese Regel
halten? Wenn ja – wer (Personengruppe, Alter…)?
•
Sollen sich alle an diese Regel
halten?
•
Wie verbindlich ist die Regel (Skala
1–10)? Sollte sie deiner Meinung
nach strenger oder weniger streng
eingehalten werden?
•
Gibt es eine Regel, die dich
besonders nervt? (Hältst du dich
trotzdem daran? Warum/warum
nicht?)
•
Welche dieser Regeln führen zu
mehr Gerechtigkeit?
•
Wie müsste die Regel angepasst
werden, damit sie gerechter wäre?
•
Hast du Vorschläge für weitere
Regeln, die die Welt gerechter
machen würden?
Material
Regelkärtchen oder Sensis downloaden, ausdrucken auf festes Papier
und ausschneiden.
Handy-Fotosafari
Regeln stehen immer in einem
Kontext. So können Verbotsschilder
an einem Ort sinnvoll sein und an
einem andern Ort total absurd
erscheinen. Probiert das aus: Zieht
mit einem Verbotsschild (ausgedruckt
auf A3 und ausgeschnitten) und einer
Handykamera los, platziert das Schild
an unterschiedlichen Orten und
schiesst Bilder davon. Wo erscheint
Jugendarbeit
die Regel besonders lustig? Wo passt
sie gut oder gar nicht? Wie versteht
man das Schild an diesem Ort?
Ändert sich der Sinn an einem andern
Ort? Was geht – was geht gar nicht?
Warum?
Wählt die gelungensten Bilder und
postet sie auf die Facebookseite der
Ökumenischen Kampagne ( www.
facebook.com/sehenundhandeln )
– gerne auch mit euren Meinungen /
Gedanken zum Thema dazu.
Material
Verbotsschilder downloaden, ausdrucken auf A3 (wenn möglich farbig).
Handykameras.
Vorlagen für Verbotsschilder gibt es
auf: www.sehen-und-handeln.ch/
katechese.
Fishbowl-Diskussion
Der zweite Umsetzungsvorschlag
rückt die Frage ins Zentrum, was es
braucht, damit Regeln wirklich
eingehalten werden. Es geht dabei
vor allem um die persönliche Ebene.
Je nachdem, wie sinnvoll eine Regel
im aktuellen Kontext erscheint oder
wie und von wem sie angekündigt
wird, wird sie eher eingehalten oder
nicht.
Zur Auseinandersetzung mit diesen
Fragen schlagen wir eine Fishbowl
vor. Dabei sitzt eine kleine Gruppe
(3–4 Personen) in der Mitte und
diskutiert über ein Thema oder eine
Situation. Ein Stuhl in der kleinen
Gesprächsrunde bleibt frei. Dort
können Personen aus dem Publikum
Platz nehmen und sich für einen
Moment ebenfalls an der Diskussion
beteiligen oder eine Frage stellen. Sie
können aber auch eine der festen
Diskussionsteilnehmenden ersetzen,
wenn sie neue Aspekte einbringen
oder andere Positionen vertreten
möchten.
Ablauf:
–Die Jugendlichen wählen in
Dreier- oder Vierergruppen eine
selbst erlebte Situation, in der sie
sich an eine Regel gehalten oder
diese nicht befolgt haben. TIPP:
Achten Sie als Leitungsperson
darauf, dass der Entscheidungsprozess für oder gegen die Einhaltung der Regel gut nachvollziehbar
ist.
–Sie bereiten die Diskussion vor:
Die in der Situation vorkommenden Personen werden auf die
Mitglieder der Gruppe aufgeteilt.
Die Diskussion findet anschliessend in dieser Rolle statt.
TIPP: Die Runde erst nach ein paar
Minuten für Beteiligung aus dem
äusseren Stuhlkreis öffnen.
Die Leitungsperson steuert die
Diskussion bei Bedarf mit Impulsfragen: z.B. Könntest du auch anders
reagieren/handeln? Was hätte man
tun können, damit die Regel eher
eingehalten wird? Warum hast du
dich für die Einhaltung oder NichtEinhaltung der Regeln entschieden?
Wie beurteilst du deine Entscheidung
im Nachhinein?
Andrea Meier,
Fachstelle Kinder & Jugend
Katholische Kirche
Region Bern
Stephan Tschirren,
Bildung und Katechese,
Brot für alle
–Der Raum wird als Diskussionsarena eingerichtet, mit Publikum und
Podium.
–Eine Gruppe setzt sich aufs
Podium und beginnt mit einer
Vorstellungsrunde. Dann startet
die Diskussion. Personen aus dem
äusseren Stuhlkreis können sich
auf den leeren Stuhl dazusetzen
oder eine der beteiligten Personen
ablösen.
15
Arbeitsblatt M1
Unser Brunnen ist vergiftet
Oumarou Maïga* ist 9 Jahre alt und lebt noch nicht lange im kleinen Dorf
Neu-Bissa in Burkina Faso. Vor einiger Zeit wurde sein altes Zuhause
zerstört, weil dort eine Goldmine eröffnet wurde. Oumarou erzählt:
Unser neues Dorf liegt zwei Kilometer von den Ruinen
meines alten Dorfes entfernt. Ich erinnere mich gerne
an die Zeit im alten Dorf zurück. In der Nähe haben die
Männer jeweils von Hand nach Gold gegraben. Wir
haben ihnen Bohnen mit Reis gekocht. Bei dieser Arbeit
habe ich in nur einem Monat 40 Franken verdient. Das
Geld habe ich meiner Mutter gegeben. Sie bezahlte
damit mein Schulgeld und kaufte Kleider.
Im neuen Dorf bin ich nicht glücklich. Nach der Umsiedlung habe ich immer wieder geweint. Vorher ging es uns
viel besser: Dort hatten wir zehn Kühe und zehn Ziegen.
Jetzt haben wir nur noch zwei Kühe und drei Ziegen.
Wegen der Mine haben wir viel Land verloren. Auf dem
verbliebenen Land wachsen Hirse, Mais und Sesam.
Aber die Ernte reicht nicht aus. Während zwei Monaten
können wir nur zweimal pro Tag essen.
Ich weiss genau, was ich später einmal werden will:
Krankenpfleger. Ich will den Menschen helfen und sie
pflegen. Ich gehe gerne zur Schule. Ich will viel lernen
und wissen.
Mit dem Esel holt Oumarou jeden Tag Wasser im Nachbardorf.
«Kürzlich fuhr ein Auto in unser Dorf. Zwei Männer stiegen aus. Sie kamen auf uns zu und sagten, das Wasser
des Dorfbrunnens sei vergiftet. Seither spanne ich jeden Tag nach der Schule unseren Esel vor den Karren. Ich
fahre zum Brunnen in unser Nachbardorf. Auf dem Karren befinden sich ein grosses Fass und fünf Kanister.
Der Brunnen ist zwei Kilometer entfernt. Vor dem Brunnen hat sich jeweils bereits eine lange Warteschlange gebildet. Darum komme ich erst drei Stunden später
wieder nach Hause. Im alten Dorf hatten wir keine solchen Probleme. Weil dort aber eine Goldmine eröffnet
wurde, sind wir aus unserem Dorf vertrieben worden.
16
Meine grosse Leidenschaft ist der Fussball. Mit meinen
Freunden spiele ich jeden Abend, wenn ich vom Wasserholen zurück bin. Ich träume davon, ein sehr guter
Fussballer zu werden. Dann will ich als Stürmer für die
Nationalmannschaft auflaufen.»
*Name geändert
2016
Arbeitsblatt M2
Mit der Goldmine kam
der Hunger
Azéta Ouédraogo* ist im Dorf Bissa in Burkina
Faso aufgewachsen. Das Dorf existiert inzwischen nicht mehr. Vor fünf Jahren wurde dort
eine Goldmine in Betrieb genommen. Dadurch
wurde das Dorf zerstört. Heute lebt das 13-jährige Mädchen im zwei Kilometer entfernten Dorf
Neu-Bissa. Auf den ersten Blick scheinen die
Häuser schöner. Aber Azéta ist in ihrem neuen
Zuhause nicht glücklich. Sie erklärt uns, warum.
bis Oktober. Während der Schulzeit dauern meine Hausarbeiten zwei Stunden. Viele Arbeiten brauchen der
Goldmine wegen mehr Zeit.
Das verstehe ich nicht. Wieso denn?
Wir haben einen Brunnen im neuen Dorf, doch das
Wasser ist verschmutzt. Für sauberes Wasser muss ich
mit einem Eselskarren ins benachbarte Dorf fahren. Das
dauert drei Stunden. Um Holz zu sammeln oder um
unser Vieh auf die Weide zu bringen, muss ich wegen
der eingezäunten Goldmine einen Umweg machen.
Gefällt dir dein neues Zuhause?
Du kommst von der Feldarbeit. Was hast du gemacht?
Ich habe vier Stunden auf dem Feld mit einer Hacke Pflanzlöcher gegraben. Die Arbeit war sehr hart. Wenn in den
kommenden Tagen die Regenzeit beginnt, werden wir die
Löcher mit Kompost füllen und die Hirsesamen aussäen.
Im alten Dorf war es für mich einfacher, mich zu amüsieren: Ich lebte dort Tür an Tür mit meiner Cousine Jacqueline, meiner besten Freundin. Jetzt sind unsere Häuser
über 300 Meter voneinander entfernt. Seit der Umsiedlung geht es uns in jeder Beziehung schlechter.
Das hört sich streng an. Arbeitest du viel?
Weshalb denn? Das Dorf ist doch neu.
Jetzt in den Ferien arbeite ich sieben Stunden pro Tag:
Pflanzlöcher graben, Wasser holen, Holz sammeln,
kochen oder Kleider waschen. Die Ferien dauern von Mai
Meine Familie hat durch die Goldmine vier Fünftel ihres
Landes verloren. Viele unserer Tiere sind gestorben,
weil das Futter nicht ausreicht. Und von Mai bis zur
Ernte im Dezember herrscht bei uns Soudure. So
nennen wir die Zeit, in der die Nahrungsmittel knapp
werden. Dann essen wir nur zweimal im Tag, weil der
Hirsevorrat nicht ausreicht. Vorher kannten wir keine
Lebensmittelknappheit. Früher haben die Männer von
Hand nach Gold gegraben. Dadurch hatten sie Geld.
Jacqueline und ich haben ihnen jeweils Gebäck verkauft
und uns mit dem Gewinn Kleider gekauft. Seit wir
umgesiedelt wurden, fehlt uns dieser Zustupf.
Dein Berufswunsch?
Ich will Ärztin werden. Bei uns gibt es viele junge
Menschen, die krank sind und nicht geheilt werden
können. Ihnen will ich helfen.
*Name geändert
Azéta kocht für die ganze Familie.
2016
17
Arbeitsblatt M3
Der Turm von Babel
1. Bald waren die Menschen
so zahlreich wie nie zuvor.
Sie sprachen alle dieselbe Sprache
und zogen gemeinsam von Ort zu Ort.
Und wo es ihnen gefiel,
schlugen sie ihre Zelte auf
und liessen sich nieder.
2. Eines Tages zogen sie nach Osten
und kamen in die Ebene Sinear,
in ein weites und fruchtbares Land.
3. Da riefen die Menschen:
«Hier gefällt es uns.
Hier wollen wir bleiben.»
Und sie sagten zueinander:
«Auf, worauf warten wir noch?
Wir wollen Häuser bauen
aus festen Steinen,
richtige Häuser
mit Dächern, Fenstern und Türen.»
4. Und sogleich fingen sie an.
Sie formten Steine aus Lehm,
brannten sie in der Hitze
und fügten die Steine zusammen.
5. Aber die Menschen riefen:
«Auf, wir bauen noch mehr!
Eine Stadt wollen wir bauen
mit Häusern, Strassen und Plätzen
und einer Mauer ringsum.
Dann bleiben wir für immer zusammen.»
6. Und sogleich fingen sie an
und bauten die Stadt Babel,
eine riesige Stadt
mit vielen Häusern, Strassen und Plätzen
und einer dicken Mauer ringsum.
7. Aber die Menschen riefen:
«Auf, wir können noch mehr!
Einen Turm wollen wir bauen,
so hoch wie der Himmel!
Dann sind wir die Grössten,
und alle Welt redet später von uns.
13.Da wurde es immer stiller
um den Turm her.
Einer nach dem andern
liess die Arbeit liegen
und zog aus der Stadt,
jeder in eine andere Richtung.
8. «Ja, das ist gut!»
riefen alle begeistert.
«Auf, worauf warten wir noch?»
Und sogleich fingen sie an,
schleppten eifrig Steine herbei
und setzten einen Stein
auf den andern.
14.Der Turm aber blieb zurück,
halbfertig und verlassen.
Und alle, die später vorübergingen,
zeigten auf ihn und sagten:
«Seht doch den Turm von Babel!
Seht, was die Menschen
sich damals ausgedacht haben!
Sie wollten zusammenhalten.
Aber sie wurden zerstreut.
Sie wollten gross und stark sein.
Doch was ist von ihnen geblieben?»
9. Der Turm wuchs.
Er wurde höher und höher.
Bald überragte er die ganze Stadt.
Aber die Menschen riefen:
«Noch höher!
Viel höher!
So hoch wie der Himmel!
Wir geben nicht auf.»
1. Mose 11,1–9
Aus: Irmgard Weth, Neukirchener Kinderbibel,
Neukirchener Kalenderverlag
Neukirchen-Vluyn
10.Aber Gott sah herab
auf die Stadt und den Turm.
Er sah, wie die Menschen planten.
Da sprach er zu sich:
«So sind die Menschen.
Immer mehr wollen sie haben.
Nie ist es ihnen genug.
Am Ende wollen sie
wie Gott selbst sein.»
11.Und Gott liess geschehen,
was keiner gedacht hätte:
Die Menschen bekamen
untereinander Streit.
12.Keiner konnte mehr
den andern verstehen.
Jeder sprach nur noch
seine eigene Sprache.
Schliesslich sprach niemand mehr
mit dem andern.
18
2016
Didaktische Beilage M4
Reise nach Burkina Faso
Die Klasse unternimmt eine
virtuelle Reise nach
Burkina Faso. Alle
Jugendlichen packen
zu Beginn in Einzelarbeit ihren Koffer mit
sechs Gegenständen,
die sie auf die Reise
mitnehmen wollen.
Unterwegs kommt es zu
Zwischenfällen, die jedes Mal
zur Folge haben, dass nicht alles Gepäck mitgenommen
werden kann. Zuletzt hat die ganze Klasse gemeinsam
nur noch einen Koffer mit sechs Gegenständen zur
Verfügung. In jeder Runde müssen die Jugendlichen in
immer grösser werdenden Gruppen aushandeln, was
sie noch mitnehmen wollen und was auf der Strecke
bleibt.
Der Koffer kann durch ein Blatt, das zu einer Handorgel
gefaltet wird, symbolisiert werden. Die Gegenstände
werden auf Papierzettel geschrieben. Diese können
dann in die Falze gesteckt werden. Die Lehrperson
übernimmt die Rolle der Reisebegleiterin, des Zugbegleiters, der Pilotin und des Fahrers.
Zweite Gepäckreduktion:
Zu wenig Platz im Frachtraum
«Achtung, Achtung, eine wichtige Durchsage des Piloten
an alle Reisenden nach Burkina Faso: Wir haben zu
wenig Platz im Frachtraum für all Ihr Gepäck, da wir
dringende Hilfsgüter des Roten Kreuzes transportieren
müssen. Wir bitten Sie, das Gepäck auf das Nötigste zu
reduzieren.»
Klasse in vier Gruppen einteilen. Reduktion auf sechs
Gepäckstücke pro Gruppe.
Ankunft in Burkina Faso
Reisebegleiterin zeigt auf einer Afrika-Karte, wo
Burkina Faso liegt. Ein Karte ist zum Download verfügbar: www.sehen-und-handeln.ch/katechese.
Dritte Gepäckreduktion:
Jeep mit Motorenschaden
«Es tut mir leid, wir wollten Sie mit drei Jeeps abholen,
aber wir hatten einen Motorschaden. Nun müssen wir
mit zwei Jeeps reisen, da wir keinen Ersatz haben. Bitte
nehmen Sie nur das Nötigste mit.»
Vorbereitung für die Reise
Klasse in zwei Gruppen einteilen. Reduktion auf sechs
Gepäckstücke pro Gruppe.
Alle Jugendlichen füllen ihren Koffer mit sechs Gegenständen, die sie auf die Reise mitnehmen wollen (auch
Essen und Getränk). Die Klasse nimmt den Zug zum
Flughafen.
Letzte Gepäckreduktion:
Palaver am Lagerfeuer
Erste Gepäckreduktion:
Umsteigen auf Ersatzbusse
«Achtung, Achtung, eine wichtige Durchsage der
Zugbegleiterin an alle Reisenden nach Burkina Faso:
Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir eine
Stellwerkstörung haben und alle aussteigen müssen.
Es stehen Ersatzbusse bereit. Leider können Sie nicht
all Ihr Gepäck mitnehmen. Es geht hier um eine Frage
des Platzes, was Sie sicher verstehen werden.»
Reisebegleiterin: «Ich werde euch jetzt verlassen, aber
ich stelle euch noch eine letzte Aufgabe. Einigt euch als
ganze Gruppe auf einen Koffer, der nur noch sechs
Gegenstände enthält, die ihr für eure Reise durch
Burkina Faso mitnehmt.»
Die Klasse einigt sich auf sechs Gepäckstücke.
Obige Globusansicht und weitere Bilder aus Burkina
Faso finden Sie unter:
www.sehen-und-handeln.ch/katechese
Reduktion auf sechs Gepäckstücke pro Zweiergruppe.
2016
19
Arbeitsblatt M5
«Mit dem ersten Regen
kehre ich heim»
Ein Tag im Leben von Samuel Cissé*, 13 Jahre, in Burkina Faso
«Ich schlafe auf einem leeren Sack am Boden. Um 6 Uhr
stehe ich auf und esse mein Frühstück: was vom Reis mit
Bohnen am Vorabend übrig geblieben ist. Um 7 Uhr hole
ich Wasser: Vier Mal gehe ich zu den Tricycle, den Dreirädern, die das Wasser den Berg hochfahren. Das Geld für
das Wasser gibt mir mein Patron. Jedes Mal trage ich
einen vollen Kanister auf dem Kopf. Der fasst 20 Liter. Das
ist unheimlich schwer. Es gibt keinen Weg. Überall liegen
Steine und ich stolpere immer wieder. Das Wasser
brauchen wir zum Trinken und Kochen.
Ich habe selber entschieden, während der Schulferien
hierherzukommen. Vor 15 Tagen habe ich hier in Alga
begonnen. Ohne Gepäck. Ich habe nur die Kleider auf
meinem Leib. In dieser Mine graben etwa 20 000 Männer
von Hand nach Gold. Ihre Löcher sind bis zu 140 Meter tief.
Mein Geburtsdatum? Kenne ich nicht. Aber ich gehe in die
vierte Klasse, also werde ich etwa 13 Jahre alt sein. Ich
stamme aus einer Bauernfamilie mit fünf Kindern. Wir
leben in Kong Pela, einem Dorf 14 Kilometer von hier. Auch
mein grosser Bruder ist hier: Ali ist 16 Jahre alt und zieht
die Winde bei einem Loch.
Um 8 Uhr mache ich mich auf die Suche nach Brennholz.
Es gibt kaum brauchbares Holz. Wenn es wieder einmal
nicht richtig brennt, helfe ich mit etwas Stroh nach.
Es dauert keine Stunde, bis das Wasser im Kessel kocht.
Zuerst füge ich die Bohnen bei, danach Reis, etwas Salz
und Öl. Ich koche für die Gruppe meines Patrons. Das sind
24 Männer. Ständig sind einige von ihnen unten im Loch
am Graben. Mit der Seilwinde wird ihnen das Essen
runtergebracht.
Ich war schon einmal im Loch unten, bis 40 Meter Tiefe.
Die Arbeit im Loch ist sehr gefährlich. Immer wieder gibt
es Tote. Dennoch werde ich vielleicht eines Tages selber
als Schürfer arbeiten. Am liebsten möchte ich aber Patron
werden.
Wie viel ich verdienen werde, weiss ich nicht. Viel wird es
kaum sein, denn der Patron wird mir die Auslagen für das
Essen und die Unterkunft berechnen, und auch für die
neue Hose, die er mir gestern gekauft hat.
20
Samuel bereitet das Essens für die Goldgräber zu.
Am Nachmittag muss ich wieder Wasser holen. Manchmal begleitet mich ein guter Kumpel. Ich habe ihn hier
kennengelernt. Er ist 16 Jahre alt und arbeitet an einem
anderen Loch. Um 16 Uhr beginne ich mit dem Zubereiten des Nachtessens: Reis mit Bohnen.
Nachtessen gibt es um 18 Uhr. Eine Stunde später gehe
ich schlafen. Ich bin immer sehr müde.
Wenn ich ehrlich bin: In der Mine gibt es nichts, das mir
gefällt. Ich möchte am liebsten weinen. Aber ich muss
stark sein. Ich habe keinen Bruder, der hier ist. Ali ist
bloss erfunden. Das gibt mir etwas Sicherheit. Ich
sehne mich nach meiner Mutter.
Mein Vater ist tot. Mein Onkel hat meine Mutter und uns
Kinder zu sich genommen. Doch er behandelt uns nicht
gut. Er will nicht weiter für uns sorgen, darum gibt er
uns ein Stück Land. Dann sind wir auf uns allein gestellt.
Geld ist wichtig für mich: um für meine Familie zu
sorgen und studieren zu können. Mit dem Lohn werde
ich das Schulgeld und Bücher bezahlen, aber auch
Saatgut kaufen. Jetzt kann jederzeit die Regensaison
beginnen. Sobald der erste Regen fällt, kehre ich heim,
um bei der Feldarbeit zu helfen. Eine Hacke haben wir.
Damit werde ich unser Feld bestellen. Und sobald ich
genügend Geld habe, werde ich einen Traktor mieten.»
*Name geändert
2016
Didaktische Beilage M6
Zitate und Sprichwörter zu Gold
•Wenn mehr von uns Essen und Freude und Gesang höher schätzen
würden als gehortetes Gold, so wäre es eine glücklichere Welt.
J. R. R. Tolkien, Der Hobbit
•Gewinne nicht die Welt und verliere deine Seele; Weisheit ist besser als
Silber und Gold.
Bob Marley, Zion Train
•Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt.
Sprichwort
•Ein Tag Leben ist wertvoller als ein Berg Gold.
Yoshida Kenko (um 1283–1350)
•Goldene Regel: Was Regel ist, bestimmt das Gold.
Kurt Marti
•Wenn das Gold echt ist, frägt man nicht nach dem Gräber.
Josef Vital Kopp
•Wer immer vergebens nach Gold gräbt, sieht nur die Erde, nicht aber die Blumen,
die auf ihr blühen.
Sprichwort
Meinungsbarometer zum Goldabbau
•Es ist wichtig, dass wir wissen, woher unser Gold kommt und wie es abgebaut wird.
•Die Menschen an Orten, wo Gold abgebaut werden soll, müssen ihr Einverständnis
dazu geben können.
•Wer das Gold kauft und weiterverarbeitet, trägt eine Verantwortung dafür, dass es
beim Abbau nicht zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung kommt.
•Gold soll dort geschürft werden, wo es auch gebraucht wird.
•Wenn es wirtschaftlich rentabel ist, soll auch in der Schweiz Gold abgebaut werden
können.
•Für Firmen aus der Schweiz sollen weltweit die gleichen Regeln gelten.
2016
21
Didaktische Beilage M7
Placemat
Blatt auf A3 vergrössern
Warum ist Weisheit
besser als Gold?
Wohl dem Menschen, der Weisheit gefunden hat,
und dem Menschen, dem Einsicht zuteilwird.
Weisheit zu erwerben ist besser als Silber, und
besser ist es, Weisheit zu gewinnen als Gold.
Sprüche 3,13–14.
Was wäre ein weiser
Umgang mit Gold?
22
2016
Projektländer Südafrika & Burkina Faso
Hoffnung schenken
In Burkina Faso und in Südafrika existieren
viele Minen, vor allem Gold- und Kohleminen. Das ist mit ein Grund, weshalb die
Hälfte der Menschen dieser Länder unterhalb
des Existenzminimums lebt.
Obwohl Bergbau immer wieder als Instrument zur Entwicklung gelobt wird, leiden die Menschen in diesen
Ländern unter den Aktivitäten der internationalen Bergbauunternehmen. Fastenopfer und Brot für alle unterstützen die Menschen auf dem Land bei der Sicherung ihrer
Lebensgrundlagen. Fastenopfer unterstützt in seinen
Projekten Menschen in Burkina Faso, um ihre Ernteerträge
zu verbessern. Brot für alle arbeitet in Südafrika mit
Menschen zusammen, um sie auf Missstände rund um
Minen aufmerksam zu machen.
Gemeinschaften eine Stimme geben
In Südafrika unterstützt Brot für alle «Community
Monitoring Programme» der Bench Marks Foundation. Jugendliche werden dabei zu Dokumentationsaktivistinnen und -aktivisten ausgebildet. Sie lernen,
genau hinzuschauen und die Lage rund um die Minen
und in ihren Dörfern zu dokumentieren. Die Vernetzung und die gesammelten Informationen helfen den
Menschen, sich bei den Minenkonzernen Gehör zu
verschaffen, und geben ihnen neues Selbstvertrauen.
Jedes Jahr werden rund 100
junge Menschen zu
Dokumentationsaktivistin
nen und -aktivisten
ausgebildet. Sie lernen so,
sich Gehör zu verschaffen.
Mit Ihrer Unterstützung erm
öglichen Sie weiteren
Jugendlichen eine Ausbildu
ng.
Brot für alle, Bern, PC 40 -98
4-9
, Vermerk 835.8072
Weitere Informationen und Bilder zur Projektarbeit der Werke in Burkina Faso und in
Südafrika finden sich unter
www.sehen-und-handeln.ch/katechese
Ausreichende Ernten erwirken
Fastenopfer arbeitet in Burkina Faso mit Frauengruppen zusammen. Die Bäuerinnen lernen, wie sie mit
diversen Massnahmen die ausgelaugten Böden
wieder fruchtbar machen können: Steinmäuerchen,
Kompost und verbessertes Saatgut tragen dazu bei,
die landwirtschaftlichen Erträge zu steigern. Die
verbesserte Nahrungssituation kommt der gesamten
Familie zugute.
bieten
verbessern,
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Luzern
Fastenopfer
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Aktionsideen
Aktiv werden!
Einen Teig kneten – die Kreativität aktivieren
– gemeinsam etwas unternehmen: Es gibt
viele Möglichkeiten, sich für benachteiligte
Menschen einzusetzen, ob sie nun unter uns
oder in Burkina Faso leben.
Tee zum Teilen
Zeigt nach einem Gottesdienst oder anlässlich des
Suppenzmittags den Kurzfilm «Wenn der Napf ein
Peruaner wäre»*, Hinweis Seite 25. Verkauft anschliessend «Tee zum Teilen» (zu bestellen unter
www.sehen-und-handeln.ch/aktionen) oder schenkt
Kräutertee aus. Glücklicherweise existieren in unseren
Bergen keine Minen, sondern wir können köstliche
Kräuter ernten.
Der Kirche ein besonderes Flair verleihen
Verschönert und dekoriert die Kirche für die Fastenzeit
und verleiht ihr ein ganz besonderes Flair. Dazu können
Dekorationen aus Recyclingmaterial oder schöner
Blumenschmuck dienen.
Snacks aus Burkina Faso
Solidarität geht auch durch den Magen. Stellt kleine
Knabbereien aus Burkina Faso her und verkauft diese
nach einem Gottesdienst oder anlässlich eines Suppenzmittags. Organisiert einen Filmabend zur Projektarbeit
in Burkina Faso mit dem Film «Fruchtbarer Boden unter
den Füssen»*, Hinweis Seite 25. Daran anschliessend
lassen sich burkinische Snacks wie frische Weggli
verkaufen.
Rezepte unter www.sehen-und-handeln.ch/katechese.
Engagement während der Fastenzeit
Eine betagte Nachbarin, ein kleiner Bruder, eine überlastete Mama, eine behinderte Cousine… Wir alle kennen
Menschen in unserer Umgebung, die für eine Unterstützung dankbar sind. Entscheide dich, einer bedürftigen
Person während der Fastenzeit behilflich zu sein.
Brot zum Teilen
Backe ein besonderes Brot zum Teilen – ein Brot in Form
eines Kuchens mit unterteilten Stücken. Das Brot lässt
sich teilen und im Pausenkiosk oder in der Nachbarschaft
verkaufen. Bestreiche das Brot mit einer pikanten
burkinischen Paste.
Rezepte unter www.sehen-und-handeln.ch/katechese.
*Die Kurzfilme sind auf der Webseite
www.sehen-und-handeln.ch/filme zugänglich.
Werbematerial
Fastenopfer und Brot für alle senden Ihnen gerne
Bilder, Prospekte oder Plakate, damit Sie Ihre
Aktion illustrieren können:
[email protected]
Tel. 041 227 59 59
[email protected]
Tel. 031 380 65 63
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Filmhinweise
Wenn der Napf ein Peruaner wäre
Gold über alles
Dokumentarfilm von Robert Nugent,
Frankreich/Australien/Guinea 2007.
52', ab 16 Jahren, Fr. 35.–
Kurzfilm über Goldausbeutung
von C. Schwingruber, Schweiz,
überarbeitet 2015, 5', ab 14 Jahren
Der Film ist unter www.sehen-und-handeln.ch/filme
verfügbar.
Der Infofilm lädt ein, sich aus Schweizer Sicht mit der
Problematik des Rohstoffabbaus in Ländern des
globalen Südens zu befassen. Fiktiv zeigt er, dass das
goldhaltige Napfgebiet in wenigen Jahren komplett
abgetragen wäre, wenn es in einem Land wie Peru
liegen würde.
Fruchtbarer Boden unter den Füssen
Kurzfilm von Karin Oettli, Schweiz/
Burkina Faso, 8', ab 10 Jahren
Der Film wurde bereits für die Kampagne
2011 empfohlen und verkauft.
Bezugsquelle: www.education21.ch / www.relimedia.ch
Ein internationales Bergbauunternehmen reist mit der
gesamten Infrastruktur von Borneo nach Guinea. Dort
verwandelt sich das umliegende Land nach und nach in
eine grosse Goldminenwüste. Im Film werden jene Menschen porträtiert, die mit den Veränderungen leben
müssen. Der aussergewöhnliche und mehrfach ausgezeichnete Film zeigt die ökonomischen, ökologischen und
sozialen Veränderungen, die die Goldmine mit sich bringt.
Sklavenarbeit für unseren Fortschritt
Der Film ist unter www.sehen-undhandeln.ch/filme verfügbar.
Im westafrikanischen Land Burkina Faso verschlechtert
sich die Bodenqualität. Bevölkerungsdruck, Monokulturen, Viehzucht und Abholzung haben dazu geführt, dass
die Ernteerträge zurückgehen. Mit Unterstützung von
Fastenopfer baut die Bevölkerung des Dorfes Gossina
kleine Steinmauern. Diese verhindern die Erosion.
Kompost verbessert die Fruchtbarkeit des Bodens.
Traditionelle Anbaumethoden verdoppeln die Erträge.
Eine Frauengruppe betreibt eine eigene Hirsemühle.
Dank selbst gefertigter Tonöfen wird weniger Holz für
das Kochen benötigt.
Dirty Gold War
Dokumentarfilm von Daniel Schweizer,
Schweiz 2015, Kurzfassung 52', ab 16
Jahren, Fr. 30.–
Bezugsquelle: Bestellschein oder Webshop
Der Film gewährt einen Blick hinter die Kulissen der
Goldindustrie. An Beispielen aus Brasilien und Peru
werden die Menschenrechtssituation und die Umweltbelastung beim Abbau des Goldes dokumentiert, das
anschliessend in Luxusgeschäften der ganzen Welt
landet. Die Schweiz, wo ein Grossteil des Goldes
raffiniert und zu Barren gegossen wird, spielt im
globalisierten Goldgeschäft eine zentrale Rolle.
Dokumentarfilm von Tilman Achtnich,
Deutschland 2012, 45', ab 14 Jahren,
Fr. 40.–
Mit anderen Filmen zusammen auf der DVD «Digital –
mobil – und fair?»
Bezugsquelle: www.education21.ch / www.relimedia.ch
In unseren Smartphones, Tablets und Computern stecken
kostbare Rohstoffe wie Gold, Platin, Palladium oder Tantal.
Der Abbau dieser Rohstoffe findet häufig in Ländern des
globalen Südens statt – und nicht selten unter Bedingungen, die für die beteiligten Menschen wie für die Umwelt in
hohem Masse schädlich sind. Am Beispiel einer Goldmine
im Kongo, einer Wolfram- und einer Zinnmine im Hochland
von Bolivien wird der Anfang der Rohstoffkette für unsere
Gebrauchsgüter genauer unter die Lupe genommen.
Verleih
Die Filme sind bei den kirchlichen Medienstellen
ausleihbar.
Eine Übersicht finden Sie auf www.relimedia.ch/links.
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Werkeigene Angebote
Opfersäcklein für Kinder
Das Opfersäcklein ist neu gestaltet
und lädt zu Sammelaktionen ein.
Bestellschein/Webshop; gratis
Der grosse CEO-Test
Nach welchen Grundsätzen würdest du als CEO einen
Konzern steuern? Orientierst du dich an den Menschenrechten oder am Gewinn der Aktionäre? In unserem
Managertest können Jugendliche ausprobieren, welcher
Managertyp sie sind: www.ceo-for-a-day.ch.
wir teilen | partageons | condividiamo | nus partain
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tstoffe machen die Böden
e Kleinbäuerinnen und
g. Auf ihren Äckern wächst
u werden.
Quiz zur Goldproduktion
09.09.15 14:53
Brot für alle und Fastenopfer unterstützen betroffene
Familien vor Ort. Wir helfen ihnen, sich zu wehren,
damit auf ihren Äckern wieder genug Getreide,
Gemüse und Früchte wachsen.
Ökumenische Sammelbox
Bastelbogen zum Bemalen für den
Religionsunterricht
Im Klassenset à 20 Stück
Bestellschein/Webshop; gratis
Wie viel kostet Gold? Was verdient ein Kleinmineur in
Burkina Faso daran? Das Goldquiz gibt Antwort auf diese
und weitere Fragen. Die PowerPoint-Präsentation ist
verfügbar unter:
www.sehen-und-handeln.ch/praesentationen.
Liebesbriefe an das Leben
Mein Fastenkalender 2016
Torwandschiessen
3.
1.
Die Sammelboxen können kostenlos bestellt werden.
Artikelnummer: 50486
Brot für alle, materialstelle@bfa­ppp.ch
Fastenopfer, [email protected]
Planen Sie einen Familienanlass zur Fastenzeit? Wollen Sie
dem Suppentag einen besonderen Kick geben?
Wir stellen Ihnen unsere Torwandblachen mit dem Logo
Fastenopfer/Brot für alle gerne zur Verfügung
Kontakt: [email protected], 041 227 59 59
Kosten: Versandkosten
Musterpräsentation zur Kampagne
Auf der Webseite befindet sich eine Musterpräsentation
zur Kampagne. Sie enthält:
Fastenkalender
in Briefform
Liebesbriefe ans Leben,
Briefe aus dem Norden und
Süden, Briefe an mich und
meine Nächsten. Diese Briefe finden Sie im Fastenkalender 2016. Sie regen an,
machen nachdenklich oder rufen zum Handeln auf.
Postkartenset «Gold»
Fünf verschiedene Sujets thematisieren den Weg des
Goldes vom Abbau in Burkina Faso bis zur Endverarbeitung zum Schmuckstück oder zu Goldbarren.
Bestellschein/Webshop; Fr. 5.- (für Set à 10 Karten) oder
www.sehen-und-handeln.ch/katechese
– Ethische und theologische Grundgedanken zum
Kampagnenthema
– Forderungen der Konzernverantwortungsinitiative
– Hintergrundinformationen zu Gold- und Rohstoffhandel in der Schweiz
– Informationen zu den Projekten von Fastenopfer und Brot für alle
Die Präsentation kann nach Belieben eingesetzt und
den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden:
www.sehen-und-handeln.ch/praesentation.
alliance sud – InfoDoc
Burkina Faso, Bergbau, Gold, Gerechtigkeit,
multinationale Unternehmen, soziale Verantwortung – Themen, welche die Ökumenische
Kampagne 2016 prägen
InfoDoc, das Dokumentationszentrum von
alliance sud, hat die Bücher (ausleihbar) und
Artikel (gedruckt und digital) dazu.
www.alliancesud.ch/de/infodoc
Monbijoustrasse 29, 3011 Bern
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Schulbesuche und Workshops
Brot für alle
Weltweite Gerechtigkeit im Unterricht
Fastenopfer
Schulbesuche und Workshops
Kulturelle Werte
vermitteln. Die
Projektarbeit
anschaulich
kennenlernen.
Erleben Sie mit
Ihrer Unterrichtsoder Jugendgruppe
einen Perspektivenwechsel.
Wer verdient am Kauf meiner Jeans? Woher kommt
das Futter für die Hühner, die wir essen? Was
verdient die Arbeiterin, die mein Handy zusammengesetzt hat? Unser Konsum hat globale Auswirkungen. Werfen Sie mit Brot für alle einen Blick hinter
die Kulissen unserer Gesellschaft. Setzen Sie sich
damit auseinander, was in diesem Zusammenhang
«Weltweite Gerechtigkeit» bedeutet und wie die
Arbeit von Brot für alle dazu einen Beitrag leisten
will. Wir bieten Workshops zu folgenden Themen an:
•High Tech – No Rights?
Wie viel Blut steckt in meinem Handy? Eine
Unterrichtseinheit zu den Arbeitsbedingungen
beim Rohstoffabbau, bei der Handyproduktion
und in der Computerindustrie.
• Ohne Land kein Brot
Benzin im Tank für unsere Autos statt Essen auf
dem Teller für Menschen im Süden? Zum Thema
Landraub/Land Grabbing am Beispiel von Sierra
Leone.
• Die Jeans unter die Lupe genommen
Wie viel Gift steckt in unseren Kleidern? Wer
verdient am Kauf meiner Jeans? Eine Unterrichtseinheit zu den Produktionsbedingungen beim
Baumwollanbau und in der Textilindustrie.
Drissa Sanon begeistert sein
Publikum.
• Perkussion aus Burkina Faso und die burkinische Projektarbeit
Drissa Sanon ist in einer Musikerfamilie in
Burkina Faso aufgewachsen. Drissa vermittelt
die burkinische Kultur mit der Freude am
Zusammenspiel.
Eine Mitarbeiterin von Fastenopfer präsentiert die Projektarbeit.
Drissa Sanon bringt genügend Perkussionsinst-
rumente für die gesamte Gruppe mit.
4. bis 9. Schuljahr
• Eine Reise mit allen Sinnen zur Projektarbeit
von Fastenopfer in Burkina Faso
Die Kinder/Jugendlichen lernen die Projektarbeit
auf spielerische Weise kennen.
4. bis 9. Schuljahr
Wir besuchen Sie gerne oder heissen Sie bei uns
in Luzern willkommen.
Dauer: 90 Minuten
Gruppengrösse: bis 20 Kinder/Jugendliche
Kostenanteil: 200 Franken
Kontakt: [email protected], 041 227 59 59
Gerne können Sie auch einen Besuch mit Ihrer
Jugendgruppe oder Unterrichtsklasse bei uns in
Bern vereinbaren. Wir empfangen Sie gerne!
Dauer: 90 Minuten
Gruppengrösse: bis 20 Kinder/Jugendliche
Kostenanteil: 200 Franken
Kontakt: [email protected], 031 822 65 95
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«Gewinne nicht die Welt
und verliere deine Seele;
Weisheit ist besser als Silber und Gold.»
Bob Marley, Zion Train
Brot für alle –
Wir bewegen Menschen
Fastenopfer –
Menschen stärken Menschen
Partner sein –
Solidarität weltweit
Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz.
Wir bewegen Menschen im
Norden zu einer verantwortungsvollen Lebensweise und
engagieren uns entwicklungspolitisch für das Recht auf
Nahrung und Ethisch Wirtschaften. Im Süden unterstützen wir Menschen, sich aus
Not und Hunger zu befreien
und ein selbstbestimmtes
Leben zu führen. Gemeinsam
mit Partnern vor Ort zeigen
wir Missstände auf und setzen
uns für die Rechte der Betroffenen ein.
Fastenopfer ist das Hilfswerk
der Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz. Wir setzen
uns im Norden wie im Süden
für eine gerechtere Welt ein, in
der die Menschen nicht unter
Hunger und Armut leiden,
sondern ein würdiges Leben
führen. Wir arbeiten mit
Partnerorganisationen in 14
Ländern in Afrika, Asien und
Lateinamerika zusammen.
Nebst dem Engagement vor
Ort setzen wir uns in der
Schweiz und weltweit für
gerechte Strukturen ein, etwa
bei Handels- und Wirtschaftsabkommen.
Das christkatholische Hilfswerk
Partner sein sensibilisiert
Menschen für die Themen
Mission und Entwicklungszusammenarbeit. Es unterstützt
und begleitet Projekte für die
soziale und wirtschaftliche
Entfaltung von benachteiligten Menschen. Die Projekte
von Partner sein dienen der
Hilfe zur Selbst- hilfe, wobei
der Dialog mit den Projektpartnerinnen und den Projektpartnern Zeichen einer
gelebten Solidarität mit den
Christinnen und Christen
anderer Länder ist.
Bürenstrasse 12, Postfach 1015
3000 Bern 23
Tel. 031 380 65 65
[email protected]
www.brotfueralle.ch
Postkonto 40-984-9
Alpenquai 4, Postfach 2856
6002 Luzern
Tel. 041 227 59 59
[email protected]
www.fastenopfer.ch
Postkonto 60-19191-7
Geschäftsstelle: Peter Grüter
Kirchgässli 2, 4310 Rheinfelden
Tel. 061 831 50 13
[email protected]
www.partner-sein.ch
Postkonto 25-10000-5
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