Bericht Aargauer Zeitung 14.09.2015

LENZBURG-SEETAL 25
AARGAUER ZEITUNG
MONTAG, 14. SEPTEMBER 2015
«Meilenstein in der Stiftungsgeschichte»
Othmarsingen Festakt für den gemeinsamen Standort von Primarschule und Heilpädagogischem Zentrum
hat. «Unsere Bürgerinnen und Bürger
tragen das Herz auf dem richtigen
Fleck. Mit der Übernahme des Heilpädagogischen Zentrums schaffen wir für
junge Leute eine wichtige Brückenbauerfunktion zwischen Schule und Berufsleben.»
VON MARKUS CHRISTEN
Eine «Win-win-Situation» nannte Michael Umbricht am Samstagmorgen das
gemeinsame Projekt von Gemeinde
und Schule Othmarsingen auf der einen und Stiftung Schürmatt auf der anderen Seite. Der Generalsekretär des
kantonalen Departements für Bildung,
Kultur und Sport war einer von fünf
Rednern am Tag der offenen Tür, an
dem die zum grossen Festakt geladene
Bevölkerung Einblick nehmen durfte in
das umgebaute ehemalige Oberstufenschulhaus.
Vor drei Jahren fiel der Beschluss, in
Othmarsingen ein Heilpädagogisches
Zentrum für Werkstufe und Berufsvorbereitung (HZWB) entstehen zu lassen.
Die Stiftung Schürmatt mit Sitz in Zetzwil übernahm die Projektarbeiten und
ist nun für den Betrieb des Zentrums
zuständig. Leistungsfähige Sonderschüler aus sieben Heilpädagogischen Schulen im Kanton werden künftig in Othmarsingen während zweier Jahre auf
den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet.
Es profitieren alle
«Sowohl die Stiftung Schürmatt als
auch die Schule Othmarsingen, die eine
nachhaltige Nutzung für das frühere
Oberstufenschulhaus gefunden hat,
werden von der Zusammenarbeit profitieren», sagte Michael Umbricht bei seiner Ansprache. «Daneben profitiert
Ein erster, bejubelter Auftritt
«Mit der Übernahme des
Heilpädagogischen Zentrums schaffen wir eine
wichtige Brückenbauerfunktion zwischen Schule
und Berufsleben.»
«Die Gemeinde und die
Schule von Othmarsingen
haben kreativ nach neuen
Lösungen zur Schulraumnutzung gesucht und diese
auch gefunden.»
«Mit gewissen Einschränkungen hat die Betriebsaufnahme sehr gut geklappt.
Die Übergangsphase stellt
eine wichtige Lebenserfahrung für die Schüler dar.»
Fritz Wirz Gemeindeammann
Michael Umbricht Generalsekretär BKS
Susanne Stahel Schulleitung HZWB
aber auch der Kanton als Besteller der
Plätze für Kinder und Jugendliche.»
Der Wegzug der Oberstufe aus Othmarsingen habe für die Gemeinde eine
schwierige Zeit bedeutet, rekapitulierte
Gemeindeammann Fritz Wirz an diesem Tag der offenen Tür. Der Glaube
und die Hoffnung für eine gute Schulraumlösung sei aber nie aufgegeben
worden. In den vergangenen 13 Monaten sind das ehemalige Oberstufenschulhaus und die alte Turnhalle aufwendig saniert worden. Entstanden
sind unter anderem eine leistungsfähige Betriebs- und Lernküche sowie
Werkstätten für Holz- und Metallbau, in
denen die Schüler des HZWB Praxiserfahrung sammeln können. Ebenfalls
wurden neue Räumlichkeiten für die
Primarschule eingerichtet.
Die Entstehung des Heilpädagogischen Zentrums war in Othmarsingen
auch von kritischen Stimmen begleitet
worden. Gemeindeammann Fritz Wirz
zeigte sich am Samstag stolz auf die Bevölkerung, die das investitionsintensive
Projekt in der Mehrzahl unterstützt
Einen ersten, bejubelten Auftritt hatten die Schüler des HZWB beim Festakt
mit einer Trommeleinlage auf grossen
blauen Fässern. Das Heilpädagogische
Zentrum hat seinen Betrieb bereits am
10. August aufgenommen. «Mit Einschränkungen hat dabei alles sehr gut
geklappt», erklärt Susanne Stahel, die
ab kommendem Februar die Leitung
des Zentrums übernehmen wird.
Die Übergangsphase, während der
noch nicht alle Räume genutzt werden
können, stelle aber auch eine wichtige
Lebenserfahrung für die Schüler dar,
so Susanne Stahel. Sie schätzt, dass etwa ab November der uneingeschränkte
Betrieb möglich sei.
Das Heilpädagogische Zentrum wurde mit einem schwebenden Ballonbouquet begrüsst. Für Werner Sprenger,
den Direktor der Stiftung Schürmatt,
stellt das Heilpädagogische Zentrum einen Meilenstein in der Geschichte der
Stiftung dar. Denn der Anspruch bleibe
stets, «neue Formen von Angeboten für
Menschen mit Beeinträchtigungen zu
entwickeln, um die Integration maximal zu unterstützen.»
NACHRICHTEN
BEINWIL AM SEE
Infoabend zu HäsigasseNeugestaltung
Die Einwohnergemeindeversammlung hat am 28. November 2014 für die
Planung der Sanierung und Neugestaltung Häsigasse einen Verpflichtungskredit von 80 000 Franken bewilligt. In der Zwischenzeit wurde ein
Konzept ausgearbeitet. Dazu findet
am Donnerstag, 24. September, 19.30
Uhr, im Löwensaal eine öffentliche Informationsveranstaltung statt. (AZ)
LENZBURG
Bürgerrecht der
Einwohnergemeinde
Dem Gesuch von André Baumann,
geboren am 9. Juli 1982, und seiner
Mutter Madeleine Baumann geb. Kohler um Aufnahme in das Bürgerrecht
der Einwohnergemeinde Lenzburg
hat der Stadtrat entsprochen; alle Voraussetzungen waren erfüllt. (AZ)
DÜRRENÄSCH
Kostenlose Pilzkontrolle
nach Absprache
Jonas Kallenbach von der Kantonalen Denkmalpflege führte die vielen interessierten Personen durch die hohen, hellen Räume.
Die Villa Malaga wurde gestürmt
Pilzkontrolleur Karl Marti, Unterkulm,
erteilt Auskunft und führt nach vorgängiger telefonischer Absprache
(062 776 29 75) Pilzkontrollen durch.
Diese sind für die angeschlossenen
Gemeinden Unterkulm, Teufenthal,
Leutwil und Dürrenäsch kostenlos. (AZ)
BIRRWIL
Lenzburg Die stadtbekannte
Villa Malaga konnte gestern
öffentlich besichtigt werden –
zum ersten und voraussichtlich letzten Mal.
VON PATRICK ZÜST (TEXT UND FOTOS)
Über Jahrzehnte hinweg liess sich nur
erahnen, was sich hinter den Mauern
der imposanten Villa an der Schützenmattstrasse verbirgt. Anlässlich der Tage des Denkmals war sie gestern zum
ersten Mal öffentlich zugänglich. Jonas
Kallenbach von der Kantonalen Denkmalpflege nahm weit über hundert Personen mit auf eine Reise durch leere
Räume, historische Entwicklungen und
fast zwei Jahrhunderte Architektur. Die
Villa, die derzeit leer steht und vom
neuen Besitzer – der Lenzburg Immobilien AG – saniert wird, ist im klassizistischen Stil gebaut und beeindruckt vor
allem mit hohen, hellen Räumen. Auch
wenn die innenarchitektonische Gestaltung verhältnismässig nüchtern und
dezent ausfällt, so ist alleine die Grösse
der Villa mehr als imposant. Zahlreiche
Besucher nutzten die Chance, das Gebäude auf eigene Faust zu erkunden.
Nach Abschluss der Rennovationsarbeiten wird die Villa nämlich nicht
mehr öffentlich zugänglich sein. Der
verstorbene Rechtsanwalt Roland Padrutt, durch den die Villa in den vergangenen Jahren viel Medienaufmerksamkeit erhielt, wurde im Übrigen mit
keinem Wort erwähnt.
Termine 2016 der
Gemeindeversammlungen
Die Gemeindeversammlungen im Jahr
2016 finden am Freitag, 3. Juni, und
Freitag, 25. November, statt. (AZ)
INSERAT
Imposant, sogar die Wendeltreppe.