Stress als Überlebensstrategie (Kampf und Flucht) Betrachtet man die körperlichen Symptome von Stress, so fällt auf, dass es sich um Merkmale allgemeiner Erregung handelt, die dem Körper kurzfristig mehr Energie zur Verfügung stellen. Dies hatte für unsere Vorfahren höchstwahrscheinlich überlebenswichtige Gründe. Stress empfinden wir in Situationen, die wir als GEFAHR interpretieren. Die üblichen Gefahren unserer Ahnen waren zugleich meistens Lebensgefahren, denen sie entweder mit KAMPF oder FLUCHT begegnen mussten, um zu überleben (z.B. die Konfrontation mit einem Raubtier in freier Wildbahn). Alle mit der Erregung einhergehenden körperlichen Veränderungen sollen dem Individuum dazu dienen, effektiver kämpfen oder fliehen zu können: - Blutdruck, Atem- und Herzfrequenz werden erhöht, um dem Körper schneller Energie zuzuführen Blut wird aus zum Kampf unwichtigen Körperregionen (Gehirn, Verdauungstrakt etc.) zurückgezogen und vermehrt in die Extremitäten geleitet Schmerz- und Hemmschwelle sinken etc. Ist die Gefahr gebannt, das Raubtier also besiegt oder abgehängt, normalisieren sich die Körpervorgänge wieder, die Erregung lässt nach. Der Nachteil unserer modernen Gesellschaft besteht nun darin, dass die heutigen „Gefahren“ dauerhaft sind und sie Stressreaktion so oft nicht nachlässt. In Folge kommt es zu den auf diesen Seiten beschriebenen chronischen Beschwerden.
© Copyright 2024 ExpyDoc