4. BMM-Runde - BSV 63 Chemie Weißensee

SCHACH
Knappe Niederlage nach Klasse-Aufholjagd für Chemie
Queer Springer SSV Berlin - BSV 63 Chemie Weißensee 4,5:3,5
In der 4. Runde der Stadtliga A musste der Tabellendritten Chemie Weißensee zum Tabellenfünften
Queerspringer Berlin anreisen. Im schönen Spielsaal des Pinellodroms, nahe dem Rathaus
Schöneberg, musste Chemie auf Ihr Spitzenbrett – dem Eiskunstlauftalent Moritz Gressmann
verzichten, wobei auch die Queerspringer nicht ganz in voller Bestbesetzung antraten. Um weiter
von der Tabellenspitze zu träumen wollten wir mindestens einen Auswärtspunkt mitnehmen.
Der leicht favorisierte Gastgeber brachte aber mit Axel Neffe und Holger Franke gleich zwei
absolute Spitzenspieler der Stadtliga A (jenseits der 2200 ELO Marke) ans erste uns zweite Brett.
An diesen Brettern zeichneten sich bereits zuBeginn des Wettkampfes Vorteile für die Queerspringer ab.
Zuerst setzte sich Holger Franke an Brett 1 gegen Frank Götze durch. Frank verlor seinen bBauern und konnte trotz Kampfgeist die Niederlage nicht mehr vermeiden. Ebenso ging es Johann
Donath, der nach einer ausgeglichenen Eröffnung im Mittelspiel den Angriff auf seine
Königsstellung nicht viel gegen Axel Neffe entgegen zu setzen hatte. Dadurch lagen wir bereits früh
mit 0:2 zurück.
Bisher noch ohne Fortúne Brett 1: Johann Donath (links) gegen Axel Neffe
Brett 2:Frank Götze hatte mit dem schwachen Bauern b5 zu kämpfen, rechts daneben Tomas Segerberg
Auch Christian Laßan an Brett 6 war das Glück heute nicht hold. Nach einer soliden Eröffnung
und dem Damentausch sah es lange nach einem Unentschieden aus. Doch nach ein Paar
Ungenauigkeiten im Mittelspiel verlor er 2 Bauern. Das entstandene Vier-Leichtfigurenendspiel war
für Christian nicht mehr zu halten. Frank-Thomas Pietzka schraubte somit die Führung der
Queerspringer auf 3:0 hoch. Ein Kantersieg der Gastgeber eine Blamage für Chemie schien sich
anzudeuten. Doch dann siegte Uwe Arndt an Brett 8 mit den schwarzen Steinen für die Chemiker.
Dies geschah etwas überraschend, denn nach der Eröffnung schien zunächst Weiß deutlich besser zu
stehen, denn der weiße zentralisierte Läufer auf e5 schien wie eine Fels in der Brandung zu stehen.
Doch Uwe verteidigte sich clever und gewann sein Turmendspiel sicher. Das bedeutet für Uwe
Arndt den vierten Sieg im vierten Spiel - Klasse weiter so!!! Das 1:3 Anschlusstor war erzielt.
Das Sprichwort „Totgesagte leben länger“ schien sich zu bewahrheiten, denn plötzlich siegte auch
Holger Niese mit Weiß nachdem sich die gegnerische Dame im weißen Lager verirrt hatte – Dennis
Kötterheinrich konnte seine schwarze Dame nur noch retten, indem er zwei Bauern opferte.
Das entstandene Doppelturmendspiel gewann Holger mit Leichtigkeit. Nur noch 2:3!
nach 23...f5. fand Holger den einzigen Gewinnzug 24. exf5!! auf gxf5 folgt 25. Te2! fxg4 26.Dxg4+ mit Damengewinn
links André Kunz, rechts an Brett 8: Uwe Arndt - Norbert Räcke mit einem sensationellen Saisonauftakt (4 aus 4)
Die Hoffnung schien noch größer zu werden, als der an Brett drei spielende Tomas Segerberg mit
Weiß alle Angriffe seines Gegners Olaf Eberhardt abwehren konnte und in den sicheren Remishafen
einsteuerte. 2,5:3,5 Denn nun liefen nur noch die Partien von Jan Neldner und André Kunz, wobei
beide Chemie-Spieler Vorteile auf Ihren Brettern witterten. Jedoch konnte sich Jan's Gegner Björn
Rathje im Springer-Endspiel geschickt verteidigen und alle Bauern abtauschen und den allerletzten
Bauern von Jan durch das Opfer seines Springers zum Remis retten – Leider kann man mit einem
blanken Springer einen nackten König nicht mattsetzen. Schade 3:4.
Jan`s aussichtsreiche Stellung gegen Björn Rathje mit dem schwarzen h-Freibauern scheint nicht
gewinnbar. z.B. Sf3+ Kg2 Se5 b4! Kd7 b5!
Die letzten Hoffnungen auf einen Mannschaftspunkt hatte somit Andrè Kunz an Brett 7 gegen
Karin Timme. In einer dramtischen Partie hatte Andrè bereits die gegnerische Dame für einen Turm
und eine Leichtfigur gewonnen. Diesen kleinen Materialvorteil konnte André allerdings nicht
verwerten. In Zeitnot fand André nicht die besten Züge und die Gegnerin konnte sich ins
Dauerschach retten – was für ein Glück für die Gastgeber! Durch diese bittere 3,5:4,5 Niederlage
rückt Chemie Weißensee erst mal auf Platz 5 ab. Mit zwei Mannschaftspunkten Rückstand auf Platz
1 sind die Aufstiegshoffnungen erst einmal begraben. Aber die Liga scheint im Moment sehr
ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen und wer weis vielleicht geschieht ja doch noch ein
Wunder?!
Brett 6 Christian Laßan – Die Stellung sieht doch eigentlich gleich aus? Aber Weiß hat Entwicklungsvorsprung!