Der Trend geht nach oben | Immobilien Magazin 1 von 3 http://www.immobilien-magazin.at/artikel/der_trend_geht_nach_oben... Immobilien Magazin 11/2015 Der Trend geht nach oben Wenn es um die Einschätzung des Marktes geht, sind die österreichischen Hausverwalter durchaus positiv gestimmt. Dennoch: Gerne lässt man sich nicht in die Karten blicken. Autor: Charles Steiner Sie arbeiten zwar mit vielen Zahlen, doch diese zu veröffentlichen, - noch dazu in einem Ranking - scheint den meisten unter den österreichischen Hausverwaltern nicht wirklich geheuer zu sein. Sei es, weil Gesellschafter Bedenken äußern oder weil der Aufwand zu groß ist, die Zahlen auf die einzelnen Assets herunterzubrechen. Oder wie es Franz Neller von Dr. Neller Immobilien Consulting gegenüber dem Immobilien Magazin ausdrückt: "Sie müssen schon wissen, die Hausverwalter-Branche ist sehr geheimnisumwittert." Zum Thema Aufwand meinte etwa Ingo Bischof von der IVAM: "Einen solchen Fragebogen auszufüllen, kommt einer Doktorarbeit gleich." Dementsprechend war der Zulauf an Daten für das erste Hausverwalterranking relativ verhalten. Nichtsdestotrotz: Nicht wenige haben mitgemacht - wohl aus dem Interesse heraus, ihre Zahlen mit Mitbewerbern vergleichen zu können. Und so teilt sich das Hausverwalterranking auf in einige Big Player und mehrere regionale Anbieter. Das erlaubt durchaus einen Einblick in die Branche - nicht nur in Umsätze, sondern vielmehr, welche Spezialisierungen die einzelnen Vertreter haben. Die einen legen einen starken Fokus auf Wohnimmobilien, andere konzentrieren sich auf Büros und andere wiederum sind im Gewerbebereich stark verankert. Weiters kristallisiert sich eine starke Konzentration auf den Osten Österreichs in puncto Flächen und Umsätze heraus. An sich kein Wunder - wo die größten Städte sind, legen auch die Hausverwalter am meisten Hand an. Abgefragt wurden die Quadratmeterzahlen, aufgeteilt auf Wohnimmobilien (Miete, Eigentum sowie Anzahl der Wohneinheiten), Büroimmobilien sowie sonstige Liegenschaften wie etwa Gewerbeflächen, Lager oder Sonderimmobilien, Anzahl der Mitarbeiter sowie die jeweiligen Bundesländer. Zudem wurde erfragt, ob die Kunden ihre Daten auch online einsehen können. Setzt man die Quadratmeteranzahl beziehungsweise das Honorar in Relation zur Anzahl der Mitarbeiter, lässt sich auch eine gewisse Produktivität ableiten. Das sind die Quadratmeter-Sieger Zahlenmäßig am stärksten ist etwa die IMV GmbH vertreten, die 2014 rund 13,2 Millionen Euro an Umsätzen bei einer Gesamtquadratmeteranzahl von rund 3,4 Millionen Quadratmeter lukriert hat. Klar ersichtlich sind bei der Aufschlüsselung ein starker Überhang an Wohnimmobilien und ein starker Wert bei Büroimmobilien, wobei sich bei Wohnimmobilien Eigentums- und Mietwohnungen ziemlich die Waage halten und bei Büroimmobilien nahezu ausschließlich im Mietbereich betreut wird. Gewerbeimmobilien finden sich bei IMV nicht. Auf dem zweiten Platz findet sich die österreichweit und international operierende ÖRAG mit rund 7,9 Millionen Euro Gesamtumsatz und einer Gesamtquadratmeterleistung von 2,9 Millionen Quadratmetern, wobei zwischen betreuten Wohn- und Büroimmobilien zahlenmäßig nur geringe Unterschiede herrschen. Auch bei Gewerbeimmobilien ist man in etwa gleich stark vertreten. Kurz ausgedrückt: Die ÖRAG fühlt sich bei allen abgefragten Assetklassen zu Hause. Mittlerweile hat die ÖRAG den Blick über Österreichs Grenzen gewagt, wie Vorstand Peter Scharinger erklärt: "Wir betreuen Objekte in München, Berlin und Frankfurt, das Geschäft läuft gut. Es ist sogar eine Expansion in andere Städte denkbar." Mit rund 6,5 Millionen Euro und 1,77 Millionen Quadratmeter nimmt das Linzer Unternehmen WAG den dritten Platz ein. Operiert wird in Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark - ein durchaus beachtlicher Wert, wenn man den Wiener Markt nicht bearbeitet. Auch hier ist ein starker Überhang an Wohnobjekten gegeben, wobei Mietwohnungen den Anteil von Eigentumswohnungen klar übersteigen. Detto bei Büros, wo zwischen den dominierenden Miet- und Eigentumsobjekten ein deutlicher Unterschied liegt. Von der Anzahl der Quadratmeter belegt AREALIS Liegenschaften den vierten Rang mit einer Quadratmeteranzahl von über 1,6 Millionen Quadratmetern, wobei hier Büroliegenschaften (876.753,72 Quadratmeter) gegenüber Wohnobjekten (506.831 Quadratmeter) dominieren. Einen nicht unwesentlichen Anteil machen bei AREALIS auch Gewerbeflächen und Lager mit 251.753 Quadratmetern aus. Zurückhaltend zeigt man sich dafür bei Umsatzzahlen - diese wurden nicht angegeben. "Aus Gesellschafter-Interessen heraus", wie man bei AREALIS, einer Tochter der Erste Group Immorent und der Vienna Insurance Group, betont. Ausschließlich in Wien ist hingegen die Sabo+Mandl & Tomaschek 05.11.2015 12:37 Der Trend geht nach oben | Immobilien Magazin 2 von 3 http://www.immobilien-magazin.at/artikel/der_trend_geht_nach_oben... Immobilien GmbH aktiv, wo sie im Vorjahrmehr 865.000 Quadratmeter betreut haben, wovon gut 98 Prozent (852.361 Quadratmeter) auf Wohnobjekte entfallen und dort vor allem Eigentumswohnungen im Fokus stehen. Brichard Immobilien, die sich, wenn man die Daten betrachtet, ausschließlich Wohnobjekten in Wien und dem Umland widmet, verdiente mit 700.000 verwalteten Flächen im Vorjahr rund 3,1 Millionen. Zwischen Wohn- und Büroobjekten ist der Unterschied bei den Umsätzen relativ gering, jedoch öffnet sich die Schere bei den Quadratmetern, die bei Mietobjekten fast 40 Prozent mehr als bei Eigentumsobjekten umfassen. Das Unternehmen hat dabei ein interessantes Modell eingeführt - nämlich Hausverwaltung auf Probe. Heißt so viel wie: Ein Objekt wird auf ein Jahr übernommen und verwaltet, nach Ablauf des Jahres werden die Aufgaben evaluiert und die Tätigkeit, je nach Kundenzufriedenheit, entweder fortgeführt oder eingestellt. Zudem bietet man sämtliche Abrechnungen drei Monate vor der gesetzlichen Frist - also am 31. März anstatt am 31. Juni an. Kunden wollen immer umfassendere Kosten- und Leistungstransparenz. AREV Immobilien verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 2,9 Millionen Euro bei fast 700.000 Quadratmetern. Während der Löwenanteil auf Wohnimmobilien mit 416.000 Quadratmetern fällt, teilen sich Büro- und Gewerbeobjekte auf 106.070 bzw. auf 176.300 Quadratmetern auf. Auffällig ist hier, dass etwa in Oberösterreich deutlich mehr Büroimmobilien verwaltet werden als etwa in Wien. Generell lässt sich ablesen, dass der Kernmarkt von AREV Immobilien in Oberösterreich zu finden ist. In Wien und in Schwechat stark aktiv ist die Dr. Neller Immobilien Consulting GmbH, die insgesamt rund 616.000 Quadratmeter bewirtschaftet, wovon der größte Teil (255.902 Quadratmeter) auf Gewerbeflächen entfällt. Kein Wunder, betreut man unter anderem den Concorde Business Park in Schwechat sowie das Raiffeisen-Holding Hochhaus in Wien. Dennoch ist man bei Wohnimmobilien stark - fast 200.000 Quadratmeter entfallen auf diese. 552.863 Quadratmeter sind im Betreuungsportfolio von der IS Immobilien-Service GmbH, wobei der größte Teil an Wohnimmobilien entfällt. Die übrigen 110.384 Quadratmeter entfallen auf Büro und Gewerbeflächen, wobei diese im vorliegenden Fragebogen nicht aufgeschlüsselt wurden. Dafür verdient die IS Immobilien-Service GmbH rund 2,1 Millionen Euro. Ausschließlich in Niederösterreich ist die Realkanzlei Edlauer um den Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer, Georg Edlauer, tätig. 514.100 Wohnimmobilien werden betreut, daraus ergibt sich ein Umsatz von über 1,6 Millionen Euro. Die Quadratmeterleistung bei der online hausverwaltung & immobilientreuhand GmbH beträgt insgesamt fast 400.000 Quadratmeter, wobei der Anteil der Wohnimmobilien doppelt so hoch wie jener der Büroliegenschaften ist. 278.034 Quadratmeter werden von der IVAM Real Estate betreut. Wobei man bei dieser Zahl beachten muss, dass die IVAM auch international tätig ist. Würde man die Auslandsaktivitäten, bei der Gewerbeflächen betreut werden, hinzurechnen, kämen noch weitere 79.000 Quadratmeter hinzu. Generell kann man sagen, dass die IVAM das Hauptaugenmerk auf Gewerbeimmobilien legt. Wohnimmobilien machen lediglich einen sehr geringen Teil (2.284 Quadratmeter) aus, auf Büros entfallen 23.750 Quadratmeter. Es folgen bei den Quadratmetern schließlich die in der Steiermark tätigen Länderrealitäten Hammerl mit 212.000 Quadratmetern, die in der Steiermark und Salzburg aktive Immobilien Verwaltung Schobesberger mit 205.283 Quadratmetern, BEWOG Immobilien mit 174.000 Quadratmetern sowie Elisabeth Kiesling mit 27.520 Quadratmetern sowie die Hausverwaltung und Immobilienmakler Purkarthofer. Transparenz für Kunden Was sich bei der Auswertung ergibt, ist die Tatsache, dass immer mehr Hausverwalter ihre Daten auch für die Kunden online ersichtlich machen. Zehn von 17 Verwaltern bieten mittlerweile den Service, einer plant diesen für das kommende Jahr. Daraus ließe sich Folgendes ableiten: Kunden wollen immer mehr umfassende Kosten- und Leistungstransparenz, worauf Hausverwalter reagieren müssen. Dass Daten online einsehbar sind, birgt dafür einen gewissen Vorteil: Man erspart sich den Verwaltungsaufwand, Daten für die jeweiligen Auftraggeber gesondert aufzustellen, stattdessen erlaubt man dem Kunden via Log-in, seine ihn betreffenden Daten selbst zu ersehen. Das bedeutet natürlich auch eine gewisse Herausforderung für die Programmierer von Immobilien-Software, die entsprechende Möglichkeiten zur Sichtbarmachung der Daten schaffen müssen, ohne dass der Kunde in das System eingreift. Trend leicht nach oben Durchaus optimistisch gestimmt sind die Hausverwalter, wenn es um die Prognose für das heurige Jahr 05.11.2015 12:37 Der Trend geht nach oben | Immobilien Magazin 3 von 3 http://www.immobilien-magazin.at/artikel/der_trend_geht_nach_oben... geht. Fast alle gaben an, dass die Umsätze zumindest gleich bleiben mit einer Tendenz in Richtung Steigerung. Krisenstimmung herrscht hier keineswegs - niemand hatte einen Umsatzrückgang angegeben. Das ist insofern beachtlich, da die Hausverwalterbranche in der Regel sehr eng kalkulieren muss und damit die Gewinnspannen relativ niedrig sind. « Hier geht's zum Hausverwalterrranking 2015! Wohnen Immobilien Magazin Ranking Hausverwalter 05.11.2015 12:37
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