PBS: Flächenproduktivität ist durchaus respektabel

Schreibwarenbedarf
PBS: Flächenproduktivität ist durchaus
respektabel
Sicht. Die Zeit drängt, denn schon heute
gelingt traditionellen Fachgeschäften der
Branche das Überleben in 1A-Lagen
selbst in lebendigen Mittelstädten immer
weniger. Und selbst die Umsatzspitze vor
Schulanfang, „die fackelt doch Aldi & Co.
mittlerweile ab“, beklagt der Fachhandel
sein Schicksal.
Wer eine Zweijährige dabei beobachtet, wie sie mit Herzenslust Bilder auf
einem Tablet-Computer verschiebt,
während sie mit Tränen kämpft, weil
ihr das gleiche in einer Zeitschrift
nicht gelingt, der müsste sich Sorgen
machen um die Branche rund um
Papier, Bürobedarf und Schreibwaren
(PBS). Schließlich bedeutet digital
längst nicht mehr Revolution, sondern
Normalität. Das spiegeln auch die
von Marketmedia24, Köln, erfassten
Marktdaten der Branche wider. So haben einzelne Teilmärkte von 2013 auf
2014 beträchtlich verloren. Allerdings
legten andere durchaus zu. Sprich: In
der PBS-Branche herrscht durchaus
nicht aller Tage Abend.
Zuversicht ist der Branche gestattet.
Zum Beispiel, wenn es ihr noch besser
gelingt jenseits von Rationalität und
Funktionalität zusätzlich mit Emotionalität
in den Produkten und der Präsentation
sowie mit Image und Prestige zu punkten.
Dann gerät die Neuheit eines vermeintlich
längst überholten Schreibgerätes auch
schon mal zum Sammlerstück und statt
über eine App von irgendwo freuen sich
selbst Digital Natives über eine witzige
Postkarte, die dann vielleicht wieder als
Foto-App kommuniziert wird.
Dennoch ist der Weg nicht leicht. So
sind auch die Expertenmeinungen in
der Kooperationsstudie „Markt:Monitor
Papier, Bürobedarf und Schreibwaren
2013“ von BBE Handelsberatung und
Marketmedia24 nicht vielversprechend.
Insider 2015 / 2016
Internet verändert schließlich nicht nur
die Produkte, sondern vor allem die
Vertriebswege. So punktet neben den
„Sonstigen Anbietern“ lediglich der
interaktive Handel – mit Versendern
und Internetanbietern – mit wachsenden Marktanteilen. Vor allem dort, wo
Papier, Bürobedarf und Schreibwaren
preisgetrieben auf Masse setzen und wo
Global Player den weltumspannenden
Gesetzen der Konzentration folgen. Wie
insgesamt Konzentration und Verdrängung die Entwicklung der Branche weiter
verschärfen werden.
Das hat bereits zu einem Absinken der
Markenanteile in den entsprechenden
Sortimenten geführt, während laut Marketmedia24 parallel die Pro-Kopf-Ausgaben für PBS-Artikel von 2011 bis 2014
kontinuierlich sanken. Insbesondere der
Marktführer – der Facheinzelhandel – hat
darunter zu leiden. Dessen Marktanteil
gestaltet sich in der Retrospektive als
konsequent abwärts gerichtete Linie. Er
ist einerseits abhängig von Marken, die
sich selbst über den Erhalt eines stabilen
Beratungsfachhandels stärken wollen.
Außerdem müssen Ladengeschäfte ihre
Beratungs- und Servicequalität steigern.
Das bezieht die Sortimentsgestaltung
mit ein. Nicht Warenansammlung, sondern Gesamtlösungen für Kunden sind
angesagt, „dann ist der Kunde auch
bereit, einen eventuell höheren Preis
zu bezahlen“, unterstreicht Eva BarthGillhaus, Co-Autorin der oben genannten
Branchenstudie, aus Handelsmarketing-
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Zudem führt kein Weg mehr am Internet vorbei. Online ist gleichbedeutend
mit Zukunft: „Der Fachhändler, der mit
einem integrierten Webshop, Angeboten
bezüglich Digital Signage im stationären
Fachgeschäft eine sinnvolle Verbindung
zwischen physischer Warenpräsenz und
weitergehenden Informationen bietet,
kann auch in Zukunft den Kunden an
sich binden und ins Geschäft ziehen“,
kommentieren Branchenexperten die
Situation. Tatsächlich wird Social Media
zur neuen USP des Fachhandels. Und
Dr. Dirk Fischer, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule
München und assoziierter Berater der
elaboratum GmbH wird noch deutlicher:
„In der heutigen Zeit ist ein rein stationärer
Handel ohne Unter-stützung durch das Internet ein nicht mehr zu rechtfertigendes
Risiko. Präsenz im Internet ist eine Pflicht“.
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Autorin: Sonja Koschel
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