Bibelgartenführer - Gartenschau Alzenau

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Führer durch den
B i b e l g a r t e n
„Und Gott der Herr pflanzte einen
Garten in Eden gegen Osten hin.“
1. Mose 2,8
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Beet 8
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Beet 9
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Beet 10
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Bibelgarten
Beet 1:
Kath. Gemeinde Michelbach
Beet 2:
Kath. Gemeinde Hörstein
Beet 3:
Kath. Gemeinde Wasserlos
Beet 4:
Kath. Gemeinde Albstadt
Beet 5:
Kath. Gemeinde Alzenau
„Schöpfung“
Beet 7
Beet 2
„Feldblumen II“
Sitzwürfel
Kreuz
Sitzwürfel
Beet 1
„Feldblumen I“
Beet 6
„Feldfrüchte“
„Kräuter I“
Beet 6:
Kath. Gemeinde Alzenau
„Kräuter II“
Beet 7:
Kolping-Familie Alzenau
„Wüste und Dornen“
Beet 8:
Kath. Gemeinde Kälberau
„Gleichnisse“
Beet 9:
Beet 5
Evang. Gemeinde Alzenau
„Arzneipflanzen I“
Beet 10:
Evang. Gemeinde Alzenau
„Arzneipflanzen II“
Beet 3
Info
Beet 4
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Katholische Gemeinde Michelbach
Christen
Beet 1: Schöpfung
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Feige – Ficus carica
1. Mose 3, 7: „Da gingen den beiden
die Augen auf, und sie wurden gewahr,
daß sie nackt waren; und sie hefteten
Feigenblätter zusammen und machten
sich Schurze.“
Die Feige wird in der Bibel im Zusammenhang mit dem Blick auf das Ende
(Matthäus), als Mahnung zur Umkehr (Lukas) oder als Zeichen für
Glück und Zufriedenheit (Micha) verwendet. Seit über 5000 Jahren ist die Feige bekannt und der erste Name von Pflanzen in der
Bibel. Sie ist ein wichtiges Nahrungsmittel, das gut trockenbar und
haltbar ist und gehört zu den 7 Arten im Gelobten Land (Weizen,
Gerste, Wein, Feige, Granatapfel, Olive und Dattel).
Weinstock – Vitis vinifera
Johannes 15, 5: „ Ich bin der Weinstock,
ihr seid die Reben.“
Für die Christen ist das Bild vom Weinstock sehr einprägsam. Im Abendmahl
steht der Wein für das Blut Christi und
den Gläubigen wird die Gnade Gottes
und ewiges Leben zugesagt. Im 1. Buch Mose wird Noah nach der
Sintflut als erster Winzer bezeichnet und einen Weinberg zu besitzen hieß Reichtum und Segen zu haben. Weinreben gehören zu
den 7 Arten im Gelobten Land. Der Weinanbau ist eine uralte Kultur
und bereits seit 4700 vor Christus in Mesopotamien und Ägypten
bekannt und er breitete sich über Griechenland, Italien, Südfrankreich nach Deutschland (etwa 800 nach Christus) aus.
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Beet 1: Schöpfung
Katholische Gemeinde Michelbach
Lorbeer – Laurus nobilis
Jesaja 44, 14: „ Man fällt eine Zeder, wählt eine
Eiche oder sonst einen mächtigen Baum, den
man stärker werden ließ als die übrigen Bäume
im Wald. Oder man pflanzt einen Lorbeerbaum,
den der Regen groß werden läßt.“
Der Lorbeerkranz ist weit bekannt als Zeichen
des Sieges bei Feldherren, Cäsaren, Athleten
und Helden, vor allem bei Griechen und Römern; und auch die Christen sollen sich im Leben bemühen, den
Siegeskranz zu erringen (1. Korintherbrief). Die ledrigen Blätter
enthalten ätherische Öle und werden gerne zum Würzen von Speisen verwendet. Häufig wird der Lorbeer in der Bibel mit Esche,
Fichte und Pinie übersetzt.
Ölbaum – Olea europaea
1. Buch Mose 8,11: „Gegen Abend kam die
Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig. Jetzt wusste Noah, daß nur noch
wenig Wasser auf der Erde stand.“
Der Ölbaum steht häufig in Verbindung mit
Rechtschaffenheit (1. Mose), Reinheit (2.
Mose) und für den Blick auf das Kommende
(Römer). Das Öl war wichtig für die Salbung
von Königen und Christus wird als der Gesalbte bezeichnet. Als
Speiseöl hat es sehr große Bedeutung und das Holz ist hart und
zeigt eine starke Maserung.
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Zwergkiefer Pinus pumila für Pinie Pinus pinea
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Katholische Gemeinde Michelbach
Christen
Beet 1: Schöpfung
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Jesaja 44, 14: “Er fällt sich Zedern, er
nimmt eine Steineiche (= Pinie ?) und läßt
sie für sich stark werden unter den Bäumen des Waldes.“
In Palästina gab es größere Pinienwälder und die Pinien galten
als Lebensbäume. Die Zapfen standen für die Auferstehung und
die Unsterblichkeit, wobei bereits bei Isis (Ägypten) und Dionysos
(Griechenland) Pinienzapfen die ähnliche Bedeutung hatten. Die
Samen sind wohlschmeckend und ölreich und als Pignolia-Nüsse bekannt. Die schirmförmigen Kronen spenden angenehmen
Schatten, wenn auch das Holz wenig dauerhaft ist. Gelegentlich
wird die Pinie mit Wacholder und Sandelholz (bei König Salomon
Almuggimholz) verwechselt.
Zedratzitrone – Citrus medica
3. Buch Mose 23, 40: „ Am ersten Tag
nehmt schöne Baumfrüchte, Palmwedel,
Zweige von dicht belaubten Bäumen und
von Bachweiden, und seid sieben Tage
lang vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich.“
Die Zedratzitrone wird vielfach in der Bibel genannt: Medischer oder
Persischer Apfel, Zedernapfel oder Adamsapfel, weil die Früchte (=
Ethrog) auf dem Baum der Erkenntnis im Paradies angeblich hingen. Die hellgelben Früchte werden vor allem als spindelförmige
Früchte gerne als Neujahrsgruß zum Laubhüttenfest verschenkt
und sind seit dem Altertum auch als die Früchte der Hera bekannt,
die Herkules vom Atlas holen musste. Reich an ätherischen Ölen
und Vitaminen werden die Früchte für die Parfümherstellung und
die Außenschalen für die Produktion von Zitronat verwendet. -5-
Beet 2: Feldblumen I
Katholische Gemeinde Hörstein
Lilie – Lilium regale
Matthäus 6, 28 – 29: „ Und was sorgt ihr euch
um eure Kleidung ? Lernt von den Lilien, die auf
dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo
war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine
von ihnen.“
Mit den Lilien ist keine besondere Blumenart gemeint, sondern die
gerade im Frühling massenhaft vorkommenden wilden Feldblumen. Sie gelten als Symbole für Schönheit und Schöpfung (Jesaja), Reinheit (Hoheslied), aber auch zusammen mit den Gräsern
stehen sie für Vergänglichkeit (Psalm 103). Genauso tauchen die
Feldblumen im Zusammenhang mit der Erneuerung des Lebens
auf (Hoheslied) oder zur Ausschmückung von Aussagen (Bergpredigt bei Matthäus, Hosea, 1. Könige).
Malve – Malva sylvestris
Hiob 6, 6 – 7: „Ißt man denn ungesalzene Speise? Wer hat Geschmack an fadem Schleim? Ich
sträube mich, daran zu rühren; das alles ist mir
wie verdorbenes Brot.“
Seit jeher sind die Malven bekannt für einen
hohen Gehalt an Schleimstoffen, die vor allem
gegen Husten und Heiserkeit helfen sollen, aber auch gegen Verstopfung, Epilepsie und Schwindsucht. Daher auch der Beiname
„Allerkrankheitskraut“. Bei den Christen stehen die Malven für die
Vergebung der Sünden bei verhärteten Seelen. Im Mittelalter wurden die Malven als Hexenkraut bei den Hexenprozessen abqualifiziert.
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Mohn – Papaver rhoeas
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Katholische Gemeinde Hörstein
Christen
Beet 2: Feldblumen I
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1. Petrus 1, 24 – 25: „Denn alles Fleisch
ist wie Gras und all seine Herrlichkeit wie
die Blume des Grases. Das Gras verdorrt,
und die Blume fällt ab, aber des Herrn Wort
bleibt in Ewigkeit.“
Gerade der Mohn wird wegen seiner kurzen Blüte von wenigen
Tagen gern als Symbol für Kurzlebigkeit verwendet (Jesaja, Hoheslied). Die intensive Farbe der roten Blüte galt als Symbol der
Liebe oder stand für das Blut Christi. Der schwarze Mittelpunkt der
Blüte entsprach den Leiden der Liebe. Der Milchsaft enthält ungiftige Alkaloide, die zur Beruhigung eingesetzt werden können und
den Griechen schon bekannt waren (Gott Morpheus). Mohn diente
auch zum Färben von Weinen und Tees und seit dem 1. Weltkrieg
erinnert die Mohnblüte auch an die Opfer der Kriege.
Acker-Hundskamille– Anthemis arvensis
Jesaja 35, 1 – 2: „Die Steppe soll sich
freuen, das dürre Land glücklich sein, die
Wüste jubeln und blühen. Mit Blumen soll
sie sich bedecken, jauchzen und vor Freude schreien. Herrlich wie der Libanon soll
sie werden, prächtig wie der Berg Karmel
und wie die Ebene Scharon.“
Ähnlich wie die anderen Feldblumen taucht die Acker-Hundskamille besonders im Frühjahr auf und bedeckt Bereiche der Steppe
und Wüste mit gelbweißen Blüten. Wie der deutsche Name schon
andeutet, gibt es kaum Anwedungsbereiche für die Pflanze. Sie
steht eher für den Vergleich mit mächtigen Völkern, die genauso
vergänglich sind wie Frühlingsblumen und dort, wo sie in der Wüste blühten, soll Gott dem aus Ägypten befreiten Volk den Weg
-7nach Israel gezeigt haben.
Beet 2: Feldblumen I
Katholische Gemeinde Hörstein
Kronenmargerite Chrysanthenum coronarium
Jakobus 1, 9 – 10: „ Es rühme sich aber der
Bruder, der niedrig ist, seiner Hoheit, der Reiche
aber seiner Niedrigkeit; denn wie die Blume des
Grases wird er vergehen.“
Auch die Kronenmargerite gehört zu den typischen Frühjahrsblühern,
die schon lange vor Christi Geburt die Landschaft prägten. Jesaja
spricht auch von Kränzen aus prächtigen Blumen, die rasch verwelken,
kaum erblickt, schon „verschlungen“. Auch in altägyptischen
Gräbern wurden Gebinde aus Kronenmargeriten oder KronenWucherblumen gefunden. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und
wird häufig an Abfallplätzen, Straßenrändern und vernachlässigten
Plätzen angetroffen. Auch dient sie als Gemüsebeilage und wird
bei Magenschmerzen und Verdauungsproblemen eingesetzt.
Beet 3: Feldblumen II
Katholische Gemeinde Wasserlos
Salomonsiegel – Polygonatum odoratum
Hiob 6, 5 – 7: Hiob klagt Gott sein Leid: „Schreit ein
Wildesel beim frischen Gras, oder ein brüllt ein Stier bei
seinem Futter? Wird Fades ohne Salz gegessen? Oder ist
Geschmack in dem Schleim um den Dotter ? Meine Seele
weigert sich, es anzurühren, sie ekelt sich vor der Krankheit meines Brotes.“
Das Salomonsiegel oder die Wohlriechende Weißwurz gehört zu den
Feldblumen, die gerne mit Salomos Kleidern wegen ihrer Schönheit verglichen
werden (Matthäus 6). Die Narben der früheren Blütenstände erwecken den
Eindruck von Siegeln. Die 15 – 50 cm hohe krautige Pflanze besitzt leicht
duftende Blüten, die an einem gebogenen Stängel wachsen. Die ganze Pflanze,
v.a. die Beeren sind giftig und können Überkeit hervorrufen, weshalb es früher als
Brechmittel benutzt wurde.
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Katholische Gemeinde Wasserlos
Christen
Beet 3: Feldblumen II
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Rose – Rosa sancta
Jesus Sirach 24, 14: „... wie eine Palme zu EnGedi schoß ich auf und wie Rosenbüsche zu
Jericho; wie ein stattlicher Ölbaum in der Niederung und wie eine Platane am Wasser ragte ich
empor.“
Seit altersher stehen Rosen für angenehmen Duft und Schönheit
(Hoheslied, Weisheit) und weiße Rosen bedeuten Unschuld und
Jungfräulichkeit. Rote Rosen weisen auf das Martyrium Jesu hin
und Martin Luther verwendete die sogenannte Lutherrose als Zeichen für das glaubende Herz. Inzwischen gelten Rosen als Boten
für Versöhnung und Liebe und sollen auch Gegensätze überbrücken helfen. Weit verbreitet sind Rosen in Parfüms, Duftstoffen
und Kosmetikas (Rosenwasser) und als Zierpflanze schmückt sie
sehr viele Beete und Gärten in den mannigfaltigsten Formen und
Farben. Zur biblischen Zeit gab es vor allem die Phönizische Rose,
die es in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr gibt.
Lavendel – Lavandula angustifolia
Markus: 14, 3: „Jesus war in Bethanien Gast bei
Simon, der füher einmal leprakrank gewesen war.
Während der Mahlzeit kam eine Frau. In ihren
Händen hatte sie ein Glas mit kostbarem Öl. Sie zerbrach dieses
Gefäß und salbte mit dem Öl das Haupt Jesu.“
Der Lavendel zählt zu den bitteren Kräutern, die zum Passahfest gereicht werden (Hesekiel) und zur Unterstreichung von Liebesschwüren dienen (Hoheslied). Vor allem ist Lavendel eine
Schmuckpflanze und das Lavendelöl wird vielfach in der Parfümund Seifenherstellung eingesetzt oder als Badezusatz verwendet.
Medizinisch wirkt Lavendel beruhigend und hilft bei Einschlafstörungen (Lavendelkissen) und Magen- und Darmbeschwerden. Besonders am Morgen enthält der Lavendel viele Inhaltsstoffe. -9-
Beet 3: Feldblumen II
Katholische Gemeinde Wasserlos
Wegwarte – Cichorium intybus
2. Buch Mose 12, 8: „ Noch in der gleichen
Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem
Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern essen.“
Auch die Wegwarte oder Zichorie genannt zählt
zu den Bitterkräutern (4. Buch Mose und Klagelieder) und soll an Passion und Auferstehung erinnern. Nach der
Vertreibung aus dem Paradies (1. Buch Mose) soll der Mensch
sich vom Kraut auf dem Feld ernähren, womit auch die Wegwarte
gemeint ist. Die Wegwarte dient der Appetit- und Verdauungsanregung und wird z.T. Salaten beigemischt; sie ist eng mit Chicoree
und Radicchio verwandt. Als Liebeszauber soll die Wegwarte angeblich jemanden unbesiegbar und unverwundbar machen.
Syrischer Ysop = Oregano Oreganum syriacum
Psalm 51,9: König David: „Entsündige mich mit
Ysop, daß ich rein werde, wasche mich, daß ich
weißer werde als Schnee.“
Mit Büscheln aus Ysop bestrichen die Israeliten
in Ägypten die Pfosten der Häuser mit Blut (2.
Mose) und bei der Kreuzigung von Jesu wurde
auf ein Ysoprohr ein Schwamm mit Essig getränkt und ihm hingehalten (Johannes); auch an Palmsonntag dienen die Ysoprohre
zur Zierde. Der Syrische Ysop, auch Wilder Majoran oder in der
Bibel Hyssop genannt, ist ein niedriger Strauch, der auf steinigen
Böden wächst; ein Verleich mit der Pflanze ist meistens abwertend
gemeint. Als Gewürz wird er z.T. in Speisen und Tees verwendet.
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Katholische Gemeinde Wasserlos
Christen
Beet 3: Feldblumen II
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Römische Kamille - Anthemis nobilis
oder Chamaemelum nobile
Hesekiel 16, 7: „ Und habe dich erzogen und
lassen groß werden wie ein Gewächs auf dem
Felde, und warst nun gewachsen und groß und
schön geworden.“
Auch die Römische Kamille gehört zu den Blumen auf dem Felde,
die gerne mit Salomos Kleidern verglichen werden (Matthäus).
Jesaja vergleicht die Menschen mit Gras und ihre Schönheit mit
Blumen. Die Römische Kamille wird wie die Echte Kamille für viele
Beschwerden eingesetzt und die ätherischen Öle der Blütenköpfe
enthalten viele Aromastoffe und helfen bei Menstruationsbeschwerden, Verdauungsproblemen, bei Nervosität, bei Entzündungen und
Wundspülungen.
Kornblume – Centaurea cyanus
Hoheslied 8, 6-7: „ Lege mich wie ein Siegel auf
dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm. Denn
Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich.“
Die Kornblume kam mit dem Getreide auch nach Mitteleuropa und
bevorzugt trockene Standorte. Früher war die Kornblume als Unkraut wenig geschätzt. Die Samen sind ölreich und die Pflanze
wurde zur Wundbehandlung eingesetzt, auch bei Verdauungsproblemen, Akne, Fieber und Husten. In Tees ist sie häufig als
Schmuckdroge und die Imker mögen die Pflanze wegen des hohen
Zuckergehalts. Ab 1810 gilt die Kornblume als preußische Blume
und vor allem Wilhelm I prägte den Begriff „Preußisch Blau”.
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Beet 4: Feldfrüchte
Katholische Gemeinde Albstadt
Weizen – Triticum durum
Ruth 2, 14: „ Als es nun Essenszeit war, sprach
Boas zu ihr: Komm her und iß vom Brot und tauche deinen Bissen in den Weinessig. Ruth setzte
sich zu seinen Leuten und Boas reichte ihr geröstete Getreidekörner. So konnte sie sich satt essen und behielt sogar noch etwas übrig.“ Weizen war die wichtigste
Feldfrucht in Israel und begegnet uns im Vaterunser (Matthäus); er
war der Hauptbestandteil vom Essen von Armen, Reichen und Königen. Weizen ist ein Wintergetreide und hängt völlig von den Winterniederschlägen ab, so dass immer wieder Hungerjahre vorkamen
(1. Mose und Josefsgeschichten). Weizen prägte auch den Jahreskalender und die Weizenernte fiel auf Pfingsten, dem früheren
Erntefest. 1/10 der Ernte musste an die Priesterschaft abgegeben
werden. Seit über 8000 Jahren ist Weizenanbau bekannt und die
Domestizierung der Wildsorten, v.a. dass die Ähren nicht brüchig
sind, gehört zu den wichtigsten Leistungen der Menschheit.
Gerste – Hordeum vulgare
Offenbarung 6, 6: „Da rief eine von den vier Gestalten:
Für den Lohn eines ganzen Arbeitstages gibt es ein Kilo
Weizen oder drei Kilo Gerste. Nur von den Luxusgütern,
Öl und Wein, ist genug da.“
Gerste gehört wie Weizen auch zu den sieben Arten, mit
denen Israel gesegnet war (5. Mose). Gerste gilt als das
Getreide der Armen und wuchs auch bei weniger Niederschlag als Weizen. Das gedroschene Getreide musste geworfelt werden, um im Wind die Spreu von den Körnern zu trennen (Ruth). Die
reifende Gerste ergab den Zeitpunkt für das Passahfest, das Fest der
ungesäuerten Brote. Von der ersten Ernte wurden einige Gaben und
Brote aus Gerste als Abgabe in den Tempel gebracht (2. Mose). -12-
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Katholische Gemeinde Albstadt
Christen
Beet 4: Feldfrüchte
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Hirse – Panicum miliaceum
Hesekiel 4, 9: „Du nimm dir Weizen und Gerste,
Bohnen und Linsen, Hirse und Spelt und tue
alles zusammen in ein Geschirr und mach dir
Brote daraus; so viele Tage, als du auf der Seite
liegen musst, iß davon – 190 Tage.“
Die Hirse wird nur einmal in der Bibel erwähnt. Die Rispenhirse war
die einzige nennenswerte Sommergetreideart, und musste in Israel z.T. bewässert werden. Ähnlich der Gerste wächst Hirse auch
auf sehr trockenen Standorten, wenn auch der Ertrag stark nachlässt. Seit über 3000 Jahren wird die Hirse kultiviert und stammt
aus Ostafrika. Vor allem als Viehfutter wird Hirse verwendet oder
für einfache Brote.
Puffbohne – Vicia faba
2. Samuel 17, 28 – 29: „ Die drei brachten David
und seinen Männern Schlafmatten mit, Töpfe und
Schüsseln, Weizen, Gerste, Mehl, geröstete Getreidekörner, Bohnen und Linsen, Honig, Butter und Käse sowie
einige Schafen und Ziegen.“
Dicke Bohnen, auch Pferdebohnen, Saubohnen oder Puffbohnen
genannt, zählen zu den Hülsenfrüchten und waren wichtige Eiweißlieferanten. Seit etwa 6000 v. Chr sind sie bekannt und werden v.a.
in den Hausgärten angebaut. Auf dem Speisezettel nehmen sie
einen wichtigen Platz ein, werden meist zu Mehl zerstampft, zu
einem Brei oder Suppe angerührt bzw. gekocht oder auch zu grobem dunklen Brot verwendet.
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Beet 4: Feldfrüchte
Katholische Gemeinde Albstadt
Linse – Lens culinaris
1. Buch Mose 25, 34: „Da gab Jakob dem Esau
Brot und das Linsengericht; der aß und trank,
stand auf und ging davon.“
Wohl die bekannteste Bibelstelle, als Esau dem
Bruder sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkauft. Bei Hesekiel wird noch erwähnt,
dass die Linsen in das Brotmehl gemischt wurden.
Auch die Linse gehört zu den Hülsenfrüchten, die für die Ernährung
sehr wichtig (Eiweißlieferant) und nahezu gleich alt wie der Ackerbau ist (6. bis 7. Jahrtausend v. Chr.). Sie wurde hauptsächlich für
Suppen und Breie verwendet oder zum Backmehl beigemischt. Als
Winterfrucht benötigt sie eher milde Winter und ausreichende Niederschläge. Häufig wird die Linse mit Weizen und Gerste zusammen
aufgeführt und gilt auch als ein Symbol für das Gelobte Land.
Feldraukensenf - Eruca sativa
2. Könige 4, 39: „ Da ging einer aufs Feld hinaus, um
Kräuter zu sammeln, und er fand ein wildes Rankengewächs und las davon sein Kleid voll wilde Gurken. Und
nachdem er heimgekommen war, schnitt er sie in den
Kochtopf; denn er kannte sie nicht.“
Feldraukensenf oder Gartenrauke, Senfrauke oder Ölrauke taucht nur einmal in der Bibel auf. Sie wird als Gemüse- und Salatpflanze verwendet und
die Samen enthalten viel Öl, z.T. dienen sie als Pfefferersatz. Die Pflanze
ist sehr anpassungsfähig, sowohl vom Boden als auch von der Temperatur
her. Im Bibeltext 2. Könige heißt es weiter: Als man sie aber den Männern
zum Essen vorsetzte und sie von der Speise kosteten, schrien sie laut und
riefen: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes. Sie konnten nichts essen. Höchstwahrscheinlich wurde der Feldraukensenf mit der Koloquinthe, einem giften wilden Kürbis verwechselt, einem sehr starken Abführmittel.
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Katholische Gemeinde Albstadt
Christen
Beet 4: Feldfrüchte
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Einkorn – Triticum monococcum
1. Buch Könige 5, 24 – 25: „ Also lieferte Hiram
so viel Zedern- und Zypressenholz, wie Salomo
wollte, und Salomo gab Hiram zwanzigtausend
Kor Weizen zum Unterhalt seines Hofes und
zwanzig Kor feinstes Öl.“
Einkorn stammt vom wilden Weizen ab und war
der Vorläufer von Emmer, Dinkel und Hartweizen; wahrscheinlich ist es im Nahen Osten domestiziert worden,
etwa 7000 Jahre v. Chr.. Die Pflanze ist sehr anspruchslos an den
Boden und gut resistent gegen viele Schädlinge; gegenüber dem
Weizen ist der Ertrag erheblich geringer. Der Weizen verdrängte
nahezu vollständig Einkorn und Emmer. In der Bibel wird das Einkorn häufig mit Weizen übersetzt, manchmal auch mit Spelt (= Emmer).
Emmer – Triticum dicoccum
2. Buch Mose 9, 31 – 32: „Das Unwetter hatte
Flachs und Gerste vernichtet, denn die Gerste
stand in Ähren, und der Flachs blühte. Aber der
Weizen und der Spelt (= Emmer) waren nicht zerschlagen; weil sie später gesät und geerntet werden.“
Auch Jesja wusste, dass beim Ackerbau neben Weizen, Gerste,
Hirse, Dill und Kümmel am Rande der Felder noch anderes Getreide angebaut wurde. Emmer, Einkorn und Weizen haben eine
gemeinsame Urform mit brüchigen Ährengäbelchen, die im reifen
Zustand leicht zum Boden fielen. Emmer wie auch die anderen
Getreidesorten waren vor allem Brotgetreide und als Wintergetreide wurde er eher in den etwas feuchteren Regionen kultiviert.
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Beet 4: Feldfrüchte
Katholische Gemeinde Albstadt
Zitronengras – Cymbopogon citratus
Jeremia 6, 20: „ Was soll mir der Weihrauch aus
Saba und das gute Gewürzrohr (= Zitronengras oder Ingwergras) aus fernem Land ? Eure
Brandopfer gefallen mir nicht, eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm.“
Zitronengras oder Gewürzrohr kam ursprünglich aus Indien, war aber zu biblischer Zeit wohl bekannt. Bei Hesekiel wird das Gewürzrohr als Handelsware bezeichnet und im 2.
Buch Mose wird eine ausführliche Rezeptur für das heilige Salböl beschrieben, unter anderem mit Gewürzrohr. Mit seinem Zitronen-Rosinen-Duft gehört das Zitronengras zu den Grasölen und
es wurde und wird noch bei der Seifen- und Kosmetikaherstellung
verwendet oder für Insektizide und Desinfektionsmittel; in der Medizin wird es z.B. bei Angina Pectoris eingesetzt.
Flachs – Linum usitatissimum
Johannes 19, 40: „Da nahmen sie den Leib Jesu
und banden ihn samt Gewürzen in leinene Binden,
wie es bei den Juden Sitte war, zu begraben.“
Der Anbau von Flachs ist in der Bibel mehrfach belegt: Sprüche 31, 14 und 2. Buch Mose 9, 31. Flachs
war die einzige Faserpflanze, die man in Israel anbauen konnte
und die ausschließlich für Leinen und vor allem für Kleidung verwendet wurde; auch Fischernetze wurden aus Leinen angefertigt.
Die sehr aufwendige Verarbeitung umfasste das Raufen, Riffeln,
Rösten, Brechen, Reiben, Hecheln, Verspinnen und Weben.
Das Öffnen der Flachsblüten ist an heißen Tagen nur sehr kurz
und beträgt nur 2 bis 3 Stunden bis die Blütenblätter abfallen, dafür
blüht aber der Flachs oft wochenlang.
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Koriander – Coriandrum sativum
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Katholische Gemeinde Alzenau
Christen
Beet 5: Kräuter I
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2. Buch Mose 16, 31: „ Und die Israeliten nannten
es Manna. Es war weiß wie Koriandersamen und
hatte einen Geschmack wie Honigkuchen.“
Genauso wird Koriander im 4. Buch Mose beschrieben, jedoch haben Manna und Koriander wenig miteinander zu
tun, so dass sich in vielen Übersetzungen ein Fehler eingeschlichen hat. Koriander gehört zu den Gewürzen und ist eine der wenigen Pflanzen, die zu biblischer Zeit in den Gärten angebaut wurde (neben Gemüse, Hülsenfrüchten und Kürbissen). Seit 1500 v.
Chr. ist Koriander in Israel bekannt und stammt wahrscheinlich
aus Vorderasien. Häufig taucht die Pflanze als Unkraut im Wintergetreide auf, jedoch werden die Blätter zum Würzen von Speisen
genutzt. Als Heilmittel hilft es bei Darm- und Lebererkrankungen
und die Samen werden gerne in Backwaren beigemischt.
Dill – Anethum graveolens
Matthäus 23, 23 – 24: „Wehe euch ihr Schriftgelehrten
und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Minze und
den Anis und den Kümmel verzehnet und die gewichtigeren Stücke des Gesetzes außer acht gelassen habt; das Recht und
die Barmherzigkeit und die Treue. Diese Dinge aber sollte man tun und
jene nicht unterlassen. Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und
verschluckt Kamele.“
Dill wird nur einmal in der Bibel genannt und meistens mit Anis übersetzt.
Diese berühmte Strafpredigt Jesu soll betonen, dass die Liebe über dem
Gesetz steht. Wahrscheinlich ist der Mittelmeerraum das Ursprungsgebiet für den Dill, der sehr gerne zum Würzen von Speisen eingesetzt wird.
In der Medizin hilft Dill gegen Blähungen. Da gerade im ländlichen Bereich der Dill häufig mit Zauberei und Hexen- und Dämonenverteibung in
Verbindung gebracht wurde, taucht Dill kaum in der Bibel auf.
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Beet 5: Kräuter I
Katholische Gemeinde Alzenau
Roßminze – Mentha longifolia
Lukas 11, 42: „Doch wehe euch Pharisäer ! Ihr
gebt den Zehnten von Minze, Gewürzkraut und
allem Gemüse, die Gerechtigkeit aber und die
Liebe zu Gott vergeßt ihr. Man muß das eine
tun, ohne das andere zu unterlassen.“
Die Bibelstelle ist inhaltlich gleich zu Matthäus
23, 23: Die Liebe soll höher als das Gesetz sein. Die Roßminze
oder nur kurz Minze genannt enthält das ätherische Öl Menthol.
Vor allem zu Fleischgerichten wird die Roßminze gegeben, doch
die größere Bedeutung liegt in der medizinischen Anwendung wegen der abführenden und stimulierenden Wirkung und dem Einsatz
bei Erkältungen und Kopfschmerzen.
Kreuzkümmel – Cuminum cyminum
Psalm 41, 4: „ Und wenn er auf dem Krankenbett liegt, steht der Herr ihm zur Seite und hilft
ihm wieder auf.“
Ahnliches findet sich in Matthäus 23, 23 und Lukas 11, 42. Wie Dill wird Kümmel nur einmal in
der Bibel erwähnt. Der Kreuzkümmel gehörte
damals wie heute zu den sehr geschätzten Gewürzen, so dass damals eine Steuer(„Der Zehnte“) erhoben wurde. Vor allem zum Würzen von Speisen und hier
besonders von Brot benutzte man den Kreuzkümmel. In der Medizin ist die Pflanze ein krampflösendes Mittel. Tatsächlich gab es
in biblischer Zeit über 100 einheimische Pflanzen (Liste „materia
medica“), die besonders von der Landbevölkerung als Heilmittel
benutzt wurden. Jedoch sollte Gott der einzige und wahre Heiler
sein, weshalb nur wenige Pflanzen Einzug in die Bibel fanden, um
-18nicht dem Aberglauben Vorschub zu leisten.
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Katholische Gemeinde Alzenau
Christen
Beet 5: Kräuter I
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Schwarzkümmel – Nigella sativa
Jesaja 28, 27: „Denn nicht mit dem Dreschschlitten drischt man den Dill, und das Wagenrad führt
man nicht über den Kümmel, sondern man klopft
den Dill mit dem Stock und den Kümmel mit dem
Stecken.“
Schwarzkümmel stammt aus SW-Asien und ist seit über 3300
Jahren als Gewürz- und Arzneipflanze bekannt. Luther übersetzt
Schwarzkümmel lediglich mit Kümmel.
Vor allem der Damaszener Schwarzkümmel ist wegen seiner
schönen blauen Farbe auch als Zierpflanze weiter verbreitet. In
der Medizin wird Schwarzkümmel bei Hauterkrankungen, Zahnschmerzen, Blähungen und Atembeschwerden eingesetzt;
Raute – Ruta chalepensis
1. Buch Mose 1, 11 – 12: „Und Gott sprach: Auf
der Erde soll es grünen und blühen: Alle Arten von
Pflanzen und Bäumen sollen wachsen und Samen
und Früchte tragen ! So geschah es. Und die Ede
brachte Pflanzen und Bäume in ihrer ganzen Vielfalt hervor. Gott sah es und freute sich, denn es war gut.“
Die Raute, auch Gartenraute oder Weinraute genannt, taucht nur
einmal in der Bibel auf und zählt zu den Hauskräutern, die zur Zierde oder als Gewürz verwendet wurden. Auch die Raute gehörte zu
den mit Abgaben belegten Pflanzen in Israel, die Jesus zu seiner
Strafpredigt gegenüber den Schriftgelehrten und Pharisäer veranlasste. Eigentlich durfte aber nach mosaischem Gesetz auf wild
wachsende Pflanzen keine Tempelsteuer erhoben werden. In der
Medizin wird die Raute als krampflösendes Mittel eingesetzt und
die gelben Blüten verströmen einen starken Duft.
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Beet 5: Kräuter I
Katholische Gemeinde Alzenau
Rosmarin – Rosmarinus officinalis
Amos 9, 14: „Ich werde das Schicksal meines Volkes
wieder zum Guten wenden. Die Israeliten bauen
die verwüsteten Städte wieder auf und wohnen darin, sie pflanzen Weinberge und trinken Wein, sie
legen Gärten an und ernähren sich davon.“
Ebenso klingt in 1. Mose 3, 18 nur sehr allgemein
der Bezug zu Kräutern an: Der Mensch ist auf den Ackerboden
angewiesen; im Hohen Lied wird an einigen Stellen erwähnt, dass
die kostbaren Salben viele Kräuter enthalten. In der Antike stand
der Rosmarin als Zeichen für die Liebe und auch für das Totengedenken. Die Pflanze ist eine sehr geschätzte Gewürzpflanze und
schon frühzeitig wurden in der Medizin die ätherischen Öle für die
Anregung des Kreislaufs, gegen Blähungen, zur Desinfektion und
als Badezusatz verwendet.
„Der Gerechte sproßt wie der Palmbaum, wächst
hoch wie die Zeder auf dem Libanon. Gepflanzt im
Hause des Herrn, sprossen sie auf in den Vorhöfen
unseres Gottes. Noch im Alter tragen sie Frucht, sind
saftvoll und frisch.“
Psalm 92, 13 – 15
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Beet 6: Kräuter II
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Zwiebel – Allium cepa
4. Buch Mose 11, 5 – 6: „ Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, der Gurken, der Melonen, des Lauchs, der Zwiebeln und
des Knoblauchs. Und nun verschmachten wir; es
ist nichts da, nichts als das Manna bekommen wir zu sehen.“
Zwiebel und Knoblauch sind nur einmal in der Bibel erwähnt, obwohl sie in damaliger Zeit Volksnahrungsmittel waren. Die Zwiebeln sind seit etwa 3200 v. Chr. bekannt und dienten bereits der
Gesunderhaltung der Arbeiter an den Pyramiden. Die Esser von
Zwiebeln wurden häufig als geringer angesehen und gerne mit Legionären oder dem gemeinen Volk verglichen. Die Pflanze gehört
zu den Segnungen im Gelobten Land, musste jedoch nach dem
Auszug aus Ägypten und der Vertreibung aus dem Paradies im
Schweiße des Angesichtes angebaut werden.
Knoblauch – Allium sativum
Gleiche Bibelstelle 4. Buch Mose 11, 5 – 6 (siehe
oben), da Knoblauch wie die Zwiebel nur einmal
in der Bibel erwähnt wird.
Knoblauch ist genauso lange bekannt wie
die Zwiebel und wurde bereits im Grab des
Tutenchamuns gefunden; höchstwahrscheinlich stammt Knoblauch
direkt aus Israel und gehörte zur allgemeinen Volksernährung.
Außer dem Würzen von Gerichten wird dem Knoblauch die
Förderung der Verdauung und der Harnausscheidung nachgesagt
und vor allem soll er der altersbedingten Gefäßverengung entgegen
wirken. Bereits zur biblischen Zeit war der Knoblauch als sehr
gesund angesehen worden, aber auch „anrüchig“ wegen seiner
schwefelhaltigen Inhaltsstoffe.
-21-
Beet 6: Kräuter II
Katholische Gemeinde Alzenau
Oregano – Origanum syriacum
Beiname: Ysop
2. Buch Mose 12, 21 – 22: „Da berief Mose alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Nehmt eilends
Schafe, für jede Familie eines, und schlachtet das
Passah. Dann nehmt ein Büschel Ysop und taucht
es in das Blut im Becken und streicht von dem Blut
im Becken an die Oberschwelle und die beiden Türpfosten.“
Ysop wächst auf trockenen Standorten oder an Mauern und gilt eher
als minderwertig. Bei der Kreuzigung von Jesu wurde ein Schwamm
mit Essig auf ein Ysoprohr gesteckt und ihm hingehalten. Im 3. Buch
Mose wird beschrieben, es soll nach der Reinigung von Aussatz die
Tür mit Blut gestrichen werden, mit einem Ysopbüschel. Auch David
greift auf den Ysop zurück und spricht von Entsündigung durch
Ysop. Die Pflanze wird häufig in Tees verwendet und gekochten und
gebackenen Speisen beigemischt; auch das Gerinnen von Blut soll
Ysop verhindern.
Estragon – Artemisia dracunculus
Jesaja 41, 19: „Ich werde Zedern in die Wüste setzen, Akazien, Myrten und Olivenbäume, werde Wacholderbäume
in die Steppe pflanzen, Platanen und Zypressen miteinander.“
Estragon zählt zu den bitteren Kräutern, die in mehreren Stellen der Bibel
genannt werden: 2. Buch Mose, 4. Buch Mose und Klagelieder. Die bitteren Kräuter werden v.a. zum Passahfest gereicht. Die jungen Triebe und
Blätter mit ihrem zarten Anisaroma dienen zum Würzen von vielen Speisen, von Reis über Fisch bis zur Kräuterbutter. Die ätherischen Öle sind
kurz vor der Blüte am stärksten und werden auch beim Aromatisieren von
Essig und Senf verwendet. In der Medizin fördert Estragon die Verdauung
und den Gallenfluss, lindert bei Rheuma und ist harntreibend.
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Katholische Gemeinde Alzenau
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Beet 6: Kräuter II
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Lorbeerähnlicher Schneeball – Viburnum tinus
Jesaja 60, 13: „Die Pracht des Libanon wird zu dir
kommen, Zypresse, Platane (= Lorbeerähnlicher
Schneeball) und Buchsbaum zumal, daß sie die
Stätte meines Heiligtums zieren, daß ich die Stätte
meiner Füße ehre.“
Auch in Jesaja 41, 19 taucht der Lorbeerähnliche Schneeball
auf, der häufig mit Platane übersetzt wurde. Der Lorbeerähnliche
Schneeball gilt als Symbol für das Wiederaufleben und -erwachen,
als Verheißung des Grünens in der Wüste; daher auch sein Beiname:
Glanz des Karmels. Als immergrüner Zierbaum mit niedrigem
Wuchs ist er vor allem in den Karmelwäldern beheimatet.
Bohnenkraut – Satureja hortensis
1. Buch Mose 3, 18: „Du bist auf ihn (= Ackerboden)
angewiesen, um etwas zu essen zu haben, aber er
wird immer wieder mit Dornen und Disteln übersät
sein.“
Im Hohen Lied klingt das Bohnenkraut eher als
Duftpflanze an. Das Bohnenkraut ist und war wegen seiner ätherischen Öle eine sehr beliebte Pflanze, v.a. zum Würzen und zum
Heilen; besonders als Zugabe in frischem oder getrocknetem
Zustand bei Bohnengerichten. Bohnenkraut kommt häufiger auf
stickstoffreichen Böden vor und stammt wahrscheinlich aus dem
östlichen Mittelmeerraum. Als Tee fördert Bohnenkraut die Verdauung, ist ein Appetitanreger und hilft gegen Blähungen, Husten und
Durchfall.
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Beet 6: Kräuter II
Katholische Gemeinde Alzenau
Wermut – Artemisia absinthium
Jeremia 23, 15: „Darum spricht der Herr der Heerscharen also über die Propheten: Siehe, ich will sie
mit Wermut speisen, will sie mit Giftwasser tränken.“
Sehr häufig wird der Wermut als Sinnbild für die
Verkehrung von Recht in Unrecht (Amos) verwendet oder im
Zusammenhang mit einem bitteren und schmerzhaften Ende
(Sprüche) gebraucht oder wenn bitteres Leid zu beklagen ist, mit
einem Becher voll Wermut (Klagelieder) verglichen. Wermut wird oft
gemeinsam mit dem Gefleckten Schierling als Bitter- und Giftpflanze
bezeichnet. Die Pflanze wächst an sehr trockenen Standorten
(Wüste) und ist ein niedriger Zwergstrauch. Die getrockneten Blätter
werden als Tee verwendet und sollen gegen Würmer helfen. Heute
wird Wermut manchmal noch am 15. August (Mariä Himmelfahrt) in
einem Strauß von 16 Kräutern eingebunden.
Feldraukensenf – Eruca sativa
2. Könige 4, 39 – 40: „Da ging einer aufs Feld hinaus,
um Kräuter zu sammeln, und er fand ein wildes
Rankengewächs und las sein Kleid voll wilde Gurken.
Und nachdem er heimgekommen war schnitt er sie
in den Kochtopf; denn er kannte sie nicht. Als man
sie aber den Männern zum Essen vorsetzte und sie von der Speise
kosteten, schrien sie laut und riefen: Der Tod ist im Topf, Mann
Gottes (= Schüler von Elias). Sie konnten nichts essen.“
Wahrscheinlich wird hier in der Bibel ein recht einfältiger Sammler
beschrieben, der den Feldraukensenf oder Gartenrauke mit der
Koloquinthe, einem giftigen wilden Kürbis verwechselt hatte, einem
sehr starken Abführmittel. Feldraukensenf wird als Gemüse- und
Salatpflanze verwendet und die Samen enthalten viel Öl; z.T.
-24dienen die Samen als Ersatz für Pfefferkörner.
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Kugeldistel – Echinops viscosus
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Kolping-Familie Alzenau
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Beet 7: Wüste und Dornen
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Richter 8, 7: „Da sprach Gideon (= Richter):
Wohlan, wenn der Herr den Sebach und den Zalmunna in meine Hand gibt, so dresche ich euer
Fleisch mit Wüstendorn und Stacheldistel.“
Im 1. Buch Mose wird von den Dornen und Disteln auf dem Acker
erzählt, faule Menschen lassen ihren Weinberg mit Disteln und
Dornen verkommen (Sprüche und Jesaja) oder wegen der Sünde
Israels wachsen Dornen und Disteln über deren Altäre (Hosea).
Dornen und Disteln stehen häufig als Symbol für Unheil, Untergang
und Zerstörung. Die Syrische Distel, die Kugeldistel und die Mariendistel sind nicht genau in der Bibel beschrieben; wegen ihres
schlanken Wuchses sind sie aber als Peitschen (siehe Bibelstelle
Richter) durchaus geeignet, wie vom Richter Gideon aus Ofra berichtet wird. Die Kugeldistel ist eine perennierende Pflanze, die bis
2 m hoch werden kann, und viel Nektar enthält.
Gewürzrinde oder Dornbusch – Senna alexandrina
2. Buch Mose 3, 2 – 5: „Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme,
die aus einem Dornbusch schlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch
und verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die
außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt der Dornbusch
nicht ? Als der Herr sah, daß Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief
Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose ! Er antwortete: Hier bin ich.
Der Herr sagte: Komm nicht näher heran. Leg deine Schuhe ab; denn der Ort,
wo du stehst, ist heiliger Boden.“
Viele Deutungen ranken sich um den brennenden Dornbusch; am ehesten
könnte die Annahme zutreffen, dass viele Leuchtkäfer und Glühwürmchen
sich in dem Sennabusch getroffen hatten, quasi zum Heiratsmarkt. Rotblühende Misteln wurden auch schon in Betracht gezogen. Der Sennabusch wird
etwa 1 m hoch und wächst in steinigen Wadis auf dem Sinai und im südlichen
Israel. Als Sennatee hat die Pflanze eine stimulierende Wirkung und gilt als
-25mildes Abführmittel.
Beet 7: Wüste und Dornen
Kolping-Familie Alzenau
Syrische Distel – Notobasis syrica
Richter 8, 16: „Und er, Gideon, ließ die Ältesten der
Stadt greifen, nahm Wüstendorn und Stacheldisteln
und zerdrosch damit die Männer von Sukkoth.“
Ebenso wird in Richter 8, 7 beschrieben, wie der
Richter Gideon in Ofra zur Peitsche griff, die wahrscheinlich aus Kugeldistel, Mariendistel und Syrischer Distel bestand.
Hiob erzählt von den Dornen im Weizen und bei Jesaja wird darauf
hingewiesen, wie Dornen aus den Mauern wachsen. Die Syrische Distel steht, wie auch vielfach die anderen Disteln, für Unheil, Zerstörung und Untergang. Die einjährige Pflanze wird etwa 60 bis 150 cm
hoch und fällt wegen ihrer purpurnen Röhrenblüten auf. Die Blätter
sind oben weiß und kahl, unten grau und spinnenwebig behaart. Die
Früchte sehen wie Nüßchen aus und besitzen weiße lange Haare.
Mariendistel – Silybum marianum
1. Buch Mose 3, 17 – 18: „Gott sprach zu Adam: Weil du auf deine
Frau gehört hast und von dem Baum gegessen hast, von dem
zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden
deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage
deines Lebens. Dornen und Disteln läßt er dir wachsen.“
Die einjährige Pflanze schiebt im Frühjahr einen schlanken
Stengel, an dessen Ende ein großer Korb mit rosa Blüten sich bildet. Die
Marmorierung der Blätter ist angeblich entstanden, als Maria auf der Flucht
nach Ägypten beim Stillen vom Jesuskind ein paar Tropfen auf die Distel vergoß.
Die Mariendistel steht nicht direkt in der Bibel, jedoch bedrohte die Distel mit
ihren breiten Blättern das aufgehende Getreide, weshalb diese Pflanze im
Gleichnis vom Sämann gemeint sein kann (Matthäus 13, 7) . Die Aufgüsse
aus den Früchten wurden als Marienkörner, Frauensamen oder Stechkörner
bezeichnet und sollten gegen stechende Schmerzen vom Herzen und der
Leber helfen. Noch heute ist ein Extrakt aus der Mariendistel das am häufigsten
verschriebene Lebermittel. In der Bibel stehen die Dornen und Disteln vor allem
für Bestrafung und Ermahnung.
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Granatapfel – Punica granatum
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Katholische Kirchengemeinde Kälberau
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Beet 8: Gleichnisse
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Hoheslied 4, 3: „Einem Karmesinband gleich sind deine Lippen, und dein Plaudermund ist lieblich. Gleich dem Riß im
Granatapfel schimmert deine Schläfe hinter deinem Schleier hervor.“
Der Granatapfel dient häufig zur Verzierung (2. Buch Mose: Saum der Priestergewänder und der Tempeleingang) und als Vergleich mit der Schönheit einer Frau
oder der Braut (Hoheslied). Gleichzeitig wusste man, dass die Obstbäume sehr
wichtig für die Ernährung der Städte waren (5. Buch Mose) und sie den Reichtum eines Landes zeigen können. In über 20 Bibelstellen taucht der Granatapfel
auf. Allgemein steht der Granatapfel oder Punischer Apfel für die Schönheit einer
Frau, der Samenreichtum für Fruchtbarkeit, der köstliche rote Saft für den Nektar
der Liebenden und der Duft der Blüten für das Erwachen des Frühlings. Angeblich
enthält der Granatapfel 613 Samen, genauso viele Gesetze hat der Talmud. Auch
der Adamsapfel bei Männern soll sich vom Granatapfel ableiten, als nämlich er im
Paradies in denApfel biß, blieb dieser Bissen ihm im Hals stecken. Sehr bekannt ist
auch der Granatapfelmost (Grenadine), ein erfrischender Durstlöscher.
Weizen – Triticum durum
Markus 4, 26: „Mit dem Reich Gottes ist es wie
mit dem Samen, den ein Bauer auf dem Feld sät,
erklärte Jesus weiter.“
Der Weizen war das wichtigste Nahrungsmittel in
Israel und daher in vielen Vergleichen enthalten.
Wenn das Weizenkorn nicht erstirbt, wird es keine Frucht bringen
– genauso soll man sein ganzes Leben für Gott einsetzen und alles hinter sich lassen (Johannes 12, 24). Nur wenn der Samen auf
gutes Land fällt, bringt es 30-, 60- oder 100-fache Frucht – ebenso
sollen wir danach streben, für Gottes Wort ein gutes Land zu sein
(Matthäus 13, 19). Wenn die Spreu vom Weizen getrennt wird, wird
sich das Gute zeigen (Matthäus 3, 12).
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Beet 8: Gleichnisse
Katholische Kirchengemeinde Kälberau
Flachs – Linum usitatissimum
2. Buch Mose 9, 31: „Der Flachs und die Gerste waren
zerschlagen, denn die Gerste stand in Ähren und der
Flachs in Blüte.“
Der Flachs oder verarbeitet als Leinen, kann an vielen
Stellen der Bibel gefunden werden. Der Leib Jesu wurde
in leinene Binden gewickelt (Johannes 19, 40) und das
Heilige Zelt war aus feinem Leinen (2. Buch Mose 26, 1).
Ebenso wurde der Tempel mit Leinenvorhängen verziert (2. Buch Mose 27, 9)
und die Priestergewänder bestanden aus feinem Leinen (2. Buch Mose 28, 5).
Und weil Jakob seinen Sohn Josef besonders liebte, schenkte ihm Jakob ein
Gewand aus Leinen (1. Buch Mose 37, 3), genauso wie der Pharao Josef für die
Deutung der Träume auch ein leinenes Gewand gab (1. Buch Mose 41, 42).
Flachs war die einzige Faserpflanze in Israel, die sehr aufwendig zu Leinen verarbeitet wurde. Die Pflanze steht als Symbol für die Auferstehung. Bei der Fußwaschung nahm Jesus zur Trocknung der Füße sein kostbarste Kleidungsstück:
sein leinenes Kleid.
Kichererbse – Cicer arietinum
Jesaja 30, 24: „Und die Ochsen und Esel, die
den Acker bauen, werden gemischtes salziges
Futter (= Kichererbsen) fressen, das mit Schaufel und Gabel geworfelt ist.“
Die Kichererbse erscheint nur einmal in
der Bibel, obwohl sie ein weit verbreitetes
Volksnahrungsmittel war. Sie gehört zu den
Hülsenfrüchten und wird seit 6000 v. Chr. im Orient kultiviert. Die
wärmebedürftige Pflanze ist eiweiß-, mineral- und vitaminreich und
ergänzte sehr gut den Speisezettel. Gerichte aus Kichererbsen
galten manchmal auch als Arme-Leute-Essen und die Kichererbsen
dienten auch als Kaffeeersatz.
In der Medizin wurden sie gegen Wassersucht, Nierensteine, Zahn-28weh und Fieber eingesetzt.
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Dinkel – Triticum spelta
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Katholische Kirchengemeinde Kälberau
Christen
Beet 8: Gleichnisse
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Matthäus 24 – 30: „Eines Nachts, als alles schlief,
kam sein Feind, säte Unkraut zwischen das Getreide
und schlich sich davon. Als nun die Saat heranwuchs,
ging auch das Unkraut auf. ….. Dann werde ich
den Erntearbeitern befehlen: Sammelt zuerst das Unkraut ein und
verbrennt es ! Das Getreide aber bringt in meine Scheunen.“
Auch im 2. Buch Mose wird auf den Spelt hingewiesen und
Jesaja empfiehlt, am Rande des Ackers andere Getreidearten
anzubauen. Bei Hesekiel gibt es den Hinweis, dass zum Brotbacken
verschiedene Getreidesorten vermengt werden sollen. Die
Bibelstelle bei Matthäus mit dem Unkraut im Getreide soll zeigen,
dass man ähnlich bei den Pflanzen am Anfang gute und schlechte
Eigenschaften bzw. Gutes und Böses oder bei den Menschen, die
nah oder fern von Gott sind, nicht unterscheiden kann. Erst am
Schluss, am Jüngsten Tag, wird abgerechnet und beurteilt, je nach
Lebensweise und Zugehörigkeit zu Gott.
Buchs – Buxus sempervirens
Jesaja 60, 13: „Die Pracht des Libanon wird zu dir kommen, Zypressen, Platane und Buchsbaum zumal, daß sie
die Stätte meines Heiligtums zieren, daß die Stätte meiner
Füße ehre.“
Die unzulänglichen Kenntnisse über die in Israel heimischen Pflanzen und der
Hang der Übersetzer, im Zweifelsfall die in der Bibel erwähnten Pflanzen mit
ihnen vertrauten Namen zu belegen, führten zu vielen Unstimmigkeiten in den
Übersetzungen. Sogar die Septuaginta enthält viele Pflanzennamen, die man
nur in Griechenland kennt. Das Gleiche trifft auch für die Vulgata zu; v.a. Kastanie, Haselnuß, Buchsbaum und Heidekraut sind falsche Übersetzungen.
Der Buchsbaum gehört jedoch inzwischen zu den Mittelmeergewächsen und
hat eine hohe Symbolkraft erreicht, vor allem für Hoffnung (siehe Grünwerden
der Wüste bei Jesaja), den Wiederaufbau und -erwachen und auch für das
ewige Leben durch Jesus Christus.
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Beet 8: Gleichnisse
Katholische Kirchengemeinde Kälberau
Senf – Brassica nigra
Markus 4, 30 – 32: „Und er sprach: Wie sollen wir das Reich
Gottes abbilden oder unter welchem Gleichnis sollen wir es
darstellen? Es ist gleich einem Senfkorn, das, wenn es in
die Erde gesät wird, kleiner ist als alle anderen Samenarten
auf Erden; wenn es gesät wird, geht es auf, und wird größer
als alle Gartengewächse und treibt große Zweige, so daß
die Vögel des Himmels unter seinem Schatten nisten können.“
Nach Lukas reicht bereits der Glaube nicht größer als Senfkorn, um viel
Zuversicht zu besitzen und nach Matthäus genügt der Glaube so groß wie ein
Senfkorn, um Berge versetzen zu können. Das Korn des Schwarzen Senfs
gilt mit 1 mm als das kleinste Samenkorn; daher der Vergleich mit Gottes
Reich und dem Glauben, die auch erst klein anfangen und dann immer
mächtiger werden. In der Medizin wird der Samen gegen Hautreizungen und
gegen Rheuma verwendet und besonders als Speisegewürz, oft kombiniert
mit Zusätzen, ist der Senf bekannt.
Gerste – Hordeum vulgare
Johannes 6, 9: „Hier ist ein Junge, der fünf Gerstenbrote
und zwei Fische mitgebracht hat. Aber was ist das schon
für so viele Menschen.“
Die Gerste ist neben dem Weizen eines der wichtigsten
Lebensmittel; daher wurde die Gerste immer wieder im
übertragenen Sinne verwendet: In 2. Könige wird auf das
Brot hingewiesen, das von der Menge scheinbar klein ist,
doch alle sättigt und sogar noch etwas übrig bleibt. Mit dem Brot wird oft
auch Gottes Wort und Jesus verglichen, die gleichsam einem Wunder
alle voll ausfüllt. Im Gelobten Land, wo nach dem 2. Buch Mose Milch und
Honig fließen, ist auch die Gerste zu finden. Eigentlich war am Sabbat
den Juden verboten etwas zu arbeiten, wie z.B. Ähren abbrechen. An
diesem Beispiel macht Jesus deutlich, dass die Liebe über den strengen
Gesetzen der Pharisäer steht (nach Lukas) und er, Jesus, die Macht hat
-30zu entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist oder nicht.
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Rizinus – Ricinus communis
Christen
Beet 9: Arzneipflanzen I Evangelische Kirchengemeinde Alzenau
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Jona 4, 6 – 7: „Und Gott der Herr entbot einem Rizinus; der
wuchs über Jonas empor, um seinem Haupte Schatten zu
geben und ihm so seinen Unmut zu nehmen. Über diesen
Rizinus freute sich Jona sehr. Als aber am folgenden Tag
die Morgenröte aufstieg, entbot Gott einen Wurm, der stach den Rizinus,
so daß er verdorrte.“
Obwohl die Rizinuspflanze in Israel weit verbreitet war, kommt sie nur
bei Jona vor; ihr Beiname lautet auch Wunderbaum und Palma Christi.
Die Pflanze ist schnell wachsend, kann bis 4 m Höhe erreichen, besitzt
viele große Blätter und ist seit 4000 v.Chr. bekannt. Vor allem die Früchte
enthalten sehr viel Öl und auch ein tödliches Gift. Das Öl wurde beonders
für Lampen gebraucht und als Schmiermittel zeigt es eine hohe Viskosität
und Hitzebeständigkeit. Weithin bekannt ist die abführende Wirkung von
Rizinusöl, aber auch gegen Geschwüre und als Haarwuchsmittel wurde
es eingesetzt. In der Jonageschichte wird die große Liebe und Milde von
Gott gegenüber den Bewohnern von Ninive gezeigt, an der Jona und
auch wir sehen sollen, wie Gott seine Liebe verteilen kann.
Bilsenkraut – Hyoscyamus niger
Josua 15, 11: „Dann geht die Grenze weiter an
den Nordhang von Ekron und biegt um nach
Schikkaron (= Bilsenkraut); dann läuft sie weiter
zum Berg Baala, setzt sich fort bis Jabneel und endet am Meer.“
Bilsenkraut wächst eher auf trockenen Standorten, auf Schuttflächen
und Mauern. Die Pflanze ist auch als Hexenkraut verschrieen und
steht auch für die Hexenverfolgung. Die Samen sind sehr giftig und
wurden zum Teil in Salben verwendet, um Rauschzustände und
Halluzinationen hervorzurufen, oft mit tödlichem Ausgang. In der
Medizin wurde Bilsenkraut zur Betäubung und Schmerzlinderung
verwendet, besonders in der Antike. Insofern stellt das Bilsenkraut
einerseits eine verteufelte Zauberpflanze und andererseits eine
-31Arzneipflanze dar.
Beet 9: Arzneipflanzen I
Evang. Kirchengemeinde Alzenau
Ingwergras – Cymbopogon martinii
Hesekiel 27, 19 – 21: „Wein aus Helbon und Wolle von Zahar lieferten sie dir als Tauschware. Aus
Usal kamen Eisenbarren, Kassia und Würzrohr
(= Ingwergras) für dich zum Austausch. Dedan
handelte mit dir in Satteldecken zum Reiten. Die
Araber und alle Fürsten von Kedar trieben Handel für dich.“
Im 2. Buch Mose wird genau beschrieben, wie auch das Gewürzrohr
für das heilige Öl benötigt wurde (zum Salben von Königen). Ebenso
weist Markus darauf hin, dass der Leib Jesu mit Ölen und Salben,
zu denen auch das Gewürzrohr zählte, einbalsamiert wurde. Und
auch im Hohen Lied wird die geliebte Freundin mit Duftpflanzen verglichen. Ingwergras ist eine perennierende Pflanze und enthält viele
ätherische Öle, die u.a. zu Parfüms, Seifen, Gewürzen und Heilmittel verarbeitet wurden, z.B. gegen Angina Pectoris; außerdem soll
dieses Gras auch verdauungsfördernd sein.
Efeu – Hedera helix
2. Buch Makkabäer 6, 7: „Am Fest der Dionysien
zwang man sie zu Ehren von Dionysos mit Efeu
bekränzt in der Prozession mitzugehen.“
Efeu ist ein immergrüner Wurzelkletterer, der
einerseits die Stirn von Dichtern und Zechern
zierte, angeblich um einem größeren Rausch
vorzubeugen. Viel wichtiger ist die medizinische Wirkung gegen
Geschwüre, als Abführmittel und vor allem als Hustenmittel bei
Bronchitis und Keuchhusten. Die Pflanze gilt auch als Symbol für
Heiterkeit, Geselligkeit, Freundschaft und Unsterblichkeit. Daher
wurden im frühen Christentum die Toten auf Efeu gebettet.
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Aloe – Aloe vera
Christen
Beet 9: Arzneipflanzen I Evangelische Kirchengemeinde Alzenau
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Johannes 19, 39 – 40: „Aber auch Nikodemus, der
das erste Mal bei Nacht zu ihm gekommen war, kam
und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe,
ungefähr 100 Pfund. Da nahmen sie den Leib Jesu
und banden ihn samt den Gewürzen in leinene
Binden, wie es bei den Juden Sitte ist, zu begraben.“
Der Duft von Myrrhe, Aloe und Kassia war schon lange bekannt und
auch bei Königen beliebt (Psalm 45); auch der Vergleich zwischen
Duftpflanzen und Frauen ist in der Bibel zu finden (Hohes Lied).
Die Aloe ist mindestens seit 1500 v. Chr. bekannt und im Orient
geschätzt. Der Saft aus den Blättern galt nahezu als Wunderheilmittel
bei vielen Krankheiten und Verletzungen. Alexander der Große führte
lebende Aloepflanzen auf seinen Feldzügen mit, um die Wunden seiner
Soldaten zu behandeln. Auch gegen Magen- und Darmbeschwerden,
bei Zahnfleischentzündungen, Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen
(vermischt mit Rosenöl und Essig) half der Aloesaft. In Hautcremes
spendet Aloe Feuchtigkeit, aber eignet sich ebenso zum Imprägnieren
von Hölzern.
Mastixstrauch – Pistacia lentiscus
1. Buch Mose 43, 11: „Da sprach ihr Vater Israel zu ihnen (= Brüder
von Josef auf der 2. Reise nach Ägypten): Muß es denn sein, so tut
dies: Nehmt von den besten Früchten des Landes in eure Säcke
und bringt es dem Manne als Geschenk, ein wenig Balsam und ein
wenig Honig, Gummi und Harz und Pistaziennüsse und Mandeln.“
Im 2. Buch Samuel fragt David Gott nach der Kriegsstrategie: David soll Mastixsträucher mit benutzen; bei Hesekiel wird auf die Landesfrüchte hingewiesen: Aus
Juda und Israel kamen Weizen, Oliven, Wachs, Honig, Öl und Mastix. Der Mastixstrauch ist ein kleiner laubabwerfender Baum, dessen Früchte sehr gefragt waren
und sind, vor allem die gerösteten und gesalzenen Samen und dies seit über 4000
Jahren. Ebenso spielt das Mastixharz eine große Rolle bei Räucherwerk, für Klebemittel und als Zutat bei Gebäck und Süßigkeiten. Noch wichtiger ist das Mastixharz
bei Magenbeschwerden, Durchfall, Erkältung, Gicht und Rheuma. Angeblich gab
man früher Haremsdamen Mastix wegen des süßen Atems und der weißen Zähne
oder benutzte es als Stopfmittel für hohle Zähne.
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Beet 10: Arzneipflanzen II Evang. Kirchengemeinde Alzenau
Myrte – Myrtus communis
Nehemia 8, 15: „Ziehet hinaus ins Gebirge und holet Zweige
vom edlen und vom wilden Ölbaum, von Myrte, Palmen
und anderen dichtbelaubten Bäumen, daß man Laubhütten
mache, wie geschrieben steht.“
Ebenso gehören Myrten zum Begrünen der Wüste (Jesaja
11) und zum Ruhme des Herrn soll man Myrten statt Disteln
verwenden (Jesaja 41). Die Myrte gehört zu den 4 Arten von Pflanzen, die
die Juden am ersten Tag des Laubhüttenfestes sammeln sollten. Auch soll
Adam als Erinnerung an das Paradies einen Myrtenspross mitgenommen
haben. Gerne wurde die Myrte zum Schmücken von Bräuten verwendet und
Myrtenkränze trugen Tote und Triumphatoren. Der bis zu 5 m hohe Strauchbaum
gilt als Sinnbild für Jugend, Schönheit und Frieden. In der Medizin wurde das
Öl aus den Blättern verwendet und das sogenannte Engelswasser aus den
Blüten und dem Laub der Myrte war ein sehr gefragtes Schöheitsmittel bei
Frauen. Zudem verbrannte man gerne Myrtenholz bei Opferfeuer.
Weihrauch – Boswellia sacra
Matthäus 10 – 11: „Als sie aber den Stern sahen,
wurden sie sehr hoch erfreut und gingen in das Haus
hinein und sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter.
Und sie warfen sich nieder, huldigten ihm, taten ihre
Schätze auf und brachten ihm Gaben dar, Gold und
Weihrauch und Myrrhe.“
Bei Jeremia wird von Weihrauch aus Saba für Brandopfer berichtet und
bei Nehemia steht, dass Weihrauch zum Tempelschatz gehörte. Auch
bei Lukas und in der Offenbarung wird Weihrauch mit Rauchwerk in
Verbindung gebracht.
Der Weihrauch wird bis zu 5 m hoch und ist eher in Ostafrika und Indien
anzutreffen. Olibanum, das Harz vom Weihrauch, war so wertvoll, dass
eine eigene Handelsstraße danach benannt wurde. Das Harz, das die
Pflanze natürlich oder stimuliert abgibt, verströmt einen angenehmen
Duft und als Arznei wurde es gerne bei Erkältungen eingesetzt, Infektionen, Ausschlag und vielen anderen Krankheiten, gerade wegen seiner
-34antibakteriellen Wirkung.
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Henna – Lawsonia inermis
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Evang. Kirchengemeinde Alzenau
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Hoheslied 1, 14: „Mein Geliebter ist mir wie eine
Cybertraube (= Hennastrauch) in den Weinbergen
von En-Gedi.“
An einer anderen Stelle des Hohen Liedes (Kapitel
4, 13) wird die Geliebte mit duftenden Balsam
verglichen. Obwohl der Hennastrauch in Israel sehr bekannt war, taucht
er nur im Hohen Lied auf. Der Hennastrauch kann bis zu 4 m hoch
werden und ist immer noch bei Jericho und im Jordantal anzutreffen.
Der Strauch liefert aus den getrockneten und zerstoßenen Blättern mit
Kalkmilch angerührt eine rote Paste, die einen dauerhaften Farbstoff
ergibt. Vor allem wurden die Oberkörper, die Nägel und die Haare
damit gefärbt. Aus den Blüten wurde ein duftendes ätherisches Öl für
Parfüme gewonnen und die antiseptische Wirkung war hilfreich bei
Blasenentzündungen, Ausschlägen, Geschwüren und Wunden.
Zistrose – Cistus incanus
1. Buch Mose 37, 25: Josef ist bereits im Brunnen; Josefs
Brüder: „Dann setzten sie sich nieder, um zu essen. Als
sie nun ihre Augen erhoben, sahen sie eine Karawane von
Ismaeliten daherkommen aus Gilead, die ihre Kamele mit
Gummi, Balsam und Harz (= Ladanum = Lot = getrocknetes Zistrosenharz)
beladen hatten und damit nach Ägypten hinab unterwegs waren.“
Das Harz der Zistrose war sehr begehrt: 1. Buch Mose: Harz für den Pharao
bei der 2. Reise von Josefs Brüdern oder im 2. Buch Mose durfte Zistrosenharz
nicht beim Räucherwerk fehlen. Der Zistrosenbusch wird etwa 70 cm hoch und
ist ein wesentlicher Bestandteil der Garigue- und Macchievegetation, die sich
nach der Vernichtung der Wälder breit machte. Aus den Blättern und Zweigen
trat eine harzartige Substanz aus, die mit Lederriemen an einem Rechen oder
mit dem Auskämmen der Haare von Ziegen, die man vorher durchgetrieben
hatte, gewonnen wurde. Das Harz Labdanum oder Ladanum genannt besitzt
einen balsamartigen Geruch und wurde für Parfüms oder Räucherwerk
verwendet. In der Medizin fördert es Auswurf, hat zusammenziehende
Wirkung, ist blutstillend und schleimlösend.
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Beet 10: Arzneipflanzen II Evang. Kirchengemeinde Alzenau
Färberröte – Rubia tinctorum,
Beiname: Krapp
Richter 10, 1: „Nach Abimelech stand Tola, der Sohn Puas
(= Färberröte), des Sohn Dodos, ein Mann aus Issaschar.
Er wohnt in Schamir auf dem Gebirge Efraim.“
Die Färberröte taucht in der Bibel nur als Familiename
auf: 1. Buch Mose 43, 13 und 1. Buch Chronik 7, 1.
Die Wurzel der Färberröte liefert den Färbestoff, mit dem Stoffe und Lederwaren gefärbt wurden. Zum Färben wurden die drei Jahre alten Rhizome im
Frühjahr und Herbst ausgegraben, in Öfen getrocknet und zerkleinert. Frisch
ist das Rhizom gelb und erst beim Trocknen entwickelt sich der rote Farbstoff.
Die Krappwurzel hatte nicht immer den gleichen Anteil an Farbstoff, weshalb
früher die Färbeergebisse kräftig zwischen Orange und Ziegelrot schwanken
konnten. Erst im Osmanischen Reich konnte der Farbton stabilisiert werden
(„Türkisch Rot“). Es ist ein perennierendes Kraut und lange Zeit in der Medizin
gegen Gelbsucht eingesetzt worden, aber auch bei Erkrankungen der Harnwege, bei Nieren- und Blasensteinen, bei Gicht, Rachitis und Blutarmut.
Flaschenkürbis – Lagenaria siceraria
Beiname: Kalebasse
Josua 15, 37 – 38: „In der Gegend zwischen Mittelmeer
und dem judäischem Bergland lagen …. Zu ihrem Besitz gehörten auch Zenan, Hadscha Migdal-Gad, Dilan
(= Flaschenkürbis), Mizpe, Kokteel und Lachisch. Es
waren sechzehn Städte mit den umliegenden Dörfern.“
Seit 3500 v. Chr. ist der Flaschenkürbis in der Alten Welt
und seit 7000 v. Chr. in der Neuen Welt bekannt (Samen bleiben über 1
Jahr auch in Salzwasser keimfähig). Die hartschaligen Früchte mit ihren
sehr widerstandsfähigen Schalen dienen bis heute als Aufbewahrungsgefäße (= Kalebassen), wobei die Kürbisse sehr unterschiedliche Formen haben können. Ob als Flaschen, Schalen, Trinkbecher, Trichter, Schöpfkellen,
Teller und Löffel – Kalebassen werden sehr vielseitig genutzt.
Das reife Fruchtfleisch hilft die Nieren durchzuspülen, hilft bei Übelkeit, Fieber und Gelbsucht und wirkt kühlend bei Verbrennungen.
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Astragalus – Astragalus gummifer,
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Evang. Kirchengemeinde Alzenau
Christen
Beet 10: Arzneipflanzen II
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Beiname: Tragant
Jeremia 8, 22: „Ist denn kein Balsam mehr in
Gilead ? Gibt es denn in Gilead keine Salben
mehr, ist dort kein Arzt zu finden ? Warum heilen
die Wunden meines Volkes nicht ?“
Gummi oder Tragant wird bereits im 1. Buch Mose
erwähnt, als die Karawane, an die Josef verkauft wurde, mit u.a.
Gummi beladen war. Auch auf der 2. Reise von Josefs Brüdern
nahmen diese Gummi oder Tragant mit.
Astragalus ist ein 30 bis 50 cm hoher stachliger Busch und die
Früchte sind stark behaart, so dass der Wind sie wegtragen kann.
Die Pflanze sondert einen Saft ab, der zu gummiartigem Latex
gerinnt. Dazu wird die Wurzel angeschnitten.
Einerseits wird Astragalus gerne für Speisen und Delikatessen
verwendet, die Hauptbedeutung liegt im medizinischen Bereich
als Mittel gegen Erkältungen, Stärkung des Immunsystems, gegen
Entzündungen und er fördert die Blutbildung.
Häufig wird Gilead als Handels- und Herstellerzentrum für Arzneien
beschrieben, ein Gebiet östlich vom Jordan zwischen den Flüssen
Jarmuk und Jabbok.
„Ich bin der wahre Weinstock; und mein Vater ist
der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht
bringt, die nimmt er weg, und jede, die Frucht trägt,
die reinigt er, damit sie mehr Frucht trage.“
Johannes 15, 1 - 2
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Impressum
Alle Bilder stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen und sind
nicht urhebrrechtlich geschützt.
Literaturquellen
Dobat, Klaus: Pflanzen der Bibel. Darmstadt 2012
Kawollek, Wolfgang / Falk Hennung: Bibelpflanzen kennen und
kultivieren. Stuttgart 2009
Stückrath, Katrin: Bibelgärten. Göttingen 2012
Zohary, Michael: Pflanzen der Bibel. Stuttgart, 3. Auflage 1995
Beiträge zusammengestellt von: Johann Kugler
Layout: Bernhard Kugler
Korrekturlesen: Gabriele Kugler
Alzenau-Kälberau 2015
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