Projektinformationen

40. Ökumenischer Hungermarsch
Böhl-Iggelheim
11. Oktober 2015
„Nähschule sichert Zukunft“
Ein Ausbildungszentrum für
traumatisierte Frauen in Lira/Nord-Uganda
Informationen für Multiplikatoren
Infos zum Hungermarsch
Evangelische und katholische Christen organisieren nun zum 40. Mal den Hungermarsch.
Sie wollen damit gegen den Hunger in der Welt tätig werden. In den letzten Jahren wurden
viele Projekte unterstützt: Bau von Schulen, Ausbildungszentren, Regenrückhaltebecken,
medizinische Einrichtungen. Alle diese Projekte sollen die Lebensbedingungen der
Menschen vor Ort dauerhaft verbessern.
Der Hungermarsch findet in diesem Jahr am Sonntag, dem 11. Oktober statt und ist eine
Wanderung bis zu 20 km. Mit vielen Informationsveranstaltungen in Schulen, Kirchen und
Gruppen sollen die Menschen hier für die Lebenssituation der Menschen im jeweiligen Land
sensibilisiert werden.
Auch Sie können die Aktion unterstützen. Jeder kann bei Sammlern spenden, selbst
Spenden sammeln oder direkt auf das Spendenkonto einzahlen. Ein Sammler holt sich
Hungermarschkarten, in die sich Spender eintragen können. Sie können einen Festbetrag
spenden oder einem Läufer Kilometergeld zusagen. Wird ein Kilometerbetrag festgelegt,
wird dieser dann mit der Anzahl der gelaufenen Kilometer multipliziert und vom Läufer
eingesammelt.
Es gilt: Auch wer am Hungermarschtag nicht mitlaufen kann, kann Spenden sammeln.
Wir garantieren, dass der gesamte Erlös ohne jeden Abzug den Empfänger erreicht.
Das Projekt im Überblick
1. Das Projekt
Bau eines Nähschul-Ausbildungszentrums für traumatisierte Frauen in Lira/Uganda
2. Unser Projektpartner in Uganda
„Chosen Generation Ministry Uganda (CGM)“ ist ein in Uganda eingetragener christlicher
Verein der Nächstenliebe mit dem Hauptsitz in Kampala, der Hauptstadt Ugandas.
CGM wurde im Jahr 2001 von Regine Schweizer und Pastor Emmanuel Kakaire gegründet.
Der Name „Chosen Generation“ (Gottes erwählte Generation) entstand aus der ersten
Gruppe Jugendlicher, die sie im Kinderhaus aufnahmen. Diese identifizierten sich schnell
mit dem Bibelvers aus 1. Korinther 1, 27-29, nachdem Jesus ihr persönliches Leben total
veränderte.
Es heißt dort: „Gott hat sich vielmehr in der Welt die Einfältigen und Machtlosen
ausgesucht, um die Klugen und Mächtigen zu demütigen. Er hat sich die Geringen und
Verachteten ausgesucht, die nichts gelten, denn er wollte die zu nichts machen, die in
der Welt etwas sind. Damit sich niemand vor Gott rühme.“
CGM kümmert sich zum einen um Straßenkinder in Kampala, welche sie in ihrem Kinderhaus aufnehmen und ihnen durch Schulpatenschaften eine Zukunft ermöglichen. Die
Arbeit erfolgt überwiegend ehrenamtlich.
Der Verein hilft zum anderen bürgerkriegsgeschädigten Frauen im Norden Ugandas
durch ein Nähmaschinen-Selbsthilfe-Projekt, verbunden mit christlicher Lehre und
Seelsorge. Es handelt sich um traumatisierte Kriegswitwen und alleinerziehende Frauen
die kaum Essen für sich und ihre Kinder haben.
Seit 2005 hilft CGM geistlich wie praktisch im Norden Ugandas.
3. Unser Gewährsträger vor Ort und in Deutschland
„Chosen Generation e.V. Deutschland“ ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein und
versteht sich hauptsächlich als Förderverein für die Arbeit in Uganda welchen Simon
Roppel, Jochen Dippon und Regine Schweizer gründeten, damit die Arbeit in Uganda
von Deutschland aus unterstützt werden kann.
4. Uganda in Daten und Fakten
Geografische Lage:
Uganda liegt in Ostafrika
Gesamtfläche:
241.550 Quadratkilometer
Lira
Einwohner:
35 Millionen Einwohner
Hauptstadt:
Kampala - die wichtigste und einzig große
Stadt Ugandas
Landessprachen:
Englisch, Kisuaheli
Paraná
Religionen:
84% Christen, 12% Muslime, andere
Bevölkerung:
Uganda hat die durchschnittlich jüngste Bevölkerung der Welt. Mehr als die Hälfte der
Bevölkerung ist unter 15 Jahren.
Beschreibung des Projektumfeldes
Im Norden Ugandas herrschte bis 2007 Bürgerkrieg. Die Menschen lebten 20 Jahre lang in
Angst und Schrecken. Die Rebellen führten Kämpfe auf Kosten der eigenen Bevölkerung.
Frauen wurden verstümmelt, vergewaltigt und misshandelt. Hunderttausende von Kindern
wurden entführt und zu Kindersoldaten ausgebildet. Es war kein normales Leben möglich,
Leute verließen ihr Zuhause und flüchteten in Auffanglager in die Städte. Über 15 Jahre
überlebten sie mit einer Mahlzeit am Tag zusammengepfercht in einem kleinen Zelt.
Daher haben die meisten Leute unter 24 Jahre keine Schulausbildung, Frauen leben mit
vielen Kindern ohne Ehemänner, somit ohne Versorgung. Sie sind noch traumatisiert und oft
HIV-infiziert und versuchen durch Betteln, Prostitution oder niedrigste Frondienste zu
überleben, ohne Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Männer betäuben ihren Schmerz
mit Alkohol. Ja, es ist viel geschehen in den letzten Jahren an Wiederaufbau, aber es ist
auch noch viel Leid im Verborgenen, vor allem in den Herzen der Menschen.
Durch Besuche in vielen Flüchtlingslagern und Gemeinden in Lira entstand eine große Liebe
und Entschlossenheit geistlich wie praktisch den Menschen im Norden zu helfen, wo auch
immer es nur geht.
Zielsetzung der Organisation


Praktische sowie geistliche und seelsorgerliche Hilfen anbieten für genau diese traumatisierten Frauen in den weit entlegenen Dörfern, in die sonst keiner hinkommt und
hinschaut,
den Ärmsten der Armen im Norden Ugandas dienen, mit Gottes Wort und ganz
praktischer Hilfe zur Selbsthilfe. Es sind ausschließlich Witwen und alleinerziehende
junge Frauen mit Kindern denen wir diese Möglichkeit zur Ausbildung schenken. Sie
können meist nicht lesen und schreiben.
Praktisch sieht das so aus:
 den Frauen wird eine rein praktische Ausbildung kostenfrei zur Näherin ermöglicht, damit
sie ein menschenwürdiges selbständiges Leben mit Ihren Kindern führen können,
 Pastor Bonny ein liebenswerter einheimischer Pastor wählt die Frauen, aus weit
entfernten Dörfern, aus und betreut sie,
 es wird ein Lehrer angestellt, der die Frauen 9 Monate lang, 5 Tage die Woche
unterrichtet.
Die Ausbildung beinhaltet: Schnitte entwerfen, Umgang mit und Reparatur der Nähmaschine,
Röcke und Blusen sowie traditionelle Kleider anfertigen. Manche Frauen lernen noch
Männerhemden anzufertigen.
Nach bestandener Abschlussprüfung bekommen die Frauen die Nähmaschine und ein
Starterpaket mit in ihr Dorf und können so ihren eigenen Lebensunterhalt
erwirtschaften. Später trainieren sie wiederum andere Frauen und helfen in der
Nähschule einige Stunden mit.
Seelsorgerliche und geistliche Hilfe zur Traumabewältigung, sowie Bibellehre findet durch
CGM und den Pastor vor Ort statt, der sich täglich um die Frauen kümmert. Die Frauen sind
oft HIV-infiziert und ausgestoßen, ihre Herzen verwundet und hart. Dabei werden Werte, wie
Identität, Liebe Gottes, Ehrlichkeit, Vertrauen, Disziplin und Glauben vermittelt.
Was bisher erreicht wurde
Mit einfachsten Mitteln führte CGM schon zwei Nähkurse mit großem Erfolg auf der Veranda
eines Raumes durch.
Die Frauen können sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen, wie z. Bsp.:
Violett, alleinerziehend und HIV-infiziert. Sie hat in nur
2 Jahren sich und ihrer Tochter ein kleines Haus gebaut.
Sie hat jede Woche einmal
Fleisch zu essen und ihre
Tochter kann die Schule
besuchen. Sie hat sich innerlich
wie äußerlich verändert und
wurde eine lebensfrohe, hübsche und selbstbewusste Frau.
Sie hilft immer noch einige
Stunden in der Nähschule und
bei Seminaren mit. Sie hat ihr Leben Gott anvertraut und geht in
eine Kirche. Sie ist eines von vielen Zeugnissen, dass diese
Ausbildung Menschenleben verändert.
2014 wurde ein Stück Land gekauft, und 2015 dann ein kleines Gebäude zur Aufbewahrung
der Nähmaschinen und Materialien gebaut. Es werden immer wieder christliche Seminare
abgehalten und seelsorgerliche Gespräche geführt.
Beschreibung des Projektes
Bisher kann CGM die Nähkurse in Lira nur auf der Veranda des Materialraumes durchführen,
was in der Regenzeit sehr schwierig ist. Es gibt noch keine Kochgelegenheit, Toilette oder
Trinkwasser auf dem Grundstück.
Durch den Bau eines Gebäudes für die Nähschule kann CGM langfristig, besser und
qualifizierter den Frauen diese Ausbildung zur Näherin ermöglichen. Es können feste
Nähplätze eingerichtet werden mit einem Zuschneidetisch und Materialschrank. In einem
zweiten Raum können Gespräche und Seminare abgehalten sowie das Mittagessen
gemeinsam gekocht und gegessen werden. Für klares Wasser wird ein Biosandwasserfilter
aufgestellt, das Wasser wird vom nächsten Brunnen geholt. Zum Schutz der Anlage wird ein
kleines Haus für den Wächter und eine Mauer um das Gelände gebaut. Für den Transport
von Materialien und Nähmaschinen in die Buschdörfer und zu den Frauen wird ein
Transporter benötigt.
Die für den Bau der Nähschule benötigten Finanzmittel belaufen sich auf ca. 56.000 Euro,
die mit dem diesjährigen Hungermarsch „erlaufen“ werden sollen.
Weitere Informationen zum diesjährigen Hungermarsch sowie der
bisherigen Hungermarscharbeit auch im Internet unter
www.hungermarsch-boehl-iggelheim.de