Löwenzahn als Heilpflanze

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Löwenzahn als Heilpflanze
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• Für die Augen
Der Gesundheitszustand der Nieren wirkt sich auf die Augen und das Sehvermögen aus. Das wusste man schon 1649. Da schrieb der englische Kräuterarzt
Nicholas Culpeper: „Dieses Kraut hilft uns weiter zu sehen, ohne dass wir eine
Brille benötigen. Dessen versichern uns ausländische Ärzte, die nicht so habgierig sind wie die unseren, dafür aber umso mitteilungsfreudiger.”
Dazu den grünen Pflanzenpress-Saft in die Augen träufeln und
eine mehrwöchige Trinkkur mit Saft oder Tee durchführen.
• Für Niere und Blase (auch bei Nieren- und Blasensteinen)
Überschüssige Harnsäure wird durch Löwenzahn ausgeschwemmt.
• Bei allen Leber- und Gallenproblemen
• bei Rheuma, Arthrose, Hexenschuss, Ischias, Bandscheibenleiden
• Blutreinigend
Löwenzahn entfernt sämtliche Schlacken aus Blut und Gewebe.
• Bei müder Haut und roten Augen
Kaltwasserauszug bereiten und damit Gesicht und Augen mehrmals waschen.
Kaltwasserauszug aus Löwenzahnwurzeln:
Die gesäuberten, klein geschnittenen Wurzeln werden einen Tag lang in Wasser
gelegt. Dann werden damit Gesicht und Augen mehrmals gewaschen.
Tee aus Löwenzahnwurzeln:
Wurzeln mit einer Bürste säubern, aber nicht waschen. Längs in Streifen schneiden
und in einem warmen, luftigen, dunklen Raum schnell trocknen. 2 TL pro Tasse
über Nacht kalt ansetzen, dann aufkochen und abseihen. 3 Tassen pro Tag.
Frischpflanzen-Press-Saft:
Frische Löwenzahnblätter mit einer Gras-Presse oder einem Entsafter z. B. GreenStar (www.keimling.de) entsaften und sofort langsam trinken (gut einspeicheln).
Dreimal täglich 50 ml, immer auf leeren Magen und im Abstand von einer halben
Stunde zur nächsten Mahlzeit.
Als regelmäßige Wochenendkur trinkt man morgens auf nüchternen Magen einen ganzen Liter Löwenzahnblätter- oder wurzeltee langsam schluckweise innerhalb einer Viertelstunde. Am Wochenende deshalb, weil man andauernd pinkeln
gehen muss. Normalerweise führt eine solche Anregung der Nierenfunktion zu einem empfindlichen Kaliumverlust im Körper. Aber im Gegensatz zu den meisten
harntreibenden Mitteln ist der Löwenzahn gleichzeitig eine der besten Kaliumquellen, weshalb diesbezügliche Sorgen völlig fehl am Platze sind.
Gnocchi auf Löwenzahn
(Aus der Speisekarte des „49 Vegetarian Restaurant”, dessen
Adresse Sie nach der baldigen Eröffnung des Restaurants hier
finden: www.vegetarismus.ch/restaurants.php)
500g mehlig kochende Kartoffeln (gekocht, geschält, zerdrückt und abgekühlt) mit 1
gehäuften EL Mehl, 2 Bund Petersilie (gewaschen, fein gehackt), 1 EL Eiersatz aus
dem Reformhaus (oder Sojamehl) und etwas Meersalz auf einem mit 80 g Hartweizengriess bestreuten Tisch zu einem Teig kneten. Er sollte weder krümeln noch kleben. Je nach Konsistenz deshalb noch Wasser oder Mehl zugeben. Der Teig wird zu
Rollen von ca. 20 cm Länge geformt, die dann in kleine Stücke von ca. 2 cm geschnitten und in Gnocchi-Form gebracht werden. In knapp kochendes, leicht gesalzenes Wasser geben, bis sie an die Wasseroberfläche kommen, herausnehmen und
abtropfen lassen.
Aus 8 EL Olivenöl und je 2 EL
Aceto balsamico weiss und rot,
dem Saft einer Limette, Salz
und Pfeffer eine Sauce mischen und ca. 100 g Löwenzahnblätter darunter ziehen.
Gnocchi in Olivenöl kurz beidseitig anbraten. Löwenzahn
auf Teller verteilen und darauf
die lauwarmen Gnocchi anrichten.
Löwenzahnwein
Gießen Sie einen Eimer kochendes Wasser
über einen Eimer frische Löwenzahnblüten,
rühren Sie um und lassen Sie den Ansatz
drei Tage stehen. Dann wird das Ganze mit
1,5 bis 2 kg Zucker, einem Stück Ingwer, der
Schale einer Orange und einer Zitrone 30 Minuten lang in einem großen Topf gekocht. Etwas abkühlen lassen, eine mit Hefe geschmierte Brotschnitte zufügen und in ein
Most- oder Weinfass füllen. 2 Tage gären lassen, dann erst das Fass fest verschließen.
Nach 2 Monaten in Flaschen abfüllen. Der
goldgelbe Wein, der nach 7 Jahren seine volle Güte erreicht, erinnert an Sherry. Es gibt
auch Rezepte für Löwenzahnbier, für Löwenzahn-Blütengelee und Löwenzahnhonig, der
sich geschmacklich kaum von Bienenhonig
unterscheidet, allerdings mit einer Unmenge
an Zucker hergestellt wird und deshalb nicht
unbedingt zu einem Grundnahrungsmittel
werden sollte.
Löwenzahnsalat
Sobald der Löwenzahn im März zu sprießen
beginnt, vertreiben Sie jegliche Frühjahrsmüdigkeit, indem Sie täglich einen Salat aus
jungen Löwenzahnblättern essen. Er kann
mit Haselnüssen, Äpfeln, süßen Orangen,
Mandeln, Meerrettich, Zitronensaft, Oliven,
Löwenzahnblüten in Form von Kapern
(Knospen einige Stunden lang in warmer Marinade aus Zitronensaft, Öl, Kräutern, Essig,
Salz einlegen) und frischen Kräutern wie
Estragon und Kresse zubereitet werden.
Da ja gerade die Bitterstoffe das Wertvolle am Löwenzahn
sind, ignorieren Sie bitte sämtliche Tipps aus
anderen Löwenzahnrezepturen
die darauf abzielen, die Bitterstoffe zu entfernen, wie z. B.
stundenlang in
warmes Wasser
einweichen oder
womöglich noch große
Mengen an Zucker beifügen.
Kulturlöwenzahn
Quellen:
- „Heilkräuter und Zauberpflanzen” von Wolf-Dieter Storl
ISBN: 3855026939, ca. 17 Euro
- www.heilkraeuter.de
- www.vegetarismus.ch
besser leben 6+7/2008 · Sabine Hinz Verlag · Alleenstr. 85 · 73230 Kirchheim · Tel. (07021) 7379-0 · Fax:-10 · [email protected] · www.kent-depesche.com