55 e Löwenzahn als Heilpflanze f • Für die Augen Der Gesundheitszustand der Nieren wirkt sich auf die Augen und das Sehvermögen aus. Das wusste man schon 1649. Da schrieb der englische Kräuterarzt Nicholas Culpeper: „Dieses Kraut hilft uns weiter zu sehen, ohne dass wir eine Brille benötigen. Dessen versichern uns ausländische Ärzte, die nicht so habgierig sind wie die unseren, dafür aber umso mitteilungsfreudiger.” Dazu den grünen Pflanzenpress-Saft in die Augen träufeln und eine mehrwöchige Trinkkur mit Saft oder Tee durchführen. • Für Niere und Blase (auch bei Nieren- und Blasensteinen) Überschüssige Harnsäure wird durch Löwenzahn ausgeschwemmt. • Bei allen Leber- und Gallenproblemen • bei Rheuma, Arthrose, Hexenschuss, Ischias, Bandscheibenleiden • Blutreinigend Löwenzahn entfernt sämtliche Schlacken aus Blut und Gewebe. • Bei müder Haut und roten Augen Kaltwasserauszug bereiten und damit Gesicht und Augen mehrmals waschen. Kaltwasserauszug aus Löwenzahnwurzeln: Die gesäuberten, klein geschnittenen Wurzeln werden einen Tag lang in Wasser gelegt. Dann werden damit Gesicht und Augen mehrmals gewaschen. Tee aus Löwenzahnwurzeln: Wurzeln mit einer Bürste säubern, aber nicht waschen. Längs in Streifen schneiden und in einem warmen, luftigen, dunklen Raum schnell trocknen. 2 TL pro Tasse über Nacht kalt ansetzen, dann aufkochen und abseihen. 3 Tassen pro Tag. Frischpflanzen-Press-Saft: Frische Löwenzahnblätter mit einer Gras-Presse oder einem Entsafter z. B. GreenStar (www.keimling.de) entsaften und sofort langsam trinken (gut einspeicheln). Dreimal täglich 50 ml, immer auf leeren Magen und im Abstand von einer halben Stunde zur nächsten Mahlzeit. Als regelmäßige Wochenendkur trinkt man morgens auf nüchternen Magen einen ganzen Liter Löwenzahnblätter- oder wurzeltee langsam schluckweise innerhalb einer Viertelstunde. Am Wochenende deshalb, weil man andauernd pinkeln gehen muss. Normalerweise führt eine solche Anregung der Nierenfunktion zu einem empfindlichen Kaliumverlust im Körper. Aber im Gegensatz zu den meisten harntreibenden Mitteln ist der Löwenzahn gleichzeitig eine der besten Kaliumquellen, weshalb diesbezügliche Sorgen völlig fehl am Platze sind. Gnocchi auf Löwenzahn (Aus der Speisekarte des „49 Vegetarian Restaurant”, dessen Adresse Sie nach der baldigen Eröffnung des Restaurants hier finden: www.vegetarismus.ch/restaurants.php) 500g mehlig kochende Kartoffeln (gekocht, geschält, zerdrückt und abgekühlt) mit 1 gehäuften EL Mehl, 2 Bund Petersilie (gewaschen, fein gehackt), 1 EL Eiersatz aus dem Reformhaus (oder Sojamehl) und etwas Meersalz auf einem mit 80 g Hartweizengriess bestreuten Tisch zu einem Teig kneten. Er sollte weder krümeln noch kleben. Je nach Konsistenz deshalb noch Wasser oder Mehl zugeben. Der Teig wird zu Rollen von ca. 20 cm Länge geformt, die dann in kleine Stücke von ca. 2 cm geschnitten und in Gnocchi-Form gebracht werden. In knapp kochendes, leicht gesalzenes Wasser geben, bis sie an die Wasseroberfläche kommen, herausnehmen und abtropfen lassen. Aus 8 EL Olivenöl und je 2 EL Aceto balsamico weiss und rot, dem Saft einer Limette, Salz und Pfeffer eine Sauce mischen und ca. 100 g Löwenzahnblätter darunter ziehen. Gnocchi in Olivenöl kurz beidseitig anbraten. Löwenzahn auf Teller verteilen und darauf die lauwarmen Gnocchi anrichten. Löwenzahnwein Gießen Sie einen Eimer kochendes Wasser über einen Eimer frische Löwenzahnblüten, rühren Sie um und lassen Sie den Ansatz drei Tage stehen. Dann wird das Ganze mit 1,5 bis 2 kg Zucker, einem Stück Ingwer, der Schale einer Orange und einer Zitrone 30 Minuten lang in einem großen Topf gekocht. Etwas abkühlen lassen, eine mit Hefe geschmierte Brotschnitte zufügen und in ein Most- oder Weinfass füllen. 2 Tage gären lassen, dann erst das Fass fest verschließen. Nach 2 Monaten in Flaschen abfüllen. Der goldgelbe Wein, der nach 7 Jahren seine volle Güte erreicht, erinnert an Sherry. Es gibt auch Rezepte für Löwenzahnbier, für Löwenzahn-Blütengelee und Löwenzahnhonig, der sich geschmacklich kaum von Bienenhonig unterscheidet, allerdings mit einer Unmenge an Zucker hergestellt wird und deshalb nicht unbedingt zu einem Grundnahrungsmittel werden sollte. Löwenzahnsalat Sobald der Löwenzahn im März zu sprießen beginnt, vertreiben Sie jegliche Frühjahrsmüdigkeit, indem Sie täglich einen Salat aus jungen Löwenzahnblättern essen. Er kann mit Haselnüssen, Äpfeln, süßen Orangen, Mandeln, Meerrettich, Zitronensaft, Oliven, Löwenzahnblüten in Form von Kapern (Knospen einige Stunden lang in warmer Marinade aus Zitronensaft, Öl, Kräutern, Essig, Salz einlegen) und frischen Kräutern wie Estragon und Kresse zubereitet werden. Da ja gerade die Bitterstoffe das Wertvolle am Löwenzahn sind, ignorieren Sie bitte sämtliche Tipps aus anderen Löwenzahnrezepturen die darauf abzielen, die Bitterstoffe zu entfernen, wie z. B. stundenlang in warmes Wasser einweichen oder womöglich noch große Mengen an Zucker beifügen. Kulturlöwenzahn Quellen: - „Heilkräuter und Zauberpflanzen” von Wolf-Dieter Storl ISBN: 3855026939, ca. 17 Euro - www.heilkraeuter.de - www.vegetarismus.ch besser leben 6+7/2008 · Sabine Hinz Verlag · Alleenstr. 85 · 73230 Kirchheim · Tel. (07021) 7379-0 · Fax:-10 · [email protected] · www.kent-depesche.com
© Copyright 2025 ExpyDoc