Experimente zur Botanik

Experimente zur Botanik
Versuche zur Formenvielfalt der Samenpflanzen
Die Organe von Samenpflanzen kommen in einer großen Formenfülle vor.
Durch die folgenden drei Versuche erhalten Sie einen Eindruck von der
Vielfalt der Natur und ein Grundverständnis für Systematik.
Bearbeiten Sie die folgenden Versuche am besten in Kleingruppen und tauschen Sie
sich über die gesammelten Ergebnisse aus.
Versuch 1
Bestimmungsschlüssel: Wege durch die Vielfalt
Für diesen Versuch werden jeweils zehn Blätter von vier bis sechs verschiedenen Pflanzenarten benötigt.
Entwerfen Sie in einem ersten Schritt eine Tabelle, in der verschiedene
Merkmale der Blätter beschrieben werden können. Dabei sollen so viele Merkmale beschrieben werden, wie Pflanzenarten gesammelt wurden.
Welche Merkmale Sie auswählen, können Sie selbst bestimmen.
Blattformen
Im nächsten Schritt erarbeiten Sie aus der Tabelle einen zweigliedrigen
Bestimmungsschlüssel, d. h., es muss aus der Tabelle immer jenes Merkmal gewählt werden, welches die restliche Gruppe von Blättern sinnvoll
teilt.
Es bietet sich an, in mehreren Gruppen zu arbeiten, wobei eine Gruppe die
Tabelle erarbeitet, die zweite Gruppe den Bestimmungsschlüssel entwickelt und eine dritte Gruppe den Bestimmungsschlüssel testet. In diesem
Fall brauchen Sie natürlich auch mehr Material.
Tipp: Für diesen Versuch eignen sich auch Schneckenhäuser, Samen und
vieles mehr.
Durch das Beschreiben der Organismen und das Entwickeln des Bestimmungsschlüssels bekommen Sie ein Gefühl für die Vielfalt der Natur und
lernen, die Natur systematisch zu untersuchen.
Formenvielfalt bei Schneckenhäusern
Speicherorgane: Reserven in Wurzel, Spross und Blatt
Als Material werden Pflanzen mit unterschiedlichen Speicherorganen benötigt, z. B.:
● Löwenzahn (Pfahlwurzel)
● Gartendahlie (Wurzelknolle)
● Karotte (Rübe)
● Ingwer (Erdspross bzw. Rhizom)
● Kohlrabi (Sprossknolle)
● Küchenzwiebel (Zwiebel)
Die Schaustücke werden präsentiert oder verteilt.
Beantworten Sie folgende Fragen zu den gezeigten Pflanzen:
● Wie heißt die Pflanze?
● Woran läßt sich erkennen, ob das Speicherorgan unterirdisch oder oberirdisch gewachsen ist?
● Wo beginnen die Wurzeln, wo der Spross?
● Welcher Pflanzenteil ist zum Speicherorgan umgebildet?
Am Markt findet man viele Speicherorgane von
Pflanzen.
Wurzeln haben keine Knoten und sind nie
grün. Der Spross hat Blätter, Blattanlagen
oder Blattnarben. Er kann auch durch Zwischenknoten in Abschnitte gegliedert sein.
Versuch 2
Segelkünstler: Ausbreitung von Samen
Als Material werden ausgereifte, flugfähige Früchte in ausreichender
Menge benötigt. Infrage kommen z. B. Ahorn, Pappel, Esche, Esche, Linde, Löwenzahn.
Testen Sie eine Auswahl von Früchten hinsichtlich der Flugfähigkeit, wenn möglich von einem erhöhten Standort aus. Messen Sie die Flugdauer und Reichweite
der getesteten Früchte. Protokollieren Sie auch die Art des Fluges.
Was können Sie aus den gesammelten Daten herauslesen?
Versuchen Sie, Rückschlüsse zu ziehen hinsichtlich des Gewichts, der
Flugvorrichtung, der Menge der Speicherstoffe, des Landeplatzes usw.
Löwenzahn
Tipp: Basteln Sie eigene Flugkörper nach dem Vorbild der Pflanzensamen
und testen Sie die Flugfähigkeit im Vergleich.
Versuch 3
Unter der Erde: Wurzeltypen bei Pflanzen
Dieser Versuch kann nur im Freiland durchgeführt werden. Geeignet ist
ein Waldrand oder eine Gebüsch-Landschaft mit lockerem, krautigem Bewuchs. Lösen Sie Pflanzen, die an dieser Stelle häufig vorkommen, vorsichtig aus der Erde.
Ahorn
Vergleichen Sie die Wurzeltypen und versuchen Sie sie folgenden Typen zuzuordnen:
A) Büschelwurzel: Vom Spross ausgehend entspringen viele gleich große Wurzeln. Dieser Typ kommt bei Gräsern vor und wird Homorrhizie genannt.
B) Es gibt eine Hauptwurzel, die sich dann verzweigt (Allorrhizie).
C) Pfahlwurzel: Dies ist eine Spezialform der Allorrhizie, bei der die
Hauptwurzel zur Speicherung verdickt ist und die Verzweigungen relativ dünn sind.
Stellen Sie auch fest, ob mehrere Pflanzen über Ausläufer verbunden sind.
Diskutieren Sie in der Gruppe: Welche Vor- und Nachteile könnten die verschiedenen Wurzelarten haben?
Das gewöhnliches Knäuelgras hat eine Büschelwurzel.
Der gewöhnliche Löwenzahn hat eine Pfahlwurzel.