Breguet No. 5 Miniatur-Taschenuhr

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07/2015
4
Jahre
Auktionen
Dr. Crott
Breguet No. 5
BEDEUTENDE EINLIEFERUNG FÜR DIE
92. AUKTION AM 14. NOVEMBER 2015
Bereits wenige Wochen nach der erfolgreichen Jubiläumsauktion zum 40jährigen
Bestehen des Auktionshauses Dr. Crott
kann in Mannheim die Einlieferung einer
sehr kleinen, aber extrem seltenen Miniatur-Taschenuhr von Breguet zur 92. Auktion
bestätigt werden. Es handelt sich hierbei
um die „No. 5“ – eine von nur 16 jemals
hergestellten Miniatur-Taschenuhren dieser
Art mit kombinierter Aufzugs- und Zeigerstellfunktion über die Krone. Der Durchmesser dieser musealen, auf das Jahr
1845 datierten Breguet-Taschenuhr beträgt
gerade einmal 19 mm. Sie besticht durch
ihr Lépine-Goldgehäuse mit einem markanten Blutstein-Rückdeckel.
Das Werk mit einem Durchmesser von nur
16 mm (7 Linien) aus vergoldetem Messing mit Brücken aus Stahl besitzt eine
Platin-Unruh. Neben der Taschenuhr sind
ein guillochiertes Schutzgehäuse aus 18Kt
Roségold, ein originales Ersatz-Zifferblatt
aus Gold und die Originalschatulle, signiert
„L.B.“ (Louis Breguet) Bestandteil dieser
besonderen Einlieferung. Louis Clément
François Breguet (1804-1883) führte die
Firma seines Großvaters Abraham Louis
Breguet von 1833 bis 1870. Er verkaufte
die Uhr am 3. Januar 1845 für 3600 Francs
an seinen Vater Antoine Louis Breguet
(1776-1858), den Sohn des berühmten
Firmengründers.
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Es gibt bis heute keine gesicherten Informationen, ob Abraham Louis Breguet
(1747-1823) selbst für die Erfindung der
kombinierten Aufzugs- und Zeigerstellfunktion über die Krone verantwortlich war. Es
ist jedoch sicher, dass diese Erfindung von
der Firma Breguet unter der Leitung seines
Sohnes Antoine Louis Breguet schon vor
1830 entwickelt wurde. Obwohl verschiedene Formen des schlüssellosen Aufzugs
– im Unterschied zum automatischen Aufzug – entwickelt wurden, hier insbesondere
die Methode des englischen Uhrmachers
Thomas Prest, der im Jahr 1820 ein Patent
für seine Erfindung angemeldet hatte, wird
die Erfindung des kombinierten Aufzugs mit
nur einer Krone dem Hause Breguet zugeschrieben. Zu den frühesten von Breguet
produzierten Taschenuhren mit dieser
Technik zählen 16 Miniatur-Taschenuhren.
Sie wurden im Zeitraum von 1831 bis 1839
in verschiedenen Gehäuse-Formen (als
Ring-Uhr oder als Armband) nur an die
wichtigsten und renommiertesten Kunden
Breguets verkauft. Zur illustren Liste dieser
Kunden zählt keine geringere als Queen
Victoria von England, an welche die mit
Diamanten besetzte No. 5102 im Jahr 1838
für 4250 Francs verkauft wurde. Die Tatsache, dass die erste der 16 Uhren (No. 4951)
als Armband-Version für 3000 Francs an
den Maquess of Londonderry im September
1831 verkauft wurde, kann ein Beleg dafür
sein, dass dieses System bereits vor 1830
bei Breguet entwickelt wurde. Zwei weitere
Exemplare sind in Sir David Salomons Buch
„Breguet“ beschrieben (No. 5019 und No.
5038). Ein der No. 5019 zugewiesenes Zertifikat beschreibt die damals durch ihre ungewöhnliche Größe und innovative Funktion
der Krone als sensationell geltene Taschenuhr mit „...das Beste, was es möglich ist zu
fertigen, und gleichwohl die ungewöhnlichste und vollkommenste ihrer Art. Platin wurde
für die Unruhe verwendet, da es das Metall
mit der geringsten Ausdehnung ist und es
unmöglich wäre, eine Kompensationsunruh
in eine Uhr mit einer solchen geringen Größe einzubauen.“ Die No. 5038 war Bestandteil der Breguet-Ausstellung im Louvre von
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Paris (2009), ebenso wie die als Ring-Uhr
gefertigte No. 180. Dieses Exemplar mit
zusätzlicher Alarm-Funktion erzielte bei der
Auktion „Masterpieces from the Time Museum“ (Sotheby‘s, Lot 575) im Jahr 2004 die
beachtliche Summe von 260.000 US Dollar.
Bereits im Jahr 1991 wurde die No. 7 bei
Antiquorum während der Auktion „The Art
of Breguet“ mit einem Schätzpreis von 180220.000 CHF versteigert (Lot 95).
Seit elf Jahren ist es zu keiner Versteigerung einer solchen Miniatur-Taschenuhr
gekommen. Stefan Muser, Inhaber des
Auktionshauses Dr. Crott, ist daher über die
Einlieferung einer solch seltenen wie auch
für die Uhren-Entwicklung bedeutenden
Taschenuhr sehr erfreut. Sie repräsentiert
durch ihre Form und Funktion einen wichtigen Evolutions-Schritt, der noch weit vor
den ersten Armbanduhren des späten 19.
Jahrhunderts datiert ist.