Herbst / Winter 2014 G E S E L L S C H A F T | L I F E S T Y L E | K U LT U R | S O Z I A L E S ! GRÖ B E S S ß E R, AND E R, E RS Dipl.-Ing. Martin Huber Barrierefreies Wohnen BREGUET Das geheimnisumwobene Schicksal der Referenz: 1160 "Marie-Antoinette" Cannabis als Heilmittel Med. Marihuana ist derzeit in aller Munde. Was genau dahinter steckt erfahren Sie in unserem Report. 100 Jahre Leica Fotografie Leica feiert 2014 ein Jubiläumsjahr Wir berichten über den PremiumKamera-Hersteller aus Wetzlar. Stubenrocker Vol. III Sylvester-Event am 31.12.2014 in der Köglmühle: Das aktiv! Magazin v. d. PFLEGE aktiv! spendet an Pro-Asyl. LEONARD COHEN Popular Problems E D ITORIAL Helmut Schmid Herausgeber des aktiv! Magazins Geschäftsführer der PFLEGE aktiv! Mainburg GmbH Liebe Leser, wenn Sie die zweite Ausgabe des „aktiv! Magazins“ in Händen halten, werden Sie schnell den Unterschied zur ersten Auflage bemerken: Sie liegt schwerer in der Hand, hat an Umfang gewonnen. Ein Blick auf die Themen wird Ihnen zudem zeigen, dass auch die inhaltliche Vielfalt zugenommen hat. Die Artikel lassen sich mit Gesellschaft, Lifestyle, Kultur und Soziales überschreiben. Natürlich werden wir – das heißt die Verantwortlichen des Pflegedienstes PFLEGE aktiv! Mainburg - uns auch weiterhin den brennendsten Fragen der Pflege widmen. Dabei soll jedoch die Freude am anspruchsvollen Schmökern nicht zu kurz kommen – daher finden Sie nun kurzweilige Geschichten, Menschelndes und Spannendes, Kultur, Kritik und Humor in unserem Portfolio. Doch nun zum Kern der aktuellen Ausgabe: Die „Pflege-Reform“ ist derzeit in aller Munde. Was aber verbirgt sich hinter dem Begriff? In der neuen Ausgabe des „aktiv! Magazins“ möchten wir Sie unter anderem über die Hintergründe eines „heißen Eisens“ in der Politik informieren. Ganz bewusst halten wir uns vor jedweder parteilich gefärbten Meinungsmache zurück. Wir ziehen es vor, Fakten und Zahlen sprechen zu lassen. Unterstützung in der Pflege kann und darf sich indes nicht in einer finanziellen Förderung seitens des Staates erschöpfen. Die optimale Versorgung von Erkrankten ist nur möglich, wenn ein ganzes Netzwerk an Hilfen gesponnen wird. Ein Netzwerk, das von der Erledigung formaler Bürokratie über die Schmerzversorgung bis hin zur Begleitung auf dem letzten Weg reicht. Wir lassen daher Menschen zu Wort kommen, die je einen anderen Aspekt des Problemfeldes beleuchten. Menschen, die etwas von der Sache verstehen. Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, tagtäglich für Pflegebedürftige und deren Angehörige da zu sein. Uns ist es zudem ein Anliegen, Mut zu machen. Denn selbst im hohen Alter ist ein selbstbestimmtes Leben möglich. Und wer könnte da besser als Beispiel dienen, als ein Mann, der mit über 90 Jahren das Leben noch in vollen Zügen genießt und sich selbst als „Glückspilz“ versteht (lesen Sie das Porträt auf Seite 7). Als weiteren Tipp für eine positive Grundhaltung empfehlen wir per Rezension das Album „Slow“ von Leonard Cohen und den Film „Ziemlich beste Freunde“. In unserer nächsten Ausgabe steht die aktuelle Flüchtlingssituation im Mittelpunkt. Zum Beweis dafür, dass wir Menschlichkeit nicht nur predigen, sondern auch aktiv unterstützen, spendet das „aktiv! Magazin“, vertreten durch die PFLEGE aktiv! Mainburg GmbH, zwei Euro aus jeder verkauften Eintrittskarte für das „Stubenrocker Volume III“ Event an Pro Asyl in Bayern. Informative, nachdenkliche aber auch vergnügliche Momente bei der Lektüre wünscht Ihnen das gesamte Redaktionsteam des „aktiv! Magazins“, allen voran Ihr Helmut Schmid Wir sind für Anregungen, Themenwünsche, Fragen und Kritik jederzeit offen. Senden Sie uns einfach eine E-Mail an [email protected] oder rufen Sie uns an! Unser Magazin gibt es auch als Onlineausgabe, sowie als mobile Version für Ihr Smart-Phone. Scannen Sie einfach den QR-Code oder besuchen Sie www.aktiv.press . Viel Spass! 3 SOZIALES KULTUR LIFESTYLE GESELLSCHAFT TOPTHEMEN DIESER AUSGABE Medizinisches Marihuana Wir berichten über die neuesten Entwicklungen in dieser strittigen Debatte Seite 46 So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden Bauprojekt zum betreuten Wohnen von Dipl.-Ing. Martin Huber Seite 10 Glück muss der Mensch haben Walter Beltinger (94) erzählt aus seinem langen, nicht immer einfachen Leben Seite 7 (K)ein Märchen dass das Leben schreibt Diese Geschichte hat sich tatsächlich so abgespielt Seite 52 Pflege - Hauptsache billig! Über die Überflutung der westlichen Staaten mit nicht-Fachkräften Seite 19 100 Jahre Leica Fotografie Die Leica Camera AG aus Wetzlar feiert dieses Jahr ein besonderes Jubiläum Seite 50 Die Apple Watch wurde präsentiert Das bisher persönlichste Produkt von Apple Seite 51 Audi setzt auf Bang & Olufsen Der Ingolstädter Premiumhersteller Audi verbaut Soundsysteme von Bang & Olufsen Seite 54 Automotive aktiv! Der neue Audi A8L Security, Audi TT gewinnt German Design Award Seite 55 Bentley-Collection setzt den Anspruch der Marke fort Bentley Motors ist nicht nur für die begehrtesten Luxusfahrzeuge bekannt Seite 56 Leonard Cohen Sein Leben, sein Wirken, seine aktuelle Platte "Popular Problems" Seite 22 Breguet - Die schweizer Traditions-Uhren-Manufaktur Lesen die die aufregende Geschichte um die berühmte Referenz Nr. 1160 Seite 20 Die Auserwählten - Filmtipp Dieser Film will mehr erzählen als nur die Ereignisse an der Odenwaldschule Seite 26 Ziemlich beste Freunde - DVD-Tipp Kein brandneuer Titel aber eine ausführliche Rezension wert! Seite 38 Buchvorstellungen und Frankfurter Buchmesse Heyne Verlag: "Schwarzbuch Waffenhandel" und "Mission erfüllt" Seite 58 Die Pflegereform Eckdaten einer umstrittenen Änderung Seite 12 Die Geschichte der Krankenpflege Vom Orient, Indien, dem römischen Reich bis heute nach Deutschland Seite 15 Der Kern des Hospizgedankens Im Gespräch mit Margret Neumann, Koordinatorin des Hospizvereins Landkreis Kelheim Seite 32 Erneute Bestnote 1.0 für PFLEGE aktiv! aus Mainburg Ambulanter Pflegedienst erhält in Folge die Bestnote in der MdK-Qualitätsprüfung Seite 35 Dem Sterben den Schrecken nehmen Bericht über die spezialisierten ambulanten Palliativversorger (SAPV) Seite 40 »Glück muss der Mensch haben« Walter Beltinger kann das nur unterschreiben. Oft hat der 94jährige einzig durch eine Fügung des Schicksals überlebt. Heute genießt er seinen Lebensabend in Mainburg – bei bester Laune. Trübsinn blasen ist für den humorigen Herrn keine Option. Geboren wurde Walter Beltinger in Hohenaschau „im schönen Chiemgau“, wie er noch heute schwärmt. Der Vater ist Ökonomierat auf einem landwirtschaftlichen Gut am Ort, „dem Baron Freiherr von Cramer-Klett zu Diensten“. Und er selber wird sozusagen „in adeliger Umgebung groß“, sein Spielgelände ist der Schlossbuckel. Nachdem das Anwesen anderweitig verpachtet wird, ist der Vater drei Jahre lang arbeitslos – bis er 1933 als Sturmführer in die SA eintritt. „Das war halt die Zeit, ich will das nicht verschweigen“, sagt der Sohn, der damals noch die Schule besucht. Über die Zwischenstation Prien gelangt die Familie nach Aichach, wo Beltinger die Handelsschule absolviert, um anschließend bei einer großen Mühle als kaufmännischer Lehrling die Gesellenprüfung zu machen. „Und dann kam der Krieg, ich wurde gemustert“, erinnert sich der rüstige Senior, dass er sich freute, in der leichten Panzerabteilung gelandet zu sein. „Ich wollt halt lieber fahren als laufen“ meint er mit einem Schmunzeln. Am 1. Oktober 1939 hätte er eigentlich einrücken sollen. Den Antrittstermin konnte er aber nicht wahrnehmen, denn „als begeisterter Fußballspieler hatte ich mir beim letzten Spiel an meinem damaligen Wohnort Augsburg mein Bein verletzt“, wie er sagt. Wieder einsatzbereit, wird er mit seinen Kumpanen („mir waren ja noch Buam“) abkommandiert, sich „durch den Schwarzwald zu graben“. Die Aufgabe: Kabel verlegen für die Fernmeldekommunikation des Frankreichfeldzugs. Die Einberufungsformulare erhielt er nach der Entlassung aus dem Arbeitsdienst auf der Rückfahrt im Zug bei Pforzheim. Seine zukünftige Rolle sollte die eines Funkers bei der Panzerjäger-Abteilung sein. Anfangs erscheint ihm der Krieg noch nicht wirklich tragisch, „es ging alles so leicht“. Bis vor Moskau, „wo dann nichts mehr ging“. Es kommt der Winter, 52 Grad Kälte setzen den jungen Rekruten zu, die im Tiefschnee ausharren müssen. Der Filou aus Bayern weiß sich indes zu helfen. Mit Hauptmannskäppi verkleidet, begibt er sich auf Skiern zum Nachschublager und „ergaunert“ für sich und die Kameraden fünf Hartwürscht. Ein Festessen, dessen wärmende Wirkung indes nicht lange vorhält. Bis zum „Kessel von Stalingrad“ wird er mitgetrieben, aufgerieben vom Hunger und von Erfrierungen gezeichnet. Drei Tage vor der Kapitulation im Raum Stalingrad sollten ihm beide Beine unterm Knie amputiert werden. „Aber ich hatte wieder mal Glück“, erinnert er sich mit einem Lächeln. Von einem Feldwebel gefragt, wo er denn herkomme, antwortet er: „Moaburg“. Als der Spieß hört, dass der „Hopfazupfa“ einen Onkel hat, der als Armeearzt in der Heimat tätig ist, „schmeißt der mi regelrecht in den Flieger nei, wo eigentlich kein Platz mehr war“. Und so kommt der Glückspilz über Rostov und den Lazarettzug nach Lublin schließlich nach Schwäbisch-Gmünd. Der Onkel ist zwar nicht mehr dort, aber er wird dennoch bestens versorgt. Dank der „guten Pflege der Ordensschwestern, die ein Viertel Jahr lang rund um die Uhr meine Wunden gebadet haben, hab ich nur die Zehen opfern 7 müssen“, freut sich Beltinger. „Da sieht man, was gute Pflege bewirken kann“, setzt er hinzu. Der Krieg ist für ihn aber noch nicht vorbei. Kaum sind die Wunden verheilt, bildet er wieder Funker aus. Am 10. April 1945 soll er einen Lehrgang in Italien abhalten. Dabei trifft er auf einen ehemaligen Kompaniechef vom Russlandfeldzug, der ihn in die Heimat zurückschickt. Ein „kleines Wunder“, das dafür sorgt, dass er das Kriegsende tatsächlich erlebt. Von seiner vorzeitigen Rückkehr freudig überrascht ist vor allem Ehefrau Karla. Eine Mainburgerin, die er einst im Urlaub beim Skifahren kennengelernt hatte. Wie so viele seiner Generation hinterlässt ihn der Frieden arbeitslos. Aber Jammern ist nicht sein Ding. Statt sich zu beklagen, verdingt er sich bei verschiedenen Firmen als Vertreter und „tingelt in der Welt umeinander“. Bis er das „satt hat“ und sich als Obstgroßhändler in Mainburg selbständig macht. 15 Jahre lang schuftet er, was die Muskeln hergeben und erleidet mit 49 Jahren einen schweren Herzinfarkt. „Und wieder hatte ich Glück“, ist er dankbar, dass ihn sein Sportskamerad, der ehemalige Bürgermeister Max Spenger in die Stadtverwaltung holt, wo er als Buchhalter, Lagermeister und Siegelmeister in der Hopfenhalle arbeitet. Bis zur Rente. Zwei Töchter werden ihm geboren und inzwischen ist er stolzer Opa einer Enkeltochter. Als Senior hat Beltinger keineswegs Langeweile. „Die Dolomiten waren meine zweite Heimat“ verrät er und denkt an die vielen Bergtouren, die er mit ehemaligen Kollegen unternahm. Und an den Tag, an dem er fast sein Leben auf einem steilen Pfad gelassen hätte. „Mir war plötzlich schwindlig geworden, ich musste mich hinlegen und kam nicht mehr hoch“. Glücklicherweise (wie zu erwarten) alarmierten Frau und Tochter die Bergwacht, als er nicht beizeiten zum vereinbarten Treffpunkt zurückgekehrt war. Wenn er an schneebedeckte Gipfel denkt, schwingt ein wenig Wehmut mit, denn so manches angestrebte Ziel ist „überbliebn“. Die Zeiten des Kraxelns sind für immer vorbei. Was bleibt sind Spazierfahrten, die Fotografie als Leidenschaft und die Musik – „vor allem Operetten“, die er sich auf DVD bestellt, „um auch was zu sehen“. Inzwischen ist der betagte Herr, in dessen Augen immer noch der Schalk sein Unwesen treibt, auf „gewisse Hilfsmittel angewiesen“. Essen auf Rädern zum Beispiel und das spezielle Hausnotrufhandy von Vitakt – beides vom Pflegedienst PFLEGE aktiv! bereitgestellt. „Weil irgendwie mag ich mich doch nicht allein auf’s Glück verlassen“, gesteht er mit einem herzhaften Lachen. Vor kurzem hat er einen alten Schulkameraden ausfindig gemacht und ihn besucht. Das Wiedersehen wurde „g‘scheit gefeiert“ im Gedenken an die Zeiten als man „die Weiberwelt noch narrisch gemacht hat“. An den Fasching mit dem Becker Benni, als man zur Drehleier Moritaten sang, um dann den Hut rumgehen zu lassen. Schöne Erinnerungen, die nachwirken bis heute. Einen Grund schlecht drauf zu sein sieht der 94-Jährige also „ganz und gar nicht“. 9 So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden Was tun, wenn man der Arbeit im eigenen Haus nicht mehr Herr wird, sich aber für ein beengtes Zimmer im Altenheim noch viel zu fit fühlt? Dann ist eine behindertengerechte Wohnung mit der Option auf eine Betreuung im Bedarfsfall die Lösung. Klein, komfortabel, wartungsarm und reich an Service. Doch derlei Apartments sind allerorten Mangelware. In Mainburg will Martin Huber von gleichnamigem Ingenieurbüro Abhilfe schaffen. Der Unternehmer plant derzeit eine Anlage, die in allen Aspekten seniorengerecht gestaltet sein soll. Auf rund 7000 Quadratmetern entsteht zentrumsnah ein Komplex aus zwei Gebäuden, in denen 20 Wohnungen mit 65 bis 120 Quadratmetern Wohnfläche untergebracht sind. „Alle nach Süden ausgerichtet und mit Terrasse oder großem Balkon“, wie der Planer betont. Selbstverständlich ist jede Einheit barrierefrei erreichbar und mit niveaugleichen Duschen ausgestattet. In den Baukomplex integriert werden soll auch eine Physiotherapie-Praxis nebst Pflegestation. „Um die Versorgung der Bewohner in ihrem gewohnten Umfeld zu ermöglichen“, wie Huber sagt. Doch das allein war ihm nicht genug. „Wir möchten, dass die Bewohner ein Optimum an Lebensqualität bekommen“, erklärt er, warum eine große Parkanlage zum Konzept gehört. Der Blick ins Grüne, ein Ratsch mit Nachbarn auf der Bank am idyllischen Öchslhofer Bach sind „WohlfühlPluspunkte“, auf die er Wert legt. Carports und Parkplätze werden „natürlich in ausreichender Zahl bereitgestellt“, betont Huber und verweist auf ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Projektes: die hervorragende Lage. Mitten in der Stadt, in der Nähe der zahlreichen Geschäfte und umgeben von Arztpraxen sowie einem Sanitätsfachgeschäft. 10 Veranstaltungstipp: Das aktiv! Magazin präsentiert: Ü ! 0 4 Stubenrocker geht in die Verlängerung! Am 31.12.2014 findet die lang ersehnte Fortsetzung (Vol. 3) im Biergarten zur Köglmühle (ehemals Sonderbar) statt. Musikalisch wie gewohnt mit vielen Klassikern aus dem Queenie-Pie-Club und vom Circus Gammelsdorf. Karten im Vorverkauf gibt es für 5,00 EUR zzgl. VVK-Gebühr bei der Hallertauer-Zeitung, sowie bei PFLEGE aktiv! (ohne VVK-Gebühr). Der Preis an der der Abendkasse beträgt 8,00 EUR. Das aktiv! Magazin, vert. durch PFLEGE aktiv! Mainburg, spendet für jede verkaufte Eintrittskarte 2 EUR an die Organisation Pro-Asyl Bayern. 11 Die Pflegereform Eckdaten einer umstrittenen Änderung In Deutschland sind derzeit 2,5 Millionen Menschen täglich auf Pflege angewiesen. Schätzungen gehen davon aus, dass diese Zahl bis 2030 um eine Million steigen wird. Auch im Landkreis Kelheim ist im Zuge des demografischen Wandels mit einer ähnlichen Entwicklung zu rechnen. Im Jahr 2009 waren von den rund 114000 Einwohnern bereits 4,3 Prozent (Quelle: Bertelsmann-Stiftung) über 80 Jahre alt, im Jahr 2030 wird die Quote nach Aussagen von Experten voraussichtlich auf 7,4 Prozent steigen. Bei der Pflegebedürftigkeit rechnet man im genannten Vergleichs- Zeitraum mit einem Anstieg von 2675 auf 4212 Personen. Wobei derzeit in knapp der Hälfte der Fälle die pflegerische Leistung von Angehörigen erbracht wird. Schätzungen gehen hier von einem rückläufigen Trend aus (von 48,5 Prozent auf 44,6 Prozent). 2009 wurden noch 19 Prozent der Betroffenen ambulant gepflegt, 2030 werden es 20 Prozent sein. Im stationären Bereich steigt der Anteil von 32,5 auf 35,5 Prozent. Um die steigende Zahl an Betroffenen zu entlasten, ist eine Reform in zwei Stufen geplant: Phase 1 ab 2015: Höhere Leistungen der Pflegekasse – Steigerung 4,0 Prozent Anhebung des Pflegebeitragssatzes von 2,05 Prozent (Kinderlose 2,3 Prozent) um 0,3 Prozentpunkte. Beispiel: Bei voll stationärer Pflege und einer Pflegestufe I steigt der Zuschuss von 1023 auf 1064 Euro (Quelle: dpa) Mehr Hilfe für Betreuung zu Hause Höhere Zahl an nachqualifizierten Betreuungskräften in Heimen (sukzessive eine Verdopplung auf 45000 Kräfte) Kurzzeit- und Verhinderungspflege (für im häuslichen Umfeld Betreute) - bis zu vier Wochen Heimaufenthalt im Jahr oder ambulante Versorgung 12 Phase 2 ab 2017: Vergrößerung des Personenkreises, dem eine Teilübernahme der Kosten gewährt wird Einführung von fünf Stufen zur Feststellung des Pflegegrades Systematische Aufnahme von an Demenz Erkrankten. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) fordert darüber hinaus eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte und eine Angleichung der Löhne zwischen den Bundesländern. Hier gebe es Unterschiede von bis zu 800 Euro im Monat, so der Minister. Stimmen aus der Politik Die Finanzierung: Bis 2033 sollen für die Gegenfinanzierung der Ausgaben mehr als 1,2 Milliarden Euro pro Jahr in einem Betreuungsfonds angespart werden. Damit will man verhindern, dass es zu deutlichen Beitragserhöhungen kommt (die andernfalls spätestens dann zu erwarten wären, wenn die geburtenstarken Jahrgänge das kritische Alter für eine potenzielle Pflege erreichen). Hermann Gröhe, Gesundheitsminister (CDU) „Es kommt darauf an, dass wir 20 Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung einen entscheidenden, einen guten Schritt nach vorne gehen“. (Quelle: www.spiegel.de) Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte (SPD) fordert: „Zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit brauchen wir eine Offensive in der geriatrischen Rehabilitation. Deshalb müssen die Kosten für diese Leistungen auch von den Pflegekassen erstattet werden, wenn sie helfen, Pflege zu vermeiden.“ (Quelle: www.karllauterbach.de) Hilde Mattheis (SPD) möchte, dass durch Gelder eher dafür Vorsorge getroffen wird, dass zukünftig verstärkt „Menschen da sind, die bereit sind, andere Menschen zu pflegen“. (Quelle: www.deutschlandfunk.de) Pia Zimmermann, Pflegeexpertin (Linke) befürchtet, eine intensivere Einbindung des Ehrenamts (mit höherer Entschädigung) könne zum Einfallstor für prekäre Beschäftigung werden. (Quelle: www.welt.de) Elisabeth Scharfenberg, Pflegeexpertin (Grüne) urteilt in Richtung Regierung: „Sie haben kein mutiges und fortschrittliches Konzept“. (Quelle: www.welt.de) Im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Pflegestufen und den damit verbundenen Leistungen taucht bei Betroffenen nicht selten die bange Frage auf: „Reicht das?“. Noch schwieriger wird es für jene, die noch nicht in eine der Pflegestufen aufgenommen werden, aber dennoch Versorgungsbedarf haben. Diese Erfahrung macht Annette Burzin, stellvertretende Pflegeleiterin am Krankenhaus Mainburg. Manchmal bräuchte jemand nach der Entlassung aus der Klinik noch Hilfestellung beim Haushalt. Oder er ist alleinstehend und leidet unter einer beginnenden Demenz. Dann kann er sich krankheitsbedingt gar keine Hilfe mehr einfordern, hat oft nicht einmal ein Einsehen in seine Situation. Sind Angehörige da, ist die Betreuung für diese „sehr viel aufwendiger“, eine Entlastung wird aber in der Anfangsphase nicht unterstützt. „Eine richtige Einstufung ist da schwierig“, sieht sie angesichts des demografischen Wandels wachsende Probleme. „Das ist ein gesellschaftliches Problem an das wir ran müssen“, gibt sich Burzin überzeugt. Ein wichtiger Schritt sei es, auf der Suche nach Lösungen „die Generationen zusammen zu bringen“, nach dem Motto Jung hilft Alt. In Mainburg habe man die Zeichen der Zeit erkannt und bilde junge Leute aus. Die Schule „läuft gut“, meint die Vizechefin der Pflegeabteilung, vor allem „weil es uns gelingt, die Nachwuchskräfte für unsere Arbeit zu begeistern“. Sie selber bricht eine Lanze für den „spannenden Beruf“, bei dem man „so nahe am Menschen ist, wie bei sonst keinem“. Gerade der Umgang mit Senioren, die „so viel Lebenserfahrung haben, so viel zu erzählen haben“ sei interessant und berge immer wieder neue Geschichten. Was die jungen Leute oft überrasche, sei „wieviel da zurück kommt von jenen, für die man sich einsetzt“. Das sei motivierend. „Ein Händedruck, ein Lächeln, ein Dankeschön“ – all das sei für Auszubildende ein aufbauendes Signal und wichtig für die gesamte persönliche Entwicklung. „Ich würde meinen Beruf nicht missen wollen“, sagt Burzin mit einem zufriedenen Lächeln, das ihre Worte unterstreicht. 13 Die Geschichte der Krankenpflege Nicht im modernen Europa, nein, im Indien vor unserer Zeitrechnung liegt die Geburtsstätte der modernen Pflege. Hier wurde bereits 250 vor Christus die erste Krankenpflegeschule eröffnet. Und 550 nach Christus hält eine indische Schrift (Ashtanga Hridaya) fest, wie die Persönlichkeit eines Pflegers beschaffen sein sollte. Der Text hat nichts an Aktualität verloren, heißt es doch darin sinngemäß, der Pfleger müsse „den Kranken zugewandt, loyal gegenüber dem Arzt, rein an Körper, Geist und Rede, intelligent und effizient“ sein. Die Herkunft des Wortes „Pflege“ ist unter Sprachwissenschaftlern umstritten. Dass jedoch der barmherzige Akt des Pflegens so alt ist, wie die Menschheit selbst, zeigt schon ein Blick in die Erkenntnisse von Paläopathologen und Anthropologen. Allerdings wandelte sie sich im Laufe der Jahrtausende, erhielt zunehmend neue Facetten – von einem nicht-beruflich orientierten, zunächst familiären später auch gesellschaftlichen Akt der Nächstenliebe über jene der medizinischen Hilfestellung bis zur heutigen professionellen Dienstleistung mit einer Vielzahl von spezialisierten Berufsgruppen. Der alte Orient Gerade im Orient wurde schon sehr früh ein strukturiertes System entwickelt – bereits 1750 vor Christus sind im Gesetzescodex des Hammurabi rechtliche Regelungen für eine Heilbehandlung formuliert. 1550 vor Christus werden im Papyrus Ebers unterschiedliche ärztliche Fachbereiche genannt, denen offenbar von Priesterinnen pflegerische Unterstützung zuteil wurde. Historiker vermuten, dass in den Familien meist Frauen und Sklaven für diese Aufgabe zuständig waren. Vorbildliches Indien Wie wichtig Hygiene, die Belüftung des Krankenzimmers und die richtige Lagerung eines Patienten sind, wie man ihn mit gesundem Essen versorgt und mit Massage sein allgemeines Wohlbefinden verbessern kann – das lernten männliche Pfleger in Indien schon 250 Jahre vor Christi Geburt in der ersten bekannten Krankenpflegeschule. Griechenland und Römisches Reich Auf dem europäischen Kontinent war zu Zeiten des Hippokrates, also im 5. Jahrhundert vor Christus, professionelle Pflege ebenfalls reine Männersache. Das rührte daher, dass der Job des „Krankenaufsehers“ eine Vorstufe zu dem des Mediziners war. Jeder Arzt hatte als Schüler seines Meisters diesem zunächst in pflegerischer Hinsicht Hilfestellung zu geben. Sozusagen „learning by doing“. Die heutige „Erste Hilfe“ lässt sich im Übrigen auf die Legionen Roms zurückverfolgen. Da wurden Kenntnisse in Versorgung und Pflege eingesetzt, um Soldaten ihre Kampfesund Sklaven ihre Arbeitskraft zu erhalten. Öffentliche Badhäuser, Latrinen und Aquädukte für sauberes Trinkwasser waren Bausteine im Wissen um eine Hygiene, wie sie heute in der Pflege selbstverständlich ist. Mit dem Judentum kam ein religiös motiviertes Handeln hinzu – formuliert im Wohltätigkeitsgebot (Tzedakah), das die Basis auch für die christlichen „sieben Werke der Barmherzigkeit“ liefert. Dazu zählt neben dem Speisen der Hungrigen, dem Tränken der Durstigen, dem Kleiden der Nackten, dem Besuchen der Gefangenen und dem Bestatten der Toten eben auch die Pflege der Kranken. Begründet wird dies mit den bekannten Versen des Matthäus-Evangeliums (Kap.25 Vs. 3146), in denen Jesus wie folgt zitiert wird: „Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“. Von diesem Geist inspiriert, sammelt die reiche Römerin Fabiola Arme und Kranke in einer Pflegeanstalt (Nosokomeion), um ihnen mit gleichgesinnten Helfern Linderung ihrer Beschwerden zu schaffen. Auch im islamischen Kulturkreis hat die tätige Nächstenliebe, die im Christentum erstmals mit der Liebe zu Gott gleichgesetzt wird, einen hohen Stellenwert. ...Es ist Rufaida Al-Aslamiya, die anlässlich der Schlacht von Badr im Jahre 624 als Krankenpflegerin agiert und die ersten bekannten, mobilen Versorgungseinheiten für pflegerische Tätigkeiten organisiert. Das Mittelalter als Zeit der Plagen Angetreten, das Heilige Land gegen die Ungläubigen zu verteidigen, brachten die Kreuzritter bei ihrer Heimkehr Tod und Verderben mit. Pest und Lepra traten im 13. Jahrhundert in Europa ihren fatalen Siegeszug an. In ihrer Folge entstanden mehr und mehr religiöse Orden, die sich der Pflege widmeten und Siechenhäuser für die Aussätzigen unterhielten. Nicht von ungefähr gilt Johannes von Gott noch heute als Schutzpatron der Krankenpfleger. Der Stifter des Ordens der Barmherzigen Brüder gründete 1540 ein Hospital in Grenada. Pflege – religiös motiviert Als Hilfe für einen geliebten Menschen oder als Akt im Sinne der Staatsraison wurde Pflege in frühen Jahren verstanden. 16 Nur wenige Jahrzehnte später erscheint 1574 ein dreibändiges Lehrbuch aus der Feder eines Jakob Oetheus aus Dillingen, das ein Fundament für die Ausbildung des Berufstandes sein möchte. 1679 setzt Georg Detharding mit seinem Werk „Der unterwiesene Krankenwärter“ nach. In Frankreich hat sich derweil die Confrérie des Dames de la Charité gegründet, der die Filles de la Charité folgen – beides karitative Frauenverbände, die ihren Mitgliedern eine pflegerische Grundausbildung zukommen lassen. 1781 schließlich eröffnet in Mannheim die erste öffentliche deutsche Krankenpflegeschule, mit der auch hierzulande eine zunehmende Professionalisierung eingeläutet wird. 1836 folgt die renommierte „Bildungsanstalt für evangelische Pflegerinnen“. 1859 schreibt eine Engländerin, die sich im Krimkrieg für die Verwundeten stark macht, die „Notes on Nursing“. Ein Werk, das seine Autorin Florence Nightingale zur bis zum heutigen Tag wohl berühmtesten Krankenschwerster macht und Henry Dunand bei der Gründung des Roten Kreuzes maßgeblich beeinflusst. PRESSEARBEIT Freie Journalisten sind uns immer willkommen. Wenn Sie Interesse an einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit unserer Redaktion haben, journalistisch engagiert sind und über das nötige Know-How verfügen, senden Sie uns bitte Ihre Bewerbung direkt an: [email protected] und wir laden Sie gerne zu einen persönlichen Gespräch ein. Auch junge Nachwuchsjournalisten die sich über unser Printformat etablieren oder "erste Schritte" gehen möchten, sind uns ebenfalls sehr willkommen. Wir sind ein junges Redaktionsteam mit einem guten Auge für das besondere. Wenn sie im Sinne unseres Leitbildes etwas verändern möchten, bewerben Sie sich einfach online bei uns. PRESSEFOTOS Im angloamerikanischen Raum treibt man derweil die vertiefte Bildung voran, 1910 entsteht eine Hochschule für Pflege. In Deutschland werden derartige Versuche scheitern – erst in den 1980er Jahren gelingt es im Westen erste pflegewissenschaftliche Studiengänge einzuführen. Die ehemalige DDR richtete bereits 1963 einen ersten Studiengang für Medizinpädagogik und Diplomkrankenpflege ein. 1999 schließlich wird in Österreich an der Uni Wien das Studium der „Pflegewissenschaft“ möglich. Der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften führte in den 1980er Jahren zu schwerwiegenden Problemen in der Versorgung von Patienten – der Begriff „Pflegenotstand“ wurde damals geboren. Ein Szenario, das auch heute wieder ganz aktuell heraufbeschworen wird. Denn bald werden die geburtenstarken Jahrgänge zu den Betagten gehören. Dem steht in der Pflege ein Berufszweig gegenüber, der Mühe hat, PRESSEKONTAKT aktiv!magazin Zunehmende Professionalisierung Die Redaktion freut sich über Bewerbungen freier Fotografen, die sich mit ihrem Handwerk an den kommenden Ausgaben des "aktiv! Magazin" beteiligen möchten und mit unserem JournalistenTeam beeindruckende Szenen und Menschen mit der Linse einfangen. Ihre Bewerbung mit Referenzmaterial senden Sie bitte an: [email protected]. 17 junge Menschen für sich zu begeistern. Bessere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und die Erkenntnis, dass die Pflege „eine Berufung ist, in der einem viel gegeben wird“, wie es eine passionierte Pflegekraft formuliert, könnten hier Abhilfe schaffen. Dunkler als das Mittelalter In einer ansonsten eher linearen Entwicklung hin zu mehr Professionalität und Humanität bildet die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland eine Zäsur. Plötzlich wird das Wohl des Volkes über das Wohl des Einzelnen gestellt. Die NS-Schwesternschaft („braune Schwestern“) und der Reichsbund freier Schwestern und Pflegerinnen („blaue Schwestern“) werden ideologisch infiltriert. Und einige Mitglieder des Berufsstandes machen sich – freiwillig oder unter Zwang – schuldig, indem sie Euthanasie, Massenvernichtung, Zwangssterilisationen und Zwangsabtreibungen ermöglichen. In den Nachkriegsjahren ist man bemüht, hier zu moralisch, ethisch und wissenschaftlich internationalen Standards zu gelangen. 1950 wird in Heidelberg in diesem Geiste eine neue Pflegeschule etabliert. Hildegard Peplau schreibt 1952 ihr viel beachtetes Buch über „Zwischenmenschliche Beziehungen in der Pflege“, dem viele weitere Theorien zum Umgang mit Patienten folgen werden. Quellenauszüge: www.wikipedia.de ARCHIVE LIVE! Erleben Sie die Londoner Musiker live in der Muffathalle München am 22.03.2015. Wir sind dabei und berichten! 18 Pflege – Hauptsache billig? bpa-Präsident befürchtet Entprofessionalisierung der Pflege In seinem Vorwort zur aktuellen Ausgabe des verbandseigenen Magazins warnt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), vor negativen Auswirkungen der Reform der Pflegeversicherung. „Die Reform der Pflegeversicherung geht in die entscheidende Phase. Kurz vor der Anhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages wurden erstaunliche Allianzen präsentiert. Ausgerechnet KDA, AOK und der Sozialverband Deutschland treten mit der Botschaft an die Öffentlichkeit, ein zweigeteilter Pflegemarkt habe überragende Vorteile für die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen. Was steckt dahinter? Die Pflegereform sieht vor, mit der Hälfte der Pflegesachleistung künftig auch nicht zugelassene Leistungserbringer zu finanzieren. Der pflegebedürftige Mensch bekäme eine Rechnung irgendeiner Agentur, welche als Leistung die Betreuung oder Entlastung ausweist. Die Pflegekasse soll dann den Rechnungsbetrag an den Pflegebedürftigen überweisen, ohne sich auch nur im Geringsten dafür zu interessieren, wer denn hier als Leistungserbringer aufgetreten ist. Versprochen wird mehr Leistung für das gleiche Geld. Diese Rechnung kann aber nur dann aufgehen, wenn deutlich weniger für die eigentliche Versorgung gezahlt wird als bei einem zugelassenen Pflegedienst. Mehr Leistung kann daher nur weniger Lohn bedeuten, und weniger Lohn bedeutet in diesem Fall, dass prekäre Arbeitsverhältnisse entstehen werden. Wer an dieser Stelle mit dem Widerstand der Politiker rechnet, die ansonsten gerne über Qualitätsstandards, strengere Prüfungen, höhere Mindestlöhne, bessere Arbeitsplatzbedingungen, Aufwertung der Pflege und Tariflöhne diskutieren, wird enttäuscht. Vor diesem Hintergrund aber in Zukunft weiter von einer Aufwertung der Pflege, besserer Bezahlung und Imagepflege zu sprechen ist unredlich und wird so nicht mehr möglich sein. In der jetzigen Auseinandersetzung geht es schlicht darum, dass die meist illegale 24-StundenBeschäftigung im Privathaushalt künftig aus Mitteln der Pflegeversicherung bezahlt werden soll. Die Politiker scheinen sich sicher zu sein, dass sie dafür den Applaus der Wähler erhalten werden. Der Schlüssel für die Billigpflege wird den Bundesländern unmissverständlich in die Hand gedrückt. Ein solches Vorgehen würde in jeder anderen Branche zum Aufschrei in der Politik führen. Wäre es nicht für den Privathaushalt auch viel billiger und würde so manches Einkommensproblem lösen, wenn das eigene Haus ganz legal ohne Rücksicht auf zum Beispiel einen Mindestlohn mit aus Osteuropa vermittelten Bauarbeitern gebaut würde? Undenkbar? Beim Hausbau vielleicht, bei der Pflege keineswegs. Hauptsache billig!“ 19 BREGUET TASCHENUHR MARIE-ANTOINETTE GRANDE COMPLICATION – NR. 1160 Die dem Original, das A.-L-. Breguet 1827 exakt nachgebaute Uhr wird von einem noch nie dagewesenen Uhrwerk angetrieben und beweist, dass die Marke unbestritten die Meisterin der Komplikationsmechanismen ist. Das Ursprungsmodell – Nr. 160 Marie-Antoinette war eine leidenschaftliche Bewunderin der Breguet-Uhren und bereit, sich jede vielversprechende Neuheit zu eigen zu machen. Sie hatte denn auch mehrere Zeitmesser erworben, darunter eine «Montre perpétuelle», die mit einem von A.-L. Breguet entwickelten Selbstaufzug ausgestattet war. 1783 bestellt einer ihrer Bewunderer in der Uhrmacherwerkstatt am Quai de l’ Horloge als Geschenk für die Königin die denkbar spektakulärste Uhr, die das gesamte uhrmacherische Savoir-faire der damaligen Zeit vereinigt. Im Auftrag wird präzisiert, dass Gold so weit wie überhaupt möglich alle anderen Metalle zu ersetzen habe und die Komplikationen mehrfach und vielfältig sein müssten. Breguet, bereits Hoflieferant, erhält Carte blanche ohne zeitliche oder finanzielle Begrenzungen. Die Königin sollte diesen Zeitmesser nie bewundern können, wurde er doch erst 1827 fertiggestellt, 34 Jahre nach ihrem Tod unter dem Fallbeil, 44 Jahre nach der Bestellung und 4 Jahre nach dem Tod von AbrahamLouis Breguet. Die Breguet Nr. 160, «Marie-Antoinette» 20 genannt, wurde von der Bestellung im Jahr 1783 an zur Legende. Ihre extreme Kompliziertheit, ihre Wurzeln und ihre ebenso epische wie tragische Geschichte faszinierten die Uhrenwelt und die Sammler während mehr als zwei Jahrhunderten. Und in jüngerer Zeit hat ihr geheimnisumwobenenes Schicksal – 1983 wurde sie aus einem Museum in Jerusalem gestohlen und blieb während Jahrzehnten verschwunden – ein weiteres Kapitel in diesem Kriminalroman geschrieben. 2005 stellt sich Nicolas G. Hayek die Herausforderung, diese Uhr so genau wie möglich zu reproduzieren. In dieser Zeit erfährt er davon, dass die Lieblingseiche von Königin Marie-Antoinette im Park von Schloss Versailles gefällt werden muss, und beschließt, ihr ein zweites Leben zu verschaffen, indem er aus ihrem Holz die Kassette der Uhr anfertigen lässt. Versailles schenkt den Baumstamm der Marke Montres Breguet, die sich zum Dank verpflichtet, die Restaurierung der Domaine de Marie-Antoinette innerhalb der Anlage von Versailles zu unterstützen. Als die Herstellung der Die legendäre Taschenuhr Marie-Antoinette wird noch heute als eine der fünf kompliziertesten Uhren der Welt betrachtet. Replika im Jahr 2007 ihrem Ende entgegenging, tauchte der geraubte Zeitmesser von 1983 in Jerusalem wieder auf… Die Replika – Nr. 160 Die während der Baselworld 2008 vorgestellte Replika der Königin der Uhren offenbart eine Fülle an Komplikationen. Als Informationsquellen für die Konzeption des Originals musste man sich ausschließlich auf Originalzeichnungen aus dem Musée Breguet und Nachforschungen in den eigenen Archiven, aber auch im Musée des Arts et Métiers in Paris und anderen kulturellen Institutionen stützen. Vergleiche mit anderen alten, zeitgenössischen Zeitmessern von Breguet, etwa der Uhr des Herzogs de Praslin, brachten neue Erkenntnisse über die Ästhetik und die uhrmacherischen Verfahren der damaligen Zeit. Diese Forschungsarbeiten förderten heute verschwundene Fertigkeiten und erlaubten der Manufaktur, einen Zeitmesser zu verwirklichen, der in praktisch jeder Hinsicht seinem Vorgänger die Treue hält. Eine derart große Zahl von Komplikationen ausschließlich auf Basis von Dokumenten zu reproduzieren oder zu konzipieren ist ein schier unmögliches Unterfangen und zeugt vom Können der Uhrmacher von Montres Breguet. Jede Funktion, jedes ästhetische Element wurde genauestens analysiert. Was die Habillage betraf, wurde beispielsweise das Gelbgold des Gehäuses von 63 mm Durchmesser aus einer besonderen Legierung mit höherem Kupferanteil gegossen, getreu der Farbnuance von anno dazumal. Die Gehäusegläser und das Zifferblatt, aus Bergkristall gefertigt, erlauben dem Uhrwerk, all seine Trümpfe und prachtvollen Endbearbeitungen zu offenbaren. Die Forschungsarbeiten brachten außerdem eine zuvor unbekannte Komplikation der Originaluhr ans Tageslicht: die springenden Stunden. Die neue «Marie-Antoinette», eine Uhr mit perpetuellem Aufzug und Minutenrepetition, die auf Verlangen die Stunden, Viertelstunden und Minuten schlägt, ist ein echtes Kunstwerk. Ein vollständiger ewiger Kalender zeigt das Datum bei 2, den Wochentag bei 6 und den Monat bei 8 Uhr an. Auf der Zeitgleichungsanzeige bei 10 Uhr kann der tägliche Unterschied zwischen der wahren Sonnen- und der von allen Uhren angezeigten bürgerlichen Zeit abgelesen werden. Im Zentrum werden die springenden Stunden – eine Erfindung von A.-L. Breguet – und Minuten durch eine unabhängige Sekunde als Vorläuferin der Stoppuhrsekunde ergänzt, während eine kleine Sekunde bei 6 Uhr ihre Kreise dreht. Der Anzeige der Gangreserve von 48 Stunden bei 10.30 Uhr steht bei 1.30 Uhr ein Bimetall-Thermometer gegenüber. Das Uhrwerk mit «perpetuellem» Selbstaufzug besteht aus 823 Komponenten mit außergewöhnlichen Finitionen. Die Werkplatten und Brücken, ja auch die kleinsten drehenden Teile des Uhrwerks, des ewigen Kalenders und der Minutenrepetition sind aus Rotgold gefertigt, das mit dem Polierstock geformt wurde. Die Schrauben sind aus von Hand poliertem und gebläutem Stahl gefertigt; die Reibungspunkte, Löcher und Lager sind mit Saphirglas ausgekleidet; das kleinste Detail vollkommen ausgearbeitet und von Hand fertiggestellt. Der noch nie dagewesene, kunstvolle Mechanismus verfügt außerdem über ein Hemmungsmodell mit natürlichen Hebungen, zylindrischer Spiralfeder aus Gold sowie einer Bimetall-Unruh. Eine StoßdämpferVorrichtung mit doppeltem «Sturzschutz», (pare chute, daraus wurde später der parachute, Fallschirm), eine weitere Erfindung von Breguet, schützt die Wellen der Unruh und der Aufzugmasse gegen Schläge und andere Erschütterungen. Das einer Königin würdige Meisterwerk ruht in einem kostbaren Schrein aus über 3500 Einzelteilen, die aus dem Holz der königlichen Eiche geschnitzt sind. Es umschließt eine prachtvolle handwerkliche Einlegearbeit aus über 1.000 Holzfragmenten, welche die Hand von Marie-Antoinette mit der Rose nachbilden, ein Ausschnitt des berühmten Porträts der Königin; das Äußere der Kassette ist eine getreue Wiedergabe des Parketts im Schloss Petit Trianon. Während Breguet seinerzeit mit dieser Uhr ein Denkmal zu Ehren der Uhrmacherkunst des 18. Jahrhunderts erschaffen wollte, gelang der Marke 2008 die Glanzleistung, einen Mythos zum Leben zu erwecken und ihn ins 21. Jahrhundert zu verpflanzen. Ihren Platz hat die Marie-Antoinette Nr. 160 im Headquater Breguets in der Schweiz, in L'Abbaye. Von dort aus reist sie um die Welt und wird auf Ausstellungen präsentiert. Quelle: Montres Breguet SA / www.breguet.com 21 CD-REZENSION Bedächtig und verstörend kommt sie daher, die neue CD von Leonard Cohen. Da singt einer, der keine Showeffekte mehr braucht. Minimalistisch, fast lakonisch streift der 80 -Jährige im Spannungsfeld zwischen Sinneslust und Sünde, zwischen Zerstörungswut und Zärtlichkeit umher. Die Stimme ein wenig brüchig, gezeichnet vom Leben. Doch je mehr man sich in Musik und Texte seiner neuen CD „Popular Problems“ einhört, desto stärker drängt sich das Gefühl auf: Hier ist ein Panther unterwegs, der klammheimlich Beute macht. Vom Countryfan bis zum Blues-Adepten werden ihm alle zum Opfer fallen. Ganz gleich, ob er in „Almost like the Blues“ über menschliche Abgründe sinniert, mit dem Pathos des Gospel über die befreiende Kraft der Erlösung singt („Born in Chains“) oder über die Liebe und das Leben philosophiert – es geht unter die Haut. Was den Texten von Patrick Leonard und Anjani Thomas ebenso geschuldet ist, wie der Musik, die faszinierend instrumentale Akzente setzt. Ein tragendes Bassmotiv hier, eine sanfte Pianoweise dort. Nicht zu vergessen die Bläser, die pointiert zeigen wo’s langgeht. Funk und Folk in guter Nachbarschaft. Und immer wieder diese Stimme, die mal melancholisch, mal voller erotischer Kraft und nicht selten mit einem Abstecher ins Ironische auf die Jagd geht – einfühlsam begleitet von Charlean Carmon, Donna Delory und Dana Glover. Kein Zweifel, der Meister der Andeutung mag es aus Prinzip „slow“, ganz wie im gleichnamigen Titel. Und das hat, wie er glaubhaft versichert, nichts damit zu tun, dass er alt ist… 22 Leonard Cohen (80) und sein aktuelles Werk "Popular Problems" LEONARD COHEN KULTUR & LIFESTYLE Leonard Norman Cohen wurde am 21. September 1934 in Montreal, Kanada, geboren. Als Sohn eines russisch-jüdischen Textilkaufmannes erlebt er eine behütete Kindheit ohne existenzielle Nöte. Die Familie gehört dem eher betuchten Mittelstand an. Die Mutter prägt als Tochter eines Talmudgelehrten sicher das religiöse Empfinden und den Bildungshunger des Heranwachsenden, der schon früh einen Sinn für Poesie entwickelt. Die Musik hält in Gestalt einer Gitarre Einzug in sein Leben – mit dem Instrument möchte der 13-Jährige nach eigenem Bekunden, typisch Teenager, die Mädels beeindrucken. Allerdings ist er weit davon entfernt ein leichtfüßiger Liedermacher zu werden. Während seines Literaturstudiums gründet er zwar eine Country Folk Band, seine Leidenschaft aber gilt der Dichtkunst. 1956 erscheint sein erster Gedichtband, 1964 folgen die „Flowers for Hitler“, verstörend-ergreifende Lyrik, geschrieben auf der griechischen Insel Hydra. Mitte der 1960er Jahre vertont der junge Dichter „Suzanne“ – ein Song den Judy Collins aufnimmt und der letztlich dafür sorgt, dass Cohen 1967 einen Plattenvertrag in New York unterzeichnen kann. Noch im gleichen Jahr feiert er sein Debüt als Sänger beim Newport Folk Festival. Langsam verlagert er seinen Schwerpunkt in Richtung Musik, bis heute verkauft er seine Alben weltweit an die 6 Millionen mal. Anfangs spartanisch instrumentiert, gönnt er den Titeln zunehmend orchestrale Begleitung. Sein politischstes Oeuvre ist „The Future“, ein düsterer Blick in die Zukunft – der vor dem Hintergrund des Mauerfalls und des Zerfalls kommunistischer Machtstrukturen verwundert. Dieser melancholische, bisweilen regelrecht misanthrope Charakter bleibt typisch für den Musiker, wenn auch mit zunehmendem Alter immer wieder humorige Elemente in seinen Songs aufblitzen. Vor allem, nachdem der Künstler in den 1990-er Jahren im buddhistischen Mount Baldy Zen Center als Mönch „Jikan“ (Der Stille) zu seiner inneren Mitte findet. Nach etlichen Jahren verlässt er das Kloster um zur Jahrtausendwende wieder ein weltliches Leben aufzunehmen. Mit der Kalifornierin Suzanne Elrod hat der „Poet mit der empfindsamen Seele“ zwei Kinder, Sohn Adam (geboren 1972) ist ebenfalls Musiker geworden, Tochter Lorca (geboren 1974) arbeitet als Fotografin und Filmemacherin. Sie ist es, die einen für ihren Vater finanziell folgenschweren Betrug aufdeckt. Die Managerin Cohens, Kelly Linch, hat ihn offenbar über Jahre um Millionen Dollar Einnahmen gebracht. Während Cohen für die breite Masse mit Titeln wie „Suzanne“, „Lover, lover“ (übigens dem einzigen Nummer-Eins-Hit in den deutschen Charts) und „So long, Marianne“ unvergesslich bleiben wird, hat er selber andere Favoriten. Das gesungene Gebet „If It be Your Will“ ist aus seiner Sicht das Beste, was er als Musiker hervorgebracht hat – neben dem mehrfach gecoverten „Hallelujah“. Ob er das Urteil aufrecht halten wird ist nicht gewiss. Denn mit „Popular Problems“ hat der 80-Jährige ein Spätwerk hervorgebracht, das zum „Klassiker“ taugt. Die Wucht des Understatements, das an die frühen Veröffentlichungen erinnert, geht ins Mark. www. leonardcohen. com 23 Hausnotruf: Vorsicht bei Anrufen so genannter „Seniorenberater“! In letzter Zeit häufen sich die Beschwerden von Seniorinnen und Senioren, die Anrufe so genannter „Seniorenberater“ erhalten, die Hausnotrufsysteme vermitteln wollen. Beim telefonischen Kontakt versuchen die „Seniorenberater“ Termine für Beratungsgespräche zu vereinbaren, um in einem weiteren Schritt den Seniorinnen und Senioren ein Hausnotrufsystem zu vermitteln. Bei diesen Gesprächen weisen sie auf eine Zusammenarbeit mit örtlichen Hausnotrufanbietern hin. Diese bezahlen den „Seniorenberatern“ für jeden vermittelten Kunden eine Provision. Seriöse Hausnotrufanbieter wie Vitakt Hausnotruf würden aber niemals unaufgefordert weder telefonisch noch persönlich - Kontakt zu Privatpersonen aufnehmen, um diese als Kunden zu gewinnen. Vitakt generiert Kundinnen und Kunden ausschließlich durch klassische Werbung in den Medien und vor allem durch Empfehlungen von eigenen Hausnotrufkunden und Partnern! Vitakt Hausnotruf steht für Sicherheit und Service rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Im Fall eines Hilfebedarfs genügt ein Druck auf den Funksender und schon erfolgt eine Meldung bei der Vitakt-Notrufleitstelle. Dort nehmen Vitakt- Mitarbeiter die eingehenden Notrufe entgegen. Bei Hilfebedarf handeln sie unverzüglich nach den Anweisungen, die zuvor mit dem Kunden vereinbart worden sind: Entweder es werden die Angehörigen, Freunde, der Pflegedienst, etc. verständigt oder es wird der u z t gu s en . . . wi s Rettungsdienst angerufen. Selbstzahler können das Vitakt-System für eine monatliche Miete von 18,36 Euro und für eine einmalige Zahlung von 10,49 Euro bekommen. Außerdem gilt: Das Hausnotrufsystem ist ein anerkanntes Pflegehilfsmittel. Bei Antragsgenehmigung werden die Kosten für die Einrichtung des Hausnotrufsystems und die monatliche Miete direkt mit der Pflegekasse abgerechnet. Der Pflegeversicherte erhält das Hausnotrufsystem, ohne selbst etwas dafür zahlen zu müssen. Vitakt passt an jeden Telefonanschluss und kann auch ohne einen Festnetzanschluss betrieben werden. Außerdem ist es durch viele zusätzliche Ausstattungen erweiterbar, so dass auch Menschen in besonderen Lebenssituationen mit einem Vitakt-Hausnotrufsystem versorgt werden können. Für weitere Informationen steht das Vitakt-Team rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr unter der Telefon-Nummer 0 59 71 - 93 43 56 sehr gerne zur Verfügung! Quelle: Vitakt Hausnotruf GmbH »Der Film will m eh r a ls n ur die Ereign isse a n dieser ein en Sch ule n a ch zuzeich n en « Die Auserwählten Im Frühjahr 2010 erschütterten Berichte von zahlreichen Fällen sexuellen Missbrauchs an der angesehenen reformpädagogischen Odenwaldschule im hessischen Heppenheim / Oberhambachtal die Öffentlichkeit. Eine Produktion der ndF:Berlin im Auftrag von WDR und Degeto Zwar waren schon Ende der 1990er-Jahre erste Vorwürfe betroffener Schüler laut geworden, doch eine wirkliche Aufarbeitung hatte es nicht gegeben: 26 Es wurde verschwiegen, was nicht sein durfte. Umso größer das Entsetzen, als bekannt wurde, was in den 70er-und 80erJahren tatsächlich in dem Internat geschehen war: Schulleiter Gerold Becker und weitere Lehrer missbrauchten ihre Schutzbefohlenen, männliche Opfer zwischen 12 und 15 Jahren. »Die Auserwählten« ist der erste Fernsehfilm, der das Thema aufgreift und die erschreckende Systematik von Missbrauch, Verdrängung und Verschweigen an der damaligen Odenwaldschule fiktional darstellt. Als sich die Nachrichten über – inzwischen längst verjährte – Missbrauchsfälle am Vorzeige Internat der liberalen Pädagogik, der berühmten Odenwaldschule, zwischen den 1960er- und 1990er-Jahren häuften, waren wir schockiert und erschüttert. Erschütternd waren auch die zu Tage kommenden Spätfolgen bei den Betroffenen und beeindruckend der Mut, nach so vielen Jahren über die schrecklichen Taten öffentlich zu berichten. Gründe genug, einen Fernsehfilm zu diesem Thema zu produzieren. Der Film »Die Auserwählten« konnte am Originalschauplatz, an der Odenwaldschule, entstehen. Die Hügelketten und Häuserzeilen in der idyllischen und friedlichen Landschaft im hessischen Oberhambachtal, die so sehr vom Symbol freiheitlicher Erziehung und der Einheit von Leben und Lernen zum Sinnbild der brutalen Übergriffe mutiert sind, wurden so Teil einer filmischen Dramaturgie, die auf diesen Ort zurückgreift und ihn als vieldeutigen Code in ihre Geschichte integriert. Doch der Film will mehr als nur die Ereignisse an dieser einen Schule nachzuzeichnen. Vielmehr entstand er aus der Absicht, die Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit aufzuzeigen, mit der die jungen Opfer und ihr Umfeld auf sexuelle Übergriffe reagieren und wie viel Verdrängung und Verschleierung im Inneren eines solchen Systems die Täter schützt. Eine solche Aufarbeitung – das haben gerade die Erfahrungen mit der schmerzhaften und schwierigen Aufklärung des Odenwald-Falles gezeigt – gelingt häufig erst mit innerem Abstand und historischer Distanz. In diesem Sinne ist »Die Auserwählten« auch ein Sittenbild der Umbruchszeit der 60er-Jahre und der nachfolgenden 30 Jahre aus heutiger Perspektive, einer Zeit auch der »sexuellen Befreiung«, in der mancher als prüde und verklemmt abgestempelt wurde, der auf die Grenzen der Privatsphäre und der Scham hinwies. Mit großer Perfidie wussten die pädophilen Täter diese gesellschaftliche Umwälzung für sich auszunutzen! Die heutige Odenwaldschule unterstützte unsere Produktion. Unser Dank gilt vor allem den Betroffenen, die es schließlich schafften, das Schweigen zu brechen und die mit ihren mutigen Berichten diesen Film erst ermöglicht haben. Ihre Schilderungen sind der Erfahrungsschatz, den die Autoren Sylvia Leuker und Benedikt Röskau zu einer Geschichte verdichtet haben, in der es nicht vorrangig darum geht, historische Ereignisse detailgetreu nachzuerzählen, sondern vielmehr darum, dem Lebensgefühl ausgewählter Protagonisten nachzuspüren. Dieses Gefühl und die vielen Zwischentöne hat Christoph Röhl in seiner Regie äußerst emotional zum Leben erweckt. Und dies wäre nicht gelungen ohne das überaus intensive und präzise Spiel der drei Hauptdarsteller Ulrich Tukur, Julia Jentsch und Leon Seidel. Dr. Barbara Buhl Leiterin der Programmgruppe WDR-Fernsehfilm und Kino Hofer Fotografie – starke Fotos. Professionelle Fotografie leistet heute viel mehr als nur die Wiedergabe eines Motivs oder einer Situation. Sie präzisiert die Bildaussage verschiedenster Themen und optimiert das Motiv. Konzeptionelles Arbeiten und die Fähigkeit, sich in Themen während des Gestaltungsprozesses einzudenken sind dabei ausgesprochen wichtig. Ebenso wie die Begabung, Situationen spontan in Motive umzuwandeln, ohne dass eine dabei entstehende Bildserie unstimmig wird. Die Nachfrage nach individuellen Bild-Lösungen für Unternehmen oder Privatpersonen und deren kreativen Umsetzung steigt. Eine visuell gekonnte Darstellung ist wichtiger denn je. All diese Herausforderung kann nur ein gestandener Profi meistern. Sie finden diesen in Personalunion: Nici Haslberger, Fotografenmeisterin, von Hofer Fotografie in Mainburg. Durch ihre Offenheit Neuem gegenüber, viel kreativer Energie und individuellen, außergewöhnlichen Bildideen, setzt sie mit Leichtigkeit die gestalterischen Möglichkeiten der professionellen Fotografie um. 28 Einfühlungsvermögen, Natürlichkeit und Ausdrucksstärke lassen so einzigartige, geschmackvolle Bildserien entstehen. Das seit 1929 in Mainburg ansässige Fotostudio glänzt mit einem umfangreichen Portfolio, das von der Porträtfotografie über BodyArt Aufnahmen und der Hochzeitsreportage bis hin zu Werbe-, Produkt-, und Industriefotografie reicht. Nici Haslberger geht in Ihrer Arbeit auf, den Kundenwunsch dabei stets im Fokus. So entstehen starke Bilder voller Emotionen, Kreativität und Liebe zum Detail, unterstrichen durch interessante Lichtkonzepte. Besondere Bildeffekte oder Bildretuschen gehören ebenso zum Portfolio, wie Collagen und Fotobucherstellung. Auch das besondere Anliegen Ihres Unternehmens kann Hofer Fotografie durch professionelle Industriefotografie visuell konkretisieren. Johanna Huber Abens-Apotheke Mainburg Ihre zuverlässige Apotheke für Pflege und Gesundheit! Unser kompetentes, freundliches Team freut sich auf Ihren Besuch! Die Abens-Apotheke bietet Ihnen mehr als Arzeimittel. Wir sind aufgrund zahlreicher Kassenkooperationsverträge Ihr Lieferant für Hilfsmittel, Pflegeartikel, Inkontinenzversorgung, bis hin zu maßgefertigten Kompressionsstrümpfen. Natürlich sind alle unsere Mitarbeiterinnen speziell geschult in diesen Bereichen. Sprechen Sie uns einfach an - wir beraten Sie gerne! Öffnungszeiten: Montag bis Freitag durchgehend von 08.00 - 18.30 Uhr Samstags von 08.00 Uhr - 12.30 Uhr Rika Aschenbrenner S p re c S i e u he n n an ! s "Wir richten Ihre Medikamente auf Wunsch!" Medikamente Hilfsmittel Inkontinenzartikel Kostenfreier Lieferservice Richten Ihrer Medikamente Die Abens-Apotheke setzt auf Profis. Das blistern der Medikamente führen zwei eigens dafür angestellte Pharmazeutisch-technische Assistentinnen (PTA) durch. So ist jederzeit sichergestellt, dass die Medikamente für unsere Kunden, korrekt gerichtet werden. Auch im Rahmen der Zusammenarbeit mit regionalen Pflegediensten, wie z. B. mit PFLEGE aktiv!, kümmern wir uns umfassend um den Nachschub für das Medikamentenbefüllungssystem. Wir liefern an Pflegedienste aber auch an unsere Kunden direkt aus. Wir bringen ihre Medikamente sicher und zuverlässig zu ihnen nach Hause. Kostenlos! Auch das Richten ihrer Medikamente ist für unsere Kunden als Dienstleistung jederzeit möglich. Abens-Apotheke OHG • Johanna Huber, Rika Aschenbrenner • Bahnhofstr. 10a • 84048 Mainburg Telefon: 0 87 51 / 810 861 • Telefax: 0 87 51 / 810 863 www.abens-apotheke-mainburg.de :: IM GE SPRÄCH Das ist der Kern des Hospizgedankens. Eine, die dieses Ziel „mit Leib und Seele“ vertritt, ist Margret Neumann, Koordinatorin des Hospizvereins im Landkreis Kelheim. Die ehrenamtliche Tätigkeit der Organisation, die im kommenden Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, wird immer wichtiger. „Die Zahl der Ein- bis Zweipersonen-Haushalte wächst auch im ländlichen Raum“, beobachtet Neumann eine gesellschaftliche Veränderung. Sprach man früher nur von Angehörigen in der Betreuung, ist heute die Rolle der „Zugehörigen“ von zunehmender Bedeutung. Nachbarn, Bekannte oder Freunde übernehmen Aufgaben, die traditionell den Familien zugedacht waren. Der Grund ist die wachsende Auflösung familiärer Strukturen. „Allerdings altern ja die Nachbarn meist mit uns“, gibt sie zu bedenken, dass eben bisweilen auch zunächst fremde Menschen sensible Dienste, wie die der Sterbebegleitung übernehmen. Im Hospizverein werden Interessierte dafür speziell ausgebildet. „Wir haben verlernt, mit Sterbenden und ihrem sozialen Umfeld umzugehen“, sieht Neumann die Folgen, wenn Geburt und Tod jahrhundertelang „in Institutionen verlagert werden“. Zum Glück wachse 32 das Bewusstsein wieder, dass der Tod zum Leben gehört. „Wir sind keine Konkurrenz zu den Pflegediensten“, betont die HospizKoordinatorin, dass man sich als „Teil eines großen Puzzles in der Versorgungslandschaft“ versteht. Doch was genau leistet der Hospizverein? Am Anfang steht das Gespräch mit den Betroffenen, die eine Hilfestellung wünschen. „Wir können das Sterben nicht verhindern, aber beeinflussen wie jemand stirbt“, nennt sie als Zielsetzung ihrer Arbeit „die Lebensqualität erhöhen, Wünsche erfüllen, wo dies noch geht, für die Würde und Selbstbestimmtheit des Sterbenden eintreten“. Oft reiche es, „dass wir einfach nur da sind“, weiß sie um die tröstende Kraft der Unterstützung. Doch gibt es auch viele Fragen rund um das Thema Sterben „und da können wir aufklären“. Sei es mit Informationen, sei es mit dem Verweis auf andere Organisationen. Etwa wenn es gilt, die Furcht vor möglichen Schmerzen zu nehmen. Der Fachkraft, die über einen Master in Palliative Care (IFF Wien) verfügt, liegt dieses Thema besonders am Herzen. Als erfahrene Krankenschwester und Lehrerin für Pflegeberufe ist sie überzeugt, dass es angesichts einer wachsenden Zahl an multimorbiden Patienten deutlich mehr Pflegefachkräfte mit einer ZusatzAusbildung in der Palliativpflege geben müsste. Zwei Schwestern pro Pflegeheim seien hier ein Minimum. Das diese Fachkräfte mit Kolleginnen einer geronto-psychiatrischen ZusatzAusbildung auf einer Ebene gesehen werden, ist ihr ein Anliegen. Und noch einen Wunsch hat die Koordinatorin. Statt davon zu sprechen, ein Mensch sei „austherapiert“ solle man den „Therapieziel-Wechsel“ in den Sprachgebrauch aufnehmen. Ab einem gewissen Punkt tritt das Lindern an die Stelle des Heilens. „Wenn man nichts mehr tun kann, gibt es noch viel zu tun“, meint sie und will damit die Angst vor der letzten Lebensphase nehmen. Eine aktive Sterbehilfe ist für Hospizmitarbeiter ein absolutes Tabu. „Uns geht es darum, die Lebensqualität der unheilbar Kranken zu verbessern, Leid und Angst zu reduzieren“. Im Rahmen der Hospizarbeit organisiert sie Vorträge, informiert über den Unterschied zwischen der ambulanten Hospizarbeit und der Bedeutung von stationären Hospizeinrichtungen. Sie leitet Fortbildungen in Alten- und Pflegeheimen, um hier unter dem Personal „eine gewisse Haltung den Sterbenden gegenüber zu entwickeln „Unterstützung geben in der letzten Lebensphase eines Menschen“ beziehungsweise weiter zu entwickeln“. Dabei sei es immer wieder wichtig, Vorurteile abzubauen. So sei das Krankenzimmer kein Ort, an dem nur Trauerminen herrschten. „Es wird bis zur letzten Minute gelebt, das heißt: gelacht, geweint, gespielt und gestritten“. Die Angebote des Hospizvereins, der über rund 200 Mitglieder verfügt, umfassen auch Hilfen im Umgang mit der Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen. In der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und professionellen Dienstleistern – wozu sie unter anderem Sozialarbeiter, Krankenschwestern, Ärzte und Seelsorger zählt - wünscht sie sich die „gegenseitige Anerkennung“ und die Überzeugung: „Es ist unser gemeinsames Ziel, die Versorgung der Menschen am Lebensende zu verbessern“. Dafür brauche es eben Netzwerke die von der palliativen Medizin über die Demenzbetreuung bis zur ambulanten und stationären Pflege reichten. „Ein Miteinander, kein Gegeneinander“ sei da gefordert. Deutschland auf einem guten Weg Das Thema Palliativversorgung am Lebensende ist in Deutschland immer noch ein Stiefkind. Doch Margret Neumann sieht Anlass zur Hoffnung. „Wir sind auf einem guten Weg“, ist sie überzeugt. Seit mehr als sieben Jahren bildet sie Fachkräfte für die Versorgung von schwerkranken und sterbender Menschen sowie ihrer An- und Zugehöriger im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin aus. 2010 absolvierte sie den Masterstudiengang Palliativ Care in Wien. Das angestrebte Ideal dieser Fachrichtung ist es, dem Sterben seine negativen Begleiterscheinungen zu nehmen – Angst, Schmerzen, Atemnot, Übelkeit und Depressionen. Auch wenn für sie eine aktive Sterbehilfe nicht infrage kommt, hat Margret Neumann Verständnis für den Wunsch danach. „Wir leben in einer sehr selbstbestimmten Gesellschaft“, erklärt die erfahrene Fachkraft. Das beginne bei der Zunahme an Kaiserschnitten, durch die schon die Geburt zum klar definierten Prozess „am gewünschten Tag“ werde. Und genau so wolle man auch den Tod regeln. Quasi als „Macher“ des eigenen Schicksals. Da gelte es „sehr sorgsam zu analysieren, warum ein Mensch diesen Wunsch hat“. Gelingt es, ihm Befürchtungen vor großem Leid zu nehmen, wird nicht selten die Bitte um Sterbehilfe schwinden. „Deshalb erfordert unser Beruf viel Sensibilität, Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, immer genau hinzuschauen und hinzuhören“, ist sie überzeugt. 33 Erneute Bestnote PFLEGE aktiv! erhält in Folge Bestnote 1.0 vom MDK Mainburg. Gute Noten sind immer ein Grund zur Freude – umso mehr, wenn sie dem Dienst am Menschen zu verdanken sind. Wie bei „PFLEGE aktiv!“. Helmut Schmid, Leiter des gleichnamigen ambulanten Pflegedienstes in Mainburg, darf sich über die Traumbewertung „1,0“ für seine Leistung freuen. Vergeben hat die Auszeichnung der Medizinische Dienst der Krankenversicherungen (MDK). Vor acht Monaten hatte PFLEGE aktiv! bereits hervorragend bei einer hausinternen Prüfung abgeschnitten, nun konnte der Dienstleister die Bewertung bei einer erneuten Regelprüfung sogar noch toppen. In allen Bereichen gab es als Gesamtwertung die Bestnote – bei den pflegerischen Leistungen, der Umsetzung ärztlicher Verordnungen, der Organisation sowie der Beratung von Kunden. „Das Zeugnis spiegelt unsere innere Überzeugung wider, dass höchste Qualität in der Pflege einfach ein Muss ist“, so Schmid, der schon „ein bisserl stolz“ ist „über die schöne Anerkennung unserer Arbeit“. Ein Grund für die gute Bewertung ist seines Erachtens, dass er und seine mittlerweile 15 Mitarbeiter nicht nur bestens qualifiziert sind sondern ihre Aufgaben jeweils „mit dem Herzen“ erledigen. Weshalb der Slogan „Der Mensch im Mittelpunkt“ bei ihnen eben nicht nur eine leere Werbefloskel sei. „Das spüren die derzeit 60 Kunden, die sich allesamt sehr zufrieden über unsere Betreuung äußern“, so Schmid. Bestnoten in Folge. Auch bei der diesjährigen Qualitätsprüfung des medizinischen Dienstes der Krankenkassen erreichte der ambulante Pflegedienst PFLEGE aktiv! wieder die Traumnote 1.0 Die herausragenden Prüfungsergebnisse, die in der Region so wohl einmalig sein dürften, kamen gerade rechtzeitig zur Eröffnung der neuen Geschäftsstelle in der Abensberger Straße 50. Auf 130 Quadratmetern ist hier ein heller und freundlicher Empfangsraum entstanden, dem ein Büro angeschlossen ist. „Information tut angesichts der allgemeinen Entwicklung im Bereich Pflege not“, ist der Altenpfleger aus Leidenschaft nämlich überzeugt. Denn er hat – der Bezeichnung seines Berufes zum Trotz – auch mit einer wachsenden Zahl an jungen Menschen zu tun. Vor allem Krebs ist der Grund, weshalb diese „mitten aus dem Leben gerissen werden“. Daher gelte es auch für ihn als Pflegedienstleiter, sich verstärkt mit dem Thema Palliativbetreuung – also unter anderem der Schmerzlinderung – zu beschäftigen. Vor große Herausforderungen sind Pfleger wie Angehörige zudem im Umgang mit Demenz gestellt. Auch hier wolle man Betroffenen Hilfestellung geben: den Erkrankten mit Trainingseinheiten zum Erhalt der Alltagskompetenz und Beschäftigungstherapien, den Angehörigen mit einem breiten Beratungsangebot. Angesichts der wachsenden Zahl an Aufgaben hat Schmid sein Team um eine neue stellvertretende Pflegedienstleitung ergänzt, die seit Beginn ihrer Berufszeit in der Pflege tätig ist. Neu im Team sind auch Ehefrau Andrea Schmid und Jochen Goretzki. Während sich Andrea Schmid vorrangig der internen Buchhaltungsabwicklung widmet, sind die Kernaufgaben von Jochen Goretzki in der Leitung des internen Verwaltungsapparates zu finden, sowie in der Öffentlichkeitsarbeit. Der „Chef“ selber muss sich nach der Umfirmierung zur GmbH verstärkt in die reine Geschäftsführung einbringen. Vor „lauter Papierkram“ den Draht zum Menschen verlieren will er aber keineswegs. Und für seine Mitarbeiter findet er immer „ein Zeitfenster“, damit sie „ihre Probleme besprechen und Vorschläge zur Verbesserung machen können“. Damit auch bei der nächsten Prüfung wieder „alles Bestens“ ausgeht. 35 Krankenhaus und was dann? Interview: Krankenhaus Mainburg SOZIALDIENST Wenn ein älterer Mensch ins Krankenhaus eingeliefert wird, dann steht meist die Behandlung akuter Probleme an. Mancher Patient kann als vollkommen geheilt entlassen werden und sein normales, selbstständiges Leben wieder aufnehmen. Doch je höher das Lebensalter und je schwerer die Vorerkrankung, desto häufiger ist dies nicht mehr der Fall. Es bleiben Beeinträchtigungen – deren Ausmaß und Art unterscheiden sich von Fall zu Fall. Es gilt in einer „sorgsamen Abwägung“ zu schauen, welche Betreuung der Patient nach der Entlassung braucht. uns nicht viel Zeit, Dinge zu regeln“, gibt sie zu bedenken und empfiehlt den Betroffenen „frühzeitig die Frage des „Danach“ anzugehen“. Braucht es vielleicht ein besonderes Pflegebett für Zuhause oder wird ein Kurzzeitpflegeplatz gebraucht, bis daheim alles für den Patienten hergerichtet ist? Ist eine Reha-Maßnahme zu organisieren oder gar eine dauerhafte Unterbringung in einem Heim zu regeln? Und wie wird das Ganze finanziert? „All das in der gebotenen Eile zu erledigen, das ist nicht leicht für die Familien“, räumt Burzin ein. „Es ist unsere Aufgabe, in dieser Übergangssituation Hilfe zu leisten“, erklärt Katrin Steiger als Mitarbeiterin des Sozialdienstes am Krankenhaus Mainburg. Sie weiß, dass der „Wust“ an Angeboten und Möglichkeiten nebst Finanzierungsfragen Patient und Angehörige oft gleichermaßen überfordert. „Wenn wir während der Behandlungsphase im Krankenhaus auf ein potenzielles Versorgungsproblem aufmerksam werden, dann handeln wir deshalb sofort“, betont Katrin Steiger. Informiert werden sie und ihr Team mittels Konsilschein – einer Benachrichtigung seitens der im medizinisch-pflegerischen Bereich Verantwortlichen - oder durch eine direkte Anfrage des Patienten respektive seiner Bezugspersonen. „In einem nächsten Schritt ist die Kommunikation aller Beteiligten – Ärzte, Pflegekräfte, Patient und Angehörige sowie Sozialdienst wichtig“, hebt Steiger hervor, „ein ehrliches miteinander Reden ist an dieser Stelle entscheidend“. Abschließende Hinweise auf die nötige „Die Verweildauer in einer Klinik ist immer begrenzt“, so Annette Burzin als stellvertretende Pflegedienstleiterin der Klinik. Es ist politischer Wille, dass stationäre Behandlungen kürzer werden – aus Kostengründen. Durchschnittlich beträgt die Verweildauer, je nach Krankheit zwischen fünf und neun Tagen. „Da bleibt Versorgung geben zum einen die schriftlich festgehaltene Einschätzung des Pflegepersonals auf der zuständigen Station, zum anderen der Entlassbrief des Arztes. Gerade wenn nach einem Krankenhausaufenthalt eine Pflegebedürftigkeit eintritt, wird es unter Umständen nötig, eine „Pflegeschnelleinstufung“ vorzunehmen, über die die Höhe eventueller Zuschüsse definiert wird. Auch hier helfen die Damen des Sozialdienstes, geben die nötigen Formulare heraus, die dann an den Medizinischen Dienst der Kassen weiter geleitet werden. „Bei Fragen nach der konkreten Höhe der Leistungen verweisen wir auf die zuständigen Kassen, auf deren Beratung der Patient einen Anspruch hat“, so Steiger. Ganz gleich ob ein ambulanter Pflegedienst ausreicht, eine stationäre Unterbringung nötig oder gewünscht wird – „geben wir nur Hinweise, zu den verschiedenen Angeboten im Landkreis“, bittet Burzin um Verständnis, dass man „selber keine Empfehlungen herausgibt“. Man wolle einerseits nicht in den Verdacht geraten, den einen oder anderen Anbieter zu bevorzugen. Andererseits sei der Bereich Pflege ein sehr sensibler und intimer. „Da spielen auch zwischenmenschliche Faktoren eine große Rolle,“ erlebt es Burzin immer wieder, dass offizielle Bewertungskriterien in den Hintergrund treten „wenn die Chemie zwischen Pflegeperson und Patient passt“. Denn oberstes Kriterium sei die eigene Zufriedenheit mit der bezahlten Leistung. 37 >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Ziemlich beste Freunde Ein Film von Oliver Nakache und Eric Toledan Ein vom dritten Halswirbel abwärts gelähmter Millionär und ein vorbestrafter Krimineller werden „ziemlich beste Freunde“. Das klingt nach einem kitschigen Märchen aus den Hollywood-Traumfabriken. Dabei basiert die Geschichte der französischen Produktion auf einer wahren Begebenheit. Nachzulesen in der Autobiografie eines gewissen Philippe Pozzo di Borgo, seines Zeichens ehemaliger Geschäftsführer des Champagner-Giganten Pommery. Seit seinem Sturz beim Paragliding ist dieser tatsächlich gelähmt, an den Rollstuhl gefesselt und immer auf fremde Hilfe angewiesen. Der Film erzählt voller Humor und zugleich tiefer Ernsthaftigkeit von der Beziehung zweier Menschen, die ungleicher nicht sein könnten. Hier der behinderte, mit seinem Schicksal hadernde Philippe (François Cluzet). Dort der virile, vor Lebenslust nur so strotzende Senegalese Driss (Omar Sy). Ersterer sucht einen neuen Pflegehelfer, letzterer 38 bewirbt sich der Form halber – eigentlich in der Hoffnung, wegen seiner flapsigen Art gleich wieder abgelehnt zu werden. Er hat nicht wirklich Bock darauf, einen Krüppel zu versorgen. Doch Philippe gefällt es, dass hier einmal jemand ohne falsches Mitleid mit ihm umgeht. Er stellt ihn ein. Der im Rollstuhl sitzende Millionär und der „sozialschwache“ Hüne begegnen sich paradoxerweise auf Augenhöhe. Und während der vermeintlich ignorante Einwanderer immer mehr Empathie entwickelt – ohne dabei zum Klischee des Gutmenschen zu werden, entdeckt der illusionslose Misanthrop die Freuden des Daseins neu. Daraus ergeben sich spannende Verwicklungen, zum Brüllen komische Szenen aber auch Momente, in denen man einfach nur heulen könnte. Es zeichnet die Regisseure aus, dass sie sich auf das wackelige Seil der Tragikomödie begeben, ohne die Balance zu verlieren. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> FILM-EMPFEHLUNG Sie schaffen es, das Thema Behinderung und Pflege ohne falsche Larmoyanz anzugehen. Der französische Titel „Intouchables“ (Die Unantastbaren) gibt die Quintessenz des Filmes wesentlich besser wider, als der deutsche. Denn die wunderbare Kernaussage lautet: wenn Menschen sich aufeinander einlassen, dann geht es nicht mehr um Hilfe geben auf der einen und Hilfe empfangen auf der anderen Seite. Geben und Nehmen wechseln regelmäßig die Seiten. Gegenseitiges Verständnis und gegenseitige Achtung sind die Folge. Und die machen eben „unantastbar“, befeuern fern aller Sozialromantik und sklavischer Gesetzestreue den Spaß am Leben und die Freude am Abenteuer. Übrigens: der echte Philippe hat dank seines Pflegers Abdel Yasmin Sellou eine neue Liebe gefunden und ist Vater zweier Töchter. Sellou hat eine Familie gegründet, drei Kinder gezeugt und nennt einen Masthähnchenbetrieb sein eigen. Märchenhaft, aber wahr. Erschienen im Senator Film Verleih GmbH 39 Sterben den Schrecken nehmen Dem „Nicht vor dem Tod, vor dem Sterben fürchte ich mich“ – so oder ähnlich beschreiben viele Menschen ihre Gefühle, wenn es für sie keine Aussicht mehr auf Heilung einer schweren Krankheit gibt. Vor allem die zu erwartenden Schmerzen sind es, die Patienten schrecken. Diese Sorge kann Christine Gernböck von der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) den Betroffenen nehmen. „Es ist heutzutage möglich, die häufigsten Symptome wie Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit und Erbrechen zu lindern,“ erklärt die Pflegekraft, die als Koordinatorin der Adiuvantes-SAPV GmbH in der Region die Verantwortung trägt. Ihr Team besteht aus Ärzten und Krankenschwestern, die jeweils eine spezielle Ausbildung in Sachen Palliativmedizin beziehungsweise Palliativ-Care absolviert haben. Sie sind Fachleute, was die Versorgung mit speziellen Medikamenten angeht, aber auch für geeignete Hilfsmittel oder Physiotherapie-Maßnahmen dienen sie als Ansprechpartner. „Auf Wunsch beraten wir auch, was die bürokratischen Formalitäten, wie etwa den Antrag auf eine Pflegestufe angeht“, ergänzt Gernböck, betont aber: „Rein pflegerische Maßnahmen übernehmen wir nicht“. Dafür sind die verschiedenen Pflegedienste zuständig. Wie aber sieht die Hilfe durch die SAPV konkret aus? „Am Anfang steht ein Telefonat mit unserem Büro in Landshut, das unter der Nummer 0871/2764344 zu erreichen ist“, erläutert die Koordinatorin das Prozedere. Hier gibt es die 40 ersten grundlegenden Informationen, ebenso wie per Mailanfrage an [email protected]. Wird es gewünscht, dann besucht eine der Schwestern die betroffene Familie, bespricht mit den Angehörigen und dem Erkrankten, welches Anliegen sie haben. Normalerweise geschieht dies innerhalb einer Woche, in akuten Fällen – etwa direkt nach einem Krankenhausaufenthalt – unter Umständen sofort. Und wo nötig, ist ein Arzt mit dabei. Denn „vier Ohren und Augen hören und sehen mehr als zwei“, weist die Fachkraft darauf hin, dass es „viel Fingerspitzengefühl und große Aufmerksamkeit“ braucht, um zu erspüren „wo wirklich das Problem liegt“. In der Folge ergeben sich verschiedene Möglichkeiten der Hilfe. Manchmal braucht es nur ein wenig Unterstützung bei der Koordination oder beim Ausfüllen von Anträgen. Oder es genügen gelegentliche Besuche. Die höchste Intensität ist erreicht, wenn eine sogenannte „additive Teilversorgung“ nötig wird. Dann kommen Palliativarzt und Schwester so oft es der Zustand des Sterbenden erfordert, auch um exulcerierende Tumore – also etwa aufbrechende Krebsgeschwulste – zu versorgen. „Wir handeln immer in enger Absprache mit dem Hausarzt“, hebt Christine Gernböck hervor. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit Krankenhäusern und Pflegediensten, denn Konkurrenzdenken findet sie in der Palliativversorgung „schrecklich fehl am Platz“. Rund 30 bis 35 Patienten betreut sie mit ihrem Team im Monat. Überwiegend „wegen starker Schmerzen“. Um die richtig zu behandeln, bedarf es eines „genauen Hinschauens“. Welche Charakter hat der Schmerz, ist er dumpf oder stechend? Diffus oder begrenzt? „Es gibt da ein breites Spektrum“. Leider, so ihre Beobachtung, ist Deutschland – sieht man von Spezialisten im palliativen Bereich ab - was die Schmerzbehandlung angeht noch Entwicklungsland. „Wir haben einen sehr hohen Verbrauch an Schmerzmitteln wie Novalgin, aber die werden nicht an der richtigen Stelle eingesetzt“, so ihre bedauerliche Erkenntnis. Die skandinavischen Länder seien da „weit voraus“. Dabei wäre es „so einfach“, meint die Palliativ-Care Expertin. „Die Ärzte müssten nur mehr Mut haben, Morphine einzusetzen“. Die Mitarbeiter der SAPV sind entsprechend geschult und 24 Stunden in Rufbereitschaft. Da aber auf Grund des großen Zuständigkeitsbereichs teils 80 Kilometer Anfahrtsweg zu einem Kunden keine Seltenheit sind, braucht es schnelle Lösungen für den akuten Notfall. „Dafür halten wir in den betroffenen Haushalten eine Bedarfsmedikation bereit“, erklärt die Organisationsleiterin. Diese Medikamente kann ein verlässlicher Angehöriger nach Absprache verabreichen. „Aktive Sterbehilfe ist allerdings für uns ein absolutes Tabu“, betont sie. „Nur in rund fünf Prozent der Fälle wird am Ende ein Krankenhaus- oder Hospizaufenthalt nötig“, so die SAPVKoordinatorin, die darauf verweist, dass dies meist dann der Fall ist, wenn die Angehörigen „nicht mehr zurechtkommen“ oder wenn allein Lebende dies explizit wünschen. Das bedeutet umgekehrt, dass es gelingt, 95 Prozent der unheilbar Kranken bis zum Schluss in ihrer vertrauten heimischen Umgebung zu betreuen. Und genau deshalb liebt Christine Gernböck ihren Beruf. „Es ist immer wieder ein erfüllendes Gefühl, wenn man einem Menschen die Angst nicht nur vor dem Tod sondern vor dem Sterben nehmen kann“, bekennt sie und ist schon wieder auf dem Sprung. Der „Notfall-Bieper“ ruft. 41 Wir rechnen mit allen Kranken- und Pflegekassen ab Essen auf Rädern direkt ins Haus für nur 7,90 EUR Bestnoten bei der MDKQualitätsprüfung: 201 2 / 201 3 / 201 4 Keine zusätzliche Schlüsselgebühr bei Hausnotruf l en ? r b e za h Beratung & Betreuung bei der Pflegeeinstufung kostenlos Vitakt® 24-StundenHausnotruf vom Marktführer schon zum Nulltarif h l en ? h r b e za m eh r b wa ru m e za h l e n ? m eh wa ru m me wa ru m DIE NUMMER 1 UNTER DEN PFLEGEDIENSTEN IN DER REGION! Erstellung eines persönlichen Pflegeplans mit gebührenfreiem Häusliche Krankenpflege bei ärztlicher Verordnung (§ 37 SGB V) Kostenvoranschlag; individuell abgestimmt und unter Medizinische Versorgung wie Verbandswechsel, Wundmanagement, Aufschlüsselung aller Einzelleistungen. Blutzucker-, Blutdruckmessen, Medikamentengabe. Pflegeberatung (§ 45 SGB XI) Pflegekurse beziehungsweise Zusätzliche Betreuungsleistungen (§ 45b SGB XI) Training von Schulungen für Angehörige und Betroffene, die wir gerne bei Alltagsbewältigung bei Demenz, Übung im Umgang mit Ihnen zu Hause in der vertrauten Atmosphäre duchführen. Hilfsmitteln, Hilfen zur Tagesstrukturierung. Pflegeberatungsbesuche (§ 37 Abs. 3 SGB XI) Gesetzlich vorgeschriebene Pflegevertretung (§ 39 SGB XI) Besuche zur Qualitätssicherung, Beratung für pflegende Angehörige Kurzfristige Übernahme der Betreuungsaufgaben bis zu auch in Fragen der Höherstufung, Hilfsmittelbeschaffung, Schmerztherapie 28 Tagen, wenn die eigentliche Pflegeperson verhindert ist. Pflegeleistungen (§ 89 SGB XI) Hauswirtschaftliche Unterstützung durch eine Hauswirtschafts- Grundpflege sowie Körperhygiene, Fachkraft, Alltägliche Besorgungen, Einkauf, Waschen, Baden und Ankleiden. Wäschewaschen, Zubereitung der Mahlzeiten. PFLEGE aktiv! Mainburg GmbH Abensberger Straße 50 84048 Mainburg E-Mail: [email protected] Web: www.pflege-aktiv-mainburg.de Social: / PflegedienstPflegeAktivMainburg Geschäftsführer: Helmut Schmid Telefon: 0 87 51 / 876 31 7 - 0 Telefax: 0 87 51 / 876 31 7 - 1 Leis t k ö n n un g e en ab n für g e re c d i e S hn e t AP V w e rd Jeder hat einen Anspruch en auf Hilfe Mit Wirkung zum 1. April 2007 hat der Gesetzgeber als individuellen Leistungsanspruch die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) in das Sozialgesetzbuch V aufgenommen. Seitdem hat jeder Versicherte in Deutschland das Recht auf diese neue Versorgungsform. Das Ziel: Patientinnen und Patienten, deren Erkrankung einen unheilbaren Verlauf nimmt, mit erhöhtem und besonderem Betreuungsbedarf eine Versorgung in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Als weitere Rechtsgrundlage wurden im März 2008 die Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung veröffentlicht und im Juni 2008 die gemeinsamen Empfehlungen der Spitzenverbände der Krankenkassen (GKV Spitzenverband) verabschiedet. In den meisten Bundesländern wurden inzwischen SAPVStrukturen aufgebaut. Allerdings ist bis dato kein flächendeckendes Netz an Angeboten vorhanden. Umfang und Art der Leistungen und Entgelte sowie Abrechnungsmodalitäten sind in den einzelnen Bundesländern bisher noch uneinheitlich geregelt. Notwendig wird die über eine allgemeine Versorgung durch Hausarzt und Pflegedienste hinausgehende spezielle ambulante Palliativbetreuung bei rund zehn Prozent der Palliativpatienten. Ob ein solcher Fall vorliegt, wird nach einem entsprechenden Antrag bei der Krankenkasse vom Medizinischen Dienst der Kassen (MdK) geprüft. Die Genehmigung erfolgt meist binnen zwei bis drei Tagen. In Bayern darf in den definierten Zuständigkeitsgebieten mit rund 300000 Einwohnern jeweils nur ein SAPV-Dienst tätig werden (Ausnahme: München), um eine Konkurrenzsituation zum Nachteil der Patienten zu verhindern. In der Region Kelheim ist dies die Adiuvantes-SAPV GmbH, die alle erforderlichen Qualitätsstandards erfüllt. Derzeit sind sechs Pflegekräfte und drei Ärzte hier im Einsatz, um durchschnittlich 30 bis 35 Fälle im Monat zu begleiten. Kooperation Pflege Landkreis Kelheim reagiert auf demografischen Wandel :: INTERVIEW Gabi Schmid ist Senioren- und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Kelheim und in vielfacher Hinsicht auch über ihr Amt hinaus sozial engagiert: zum Beispiel als Gemeinderätin des Ortes Ihrlerstein und als ehrenamtliche Betreuerin der dort untergebrachten Asylbewerber. Die 56-Jährige hat 2010 im Auftrag des Landkreises ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept erstellt – das erste und damals einzige in Niederbayern – das mit dem staatlichen Förderpreis in Höhe von 10000 Euro bedacht wurde. Das Geld floss natürlich nicht in ihre Kasse sondern in jene des Landkreises. Schmids ausgesprochenes Ziel es ist, Senioren „die aktive Teilnahme am Alltagsleben zu ermöglichen“ und ihnen im Falle einer Pflegebedürftigkeit „solange es geht, die vielfach gewünschte, individuell abgestimmte Betreuung in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen“. Im Gespräch mit dem „aktiv! Magazin“ zeigt sich die Amtsinspektorin von ihre Arbeit begeistert, weil sie „freie Hand hat“, weil sie Dinge in Angriff nehmen kann, die ihr wichtig sind und weil ihre Aufgaben auch „kreative Aspekte“ zulassen – etwa die Edition einer Seniorenzeitschrift. Medizinischem Dienst (MDK). Darüber hinaus gilt es, die Politik auf drängende Probleme aufmerksam zu machen und fundierte Forderungen zu deren Lösung zu stellen. Frau Schmid, im Zusammenhang mit der Situation der Senioren fällt im Landkreis Kelheim immer wieder der Begriff „Kooperation Pflege“. Was ist darunter zu verstehen? Sehen sie auf nicht-professioneller Ebene Handlungsmöglichkeiten? Das Seniorenpolitische Gesamtkonzept, das der Landkreis 2010 herausgegeben hat, sieht einige Handlungsziele und Verbesserungspotentiale, um die Zukunft der Pflege im Landkreis zu sichern und deren Standard zu optimieren. Träger der Pflegeeinrichtungen, Heimleiter und ambulante Pflegedienste haben sich im September vor drei Jahren zu einer Konferenz getroffen und die Gründung einer „Kooperation Pflege im Landkreis Kelheim“ vereinbart. Diese Einrichtung soll die Vernetzung aller mit der Pflege befassten Kräfte fördern. Wesentliche Ziele sind dabei der Kampf gegen den Fachkräftemangel in der Pflege, die Klärung genereller Fragen rund um das Thema Pflege, die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Kassen und 44 Wie geht die Kooperation mit dem Thema Fachkräftemangel um? Dass wir hier ein massives Manko haben, ist unbestritten. Manche Heime weiten ihre Suche schon ins Ausland aus. Leider gehört der Berufszweig Pflege für jüngere Menschen nicht in die engere Wahl der Favoriten, das Image des harten Jobs ist ebenso schlecht wie die Bezahlung. Ich hoffe, dass hier die Altenpflegeschule im Landkreis Abhilfe schaffen wird. Was den privaten Bereich angeht, sehe ich einen Wandel: die Pflege fiel in unserer Gesellschaft bisher immer auf die Frauen. Die neue Generation aber ist berufstätig, in Systeme eingebunden, das heißt sie kann und will hier nicht mehr dienen. Dieser Entwicklung müssen wir alternative Konzepte entgegen setzen und vor allen Dingen: die Pflegeberufe attraktiver machen und ihr Ansehen verbessern. Ganz wichtig ist im nicht-professionellen Bereich die Stärkung des Ehrenamtes, ohne das wir in der Pflege nicht weiterkommen. Denn die Versorgung im eigenen Zuhause ist und bleibt der Wunsch der meisten Betroffenen. Manchmal sind es nur kleine Hilfestellungen beim Einkauf oder im Haushalt, die zu übernehmen wären. Auf die Nachbarn zu setzen, hilft wenig, denn die werden ja meist mit uns alt und gebrechlich. Auch wenn eine umfangreiche Pflege nötig wird, wäre es illusorisch auf eine rein berufliche Dienstleistung zu setzen. Das kann sich kaum jemand rund um die Uhr leisten. Mir ist es daher ein Anliegen, die politisch Verantwortlichen für eine Stärkung des Ehrenamtes und der dafür nötigen Strukturen zu sensibilisieren. Gibt es konkrete Vorstöße in dieser Richtung? Die Seniorenstelle bildet sogenannte Seniorenbegleiter aus. Dabei stehen Themen wie die Gesprächsführung oder Biografiearbeit mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind ebenso auf dem Programm wie die Hospizbegleitung. Bei der Vermittlung dieser Helfer und anderer Ehrenamtlicher arbeitet die Ehrenamtsbeauftragte mit mir Hand in Hand. Gemeinsam erarbeiten wir auch Fortbildungen für die Helfer der Nachbarschaftshilfen, die ihrerseits zum größten Teil für die Senioren tätig sind. 100 Ehrenamtliche haben die Fortbildung zum Seniorenbegleiter bereits wahrgenommen. Leider ist die Zahl der Kursteilnehmer derzeit rückläufig. Ehrenamtliche sind begehrt, sie können sich ihren Einsatzbereich in einem breiten Spektrum aussuchen und da fällt die Wahl eben nicht immer auf die Seniorenarbeit. eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen – zum Kraft-Tanken, zur Entspannung, zum Austausch mit Gleichgesinnten. Da haben wir eine Menge an Mosaiksteinen, deren Zahl wir sukzessive erweitern wollen. Demnächst wird die 32. Ausgabe der von mir initiierten und zum überwiegenden Teil auch selber mit Beiträgen gestalteten Seniorenzeitung herausgegeben, die sich immer auch Fragen der Pflege widmet. Zudem versuche ich die Bürgermeister mit ins Boot zu holen, damit sie rechtzeitig die richtigen Weichen in punkto alternative Wohnformen, Angebote für stärkere Mobilität und sonstige Maßnahmen mit Blick auf den demografischen Wandel ergreifen. Und immer wieder gilt: Angebote mit Substanz für ältere Menschen schaffen. Eine Ausflugsfahrt im Jahr oder ein rührseliges Kaffeekränzchen werden dem kulturellen Anspruch der Menschen nicht gerecht. Wie sehen Sie die Rolle der Angehörigen? Pflege ist immer ein Thema, das nicht nur den Kranken selber betrifft. Es hat viel mit jenen Menschen zu tun, die Hilfe leisten. Sei es beruflich, im Ehrenamt oder als Angehörige. Gerade letztere sind oft selber schon betagt, ihnen Unterstützung zuteilwerden zu lassen, ist mir wichtig. Dazu gehört die Information über finanzielle Hilfen, über Möglichkeiten einer „Auszeit“ von der Pflege und besondere Weiterbildungen im Zusammenhang mit dem wachsenden Problem der Demenz. Gerade weil Pflegende oft selber zu den Senioren gehören, werden für sie Angebote wichtig, die ihnen 45 Cannabis als Medizinprodukt Medizinisches Marihuana als Heilmittel der Zukunft Heilmittel oder Droge? Das Wohl des Patienten sollte – so zumindest die Theorie – bei Ärzten, Krankenkassen und Gesetzgeber im Mittelpunkt des Handelns stehen. Betrachtet man die aktuelle Haltung zum Thema „Cannabis als Heilmittel“, sind ernsthafte Zweifel an der Umsetzung dieses Ideals erlaubt. Denn trotz der inzwischen unstrittigen medizinischen Wirksamkeit verschiedener im Hanf enthaltener Bestandteile wie THC (TetrahydroCannabiol) und CBD (Cannabidiol) ist 46 Das Wohl des Patienten sollte – so zumindest die Theorie – bei Ärzten, Krankenkassen und Gesetzgeber im Mittelpunkt des Handelns stehen. deutschen Patienten der Zugang zu entsprechenden Medikamenten in der Regel verwehrt. Noch immer steht die Pflanze als Droge unter Generalverdacht. Dabei zeigen internationale Forschungen und Beispiele aus der Praxis, dass die Angst vor Nebenwirkungen bei sachgemäßem Einsatz unbegründet ist. Ein Pionier der praktischen Anwendung ist dabei das Altenheim im israelischen Kibbuz Naan. Dort, so berichtete die ARD bereits im Oktober 2013, wurde weltweit erstmals in einem Seniorenheim den Patienten Cannabis verschrieben. Mit sensationellem Erfolg. Die damals 85-jähige Rivka Halop sagt in dem Beitrag von sich „Ich wollte nicht mehr leben“. Der Grund: eine massive Arthritis mit unerträglichen Schmerzen. Cannabis, so beteuert sie „gab mir das Leben zurück“. Verabreicht wird das Medikament meist im Schokopudding und es wirkt, wie Inbal Sikurin als leitende Schwester der Einrichtung erklärt, auch bei entzündlichen Erkrankungen, Parkinson, MS oder Psychotraumata und das obwohl es „fast keine Nebenwirkungen hat“. Um die richtige Dosis für die jeweilige Erkrankung zu finden, arbeitet man im Kibbuz eng mit Wissenschaftlern wie Prof. Ruth Gallily zusammen. Die Forscherin weist in dem auf www.daserste.de nachzulesenden Beitrag auf die zwei grundlegenden Wirkstoffe hin – das THC, das den Rauschzustand bewirkt und das CBD, das laut ihren Erkenntnissen „absolut ungiftig und entzündungshemmend“ ist. Warum aber wehrt sich Pharmaindustrie gegen Cannabis? die Die Immunologin erklärt sich das mit der Tatsache, dass man eine Pflanze nicht patentieren lassen kann und: die synthetische Gewinnung von CBD sei „wahnsinnig billig“ – das könne jemandem, der „Cortison und andere stinkteure Medikamente“ verkaufen wolle, nicht passen. In Israel wird Marihuana mit unter den gestrengen Augen des GesundheitsMinisteriums gezüchtet. In einer Gesellschaft mit dem schönen Namen „Tikkun Olam“ („Heilung der Welt“). Gegen Rezept und Personalasweis erhalten Patienten hier ihre Monatsration. Einer von ihnen ist Moshe Roth, ein Überlebender des Holocaust. Ihn befreite der Wirkstoff THC von quälenden posttraumatischen Störungen. Wie aber sieht die Situation in Deutschland konkret aus? Laut Wikipedia ist seit Mai 2011 Cannabis „zur Herstellung von Zubereitungen zu medizinischen Zwecken“ verkehrsfähig und cannabishaltige Fertigarzneimittel (PhytoPharmaka) sind verschreibungsfähig. Das macht es für die Patienten jedoch nicht viel einfacher. Nur in Ausnahmefällen wird Cannabis tatsächlich verschrieben und in der Regel trägt der Patient die Kosten für die meist teuren Medikamente selber. Dagegen läuft das Selbsthilfenetzwerk SCM Sturm. 17117 offline und 16225 online Mitzeichner fanden sich heuer nach offizieller Lesart für die Petition, in der Dr. Franjo Grotenheim mit vielen anderen Fachkollegen die KostenÜbernahme fordert. Ein weiteres Anliegen: Die Einstellung der Strafverfolgung von CannabisKonsumenten, die ihr Leiden mit der illegalen Droge lindern wollten. Einen Stein brachten im Juli 2014 drei Betroffene ins Rollen, die vor dem Bundesverwaltungsgericht in Köln das Recht zum Anbau von Cannabis für den Eigenbedarf erstritten. Die Begründung: die Kosten einer Behandlung seien für sie nicht tragbar. Bleibt zu hoffen, dass bald auch im sonst so fortschrittlichen Deutschland die Weichen anders gestellt werden. Schließlich hat schon der chinesische Kaiser Shen Nung im Jahr 2737 vor Christus Cannabisharz zur Linderung von allerlei Leiden empfohlen. Und auch viele Heilkundige des Mittelalters wussten um die Heilkraft des Hanfes. 47 „Synergieeffekte nutzen" Martina Huber über Homöopathie Die Genfer Deklaration - eine zeitgemäße Version des bekannten Hippokrates-Eides - lässt Ärzte geloben, ihr „Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen“, ihren Beruf „mit Gewissenhaftigkeit und Würde“ ausüben zu wollen und dabei als „oberstes Gebot“ ihres Handelns das Wohl des Patienten im Blick zu haben. Diese Geisteshaltung ist für Martina Huber Pflicht und sollte aus ihrer Sicht für jeden in einem Heilberuf Tätigen gelten. Die Homöopathin geht jedoch noch einen Schritt weiter: Sie wünscht sich das Ablegen von Scheuklappen, wenn es um die Wahl der Methoden geht. „Fanatiker“, die in ihrem eigenen Weg den einzig wahren sehen und nicht über den Tellerrand schauen, kann Martina Huber nicht verstehen. „Wir müssen bei der Behandlung von Patienten alles, was uns an Möglichkeiten zur Heilung oder Linderung zur Verfügung steht prüfen und das Sinnvolle nutzen“, ist sie überzeugt. Sie gehöre deshalb nicht zu jenen, die als Heilpraktiker die Schulmedizin verdammen. „Wir sollten zum Wohle des Erkrankten viel mehr zusammen arbeiten“, wünscht sie sich mehr Synergie-Effekte. Seit Mainburgerin, eigene Praxis Sie behandelt 48 fünfeinhalb Jahren betreibt die gebürtige die auch als Ernährungsberaterin tätig ist, eine in ihrem Heimatort (Regensburger Straße 22). nicht nur jüngere Menschen „bei denen oft die klassische Homöopathie alleine ausreicht“. Zu ihren Patienten gehören auch pflegebedürftige Senioren, die „meist komplett von der Schulmedizin abhängig sind“. Hier, so zeige die Erfahrung, sei eine begleitende Behandlung mit „Globuli und Co“ hilfreich. Gerade vor und nach Operationen, bei Ödemen oder bei der Wundversorgung können die nach der Lehre Hahnemanns hergestellten Mittel unterstützend wirken. „Der Heilungsprozess wird beschleunigt, die Gabe schulmedizinischer Medikamente wie Cortison kann verringert werden“, so ihre Überzeugung. Und die kommt nicht von ungefähr. Martina Huber ist aus leidvoller persönlicher Erfahrung auf die Homöopathie gekommen. „Ich habe als Kind extrem stark unter Neurodermitis gelitten“, erzählt sie von Zeiten, in denen sie versucht war, „sich den ganzen Körper blutig zu kratzen“. In ihrer Ratlosigkeit hatten die Ärzte den Eltern gar empfohlen die Kleine medikamentös ruhigzustellen. Wie durch eine glückliche Fügung kam die Mutter gerade zu dieser Zeit ins Gespräch mit einer Bekannten. „Und die hat uns den Weg in Richtung Homöopathie gezeigt“, so die junge Frau. Nach Jahren einer erfolglosen Behandlung „die ich aus meinem Gedächtnis verdrängt habe“, war für das Mädchen damals endlich Linderung in Sicht. Ein halbes Jahr nach Beginn der alternativen Therapie war sie symptomfrei. Und sie ist es bis heute geblieben. Fasziniert von der Wirkung beschloss sie, einmal selber dieses Heilverfahren zu erlernen. Drei Jahre dauerte die Ausbildung in klassischer Homöopathie an der Akademie in Gauting – „in Vollzeit, nicht als halbgschariges Wochenendseminar“, betont die Absolventin, die anschließend bei erfahrenen Kollegen hospitierte und Supervisionen mitmachte. „Ganz gleich für welche Art der Therapie man sich entscheidet, es ist wichtig, eine Richtung konsequent und vertieft zu verfolgen“, ist die 30-Jährige überzeugt. Das gelte auch für die Naturheilkunde oder Schulmedizin. Nur so sei es möglich, die jeweilige Behandlung mit der nötigen Expertise anzuwenden und nicht „oberflächlich nach dem Versuch und Irrtumsprinzip herum zu experimentieren“. Das nämlich gehe immer zu Lasten des Patienten und fülle die Kassen von Scharlatanen, die letztlich „aber unserem Ruf sehr schaden“. Besonders erfreut ist Huber darüber, dass in Mainburg „die Toleranz der Schulmediziner für eine Zusammenarbeit mit der Homöopathie sehr groß ist“. Was bleibt, ist die leidige Frage der Finanzierung. Kassenpatienten ohne Zusatzversicherung müssen hier in die eigene Tasche greifen, die Kosten werden nicht erstattet. Obwohl sie „genau betrachtet, im Vergleich zu den schulmedizinischen Verfahren und Medikamenten minimal sind“, zeigt Huber dafür wenig Verständnis. Wo doch langfristig gesehen, wie man im Ausland längst weiß, „die Kosten für das Gesundheitssystem sogar sinken, wenn man alternative Methoden mit einbindet“. Der Bedarf an teuren Medikamenten werde geringer und die Betreuungsleistung durch den Mediziner könne reduziert werden, so Huber. Einige europäische Länder und allen voran Indien setzen, wie sie weiß, schon lange auf diese Erkenntnisse. „Darauf werden wir aber in Deutschland wohl noch warten müssen“, bedauert die Heilpraktikerin, dass ausgerechnet im Mutterland der Homöopathie – deren Begründer Samuel Hahnemann stammte aus Meißen diese nicht als Kassenleistung anerkannt wird. ...mach langsam! Umgang mit Stress Stress entsteht durch meine eigene Bewertung... ... meiner Bewältigungsmöglichkeiten + ... der äußeren Anforderungen 1Re2geGlonlden e g e g e n S t re s s Probleme aktiv lösen Probleme vorhersehen Regenerationszeiten und - orte haben Passende äußere Bedingungen suchen Humor Für soziale Unterstützung sorgen Optimismus Selbstachtung und Selbstfürsorglichkeit Sinnfindung Gelassenheit bei Unveränderbaren Schwierigkeiten als Chance sehen Perfektionismus reduzieren 49 100 Jahre Leica Fotografie Die Leica Camera AG, Wetzlar, feiert in diesem Jahr „100 Jahre Leica Fotografie“. Ein besonderer Höhepunkt im Jubiläumsjahr war der Umzug in die neue Unternehmenszentrale. Denn das hessische Wetzlar ist Heimat der Leica Kamera und Gründungsort der Firma Ernst Leitz, dem Vorläufer der heutigen Leica Camera AG. Hier erfand und erbaute Oskar Barnack vor 100 Jahren die erste erfolgreiche Fotokamera für einen 35 mm Kinofilm im Aufnahmeformat 24 x 36 mm und legte damit den Grundstein für die Leica – eine Innovation, die die Welt der Fotografie veränderte und seither immer neue, klassische, historische und weltbewegende Bilder ermöglichte. Zahlreiche Fotografien, die sich in das kollektive Bewusstsein eingebrannt haben, sind mit einer Leica Kamera entstanden. Wichtige Momente des Weltgeschehens und Porträts von prominenten Zeitgenossen (wie das berühmte Foto des kubanischen Revolutionsführers Ernesto „Che“ Guevara von Alberto Korda) genauso, wie die kleinen zufälligen Begegnungen des Alltags. Der neue Firmensitz im Leitz-Park Wetzlar macht den Mythos Leica erlebbar. Neben den Meilensteinen der Leica Produktgeschichte sind in der Leica Erlebniswelt, die für Besucher ohne Voranmeldung frei zugänglich ist, Wechselausstellungen seltener Exponate und Sammlerstücke aus der Unternehmensgeschichte zu sehen. Besonderer Höhepunkt ist hierbei unter anderem auch die Leica Galerie mit wechselnden Fotoausstellungen. Hinzu kommt eine einzigartige Fotoinstallation mit dem Titel „36 aus 100“, in der all jene ikonischen Leica Fotografien aus den vergangenen 100 Jahren ausgestellt sind, die den Mythos der Marke Leica mitbegründet haben. Ein multimedialer Erlebnisbereich rundet die Leica Erlebniswelt ab. Durch drei Panorama-Fenster haben Gäste Einblick in die Produktionsbereiche, in denen die Linsen, Objektive und Kameras in der Leica Manufaktur gefertigt werden. Um weitere Informationen zu vermitteln, sind einzelne Fensterscheiben mit Touchscreens ausgerüstet und bieten anhand von Filmen, Fotos und Erläuterungen weitere Informationen. (Quelle: leica.de) 50 Die Leica Erlebniswelt (im Leitz-Park 5 in 35578 Wetzlar) ist von Montag bis Freitag zwischen 10 und 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Apple Watch – das bisher persönlichste Produkt von Apple Die erste Armbanduhr von Apple: mit revolutionären neuen Technologien und einer bahnbrechenden Benutzeroberfläche in einem wunderschönen Design, das die traditionsreiche Präzisionsuhrmacherei würdigt. Apple Watch führt die speziell gestaltete und entwickelte digitale Krone ein, die einen innovativen Weg zum Scrollen, Zoomen und Navigieren bietet. Die digitale Krone ist Apples revolutionärstes Navigationswerkzeug seit dem iPod Clickwheel und iPhone Multi-Touch. Apple Watch wird es ermöglichen, auf neue Art und Weise direkt vom Handgelenk aus zu kommunizieren, mittels Senden und Empfangen von Nachrichten, dem Entgegennehmen von Anrufen auf dem iPhone und dem Versenden von so etwas Persönlichem wie dem eigenen Herzschlag mittels Digital Touch. Apple Watch führt außerdem umfassende Gesundheits- und Fitness-Anwendungen ein, die Menschen helfen können, ein gesünderes Leben zu führen. Apple Watch ist in drei verschiedenen Kollektionen verfügbar: Apple Watch, Apple Watch Sport und Apple Watch Edition. 51 ie nachfolgende Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Namen und Orte wurden zum Schutz der Persönlichkeitsrechte geändert. Die Geschichte liest sich wie ein böses Märchen aus finsteren Nächten. Aber sie ist kein Märchen. Sie ist nicht einmal ein Einzelfall. Dieter W. ist 53 Jahre alt und arbeitet als Bürokraft in Regensburg. Dieter ist glücklich mit seinem Leben. Es ist für alles gesorgt – für einen sicheren Arbeitsplatz und ein finanzielles Polster. Die Mutter hat ihm bereits ihr Häuschen überschrieben. Eine Geste, die familiäre Folgen hat. Der Bruder, der sich schon seit längerer Zeit von ihm undder gemeinsamen Mutter abgewendet hat, verweigert nun vollends den Kontakt. Der Bruch ist endgültig. Weilihm in der Jugendaus seiner Sicht einiges verwehrt blieb, ist Dieter der Auffassung, er habe nun ein Recht darauf, so manches nachzuholen. Dabei geht es ihm nicht um emotionale Dinge wie Liebe. Für ihn zählt nur das Materielle. Ein schlechtes Gewissen, weiler die Mutter dazu gedrängt hat, ihren Immobilienbesitz abzutreten? Fehlanzeige. Das ist doch für alle Seiten die beste Lösung, schließlich muss sie sich nun um nichts mehr kümmern. Undein lebenslanges Wohnrecht hat sie ja in ihren – wenn auch nicht mehr eigenen – vier Wänden doch auch... Monate gehen ins Land. Die Gesundheit von Annegret W. hat sich mittlerweile - dem Alter geschuldet -verschlechtert. Sie lebt allein. Der eine Sohn lehnt jegliche Beziehung ab. Der andere ist weit weg, in Regensburg. Weil sie auf Hilfe angewiesen ist, hat Dieter einen ambulanten Pflegedienst mit ihrer Versorgung beauftragt. Dass seine Mutter nun pflegebedürftig ist, ärgert Dieter sehr. Das könnte ins Geldgehen, so seine Befürchtung. Aufder Suche nach Rat in Sachen „Pflegeleistung“ stößt er im Internet auf einen Artikel. Darin ist von den kombinierten Katalogleistungen der ambulanten Altenpflege die Rede. Die frohe Botschaft: wenn Dieters Mutter eine Pflegestufe zugesprochen bekommt, muss er nicht alles selber zahlen. Nein, die Pflegekasse übernimmt einen großen Teil. Undes kommt noch besser. Wenn er einen Pflegedienst mit Kombileistungen beauftragt, bleibt für ihn sogar noch Geldübrig. Pflegegeld heißt das Zauberwort. Gesagt getan. Dieter vereinbart mit einem ambulanten Pflegedienst vor Ort die Versorgung seiner Mutter mit Pflegekombileistungen. Dieter ist schon sehr gespannt darauf, was der Pflegedienst ausrechnen wird. Was wohl für ihn selber rausspringt? Schon drängen sich Visionen auf, was er sich Schönes kaufen könnte. Der Pflegedienst kalkuliert bei Pflegestufe II einen Pflegegeldanteilvon knapp dreihundert Euro jeden Monat. Dieter ist begeistert und unterschreibt sofort den Pflegevertrag. Die Pflegedienstleiterin weist Dieter daraufhin, dass das Pflegegeldals Ersatzgeldanzusehen ist. Also als eine Art Aufwandsausgleich, der ihm durch die anteilige Pflege für seine Mutter zusteht. Im Klartext: Der Sohn muss bei der Versorgung seiner Mutter ergänzendmitwirken. Ach, denkt sich Dieter, wollen wir doch malsehen, wie das läuft. Ich fahre doch nicht jeden Tag von Regensburg nach Freising um meine Mutter zu versorgen. Das sollschon der Pflegedienst erledigen, die bekommen ja schließlich Geldvon der Kasse dafür. Rührendkümmert sich Dieter - allerdings nur um die finanziellen Angelegenheiten seiner Mama. Natürlich verwaltet er die Rente der alten Dame. Was sollte die denn auch mit dem vielen Geld anfangen, wo sie doch eh nur den ganzen Tag zuhause hockt. UndweilMütter eben volles Vertrauen zu ihren Söhnen haben, unterzeichnet Annegret ihm der Einfachheit halber eine Kontoverwaltungsvollmacht. Freier Zugang also zum Girokonto undzu den Sparbüchern. Dass Muttern doch nicht ganz so naiv ist undgelegentlich nachfragt, nervt. Also lässt er kurzerhanddie gesamte Post zu sich nachsenden.- Kontoauszüge, Rentenbescheide, Rechnungen – alles landet aufseinem Schreibtisch in Regensburg. Der Mutter geht es derweil gesundheitlich immer schlechter. Weil ihr Sohn aber mehr Augen für die Kohle als für ihren Zustandhat, entgeht ihm das vollends. Stattdessen kostet er seinen Wohlstandaus. Hat große Träume. Undweiler zu deren Realisierung Knete braucht, reift eine folgenschwere Idee. Er setzt das ihm überschriebene Haus zum Verkaufins Internet. Wirdja wahrscheinlich eh baldleer stehen, wenn die alte Dame das Zeitliche segnet. Bleibt nur noch, aufbaldige Interessenten zu hoffen. Doch da hält der Anrufbeantworter eine überraschende Nachricht bereit. Der Pflegedienst. Die Mutter ist ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zunächst ist Dieter sogar erleichtert. Ein paar Wochen in denen er für die Seniorin keine Lebensmittel zahlen muss. Keine nervigen Einkäufe mehr. Knapp zwei Wochen vergehen. Ein Brief. Was willdenn der Pflegedienst nun schon wieder? Eine Rechnung? Nein. Lediglich die Mitteilung, dass Annegret wieder zuhause sei. Und dass ihr Allgemeinzustand sich drastisch verschlechtert habe. Mindestens vier Einsätze am Tag seien aus pflegefachlicher Sicht notwendig, schreibt der Pflegedienst. Dieter schluchzt. Hat Mitleidmit sich selbst. Das wirdbestimmt teuer. Undvon seinem Pflegegeldbleibt dann bestimmt auch nichts mehr übrig. Doch baldhat er eine Lösung parat. Die vom Pflegedienst können mich ja malkreuzweise, denkt er sich undruft Ingridaus der Nachbarschaft seiner Mutter an. Die geht öfter malmit dem Hundvon Annegret Gassi. Undfrüher hat die doch sogar selber in einem Pflegedienst gearbeitet, oder? Dieter weiß, dass Ingrid eine Schwäche für seine Mama nebst Hund hat. Mit seinem Anliegen rennt er gleich zur netten Nachbarin. Sie sei doch eh jeden Tag bei Annegret, um deren Versorgung sicherzustellen. Solange eben, bis der Pflegedienst den erhöhten Pflegebedarf von Dieter genehmigt bekommt. Aber diese Genehmigung lässt auf sich warten. Denn Dieter würde niemals Geld einfach so rausschmeißen. Schon gar nicht für die Pflege seiner Mutter. Am Ende bliebe womöglich für ihn nichts mehr übrig. Er hat ja in Ingrid eine Dumme gefunden, die seine Arbeit übernimmt – und das unentgeltlich. Keinen Cent verlangt sie dafür. Praktisch. Ein genialer Deal. Blödnur, dass ihn der Pflegedienst ständig anschreibt und auf die Versorgungssituation hinweist. Wissen diese Idioten denn nicht, dass die Ingrid mithilft!? Dieter ist sauer, ruft beim Pflegedienst an undbeschwert sich über die aufdringliche Post. Er stellt klar: Die Versorgung passt doch. Doch der Dienstleister lässt nicht locker. Frau IngridP. drehe nur malhin undwieder die Gassirunde mit dem Hund, übernehme aber de facto keine Grundpflege. Eine zuverlässige Basis für die ordentliche Versorgung sei das nicht. Ingrid selber sieht das genauso. Sie nimmt also ihrerseits Kontakt zu dem professionellen Pflegedienst aufundschildert ihre Situation. Sie gehe gerne mit dem Hundraus oder mal einkaufen, aber sie werde keine Pflege übernehmen. Das habe sie auch Dieter gesagt. Dieter merkt: So kommt er nicht weiter. Der neue Plan: Er gibt die Mutter erst einmalfür drei Wochen in Kurzzeitpflege. Einen Termin hat er bereits mit der Station vereinbart. Die derart Abgeschobene erfährt erst am Tag der Einlieferung von seinen Plänen. Dieter hat ihr vorsorglich nichts gesagt. Damit er sich nicht mit ihrer Lamentiererei rumärgern muss. Die Alte sollmachen, was er willundbasta. Nach drei Wochen, so malt sich der Sohn aus, kommt sie aufgepäppelt wieder zurück. Das Pflegegeldwirdfließen. Schon melden sich die ersten Wünsche wieder zu Wort. Dieter informiert Ingrid, dass sie die nächsten Wochen nicht mehr kommen braucht, weilMuttern in Kurzzeitpflege kommt. Ingrid will das nicht glauben. Sie weiß, wie gerne Annegret zu Hause ist. Sie fasst sich ein Herz und spricht mit ihr. Die alte Nachbarin bricht in Tränen aus. Maßlos enttäuscht, dass ihr Sohn sie nicht über seine Absichten informiert hat. Ingrid will helfen. Sie ruft die Nummer des städtischen Betreuungsdienstes an undschildert den Fall. Der freundliche Mitarbeiter hat auch gleich am selben Tag noch Zeit, um Annegret zu besuchen. Auch der Pflegedienst ist bei diesem Gespräch mit anwesend. Der kompetente Herr klärt Annegret über ihr Recht aufundauch darüber, dass gegen ihren Wunsch keine Verlegung in ein Heim möglich ist – egalob nur kurz oder für immer. Die Seniorin wirdauch darüber belehrt, dass sie – wenn sie mit der Handlungsweise ihres Sohnes nicht einverstanden ist - einen offiziellen Berufsbetreuer erhalten kann, der sich um Ihre Angelegenheiten undWünsche kümmert. Annegret zögert. Sie hat Angst. Dieter wirdimmer so laut, wenn sie nicht nach seiner Pfeife tanzt. Und was, wenn der zweite Sohn sie ebenfalls verlässt? Trotzdem. Dass er sie jetzt ins Heim geben will, das geht der Mutter doch zu weit. Blut ist zwar dicker als Wasser, aber Annegret möchte unbedingt wieder Kontrolle über ihre Wünsche undihre Finanzen erlangen. Dieter hingegen ist stinksauer auf Ingrid, weil sie das Betreuungsamt eingeschaltet hat. Er erteilt ihr Hausverbot, klemmt die Klingelam Haus seiner Mutter ab undfordert den Pflegedienst auf, nach jedem Einsatz abzuschließen. Annegret kann somit auch keinen Besuch mehr empfangen, da sie die Türe selbst nicht öffnen kann. Ingriddarfdas Haus nicht mehr betreten. Um den Hundkann sie sich auch nur noch dann kümmern, wenn ihr der Zugang gewährt wird. Dem Pflegedienst sind ohne die Kostenübernahmebestätigung von Dieter die Hände gebunden. Mehr als eine keineswegs ausreichende Minimalversorgung darf er nicht betreiben. Der Sohn kommt nur alle paar Wochen vorbei. Der nette Herr vom Betreuungsamt kann nicht aktiv werden, solange Annegret immer wieder einen Rückzieher macht und das Formular auf Betreuung nicht unterschreibt. Derweil wird der Kühlschrank immer leerer. Unddie Versorgungslage von Annegret immer desolater. Wie die Geschichte endet, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe. ::::::::::::::: automotive aktiv! :::: Bang & Olufsen Sound für alle neuen Audi Modelle Die Klangschmiede Bang & Olusen hält nun Einzug in die meisten Modelle des Ingolstädter Premium-Herstellers Audi. Jedes Bang & Olufsen Soundsystem ist eine nahtlose Reflexion des Automodells für das es entworfen wurde. Das Design der B&O CarSoundsysteme wirkt muskulös und fließend und bettet sich perfekt in den sportlich-luxoriösen Innenraum der begehrten Audi Premium-Modellpalette ein. Zeitlose Eleganz, unverkennbarer Sound und eine perfekte Raumvermessung garantiert Musikgenuss auf höchsten Niveau. Im Modell Audi A5 beispielsweise arbeiten 14 ideal aufeinander abgestimmte Lautsprecher mit bis zu 1300 Watt Leistung (ICEpower®). Ein Konzertsaal auf vier Rädern als optionale Sonderausstattung. (Bild: Bang & Olufsen MediaDB) Der neue Audi A8 L Security – Das Audi Flaggschiff als Sonderschutzfahrzeug In der neuen A8-Baureihe von Audi geht jetzt die exklusivste Modellvariante an den Start – der A8 L Security. Die Luxuslimousine in Sonderschutzausführung erfüllt die strengsten Richtlinien, die für zivile Fahrzeuge gelten. Zahlreiche Sicherheitsausstattungen ergänzen die starke Panzerung. Der neue Audi A8 L Security ist mit zwei souveränen Motoren erhältlich, dem 4.0 TFSI und dem W12. Mit 5,27 Meter Länge und 3,12 Meter Radstand ist der neue Audi A8 L Security eine repräsentative Limousine, optisch kaum von der Serienversion zu unterscheiden. Die spezifischen Bauteile entstehen von Hand in einer geschützten Produktionsumgebung. In etwa 450 Arbeitsstunden bauen geschulte Mitarbeiter sie ein, bevor die Karosserie zur Endmontage zurück ins Werk transportiert wird. Der neue Audi A8 L Security besitzt die offizielle Zertifizierung des Deutschen Beschussamts in München; er erfüllt die Anforderungen der Beschussklasse VR 7 nach der Richtlinie BRV 2009. Das Kürzel BRV steht für Bullet Resistant Vehicles (kugelsichere Fahrzeuge). In der Klasse VR 7 gelten die höchsten Anforderungen im Bereich ziviler Sonderschutzlimousinen: Das Blech und die Verglasung der Fahrzeugzelle müssen dem Beschuss mit NATO-Hartkernmunition standhalten. In Teilbereichen entspricht die Panzerung den Kriterien der Klassen VR 9 und VR 10. Die Widerstandsfähigkeit gegen Sprengungen ist nach der Richtlinie ERV 2010 geprüft (Explosion Resistant Vehicles). In der Sicherheitszelle der Sonderschutz-Limousine, die als selbsttragendes Bauteil in die Karosserie integriert ist, kommen extrem zähe und widerstandsfähige Materialien zum Einsatz – warmumgeformter Panzerstahl, Aramidgewebe, Keramik, Aluminium in spezieller Legierung und mehrlagiges Glas. An den Übergangsstellen überlappen sich die Schutzmaterialien um größtmögliche Sicherheit zu realisieren. (Quelle: audi-mediaservices.com) 54 Audi TT gewinnt den German Design Award Platz eins für die Designikone: Beim „German Design Award“ hat der neue Audi TT den Sieg in der Kategorie „Transportation and Public Design“ eingefahren. In der gleichen Kategorie erhält die Premiummarke für das Audi S3 Cabriolet, den Audi A8 und die Studie Audi TT quattro sport concept die Auszeichnung „Special Mention“. Den German Design Award verleiht der Rat für Formgebung – der Award zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die Jury setzt sich aus Design-Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen. Die Preisverleihung findet im Februar 2015 in Frankfurt statt. (Quelle: Audi AG) 55 BENTLEY MOTORS VON DEN CONTINENTAL V8-MODELLEN INSPIRIERTE PRODUKTE DER BENTLEY COLLECTION BENTLEY UND VERTU STELLEN SMARTPHONE IN EINER SPECIAL EDITION VOR - Erstes Vertu for Bentley Smartphone als Gemeinschaftsprojekt von Bentley und Vertu - Vorinstallierte App bietet exklusive Bentley Inhalte - Erhältlich bei ausgewählten Vertu Boutiquen zum Preis von 12.500 EUR Die Hülle des Vertu for Bentley Smartphones ist aus Kalbsleder gefertigt. Es trägt die markante Steppung im Diamantmuster und ist im Bentley typischen Farbton Newmarket Tan gehalten. Die Einfassungen für die Lederhülle bestehen aus hochfestem und leichtem Titan, das mit einer aufwändigen Diamant-Riffelung an den Seiten veredelt ist. Auf der Rückseite befindet sich ein schwarzes Titaniumplättchen, dessen Oberfläche mit dem prägnanten Zapfenschliff versehen ist und das sich öffnen lässt. Darunter erscheinen die Namen der Feinmechaniker, die für die komplette Fertigung des betreffenden Telefons bei Vertu in Church Crookham, England, verantwortlich sind. Die von den Vertu Modellen Signature und Signature Touch bekannte Gestaltung des aus Keramik gefertigten Hörerkissens wurde leicht modifiziert, so dass die für Bentley charakteristische Eleganz in einem schlanker geformten Hörerkissen zum Ausdruck kommt. Jedes einzelne Vertu for Bentley Smartphone bezeugt die Zugehörigkeit zu dieser einzigartigen Kollektion mit einer dezent in die Gestaltung der Vorderseite integrierten Darstellung der Bentley Flügel. Das Bentley Logo erscheint ebenso als Prägung auf der aus Kalbsleder im Farbton Newmarket Tan gefertigten Hülle, die im Lieferumfang jedes Vertu for Bentley Smartphones enthalten ist. 56 Frankfurter Buchmesse 2014 Musiker und Internetgröße Friedrich Liechtenstein: Buchhandlungen sind „sehr, sehr gut.“ PRESSEMITTEILUNG: CCC verurteilt den Ankauf von "0days" durch den BND Passend zum Jahrestag des Mauerfalls hat der Bundesnachrichtendienst (BND) angekündigt, zukünftig auf dem Schwarzmarkt sogenannte Zero-Day-Exploits, also unveröffentlichte und unbehobene Sicherheitslücken in Software, aufzukaufen. Diese sollen dann im Rahmen von Aufklärungsversuchen zum Angriff auf Computersysteme benutzt werden. Der Chaos Computer Club (CCC) kritisiert die vom BND nun offen geforderte Ausnutzung von Schwachstellen als schweren Grundrechtseingriff und als inakzeptabel. Der BND will sich jetzt auch offiziell in die Lage versetzen, in beliebige Mobiltelefone und Computer einzubrechen. Angesichts der momentan im NSA-BND-Untersuchungsausschuß erst stattfindenden Versuche, die gegenwärtigen technischen Praktiken des Geheimdienstes in Kollaboration mit ausländischen Partnern zu verstehen und aufzuklären, ist diese Forderung an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Die Enthüllungen der letzten anderthalb Jahre haben gezeigt, daß die unkontrollierten Geheimdienste weltweit alle ihnen zur Verfügung stehenden technischen Mittel nutzen, um sich weitgehend ohne effektive parlamentarische Kontrolle nicht nur Informationen über Opposition, kritische Presse und unbescholtene Bürger zu verschaffen, sondern schlichtweg sämtliche Daten abzugreifen, derer sie technisch habhaft werden können. Mit der unverhohlenen geheimdienstlichen Forderung, hinterrücks in Computer eindringen zu wollen, sollen praktisch kritische Sicherheitslücken mißbraucht werden, die auch anderen Kriminellen einen Angriffspunkt bieten. Gleichzeitig wird es Bürgern und Unternehmen erschwert, sich vor technischen Angriffen auf persönliche Daten oder Geschäftsgeheimnisse zu schützen und erleichtert zudem dritten Geheimdiensten das Ausspähen von Staats- und Betriebsgeheimnissen. 0day-Exploits werden auf dem ohnehin bereits von konkurrierenden Geheimdiensten finanzierten kriminellen Schwarzmarkt für sechs- bis achtstellige Euro-Beträge gehandelt. Um auf diesem Markt mitspielen zu können, müßte sich der BND mit Steuergeldern in gleicher Höhe am Bieterwettstreit beteiligen. Denn wie beim Handel mit Drogen oder Waffen regelt auch bei 0day-Exploits die Nachfrage das Angebot. Dirk Engling, Sprecher des CCC, warnte: "Wenn auch deutsche Geheimdienste diesen Schwarzmarkt mit unseren Steuergeldern noch anheizten, würde das erhebliche Folgekosten für die Wirtschaft haben, die schon heute kaum hinterherkommt, ihre technische Infrastruktur gegen Angriffe zu verteidigen." Der Anreiz würde weiter steigen, aufgespürte Sicherheitslücken im Geheimen zu handeln bzw. gezielt vermeintlich harmlose Fehler in kritische Softwarekomponenten einzubauen und diese dann nach einiger Zeit den Diensten und ihren Partnerfirmen zu verkaufen. Die Logik des Mitmischen im Schwachstellen-Schwarzmarkt führt dazu, daß Geheimdienste ein Interesse daran haben müssen, wenn eklatante Sicherheitslücken möglichst lange unentdeckt bleiben, während sie gleichzeitig nicht sicherstellen können, daß die gleiche Sicherheitslücke nicht auch von Kriminellen entdeckt oder parallel an diese verkauft wird. So können dann entsprechende Lücken für lange Zeit unbemerkt ausgenutzt werden. Dirk Engling findet zu den Plänen des BND klare Worte: "Der geplante Erwerb und Handel mit Sicherheitslücken durch den BND wäre nicht nur in mehrfacher Hinsicht rechtlich fragwürdig, sondern ist auch eine direkte und vorsätzliche Schädigung der deutschen Wirtschaft." Sicherheitslücken gehören nach der Entdeckung geschlossen und nicht verkauft und geheimgehalten solange es irgendwie geht. Der CCC fordert ein Verbot des Aufkaufs und der Verwendung von 0days durch Geheimdienste und auch sonstige deutsche Behörden. Stattdessen sollten die eingesparten Gelder in die Förderung von Software-Audits investiert werden. Die für den Ankauf vorgesehenen Mittel sollten in eine gute personelle und materielle Ausstattung für Auditierungen von auf Open Source basierender Software fließen, statt in einen mindestens anrüchigen Schwarzmarkt Gelder zu stecken und erheblichen Schaden im IT-Sektor in Kauf zu nehmen. Deutsche Behörden und Unternehmen sollten zudem verpflichtet werden, im Rahmen einer "responsible disclosure" alle ihr bekanntgewordenen kritischen Sicherheitslücken zu veröffentlichen. Quelle: www.ccc.de 57 SCHWARZBUCH WAFFENHANDEL Wie Deutschland am Krieg verdient Politik, Industrie, Banken – wer profitiert vom Krieg? Unsere Politiker beschwören den Frieden und betreiben den Krieg: Deutschland ist der weltweit drittgrößte Waffenexporteur – und schreckt vor Lieferungen an verbrecherische Regime und Diktatoren nicht zurück. Jürgen Grässlin deckt auf, wer die Profiteure dieser Kriegswirtschaft sind, er nennt Industrieunternehmen beim Namen, er zeigt, wer in der Politik die Exporte genehmigt und wie die Banken das alles finanzieren. Hochbrisante Fakten, profund recherchiert – ein Augenöffner, wie tief unser Land in die globale Tötungsmaschinerie verstrickt ist. MISSION ERFÜLLT Navy Seals im Einsatz: Wie wir Osama Bin Laden aufspürten und zur Strecke brachten Operation Neptune Spear – wie Osama Bin Laden tatsächlich zu Tode kam Kurzvita Jürgen Grässlin zählt seit vielen Jahren zu den profiliertesten Rüstungsgegnern Deutschlands. Er ist Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Sprecher der aktuellen Kampagne »Aktion Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel!« (2011 bis 2013) sowie der Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD) und Vorsitzender des RüstungsInformationsBüros (RIB e.V.). Er ist Autor zahlreicher kritischer Sachbücher über Rüstungsexporte sowie Militärund Wirtschaftspolitik, darunter internationale Bestseller. 2011 wurde Grässlin mit dem »Aachener Friedenspreis« ausgezeichnet. 58 Pakistan, Abottabad, 1. Mai 2011: Mark Owen ist Teamführer des Teams 6 der Navy SEALs. Ihre Mission: das Aufspüren und Ausschalten des weltweit am meisten gefürchteten und gesuchten Mannes, Osama Bin Laden. Zehn Jahre nachdem die Türme des World Trade Center in Flammen aufgingen und die Welt in Angst und Schrecken erstarrte, ereilt den Terroristenführer das Schicksal: Als einer der Ersten tritt Owen durch die Tür im zweiten Stock von Bin Ladens Versteck und wird Zeuge, wie er stirbt … Hautnah, spannungsgeladen, atemlos: die Wahrheit über eine der bestgehüteten Geheimoperationen der Welt. Kurzvita über Mark Owen (Autor) Mark Owen war bis April 2012 Mitglied der US Naval Special Warfare Development Group, des sogenannten Seal Team 6, und hat an hunderten Einsätzen rund um den Globus teilgenommen. Bei der Operation Neptune Spear am 1. Mai 2011 in Abottabad, Pakistan, war er einer der Teamführer. In bin Ladens Versteck wurde Owen Zeuge, wie der Anführer des Terrornetzwerks alQaida starb. »Mark Owen« ist ein Pseudonym. Impressum: aktiv!magazin Gesellschaft | Lifestyle | Kultur | Soziales Auflage: 15.000 Exemplare Herausgeber: PFLEGE aktiv! Mainburg GmbH Geschäftsführer: Helmut Schmid (V.i.S.d.P.) Abensberger Straße 50 D-84048 Mainburg Tel: 0 87 51 / 876 317 0 Fax: 0 87 51 / 876 317 1 E-Mail: [email protected] Produziert durch: hellpix-media Helmut Schmid Andreas-Lochner-Straße 6a D-84048 Mainburg Redaktionsbüro: PFLEGE aktiv! Mainburg GmbH Redaktion "aktiv!" Abensberger Straße 50 D-84048 Mainburg Tel: 0 87 51 / 876 317 0 Fax: 0 87 51 / 876 317 1 E-Mail: [email protected] Chefredaktion: Helmut Schmid (V.i.S.d.P.) Redaktion: Koordination, Satz & Layout: Jochen Goretzki [email protected] Anzeigenschaltung: Jochen Goretzki [email protected] Druckdaten senden Sie bitte gemäß Mediadatenblatt an: [email protected] Anfragen & Pressekontakte: Jochen Goretzki [email protected] Besuchen Sie unser Online-Magazin: www.aktiv.press Quellennachweise redaktioneller Inhalte (Bilder und Texte): Bild- und Textmaterial ist Eigentum der jeweiligen Urheber bzw. Rechteinhaber. 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