begreifen - Bildungsserver Berlin

AUßERSCHULISCHES BILDUNGSANGEBOT
BODEN
BEGREIFEN
im internationalen Jahr der Böden
WIR BRINGEN BERLINER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AUF DEN ACKER
UND KOMMEN ZUR VOR- UND NACHBEREITUNG IN DIE SCHULE
BODEN BEGREIFEN ermöglicht Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 4 bis 8 eine unmittelbare
Begegnung und Beschäftigung mit dem Produktionsort und Lebensraum Boden. Das Projekt thematisiert die
Nutzung der endlichen Ressource Boden im Kontext einer wachsenden Weltbevölkerung. Es unterstützt
Schülerinnen und Schüler darin, ein persönliches Verantwortungsbewusstsein gegenüber menschlichen
Eingriffen in die Natur sowie in den Lebensraum anderer Menschen und Wesen zu entwickeln.
Der Acker ist unser Lernort. Das Thema wird von uns im Klassenzimmer vor- und nachbereitet.
BODEN IST DIE GRUNDLAGE UNSERES SEINS UND LEBENS AUF DIESEM PLANETEN
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ ausgerufen. Die weltweite
Initiative soll die Bedeutung des Schutzes der Böden für jetzige und künftige Generationen zur Ernährungssicherung,
der Sicherung der Ökosystemfunktionen und Anforderungen des Klimawandels hervorheben (BGR 2015). Es genügt
nicht, den Schutz von Boden zu verordnen, vielmehr muss seine Bedeutung im Umweltbewusstsein jedes Einzelnen fest
verankert sein. Die außerschulische Umweltbildung am Lernort Bauernhof bietet dazu einen wichtige Grundlage.
BODEN IST VERLETZLICH UND NICHT UNBEGRENZT VERFÜGBAR
Humus, diese wenige Zentimeter dicke fruchtbare Schicht Erde, ist Grundlage unseres Seins und des Lebens auf dieser
Welt. Doch dieser Teil des Bodens ist verletzlich und nicht unbegrenzt verfügbar. In den letzten 40 Jahren ist bereits
ein Drittel der weltweiten Ackerfläche unfruchtbar geworden. Fruchtbarer Boden wird immer knapper und die
Menschheit wächst. Bis 2050 werden etwa 70 Prozent mehr Lebensmittel benötigt als heute.
... ES IST GENUG FÜR ALLE DA!
Der Großteil der Ackerflächen, auf dem unsere Nahrungs- und Konsumgüter wachsen, liegt außerhalb Europas. Soja,
Palmöl und Baumwolle wachsen nicht auf hiesigen Äckern. Jeder EU-Bürger nutzt etwa 1,3 Hektar Ackerland auf Erden
(Heinrich Böll Stiftung 2015), und das liegt deutlich über dem weltweiten Durchschnitt. Bei einer gerechten Verteilung
der global verfügbaren Ackerfläche auf alle Erdenbürger stehen jedem Menschen 2000m 2 (0,2 Hektar) zu und das ist
mehr als genug.
ES LIEGT AN UNS, DEN BODEN SOLIDARISCH UND NACHHALTIG ZU NUTZEN
Das Projekt schafft Erfahrungsräume, die es jungen Menschen ermöglichen, die Bedeutung von Boden für unser Leben
zu begreifen. In der aktiven Auseinandersetzung mit dem Umweltmedium Boden eröffnen uns unsere Sinne einen
ersten Zugang zu unserer Umwelt. Man muß Boden riechen, fühlen und erleben, um ihn zu verstehen. Über die
sinnliche Annäherung hinaus verschaffen sich die Schülerinnen und Schüler durch gemeinsame Beobachtungen,
eigenständige Experimente, Vergleiche und deren Deutungen ein tieferes Verständnis zu Bodenfunktion und
Ökosystemleistungen. Dabei stehen die Auswirkungen anthropogener Nutzung und deren globale Folgen, die
kritische Reflexion des eigenen Konsumverhaltens, die Auseinandersetzung mit potentiellen Interessenkonflikten,
sowie die Positionierung zu möglichen Handlungsoptionen in realen Lebenssituationen im Vordergrund.
BODEN
BEGREIFEN
im internationalen Jahr der Böden
DAS PROJEKT BIETET...
1. VORBEREITUNG in der Schule
2. (Acker)BODEN BEGREIFEN auf dem Acker
3. NACHBEREITUNG in der Schule
Bevor es auf den Acker geht, kommt das Projekt ein oder auch zweimal für mindestens eine Doppelstunde in die
Schule. Wir führen in das Thema ein und leiten die Schülerinnen und Schüler zu eigenständiger Beschäftigung mit
relevanten Fragestellungen an. Diese werden auf dem Acker praktisch erfahrbar gemacht und durch selbstständige
Beobachtungen, Vergleiche und Versuche vertieft. Dafür reicht ein Vormittag (mind. 2,5h); besser jedoch ist ein
Tagesausflug (5h). Den Abschluss bildet die Erarbeitung möglicher Handlungsoptionen in der eigenen Lebenswelt im
Klassenzimmer (ein oder auch zweimal für mindestens eine Doppelstunde).
DIE THEMEN:
- WIE VIEL BODEN BRAUCHT DER MENSCH?
- MULTIFUNKTIONALES ÖKOSYSTEM BODEN (Ab Februar 2016)
- LEBENDIGER BODEN (Ab Mai 2016)
Aktuelles Thema: Wie viel (Acker)Boden braucht der Mensch? (Der Land-Fußabdruck)
Ziel des Moduls
Schülerinnen und Schüler verstehen den Zusammenhang zwischen Bodennutzung und Konsum und können diesen in
die eigene Lebenswelt transferieren. Sie erkennen ihre Rolle als pro-aktive Akteure in einem weltweiten
Wirkungsgefüge und sind in der Lage, bewusste Entscheidungen zu treffen, die eine gerecht verteilte und im sozialen
und ökologischen Sinne nachhaltige Bodennutzung möglich machen.
Umsetzung
Was und wie viel wir jeden Tag essen und verbrauchen, dient als Einstieg ins Thema. Dem eigenen Flächenabdruck auf
der Spur, wird das individuelle Konsumverhalten, vom Getreide für das Pausenbrot bis Zucker für das Eis, aufgearbeitet
und in Quadratmeter projiziert. Herkunft der Produkte, Landnutzungssysteme in den Ursprungsländern und die damit
hergehenden Produktionsbedingungen sind dabei ebenso Thema wie Zugang zu Land und weltweite Landrechte. Auf
dem Acker werden diese Flächen im doppelten Sinne greifbar, die Hände dreckig, die Ernte schließlich abgewogen und
der eigene Flächenverbrauch bemessen. So wird den Schülerinnen und Schülern ihr eigener Bodenverbrauch
transparent und deutlich. Mit der abschließenden Erarbeitung eigener Initiativen für einen geringeren, faireren und
nachhaltigeren Flächenabdruck leisten die Schülerinnen und Schüler einen Beitrag zum Erhalt von Böden für
zukünftige Generationen.
Ansprechpartner: Daniel Diehl BODEN BEGREIFEN ist ein Projekt von SLOW FOOD Deutschland e.V.
Bildungsreferent BODEN BEGREIFEN in Kooperation mit dem 2000m2 Weltacker (bei Spandau).
Mail: [email protected] Das Bildungsangebot ist kostenlos.
Tel. 0162 162 45 76 (Verpflegung gegen Spende)