Sportlerheim ein Raub der Flammen

GEESTHACHTER ZEITUNG • SCHWARZENBEKER TAGEBLATT
Donnerstag, 29. Oktober 2015 | Nr. 252 | Jg. 141
Unabhängig | Überparteilich | Mit amtl. Bekanntmachungen
Preis 1,30 Euro
MORGENS EIN VOLLMACHO Abholzung
Plötzlich war der
Kevin Kunitz macht Radio u S. 16 Grünstreifen weg Seite 22
u
ZUSCHUSS REICHT AUS
u Aus dem Inhalt
Gutes Kinojahr:
Erfolgsbilanz für
Kleines Theater
ANTRAG AN DIE KULTURBEHÖRDE
Deutsche Friedhofskultur
soll Unesco-Erbe werden
Hamburg (anz). Die deut­
Geesthacht (ger). Er konnte den Kino­
sche Friedhofskultur soll
in die Unesco­Liste des
immateriellen Kultur­
erbes aufgenommen wer­
den. Eine Initiative von
Friedhofsverbänden, angeführt vom Fried­
hof Ohlsdorf (Foto: dpa), will einen ent­
sprechenden Antrag der Hamburger Kul­
turbehörde übergeben.
u Seite 4
umsatz in einem Jahr mehr als ver­
doppeln, auch die Gastronomie im
Kleinen Theater Schillerstraße
läuft so gut wie nie zuvor: Ge­
schäftsführer Thorsten Winkler
hat im laufenden Geschäftsjahr das
beste Ergebnis in der Geschichte
des KTS hingelegt – und kommt
erstmals ohne einen finanziellen
Nachschlag aus. Sogar lange ge­
plante Investitionen wie die Er­
neuerung der Klimaanlage und der
Kauf einer neuen Leinwand kön­
nen jetzt realisiert werden, noch in
diesem Jahr soll ein dritter Kino­
saal eröffnet werden. Ganz auf Zu­
schüsse verzichten kann der Kul­
turbetrieb allerdings nicht. u Seite 21
WM-SKANDAL
Das Sommermärchen wird
jetzt sogar zur Staatsaffäre
Köln (anz). Das Sommer­
märchen ist zur Staatsaf­
färe geworden: Das Bun­
desinnenministerium
überprüft Unterlagen zur
Organisation der Fußball­
WM 2006, um dem Verdacht einer Täu­
schung des damaligen Bundesinnenminis­
ters Otto Schily (Foto: dpa) als Mitglied des
OK­Aufsichtsrats nachzugehen. u Seite 9
NABU BESORGT
In Deutschland werden immer
wieder Greifvögel getötet
Stuttgart (anz). Es passiert
immer wieder. In ganz
Deutschland werden re­
gelmäßig Habichte, Rot­
milane oder Wanderfal­
ken (Foto: dpa) getötet.
Der Naturschutzbund (Nabu) schlägt
Alarm. Das sei kein Kavaliersdelikt, son­
dern eine Straftat. Aber wer tötet Greifvö­
gel – und vor allem warum?
u Seite 24
NEUE RICHTLINIEN FÜR BANKEN
Bundeskabinett beschließt
Girokonto für Jedermann
Berlin (dpa). Wer in Deutschland ein Konto
eröffnen will, muss dafür künftig keinen fe­
sten Wohnsitz mehr nachweisen. Die Ban­
ken dürfen auch Asylbewerber oder Ob­
dachlose demnächst nur noch in Ausnah­
mefällen als Kunden ablehnen. u Seite 2
ZITAT DES TAGES
„Natürlich will ich Bundeskanzler werden, wenn die
SPD mich aufstellen will.
Das ist doch gar keine Frage“
SPD-Chef Sigmar Gabriel im „Stern“
Bis zu 20 Meter hoch lodern die Flammen. Aus dem Korb der Drehleiter heraus bekämpfen Feuerwehrmänner in
der Nacht zum Mittwoch den Großbrand des Sportlerheims an der Schützenallee.
Sportlerheim ein Raub
der Flammen
GROSSFEUER zerstört Anlage des SC Schwarzenbek – 300 000 Euro Schaden
Von Timo Jann
der Nacht zu gestern das Sportler­
heim des SC Schwarzenbek an der
Schützenallee in Schutt und Asche
gelegt. Trotz des Einsatzes von 70
Feuerwehrleuten blieben nur ver­
kohlte Trümmer übrig. Die Reste
des etwa 30 mal 15 Meter großen
Gebäudes musste ein Bagger ein­
reißen, damit die Feuerwehrleute
verborgene Brandnester ablöschen
konnten.
Gegen 2.20 Uhr hatte ein Nach­
bar den Brand bemerkt und die
Feuerwehr alarmiert. „Als wir kurz
darauf am Einsatzort waren, stand
der vordere Bereich mit der Gast­
stätte in Vollbrand. Die Flammen
loderten meterweit aus den Fens­
tern und bis zu 20 Meter in die Hö­
he“, erklärte Feuerwehrchef Thors­
ten Bettin. Mit Wasser aus zehn
Strahlrohren – unter anderem von
der Drehleiter aus – wurde der
Großbrand bekämpft.
Obwohl die groben Flammen
nach etwa einer halben Stunde ge­
löscht waren, kam es eineinhalb
Stunden nach der Alarmierung
WACHSTUM
u Das Wetter
14°
5°
Heute: Bewölkt, später freundlicher bei
14 Grad
Morgen: Überwiegend neblig-trüb bei
maximal 12 Grad
Dieser angebrannte
Fußball stammt
aus dem Lager des
zerstörten Sportlerheims. Die Kicker werden sich
im Spielbetrieb umstellen müssen.
Schwarzenbek. Ein Großfeuer hat in
Zwei Wohnungen
pro Tag sind
zu wenig
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programm des Bezirks lässt Berge­
dorf in diesem und im nächsten Jahr um jeweils gut 1500 Bürger
wachsen, täglich werden zwei
Wohnungen fertig. Dass dies kaum
ausreichen wird, dürfte heute für
Diskussionsstoff in der Bezirksver­
sammlung (18 Uhr, Rathaus) sor­
gen. Die CDU will sich gegen eine
bloße Fortschreibung des Berge­
dorfer Wohnungsbauprogramms
stemmen, da es von einem Wachs­
tum von 2,4 Prozent ausgehe, die
Realität aber bei 4,5 Prozent liege.
Lebensqualität
für Senioren
Lauenburg (er). Ein professionelles
Quartiermanagement soll nun da­
für sorgen, dass nicht nur bauliche
Veränderungen das Lauenburger
Stadtzentrum für die etwa 4000
Bewohner attraktiver machen. Bei
dem auf drei Jahre angelegten Pro­
jekt geht es insbesondere um die
Bedürfnisse der Senioren, die im Quartier überproportional vertre­
ten sind. Aus Mitteln der Deut­
schen Fernsehlotterie stehen dafür
u Seite 20
100 000 Euro bereit. Foto: Jann
noch zu einer Durchzündung, die
den Dachstuhl in Flammen aufge­
hen ließ. Bettin: „Das im vorderen
Bereich eingestürzte Dach hat uns
den Zugang zum hinteren, schein­
bar unversehrten Bereich blockiert.
Und durch die vielen Lagen Dach­
pappe sind wir nicht an den Brand­
herd gelangt.“ Gegen 4 Uhr stand
das Gebäude schließlich in Voll­
brand.
Um löschen zu können, mussten
sich die Feuerwehrleute aus
Schwarzenbek und Kollow mit
Atemschutz ausrüsten. Der Einsatz
zog sich bis zum Vormittag hin.
„99 Jahre Geschichte des SC
Schwarzenbek sind ein Raub der Flammen geworden“, berichtete
der Vorsitzende Wolfram Kubbu­
tat: „Wir hatten alle Erinnerungs­
stücke hier im Sportlerheim aufbe­
wahrt.“ Am Morgen schaute Bür­
germeisterin Ute Borchers­Seelig
vorbei. „Ich bin tief betroffen und
sprachlos“, sagte sie. Die Immobi­
lie gehört der Stadt. Der Schaden
wurde auf etwa 300 000 Euro ge­
schätzt.
Derweil hat die Kripo die Er­
mittlungen aufgenommen. Unklar
ist, ob das Großfeuer mit einem am
Dienstagmorgen entdeckten und
wohl von selbst erloschenen Kabel­
brand im Sportlerheim in Zusam­
menhang steht. Danach war nur ein
Elektriker, aber nicht die Feuer­
wehr gerufen worden. u Seite 19
NEUBAUGEBIET
Protest gegen
Autoverkehr
Gülzow (cus). Ein Neubaugebiet mit
27 Grundstücken soll in Gülzow
entstehen. Die Gemeindevertre­
tung hat den Bebauungsplan 11 be­
reits bewilligt, doch jetzt protestie­
ren die Nachbarn. Der Grund: Das
Areal soll auch über den Birken­
weg angebunden werden. Die dor­
tigen Anwohner befürchten, dass
ihre künftigen Nachbarn die ruhige
Wohnstraße vorrangig nutzen, und
fordern, beide Gebiete nur fußläu­
u Seite 19
fig zu verbinden.
Im Einsatz gegen die Laubmassen
STADTREINIGUNG 30 Mitarbeiter sorgen für freie Gehwege und Straßen
Bergedorf (bb). Die Herbstschlacht
Bergedorf (bz). Das Wohnungsbau­
u Kontakt
QUARTIERSMANAGEMENT
Sie rücken den Blättern mit elektrischen Laubbläsern zu Leibe: Klaus-Dieter
Tiedemann (links) und Marcel Sager von der Stadtreinigung.
Foto: Biester
hat begonnen: Seit gut zwei Wo­
chen sind in Bergedorf 30 Mitarbei­
ter der Stadtreinigung unterwegs,
um das Laub von 845 Kilometer
Fahrbahn und 294 Kilometer Geh­
wegen zu entfernen. Ausgerüstet
sind sie mit elektrisch sowie ben­
zinbetriebenen Laubbläsern, klei­
nen und großen Kehrmaschinen
und ganz traditionell mit Besen.
Auf das Fahrzeug, das Laubberge
mithilfe eines Rüssels aufsaugt,
mussten die Mitarbeiter bislang
verzichten. Ein Defekt hatte die
Maschine lahmgelegt. Morgen soll
sie wieder im Einsatz sein. u S. 15