Softing will 2016 die Gewinne steigern

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Seite 4
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Softing will 2016 die Gewinne steigern
CEO Wolfgang Trier im Gespräch
Das 1. Halbjahr 2015 hat die Softing AG im Rahmen der eigenen Prognose
abgeschlossen. „2015 ist für die Softing ein Jahr der Integration und Konsolidierung.
Ich hatte schon oft erläutert, dass wir in diesem Jahr den Umsatz steigern, aber bei
den Ergebnissen nur das Vorjahresniveau erreichen werden. An dieser Aussage hat
sich nichts verändert.“ Das sagt uns Vorstandschef Wolfgang Trier im Gespräch.
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ISIN
DE0005178008
Market-Cap
88.37 Mio. Euro
Umsatz 2014
74.50 Mio. Euro
12
3.80 Mio. Euro
10
16
Jahresergebnis 2014
Branche
Technologie
14
8
6
Aktienkurs
12.64 Euro
4
2
0
06.02.2015
06.08.2015
Tageshoch (Euro)
Vereinzelte Analysten rechnen zwar 2015 mit einer erheblichen
Gewinnsteigerung. Warum das so ist, erschließt sich uns nicht
wirklich, da Trier seit Monaten etwas anderes kommuniziert und
2015 allenfalls eine moderate Gewinnsteigerung drin ist. In den
ersten sechs Monaten des laufenden Jahres konnte die Firma
sodann die Einnahmen erhöhen. Die Ergebnisse dürften indes
nach unserer Einschätzung noch etwas unter dem Vorjahr liegen. Ziel ist das EBIT im 3. und 4. Quartal zu steigern, um 2015
mindestens das EBIT des Vorjahres zu erreichen. 2014 setzte
die Gesellschaft 74.5 Mio. Euro um, das EBITDA lag bei mehr
als 10 und das EBIT bei 5.9 Mio. Euro.
2015 erwartet Trier einen Umsatz in der Bandbreite von 75 bis
80 Mio. Euro. Aufgrund der Stabilisierung der Ergebnisse gehen
wir davon aus, dass Softing auch die Dividendenzahlung auf
einem Niveau von 25 Cent je Aktie stabilisiert und zunächst nicht
erhöht. Den Free Cashflow erwartet der Firmenchef auch im
laufenden Jahr im positiven Bereich. Ziel ist zudem, die Bankdarlehen im Zuge der zugekauften Firmen im letzten Jahr zügig
zurückzuführen. „Ich arbeite lieber mit einem höheren Anteil an
Eigenkapital, weshalb wir in diesem Jahr unsere Bankdarlehen
deutlich tilgen“, so Trier.
Investoren sollten das Jahr 2015 unter dem Aspekt des Zahlenwerkes abhaken. Softing befindet sich in einem Übergangsjahr.
Im Jahr 2016 will das Unternehmen bei Umsatz als auch Ertrag
wieder mehr Gas geben. „Ich halte ein Umsatzwachstum von ca.
10 % im nächsten Jahr für realisierbar. Zudem wollen wir die
EBIT-Marge als auch den Gewinn deutlich steigern“, sagt Trier.
Der Firmenchef verweist auf den aktuellen Auftragseingang.
„Unser Auftragseingang ist im 1. Halbjahr massiv angestiegen.
Er wächst schneller als der Umsatz. Wir schaffen eine gute
Grundlage, um 2016 wieder dynamisch zu wachsen.“ Softing
dürfte 2016 dann einen Umsatz von ca. 90 Mio. Euro erzielen.
„Aufgrund neuer Produkte im Bereich Automotive wird die Qualität unserer Umsätze und somit die Marge steigen“, erklärt Trier.
Ein neues Highlight ist beispielsweise eine Diagnose App für
Fahrzeuge. Leitkunde dafür ist Volkswagen. Aber auch andere namhafte Hersteller sollen ebenfalls eng dran sein. „Wir
Wolfgang Trier
erwarten von diesem Tool sehr viel. Softing hat für die Diagnose
App eine Vorreiterrolle eingenommen“. Neben dem Wachstum
im Bereich Automotive rechnet das Unternehmen auch mit
Zuwächsen im Bereich Industrieautomation. Trier hält 2016
eine EBIT-Marge, bereinigt um Kaufpreisallokationen von
ca. 1. Mio. Euro, von ca. 10 % für machbar. Das würde einem
operativen Gewinn von rund 9 Mio. Euro entsprechen. Das
Finanzergebnis belastet den Gewinn derzeit mit wenigen
100 000 Euro. Die Steuerquote liegt bei ca. 28 %. Summa summarum errechnet sich, bereinigt um Kaufpreisallokationen, ein
Gewinn von bis zu 6.5 Mio. Euro oder ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von über 90 Cent im nächsten Jahr.
Weitere Impulse könnte der Export mit dem Iran eröffnen,
sofern die Sanktionen aufgehoben werden. „Der Iran ist für uns
ein sehr spannender Markt. Das Land hat immensen Nachholbedarf in der Industrieautomation als auch in der Automobilindustrie. Wir haben für die Anlagen die passenden Lösungen. Sollten die Sanktionen fallen, könnten uns Geschäfte mit dem Iran
einen Schub bringen“, erklärt Trier. Auch für die dortigen Unternehmen, die im Bereich Öl und Gas tätig sind, eröffnen sich
Chancen für die Lösungen von Softing. „Das Land hat kein
Geld. Dafür viel Öl. Das dürfte auch zu günstigeren Preisen auf
den Markt kommen und könnte den Ölpreis belasten.“ Nachteil:
Andere Kunden aus der Ölindustrie dürften sich mit Projekten
für Softing zurückhalten. Aber der Umsatz mit dieser Kundengruppe ist nicht sonderlich groß“. Etwas mehr Sorge macht dem
CEO der Blick auf die Autoindustrie und die Entwicklung in
China. „Sollte sich die Nachfrage nach deutschen Autos in
China abkühlen, werden die Hersteller dies in ihren Bilanzen
deutlich spüren. Das könnte wiederum einen Einfluss auf unser
Geschäft mit dieser Kundengruppe haben“, sagt Trier. Das ist
momentan eines der wenigen Risiken für Softing.
Frühestens im Jahr 2017 oder spätestens im Jahr 2018 will
Softing die Umsatzmarke von 100 Mio. Euro knacken. „Wir
wollen dieses Ziel im Wesentlichen durch organisches Wachstum erreichen. Kleinere Akquisitionen sind aber durchaus möglich.“ Zudem will Softing die EBIT-Marge mittelfristig auf 15 %
steigern. Bei Umsätzen von über 100 Mio. Euro klingeln vor
Zinsen und dem Zugriff des Fiskus ca. 15 Mio. Euro Gewinn in
der Kasse. Gegenüber dem laufenden Jahr wird sich der
Gewinn mittelfristig somit mehr als verdoppeln.
Aktuell wird Softing mit rund 90 Mio. Euro kapitalisiert. Mit
einem KGV von 14 für 2016 ist die Aktie nicht teuer. Spätesten
im Q4 wird der Ausblick für 2016 in den Fokus der Anleger
rücken. Dann rechnen wir mit dem Comeback der Aktie, die sich
zuletzt seitwärts und zuvor eher abwärts entwickelte. Die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen, die in Kürze veröffentlicht
werden, könnte eine ideale Kaufgelegenheit darstellen. Wir
raten bei Kursen zwischen 12 und 13 Euro zum Kauf.
Nr. 5 vom 10.08.2015
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