Interventionen für die Prävention von Stürzen bei älteren

Interventionen für die Prävention von Stürzen bei älteren,
selbständig lebenden Personen.
[Intervention Review]
Interventions for preventing falls in older people living in the community
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Lesley D Gillespie , M Clare Robertson , William J Gillespie , Sarah E Lamb , Simon Gates , Robert G Cumming , Brian H Rowe
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Department of Medical and Surgical Sciences, Dunedin School of Medicine, University of Otago, Dunedin, New Zealand. Hull York Medical School, University of Hull, Hull, UK. Warwick Clinical Trials Unit, Warwick Medical School, University of Warwick, Coventry, UK. Centre for
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Education and Research on Ageing, University of Sydney, Concord, Australia. Department of Emergency Medicine, University of Alberta, Edmonton, Canada
Link zum Original-Artikel: http://onlinelibrary.wiley.com/o/cochrane/clsysrev/articles/CD007146/frame.html
Zusammenfassung:
Je alter man wird, desto grosser ist das Sturzrisiko, desto häufiger stürzt man. Man stürzt aus
unterschiedlichen Gründen, z.B. wegen Gleichgewichtsproblemen, Problemen mit dem
Sehen, oder wegen leichten Problemen mit der Hirnleistung (wie z.B. der Schwierigkeit, zwei
Dinge gleichzeitig zu tun). Bis zu 30% der Personen über 60 Jahren Stürzen mindestens
einmal pro Jahr. Einer von 5 Stürzenden benötigt medizinische Hilfe, ein Sturz von 10 führt
zu einem Knochenbruch. Die Angst vor Stürzen kann zu einer Einschränkung der Aktivitäten
führen. Es ist nicht möglich, alle Stürze zu verhindern, jedoch kann den älteren Menschen
geholfen werden, weniger häufig zu Stürzen.
Eine Forschergruppe schaute systematisch alle wissenschaftlichen Studien an, die
verschiedene Methoden zur Sturzprävention bei älteren Menschen, die noch selbständig
leben, untersuchten.
Sie konnten 111 randomisierte kontrollierte Studien einschliessen, mit insgesamt 55‘303
untersuchten Personen.
Man kann sagen, dass Übungsprogramme, die mindestens zwei Komponenten (aus Kraft,
Gleichgewicht, Beweglichkeit oder Ausdauer) verbessern, die Sturzhäufigkeit vermindern.
Das bedeutet, dass (a) weniger Menschen stürzen, und (b) diejenigen, die trotzdem noch
Stürzen, dies weniger häufig tun.
Auch Übungsprogramme in der Gruppe oder individuell angepasste Heimprogramme sind
wirkungsvoll.
Multifaktiorelle Abklärungen untersuchen die Risikofaktoren bei den individuellen Personen;
danach werden gezielte Interventionen durchgeführt. Einige Studien zeigten, dass diese
wirkungsvoll sind, andere Studien konnten dies nicht bestätigen. Über alle Studien gesehen,
kann man jedoch sagen, dass die Häufigkeit der Stürze mit diesen Multifaktoriellen
Abklärungen und Interventionen reduziert wird.
Die Einnahme von Vitamin D reduziert die Stürze nicht, ausser bei Personen mit einem
Vitamin-D Defizit.
Interventionen, die die Sicherheit zu Hause verbessern sollen, scheinen nur bei
Risikopatienten wirkungsvoll zu sein, zum Beispiel bei Personen mit Sehproblemen.
Schuhe mit Anti-Rutsch-Einrichtungen für Schnee und Eis reduzieren die Stürze im Winter.
Gewisse Medikamente erhöhen die Sturzgefahr. Wenn ein Arzt die Medikamente überprüft
und eventuell anpasst, kann die Sturzgefahr reduziert werden.
Gewisse Erkrankungen, wie Augenprobleme, Blutdruckprobleme oder Herzprobleme sollten
behandelt werden, auch um die Sturzgefahr zu vermindern.