Freitag, 15. Januar 2016 I Nr. 11 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue N'd .1 waldner . , . · ze1tung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung Bote der Urschweiz Kontroverse um die Sanierung von .Militär-.Lastwagen · ARMEE Der neue SVP-Verteidigungs minister Guy Parmelin sieht sich gleich zu Beginn seiner Amtszeit mit einem heiklen Geschäft konfrontiert: mit der noch von Ueli Maurer in die Wege ge leiteten Sanierung des Armee-Klein lasters Duro nämlich. Das geländegän gige und multifunktional einsetzbare Fahrzeug aus der Produktion der Thur gauer Firma Mowag ist in die Jahre gekommen. 2200 der insgesamt 3000 Einheiten dieses in den 90er-Jahren hergestellten Transporters müssen er setzt werden - oder eben für viel Geld saniert. Mehr als 250 000 Franken pro Fahrzeug, total 558 Millionen Franken,· sollen laut dem Willen des Departe ments für Verteidigung, Bevölkerungs schutz und Sport (VBS) in die betagten Fahrzeuge investiert werden. Dazu hat der Nationalrat in der Wintersession bereits sein Einverständnis gegeben. Investition wird hinterfragt Doch wird dies auch die Kleine Kam mer tun? Heute Freitag berät sich .in dieser Frage die Sicherheitskommission 'des Ständerates (SiK). Auch sie wird zu entscheiden haben, ob es sinnvoll ist, eine derart hohe Summe in die Reno vation der rund 20-jährigen Duros zu stecken. Ausserdem wird sich die · Kommission fraglos mit einer Tatsache auseinandersetzen, die erst vor kurzem ins Bewusstsein rückte - und ein «Gschmäckle» hat: Ausgerechnet die Firma Mowag GmbH wurde nämlich 2014 vom Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) mit der Studie betraut, in der die «werterhaltenden Massnahmen» am Duro als machbar und sinn voll bezeichnet werden. Jetzt soll das Thurgauer Unternehmen auch den Sanierungsauftrag erhalten. auch andere SiK-Mitglieder) übrigens von einem prominenten und vehe menten Gegner des Sanierungsvorha bens - von Ulrich Giezendanner. Dies · Eder: «Das ist unschön» «Das ist unschön», sagt dazu der Zuger FDP-Ständerat Joachim Eder, der auch in der SiK sitzt. «Täktisch und politisch wäre eine unabhängige Mach barkeitsstudie sicher besser gewesen. Rüstungschef Martin Sonderegger, dem ich ·grundsätzlich vertraue, wird der Kommission die Gründe für das ge wählte Vorgehen darlegen müssen», führt der Politiker weiter aus. Eder stellt in Aussicht, dass die Beratung «dieses umstrittenen Geschäftes» nicht in einem «Schnellschuss» erfolge. «Es geht letztlich um mehr als eine halbe Mil liarde Steuergelder. Und die will ich gerade auch als überzeugter Armee befürworter - sinnvoll ausgeben.» Noch nichts gehört hat Eder (wie offenbar «Taktisch und politisch wäre eine , unabhängige Machbarkeitsstudie sicher besser gewesen.» JOACHIM EDER, ZUGER·FDP-STÄNDERAT erstaunt insofern; als der Aargauer SVP-Nationalrat und Transporteur nach der Niederlage in der Grossen Kammer in Aussicht gestellt hatte, «die Stände räte persönlich ins Gebet zu nehmen». Aus der Karibik lässt Giezendanner verlauten, er habe mit «einigen Stände räten» Kontakt gehabt und hoffe auf deren Nein, «damit die Armee ein modernes Fahrzeug mit umweltfreund lichem Euro-6-Motor bekommt. Diese Fahrzeuge gibt es viel günstiger - nur nicht bei Mowag.» tiven Produkte verfügbar, welche alle militärischen Anforderungen erfül len>>. Das sei aber auch gar nicht nötig, kontert wiederum Gräzer, weil der Haupteinsatzort der Armee im Krisenfall nicht mehr in gebirgigem, sondern in überbautem Gelände lie gen Würde. Hauptmann gegen Sanierungsplan Schweizer Arbeitsplätze sichern Ida Glanzmann, Luzerner CVP Giezendanner ist nicht der Einzige mit dieser Haltung. Klar gegen den Nationalrätin und Mitglied der Sicher heitskommission der Grossen Kammer, Sanierungsplan positioniert hat sich etwa auch Hauptmann Mathias Gräzer. liat dem Geschäft bereits zugestimmt: «Der Werterhalt des Duros lohnt sich «Natürlich könnte man ausländische · keinesfalls», sagte er in der «Aargauer . Fahrzeuge kaufen. Gerade in der heu tigen Zeit ist es aber wichtig, mit sol Zeitung». Gräzer weiss, wovon er chen Aufträgen Arbeitsplätze in der spricht: Er ist Offizier der Logistiktrup pen, führte während sechs Jahren eine Schweiz zu sichern.» Im Übrigen pro fitiere längst nicht nur Mowag davon, Bataillonswerkstatt und hat an der ETH sondern 170 weitere Firmen. Zürich im Rahmen einer wissenschaft lichen Arbeit «die zukünftigen Lebens Für Joachim Eder wiederum lautet die Schlüsselfrage: «Werterhaltung wegkosten der Duro-Fahrzeuge inklu sive Varianten zur Kostenoptimierung» oder Neubeschaffung? Bei welcher Variante die Vorteile überwiegen, will analysiert. Gräzer kommt zum Schluss, dass die Armee für die Hälfte des bud ich ganz genau geklärt haben. Bis heute kennen wir keine günstigeren getierten Betrags sogar 3000. neue Ge Offerten zum teuren Sanierungspro ländefahrzeuge etwa von Mercedes für den Truppen- und Materialtransport jekt.» Gut möglich also, dass die SiK solche noch einfordert. beschaffen könnte. Armasuisse widerspricht dieser Aus CHRISTIAN PETER MEIER c.h ri stia n. me ie t@I uzernerzeitu ng. eh sage: Es seien derzei� «keine alterna-
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