TECHNIK & IT Anzeige E L K N U D E DI B E W S E D SEITE DA R K N E T UFGABEN A E D N E R IE IS ELEKTR LER BEI SCHAEFF » JOBKILLER INDUSTRIE 4.0 5 Mio. Jobs in Gefahr? » VR-BRILLE UND WASSERSTOFFAUTO Die Innovationen 2016 » MESSE-PREVIEWS Cebit und Hannover Messe Seite 28 Nr. 01/2016 www.unicum.de Rolls-Royce Power Systems AG Pioniergeist. Der beste Antrieb für bahnbrechende Ideen. 1933 – der „Fliegende Hamburger“, der „ICE der 30er Jahre“, bricht mit dem GO-5Dieselmotor alle Geschwindigkeitsrekorde. Als technischer Direktor und Konstrukteur bewies Karl Maybach schon früh, dass das richtige Umfeld zu Innovationen führt. Aus dieser Tradition und mit Überzeugung, dass Diversität inspiriert, suchen wir auch heute stetig nach zukunftsträchtigen Lösungen. Jeder einzelne unserer Mitarbeiter. Denn Pioniergeist treibt uns an. Seien Sie neugierig. Realisieren Sie Ihre Ideen und erfahren Sie mehr unter www.rrpowersystems.com/karriere Rolls-Royce Power Systems Brands Powered by pioneers. BERUFSWELT Fotos » svedoliver/Thinkstock, Yvonne Domava, aetb/Thinkstock, LG, Warner Bros. Pictures Titelbild » aetb/Thinkstock 04 News Beruf 08 Boreout Quälende Langeweile 10 Praxistipp freies Reden I ndustrie 4.0, künstliche Intelligenz, autonomes Fahren: Vollgepackt mit spannenden Zukunftsthemen starten wir ins UNICUM BERUF-Jahr 2016. Besonders die Industrie 4.0, in der einige von euch arbeiten werden, zieht sich wie ein roter Faden durch diese Ausgabe: Ihr erfahrt, ob die digitalisierte Industrie ein Job-Killer ist (S. 6) und wie sie die Hannover Messe dominieren wird (S. 26). Gleichzeitig zeigen wir aktuelle Ansätze aus der Praxis (S. 36). Längst keine Zukunftsvision mehr, sondern bereits düstere Realität ist das Darknet, mit dem wir uns in unserer Titelstory (S. 16) beschäftigen. Wir verraten euch, welche dubiosen Deals in dieser virtuellen Schattenwelt ablaufen und welche prominenten Befürworter sie dennoch hat. Also absolute Pflichtlektüre! Und natürlich gibt’s auch klassische Karriere-Themen, die euch informieren und inspirieren können: Was war nochmal die wichtigste Versicherung für Berufseinsteiger? Und welche Taktik hilft bei Lampenfieber vor Vorträgen? Die Antworten gibt es auf den Seiten 10 und 12. 06 Top-Thema Jobkiller Industrie 4.0? TECHNIK & IT 14 News Technik & Termine 24 Experten-Interview „Schauspielerei beim Bewerben bringt nichts!“ 26 Messevorschau Hannover Messe 28 Karriere bei Schaeffler 30 Künstliche Intelligenz Es weiß, was du fühlst 16 Darknet Die dunkle Seite des Web 18 Professor des Jahres Die Preisverleihungen 2015 20 Messevorschau Cebit 34 Rezension/Verlosung Man lernt nie aus 36 Industrie 4.0 Flexibler, schneller, effizienter 40 Autonomes Fahren Und nun: Viel Spaß beim Lesen! 22 Innovationen 2016 Der letzte Schrei Marc Wiegand @Marc_Karriere 12 Neu: Service-Rubrik Finanz-Fuchs 42 Karrierecoach Martin Wehrle So hängen Sie die Dünnbrett-Bohrer ab! UNICUM APP Wissensvorsprung!!! Mit unserer runderneuerten UNICUM APP lest ihr die neuen Ausgaben immer schon drei Tage vor dem eigentlichen Erscheinungstermin. Außerdem integriert sie Videos und Links zu thematisch weiterführenden Artikeln auf UNICUM.de. Die kostenlose App gibt‘s für iOS- und Android-Geräte. Natürlich findet ihr die E-Paper weiterhin unter unicum.de/unicum-campus. 3 NEWS // BERUFSWELT BERUFSEINSTEIGER MÜSSEN KARRIERE PLANEN E ine grobe Planung der eigenen Laufbahn bietet Schutz vor beruflichen Sack gassen. Karriere-Experten wie der ganzheit liche Karriere-Coach Sascha Schmidt raten Berufseinsteigern daher, sich frühzeitig mit grundlegenden Fragen auseinanderzusetzen: Welche konkreten Tätigkeiten bereiten mir Freude? Strebe ich eher eine Fach- oder eine Führungskarriere an? Möchte ich langfristig in einem mittelständischen oder in einem Konzern-Umfeld arbeiten? Den ganzen Bericht dazu gibt’s unter karriere.unicum.de. STATEMENT AUS DER PRAXIS: Text » Marc Wiegand Foto » nicolasberlin/Photocase.de, Otto STRESSBEKÄMPFUNG KOMMT VIEL ZU KURZ J eder zweite Arbeitnehmer klagt über körperliche Belastungen am Arbeitsplatz. 66 Prozent sehen sich zudem sogar „hohen“ oder „sehr hohen“ seelischen Belastungen ausgesetzt. Das geht aus der Orizon-Arbeitsmarktstudie mit mehr als 2.000 Teilnehmern hervor. Auf dem höchsten Stresslevel bewegen sich Mitglieder der Generation Y im Alter zwischen 30 und 39 Jahren sowie die so genannten Best Ager (50 bis 59 Jahre). In erster Linie setzen ihnen Konflikte mit den Chefs sowie ihr hohes Arbeitspensum zu. Zu selten würden die Betroffenen in regelmäßigen Erholungsphasen neue Energie auftanken oder eine offene Aussprache im Team suchen, so die Studie. PRIVATES CHATTEN ALS KÜNDIGUNGSGRUND W er am Arbeitsplatz beim privaten Chatten erwischt wird, dem droht der Rausschmiss. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat mit einem aktuellen Urteil die Rechte von Arbeitgebern gestärkt. Diese dürfen Angestellte, die während der Arbeitszeit nicht ihren beruflichen Pflichten nachkommen, sondern privat chatten, vor die Tür setzen. Schließlich würden die Arbeitnehmer dafür bezahlt, die im Arbeitsvertrag definierten Aufgaben zu erfüllen, so der Richterspruch. FREMDSPRACHEN VOR ALLEM FREIZEITVERGNÜGEN W arum werden Fremdsprachen gelernt? Mit dieser Frage hat sich der App-SprachlernAnbieter Babbel in einer Nutzerumfrage auseinandergesetzt. In der Kategorie der Angestellten gaben nur 23 Prozent an, ihre neuen Fremdsprachenkenntnisse für die Karriere nutzen zu wollen. Hauptmotivation für das Lernvorhaben stellt vielmehr die bessere Verständigung auf Reisen dar (58 Prozent). Auch die persönliche Entwicklung ist eine wichtige Triebfeder der Sprachenlerner. Beliebteste „Karriere-Sprache“ ist laut der Studie Englisch, das von 47 Prozent der Befragten genannt wurde. Auf Rang zwei folgt Deutsch (18 Prozent). Im Zuge der Umfrage wurden weltweit 45.000 Babbel-Nutzer befragt. 4 BERUFSWELT „Wir bei OTTO empfehlen, immer zu Beginn des Berufslebens sich möglichst weiträumig mit allen digitalen Inhalten zu beschäftigen und später, je nach Neigung, sich immer weiter zu spezialisieren. Dann macht auch eine lockere Karriereplanung Sinn. Zu engstirnig sollte man sie nicht verfolgen, sondern offen bleiben für Neues und Veränderungen. Nur so findet man seinen Traumjob, hat Spaß und dann kommen Geld und Karriere von ganz alleine. Um Berufs einsteiger zu unterstützen, bietet OTTO eine große Bandbreite an Persönlichkeits- und Fachtrainings für die eigene sowie auch berufliche Entwicklung. Sie knüpfen an die Inhalte eines Studiums an und vertiefen diese, indem sie für die berufliche Praxis anwendbar gemacht werden. On-the-job lernt man seine eigenen Stärken kennen und wird gefördert, welcher Weg der beste ist, ob Führungskraft oder Fachexperte – OTTO fördert die eigenen Chancen zu erkennen und für sich zu nutzen.“ Pietro Ferro, Recruiter bei OTTO Kein Tag ohne große Projekte? MAKE GREAT THINGS HAPPEN come2merck.de 2016-003_ME_12_Anz_UnicumBeruf_210x280+5.indd 1 Perspektiven für Absolventen der Ingenieurwissenschaften: Das Examen in der Tasche und durchstarten! Ihr neues Projekt heißt Zukunft. Sie sollten es gemeinsam mit uns angehen. Denn vom Anlagenmanagement über die Verfahrensentwicklung bis zur Prozesskontrolle haben Sie bei Merck alle Möglichkeiten, das innovative Know-how eines Global Players zu erlernen. Ein inspirierendes Umfeld, um Maßstäbe zu setzen. Und eine ideale Grundlage, sich eine erfolgreiche Karriere zu bauen. Merck ist ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen in den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials. Rund 50.000 Mitarbeiter in 66 Ländern arbeiten daran, Technologien weiterzuentwickeln, die das Leben bereichern – von biopharmazeutischen Therapien zur Behandlung von Krebs oder Multipler Sklerose über wegweisende Systeme für die wissenschaftliche Forschung und Produktion bis hin zu Flüssigkristallen für Smartphones oder LCD-Fernseher. 08.02.16 09:35 TOP-THEMA JOBKILLER .0? 4 E I R T S U D IN g ra vi ep ro g n o st iz ie rt s m ru fo ts af es Wel tw ir ts ch en Ei n e St u d ie d u n d ve rn et zt d ig it al is ie rt en tt le p m ko er ei n re n d e Fo lg en ch af ts n at io n en g ro ß en Wir ts en d in e d er se w sc h a In d u st ri e: D ie n . Pro fe ss o r Sa te h ic rn ve s b 5 M ill io n en Jo ei ts w is b is 20 20 ru n d g ew an d te A rb an r fü ts u it ek to r d es In st St o w as se r, D ir b er tr ie b en . g je d o ch fü r ü n zu ät h Sc se t d ie se n sc h af t, h äl e Das vollständig ter un ’s bt Interview gi er ill bk jo unicum.de/ Text » Marc Wiegand Fotos » svedoliver/Thinkstock, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft P rofessor Stowasser, wie realistisch ist das Horror-Szenario des Weltwirtschaftsforums? Für die Studie haben Manager, die eine bestimmte Zukunftsvision im Kopf haben, ihr Bauchgefühl artikuliert. Wir müssen aber seriöser an dieses Thema herangehen. Von 500 befragten Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland hat nur ein Drittel eine konkrete Vorstellung davon, wie Industrie 4.0 in die Praxis umgesetzt werden kann. Bis 2020 kann also gar nicht so viel passieren. Sie setzen demnach ein dickes Fragezeichen hinter die fünf Millionen verlorenen Jobs? Ein ganz dickes. Selbst wenn wir in Deutschland von heute auf morgen alles, was technisch irgendwie geht, in der Industrie digitalisieren würden, dann gäbe es nicht das Potenzial, Arbeitsplätze in diesen Größenordnungen einzusparen. Für eine derartige Revolution Professor Sascha Stowasser 6 BERUFSWELT müssten unsere vielen Mittelständler außerdem etliche Millionen investieren. Dafür hätten sie aber keine Investitionssicherheit. Denn niemand garantiert ihnen, dass alles effektiver wird und sie ihre Investitionen refinanzieren können. Wie viele Jobs stehen denn Ihrer Meinung nach auf der Kippe? Ich beschäftige mich intensiv mit dem Thema, tausche mich regelmäßig mit anderen Experten und Praktikern aus, aber es lässt sich derzeit einfach keine seriöse Aussage dazu treffen. Warum ist das so schwierig? Es liegt an den zwei gegenläufigen Effekten. Auf der einen Seite werden durch die Digitalisierung an einigen Stellen Arbeitsplätze überflüssig. Auf der anderen Seite entstehen durch neuartige Produktionsprozesse, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle auch neue Berufsbilder – wer dachte schon vor 15 Jahren an Datenbank-Spezialisten und App-Programmierer? Wir können derzeit einfach noch nicht sagen, welcher Effekt wie stark zum Tragen kommen wird. Welche Technologien haben denn das Potenzial, viele Arbeitsplätze zu verdrängen? Der 3D-Druck wird die Wertschöpfungskette immens verändern und das werden vor allem Zulieferer von Großunternehmen spüren. Die zunehmende Robotisierung birgt Einsparungspotenzial – auch wenn es in den nächsten Jahren wohl eher um die Übernahme kleinerer Tätigkeiten gehen wird. Und natürlich ist auch die Cybertechnologie bzw. die Vernetzung ein Faktor: Wenn wir in Echtzeit überall hin Informationen übermitteln können, führt das zu Veränderungen. Wann bekommen wir diese Veränderungen zu spüren? Es passiert nicht alles auf einen Schlag, sondern läuft eher wie eine Evolution ab. Diese hat aber längst begonnen, denn wir haben bereits kleine Einheiten und Leuchttürme der Digitalisierung. Bis dies allerdings die gesamte Wertschöpfungskette und Zulieferer betrifft, wird es wohl noch mindestens zehn Jahre dauern. Lässt sich etwas über Gewinner und Verlierer dieser Entwicklung sagen? Alle Experten sind sich einig, dass wir Ingenieure und IT-Fachkräfte brauchen. Das autonome Fahren ist ein schönes Beispiel: Dort sind IT-Know-how und wissensintensive Dienstleistungen gefragt. Auf der anderen Seite kann der zunehmende Robotereinsatz die Tätigkeiten von niedrig qualifizierten Mitarbeitern ersetzen. Grundsätzlich sind unkreative, standardisierbare Tätigkeiten, die man rasch auf die IT übertragen kann, ersetzbar. Das kann aber auch die Buchhaltung oder die Auftragsabwicklung sein. Was kann man in diesem Kontext zur aktuellen Zuwanderung sagen? Wenn wir davon ausgehen, dass die Qualifi kation vieler Flüchtlinge nicht so hoch ist wie anfangs vermutet, wird an dieser Stelle vermutlich viel an Qualifizierung zu leisten sein. Professionelle Qualität zu attraktiven Preisen! sen! Katalog 01.1|2016 Katalog kostenlos! reichelt.de @reichelt_el google.com/+reichelt google.co om/+reichelt gleich online blättern oder kostenlos anfordern! mehr als 50.000 Artikel aus Elektronik & IT über 1.300 Seiten mehr als 5.000 Neuheiten http://rch.lt/15-1 4duino SensorKit 40-in-1 Dieses Sensor-Kit besteht aus 40 Sensoren und Modulen, welche fast keine Wünsche offen lassen. Labor-Kompaktnetzgerät mit USB-Schnittstelle Output: 0 - 30 V DC Strom: 0 - 5 A 5 Wertespeicher KA3005D 79,00 ohne USBSchnittstelle inkl. 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Dieses Phänomen ist quasi der hässliche und noch weitgehend nbekannte Bruder des Burnouts. VIEL ZU WENIG ARBEIT „Die physischen und psychischen Folgen beider Krankheitsbilder sind fast identisch und auch bei den Ursachen gibt es Parallelen“, erklärt der Unternehmensberater und Boreout-Experte Peter R. Werder. Während der Ausgebrannte unter einer Überforderung durch zu viel Arbeit ächzt, ist der Boreout-Betroffene ebenfalls überfordert, und zwar damit, viel zu wenig Arbeit zu haben. „Viele finden das auch zu Beginn ganz nett“, so Werder. „Aber mit der Zeit macht ihnen die quantitative oder auch qualitative Unterforderung mehr und mehr zu schaffen.“ Es wachse das Gefühl, nicht gehört zu werden und nicht wichtig zu sein, gepaart mit einem anschwellenden schlechten Gewissen. 8 BERUFSWELT „Der Knackpunkt ist, dass in unserer Leistungsgesellschaft so ein Problem nicht nach außen kommuniziert werden kann“, sagt Werder. Nachdem der Kumpel beim Feierabend über sein überbordendes Überstunden-Konto geklagt hat, will niemand erzählen, dass man selbst schon vor der Mittagspause alles erledigt hatte. „Die Betroffenen sehen keinen anderen Ausweg und verstecken ihre Unterforderung. Auf diese Weise entsteht ein immenser Druck, immer so tun zu müssen, als wäre man gut beschäftigt.“ AKTENKOFFER VOLLER ÄPFEL Die Strategien, sein Nichtstun zu verschleiern, können abstruse Züge annehmen, wie der Experte zu berichten weiß: Da ist der Kollege, der morgens immer der Erste im Büro ist. Da ist der Kollege, der stets besonders geräuschvoll und energisch in seine Tastatur haut. Und da ist der Kollege, der in seinem prallgefüllten Aktenkoffer anstelle Unmengen wichtiger Unterlagen nur Äpfel und Birnen spazieren trägt. Und natürlich biete auch der PC viele Ablenkungsund Verschleierungsmöglichkeiten. Wie verbreitet dieses kuriose Phänomen ist? Laut einer Studie der Deutschen Universität für Weiterbildung leiden rund elf Prozent aller Angestellten darunter. Und den Boreout wird man auch nicht ohne Weiteres wieder los: „Je länger man das Versteckspiel betreibt, desto schwieriger wird es, damit aufzuhören. Die Betroffenen fürchten den Vorwurf, sie hätten viel zu spät Alarm geschlagen. Das ist ein regelrechter Teufelskreis“, meint Werder. BERUFSUNFÄHIGKEIT KANN DROHEN Ähnlich wie der Burnout kann auch der Boreout unterschiedliche gesundheitliche Symptome verursachen und im Extremfall bis zur Berufsunfähigkeit führen. Schäden entstehen durch die unausgelasteten Arbeitskräfte aber auch beim Arbeitgeber. „Diese kalkulieren etwa damit, dass Angestellte etwa eine Stunde am Tag nicht direkt mit ihrer Kernarbeit verbringen. Wenn aber jemand vier Stunden quasi nichts tut, durchschießt das jedwede Kalkulation und ist hochgradig unwirtschaftlich.“ Daher sei es auch eine Management-Aufgabe, Mitarbeiter mit massiven Leerlaufzeiten aufzuspüren. Passiert dies nicht und kann sich der Angestellte selbst nicht überwinden, das Fehlen adäquater Aufgaben anzuprangern, dann sollten die Betroffenen Fort- und Weiterbildungen oder als Notlösung auch einen JobWechsel in Betracht ziehen. Berufseinsteigern rät Werder, bereits im Bewerbungsgespräch konkret nach den einzelnen Aufgaben und den zu Verfügung stehen Zeitbudgets zu fragen. „MAN KANN DAS NICHT AUSSITZEN“ Interview » Marie-Charlotte Maas Unsere Interviewpartnerin ist 30 Jahre alt und studierte Gesundheitsökonomie. Nach dem Master startete sie motiviert in ihre erste Stelle im Tochterunternehmen eines großen Konzerns. Was am Anfang so vielversprechend klingt – tolle Rahmenbedingungen, spannende Inhalte, gutes Gehalt –, endet nach siebzehn Monaten in der Kündigung. Der Grund: Boreout. Sie möchte anonym bleiben. Ihr richtiger Name ist der Redaktion bekannt. Wann hast du zum ersten Mal gemerkt, dass die Stelle nicht die ist, die du dir erhofft hast? Relativ schnell. Mein damaliger Vorgesetzter und ich haben in einer Art Zweierteam gearbeitet, kamen aber irgendwie nicht wirklich gut miteinander klar. Als ich eine neue Chefin bekam, dachte ich, dass alles besser wird. Dann stellte sich allerdings heraus, dass sie keine operativen Befugnisse hatte: Sie hatte keinen Zugriff auf die Daten des Unternehmens, dabei war es eigentlich meine Aufgabe, mit diesen zu arbeiten. Sie konnte mir dementsprechend keine Arbeit zuteilen. Jeden Morgen ging ich ins Büro, dabei hatte ich fast gar nichts zu tun. Das lag wohl auch daran, dass ich anfangs nicht richtig benennen konnte, was schieflief. Jetzt kenne ich den Begriff Boreout, wodurch meine Situation besser erklärbar gewesen wäre. Wie hast du reagiert? Ich habe versucht, die Langeweile zu bekämpfen und mir eigene Aufgaben zu schaffen. Manchmal habe ich stundenlang an sinnlosen Auswertungen gesessen oder kleine Tätigkeiten endlos hinausgezögert und nicht zu Ende gebracht, nur damit ich wusste, dass am nächsten Tag wenigstens noch ein bisschen Arbeit auf mich wartet. Wurde ein Kollege krank, so dass ich seine Aufgaben übernehmen durfte, habe ich mich gefreut. Ab und zu habe ich auch Kollegen zu ihren Terminen außer Haus begleitet, das war ein Highlight, das mich über Wochen ein bisschen aufrecht gehalten hat. Was hat die Zeit mit dir gemacht? Ich war furchtbar frustriert, weil ich mein Potenzial nicht nutzen konnte. Dann kamen die Zweifel: Liegt es am Ende vielleicht sogar an mir, dass ich keine Aufgaben bekomme? Bin ich zu schlecht? Wie hat dein Umfeld reagiert? Häufig mit Unverständnis. Sei doch froh, dass du so wenig arbeiten musst, oder das ist doch entspannt, habe ich häufig gehört. Warum hast du nicht eher gekündigt? Das verwundert mich im Nachhinein auch, aber ich wollte meinen ersten Job nicht kampflos aufgeben. Hinzu kam wohl auch die Tatsache, dass der Job mich zwar überhaupt nicht erfüllt hat, aber zumindest eine Sicherheit bot, auch finanziell gesehen. Rück blickend betrachtet war das Hinauszögern eine Entscheidung, die auf Kosten meiner Gesundheit und meines Wohlbefindens ging. Man kann so etwas nicht aussitzen. Wie geht es dir heute? Die Zeit nach der Kündigung war und ist bis heute eine Achterbahnfahrt. Ich war sehr lange gehemmt, mich auf neue Stellen zu bewerben, weil ich Angst hatte, dass mir das Gleiche wieder passieren könnte. Der schlechte Start ins Berufsleben hat seine Spuren hinterlassen. Ich habe mich aber mittlerweile mit den Erlebnissen auseinandergesetzt und irgendwann hatte ich wieder Lust, mich auf Stellen zu bewerben, die zu mir passen, und bin mittlerweile wieder angestellt. BERUFSWELT 9 Schmeckt anders. Ist anders. Energie für jeden Geschmack. Vegan, gluten- und laktosefrei. Jetzt Konzerttickets gewinnen. Mitmachen auf 28black.de 2. Bereitet euch optimal auf den Vortrag oder die Präsentation vor. Je besser ihr euch mit dem Thema auskennt, umso wohler fühlt ihr euch auf der Bühne: Ihr braucht keine Angst zu haben, den Faden zu verlieren, und auf Zwischenfragen der Zuhörer könnt ihr souverän antworten. Macht euch bewusst: Ihr wisst auf jeden Fall mehr über das Thema als die meisten anderen im Raum. 3. E D E N VO PRAXISTIPP R Macht euch vorher mit der Technik vertraut: Wenn ihr einen Flipchart nutzt, kontrolliert, ob genügend Stifte zur Verfügung stehen und sie alle gut schreiben. Wenn ihr eine Beamer-Präsentation plant, stellt rechtzeitig sicher, dass sich der Laptop an den Beamer anschließen lässt und ein Bild auf der Leinwand erscheint. Habt ihr die Technik im Griff, ist das ein Punkt weniger, um den ihr euch Gedanken machen müsst. R PUBLIKUM 4. LERN DEIN ER B E I F N E P M LA L I E B E N! ß au f d er o n d er Sc h w ei ti ta en äs Pr e an ei n m G ed an ke n r Pu b lik u m Eu ch st eh t b ei D as R ed en vo t: ch ri h ac N g u te ab en w ir ei n e t u n d eu er St ir n ? D an n h d ie N er vo si tä t g lie rf ve ks aa r Tr ic en ! M it ei n p lä ss t si ch le rn zu m Er fo lg . Vo rt ra g w ir d Text » Sabine Olschner Foto » JoeEsco/Photocase.de D as Talent zum öffentlichen Reden ist nicht jedem gegeben: Angeblich haben mehr Leute Angst, vor Publikum zu stehen, als vor dem Tod. Das Schlimmste ist für viele das Lampenfieber. Dabei ist dieser Zustand eigentlich etwas Gutes: Denn er hilft euch, euch ganz auf die Aufgabe zu konzentrieren. Ihr seid voll präsent und motiviert, euer Bestes zu geben. Problematisch wird es, wenn sich das Lampenfieber in Redeangst steigert. Doch dagegen könnt ihr etwas tun: 10 BERUFSWELT 1. Macht euch klar, dass Nervosität völlig normal ist. Eure Zuschauer werden mitfühlen und es überhaupt nicht schlimm finden, dass ihr etwas aufgeregt seid. Ganz im Gegenteil: Sie werden Sympathien für euch haben. Denn die meisten von ihnen würden sich in eurer Situation genauso fühlen. Akzeptiert daher einfach, dass ihr euch in den ersten Minuten etwas unwohl fühlen werdet – das vergeht, sobald ihr in den Redefluss gekommen seid. Bevor ihr vor euer Publikum tretet, macht ein paar Atem- und Lockerungsübungen – zum Beispiel auf dem Flur oder auf der Toilette, wo euch keiner sieht. Ihr könnt ein paarmal tief einatmen, kurz die Luft anhalten und wieder tief ausatmen – oder die Hände oder Füße fest ballen und wieder loslassen. Auch ein kurzer Spaziergang hilft, den Kopf freizubekommen und zu entspannen – lenkt euch ab und denkt nicht daran, was alles schiefgehen könnte. 5. Gegen einen trockenen Mund hilft ein Glas Wasser – am besten nicht zu kalt und ohne Kohlensäure. Esst vor dem Auftritt besser nichts Salziges und trinkt keinen Kaffee, Milch oder süße Getränke. Gegen den Frosch im Hals ist Husten und Summen besser als Räuspern. Summt euer Lieblingslied in verschiedenen Lautstärken und Tonlagen – das macht die Stimmbänder geschmeidig. 6. Wenn jemand während des Vortrags gähnt, heißt das nicht zwangsläufig, dass er es langweilig findet. Vielleicht hat derjenige einfach schlecht geschlafen. Und zwei Leute, die miteinander tuscheln, machen sich wahrscheinlich gar nicht über euch lustig, sondern haben gerade etwas wichtiges Privates zu besprechen. Lasst euch von solchen Dingen nicht irritieren! Letztlich hilft jedoch nur eins, die Angst vor dem freien Reden zu verlieren – und das ist üben, üben, üben. Schon der römische Philosoph Cicero wusste: „Reden lernt man nur durch Reden.“ Viel Erfolg! Komm mit zur connecticum 400 Unternehmen, 3 Tage, ein Ziel connecticum 2016 26. - 28. April, Arena Berlin Deutschlands große Karriere- und Recruitingmesse für Studenten, Absolventen & Young Professionals 400 renommierte Unternehmen aus Deutschland, Europa und Asien präsentieren sich mit Messeständen, Dialogevents, Firmenvorträgen, Einzelgesprächen und ihren Stellenangeboten für Studenten, Absolventen und Young Professionals. Die Schwerpunkte sind Technik, Informatik und Wirtschaft. Der Eintritt ist frei. www.connecticum.de/check-in UNICUM-210x280.indd 1 17.02.16 20:09 FINANZ-FUCHS ZUKUNFT PLANEN MIT DEM ERSTEN EINKOMMEN In unserer neuen Service- Rubrik „Finanz-Fuchs“ geben euch Experten der Verbraucherzentrale NRW grundlegende Tipps zu wichtigen Finanzund Versicherungsthemen. D as Studium ist beendet, der erste Job angetreten, die erste Gehaltsabrechnung ist abgeheftet. Man muss endlich nicht mehr jeden Cent umdrehen, um sich eine Kleinigkeit zu leisten. Text » Thomas Hentschel In dieser Situation haben auch andere viele gute und wohlgemeinte Ratschläge für eure Illustration » Yvonne Domava Foto » Verbraucherzentrale NRW Sie sind einzigartig? Wir auch! einzigartige Lösungen einzigartiger Auftrag Geldanlage und wollen für euch die Weichen mit „Rundum-sorglos-Paketen“ und diversen Geldanlagen in eine sichere Zukunft stellen. Erster Ansprechpartner für euer Geld sind aber nicht Versicherungen, Finanzvermittler oder Banken, sondern das seid ihr selbst. Warum ist das so? Weil nur ihr eure Lebensplanung einzigartige Ideen einzigartige Vielfalt einzigartiger Arbeitgeber Wir suchen Ingenieure/innen der Elektro- und Informationstechnik Informatiker/innen Mathematiker/innen Physiker/innen mit den Abschlüssen Master/Bachelor Mehr Informationen zum Thema Karriere beim BND unter www.bundesnachrichtendienst.de (Karriere) kennt und wisst, welche Ziele ihr in Zukunft mit eurem Geld verwirklichen wollt. Nur ihr wisst, welche Risiken euch euer Geld wert ist. HINSETZEN UND PLANEN Seite mit sicheren Geldanlagen erzielt werden können. Oberste Priorität sollte daher die zügige Rückzahlung bestehender Studiendarlehen und Bafög-Schulden, für die es ordentliche Rabatte gibt, haben. Gleichzeitig solltet ihr nach Möglichkeit keine neuen Kredite für eure Konsumwünsche aufnehmen, sondern lieber mit etwas Geduld auf den neuen Wagen oder den Karibik-Urlaub hin sparen. Thomas Hentschel, Nehmt euch daher etwas Zeit und plant eure Finanzen so exakt, wie ihr erst kurz zuvor die Bachelor- oder Masterarbeit geplant habt. Lebenssituation, Einkommen, Vermögens- und Schuldensituation sind die Basis. Sind lang- oder mittelfristig größere Anschaffungen geplant? Plant ihr einen Umzug in eine größere Wohnung? Lebt ihr allein oder mit einem Partner? Möchtet ihr eine Familie gründen? Seid ihr ausreichend gegen existenzielle Risiken versichert? Dies sind nur wenige Anregungen, die sich im Rahmen eurer Situation erweitern lassen. Experte Altersvorsorge und Baufinanzierung Dabei solltet ihr vor allem bedenken, dass Schulden aus Krediten teuer sind und mehr Zinsen kosten, als auf der anderen Bestimmte Ereignisse haben schnell finanziell gravierende Auswirkungen. Der Schaden, den ihr einem anderen aus Unachtsamkeit zufügen könnt, wächst schnell in die Hunderttausende. Eine private Haftpflichtversicherung ist daher mit Abstand die wichtigste Versicherung. Auch wenn man gerade am Beginn der Karriere steht, hat zudem das Thema Berufsunfähigkeit eine zentrale Bedeutung für eure finanzielle Planung. AUF ÜBERRASCHUNGEN VORBEREITET Dann geht es um die Bildung einer Liquiditätsreserve: Drei bis fünf Monatsnettoeinkommen solltet ihr für unvorhergesehene Ausgaben auf der hohen Kante haben. Ein Tagesgeldkonto bietet jederzeitige Verfügbarkeit. Nicht jeder kennt den Zins und Zinseszinseffekt und weiß, dass es viele Jahre benötigt, um ein stattliches Vermögen aufzubauen. Ebenso wissen nur die wenigsten, dass hohe Renditen nur mit hohen Risiken erzielt werden können. Daher ist es unabdingbar, sich mit den einzelnen Formen der Geldanlagen intensiv auseinanderzusetzen. Nur wer wirklich weiß, was dahintersteckt, ist vor bösen Überraschungen bei einbrechenden Börsen gewappnet, weil er sein Geld in unterschiedliche Geldanlagen gestreut hat. Geldanlage ist ein kompliziertes Thema. Fachbegriffe und Produktnamen sind verwirrend und versprechen vieles, halten aber nur weniges. Wer ein paar simple Regeln im Einmaleins der Geldanlage beachtet, ist gut gerüstet, um den schlimmsten Fallen aus dem Weg zu gehen. Unabhängigen Rat und Infor mationen bieten euch unter anderem die Verbraucherzentralen vor Ort oder die Internetseite www.verbraucherzentrale.de. Typisch Ingenieur? Starke Typen mit vielfältigen Interessen machen bei uns Karriere. Sie lieben Dynamik, Teamgeist und flexible Möglichkeiten? Bei Bosch finden Sie, was Sie suchen: eine zeitgemäße Arbeitskultur mit viel Platz für Persönlichkeit. Jeder Erfolg hat seinen Anfang. Hier und jetzt – starten Sie mit uns. www.bosch-career.de Ulrike Krafft Gruppenleiterin Hochautomatisiertes Fahren Rennfahrerin FIA Tourenwagen Europameisterschaft NEWS // TECHNIK & IT TIMER Text » Marc Wiegand Foto » Universität des Saarlandes/Oliver Dietze März/April 2016 JOB AND CAREER AT CEBIT 14. bis 18. März, Hannover Die Cebit ist die größte Jobbörse für Arbeitgeber und Arbeitsuchende im Umfeld der digitalen Wirtschaft. An der multimedialen Jobwall und in Vorträgen präsentieren Unternehmen ihre aktuellen Jobangebote. Darüber hinaus können Jobsuchende auch direkt an den Ständen der Aussteller mit den Unternehmen in Kontakt treten. Trainingsprogramme und Angebote zur persönlichen Weiterentwicklung runden die „Job and career“ in Halle 11 ab. Cebit.jobandcareer.de BONDING FIRMENKONTAKTMESSE Die Ingenieure Marvin Schmidt (l.) und Johannes Ullrich tüfteln am Kühlschrank der Zukunft. KÜHLEN MIT KÜNSTLICHEN MUSKELN D er Kühlschrank der Zukunft setzt womöglich auf Systeme mit Formgedächtnis-Materialien – auch künstliche Muskeln genannt – und arbeitet klimafreundlich wie ressourcenschonend: Ingenieure der Universität des Saarlandes forschen derzeit mit Bochumer Kollegen an einer neuen Methode des Kühlens. Dabei werden Wärme wie Kälte mit „Muskeln“ aus Nickel-Titan befördert. Mit Hilfe der bisherigen Messergebnisse aus umfangreichen Versuchen soll nun ein KühlkreislaufPrototyp entstehen. Ziel ist es, den Wirkungsgrad weiter nach oben zu schrauben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Projekt mit einer hohen sechsstelligen Summe. GROSSES GEHALTSPLUS FÜR ADMINISTRATOREN I m IT-Bereich können sich Netzwerk- und Security-Administratoren über die höchsten Gehaltszuwächse freuen. Berufseinsteiger verdienen in diesem Bereich etwa fünf Prozent mehr als im Vorjahr und kommen damit auf ein Jahresgehalt von 41.500 bis 46.750 Euro. Das geht aus einer aktuellen Gehaltsübersicht des Personaldienstleisters Robert Half hervor. Bei den Software-Entwicklern für Java fällt das diesjährige Gehaltsplus mit 4,4 Prozent etwas schmaler aus. Dennoch steht diese Sparte mit einem Einstiegsgehalt von 43.500 bis 50.500 Euro insgesamt besser bezahlt da als die der Administratoren. Analog dazu verläuft es bei den Software-Architekten: Im Hinblick auf die aktuellen Gehaltszuwächse landen sie mit ihren 4,3 Prozent „nur“auf Rang drei, haben aber mit durchschnittlich 45.250 bis 51.500 Euro in puncto Jahresgehalt weiterhin höhere Bezüge. BUZZWORD-ALARM BEI LINKEDIN A lle Mitglieder haben Führungsqualitäten, denken strategisch, sind motiviert und natürlich kreativ. Das zeigt zumindest eine Analyse des Businessnetzwerkes LinkedIn. Dabei wurden die Profile der Mitglieder im Hinblick auf die meistgenutzten Schlagwörter untersucht und eine Top Ten der häufigsten Buzzwords erstellt. Die zu Beginn genannten Eigenschaften belegten darin die Plätze eins bis vier. Dahinter folgten die Schlagwörter „Expertenwissen“, „Leidenschaft“ und „verantwortungsvoll“. 14 TECHNIK & IT 19./20. April, Dresden Unternehmen kennenlernen, sich im Gespräch mit Firmenvertretern über Jobs, Abschlussarbeiten oder Praktika infor mieren und beraten lassen – das alles bieten die bonding Firmenkontaktmessen. bonding.de JOB AND CAREER AT HANNOVER MESSE 25. bis 29. April, Hannover In Halle 17 der Hannover Messe kommen angehende Experten aus dem Ingenieurs-Bereich auf ihre Kosten: Fach- und Führungskräfte finden auf job and career nicht nur neue Jobs, sondern auch Angebote zu persönlicher und beruflicher Weiter bildung, Karriereplanung oder Work-LifeBalance. hannovermesse.jobandcareer.de CONNECTICUM 26. bis 28. April, Berlin Die große Karriere- und Recruitingmesse connecticum bietet ihren Besuchern die Möglichkeit, sich mit 400 internationalen Top-Arbeitgebern in lockerer Atmosphäre über Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten auszutauschen. connecticum.de Diese und viele weitere Termine gibt’s auch im Online-Kalender unter karriere.unicum.de 210 x 280 mm · unicum beruf technik · iso coated v2 ebmpapst.com/karriere ® Entdecke ebm-papst in dir. Sie wollen die Theorie endlich in die Praxis umsetzen? Wir haben die Projekte dafür. ebm-papst ist ein international führendes Technologieunternehmen für Luft- und Antriebstechnik. Damit das so bleibt, bieten wir Studierenden die besten Bedingungen für Berufsorientierung und Karrierestart. Wie viel ebm-papst steckt in Ihnen? Finden Sie es heraus und entdecken Sie einen der innovativsten Arbeitgeber Süddeutschlands. ebm16003_anz_image_student_global_210x280_unicum_20160209.indd 1 09.02.16 14:08 N ichts gibt es, was es dort nicht gibt. Auf dem geheimen Online-Marktplatz AlphaBay scheint alles erlaubt. Ein indonesischer Händler bietet einen Schrumpfkopf mit weit aufgerissenen Augen, hervorstehenden Lippen und glatter, dunkler Mähne zum Verkauf an – der Häuptling eines Natur volkes aus dem 19. Jahrhundert, wie in kleiner Schrift zu lesen ist. Scrollt man weiter herunter, erkennt man im ersten Thumbnail der vorletzten Zeile ein Häufchen Kokain, das fein säuberlich zu einem Miniatur-Eisberg geformt wurde. Preis: 250 US-Dollar. Rechts daneben winkt die neue Identität: ein Personalausweis mit australischer Staatsbürgerschaft. Außerdem erhältlich: schwere Waffen, etwa Kalaschnikows, und Sklavendienste, die per Kommando über Skype verrichtet werden. GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT DA R K N E T E L K N U D E I D B E W S E D E SEIT n , Eb ay n vo n A m az o te at h Sc Im . eh lt al le s? Wei t g ef llk o m m en e G o o g le fi n d et ab lie rt , d ie vo et t el lw le al e -Par ch ei n e O n lin u n d C o. h at si as D ar kn et . ve rs ch ie b t: d eu n n ze n re G ie te t u n d A n o n ym it ät b Text » André Gärisch Fotos » Thinkstock, Swaantje Hehmann, FH Wedel 16 TECHNIK & IT Mit seinen speziellen Merkmalen bietet das Darknet dubiosen Händlern beste Voraussetzungen, um fragwürdige Produkte oder Dienstleistungen an den Mann zu bringen, denn „beim Darknet handelt es sich“, so Andreas Weyert, Information Security Manager und IT-Fachbuchautor, „um ein geschlossenes, vom Internet abgekapseltes Netzwerk, bei dem die Teilnehmer ihre Verbindungen untereinander manuell herstellen“. Wer im Darknet eine Website anfordert, wird zunächst verschlüsselt mit einem beliebigen Netzwerk-Teilnehmer verbunden, der die Anfrage letztendlich auf die gesuchte Seite weiterleitet. Durch die Zwischenschaltung Andreas Weyert, Information Security Manager und IT-Fachbuchautor Gerd Beuster, Professor für IT-Sicherheit an der Fachhochschule Wedel dieses persönlichen „Mittelsmanns“ B ist eine Identifizierung des Users A nicht möglich. „Im Ergebnis bietet das Darknet ein höheres Maß an Sicherheit, da einem Angreifer der Zugriff auf das Netzwerk verwehrt bleibt – oder er im Idealfall gar nichts von dessen Existenz weiß“, sagt Weyert. Die Zahlungen werden verdeckt durchgeführt: „Bitcoin ist eine neue digitale Währung, die ohne eine zentrale Instanz wie eine Notenbank auskommt. Alle Transaktionen sind pseudonymisiert“, stellt Gerd Beuster, Professor für IT-Sicherheit an der Fachhochschule Wedel, dar. In persönlichen digitalen Brieftaschen wird das Guthaben der Teilnehmer gespeichert, die es bei Bedarf in „echtes“ Geld umwandeln. PROMINENTE BEFÜRWORTER Doch nicht nur Marktplätze mit schillernden Namen wie „Dream Market”, „The Majestic Garden” oder „Nucleus Market”, die teils mehr als 70.000 Produkte und 200.000 Nutzer vorweisen, prägen das Bild des Darknet. Verfechter der virtuellen Schattenwelt, wie Wikileaks-Gründer Julian Assange, der Chaos Computer Club oder die marktliberale Aktivistengruppe Cypherpunks, betonen deren positive Seite. Sie sehen die Meinungsfreiheit gestärkt; besonders in Zensurländern wie China. Erst durch das Darknet seien Journalisten, Blogger oder Bürgerrechtler in der Lage, über Foren oder Mails zu kommunizieren, ohne dass sie Gefahr laufen, von Staat oder Wirtschaft ausspioniert zu werden. Tatsächlich führte der geheime Austausch unter jungen Regimekritikern zu einer Forcierung des arabischen Frühlings. Das bekannteste „geheime“ Netzwerk ist das 2002 von Roger Dingledine – InformatikAbsolvent des MIT – und der US-amerikanischen Marine entwickelte Tor. Täglich wird es weltweit von zwei Millionen Menschen genutzt. Hinter den kryptischen Links, die aus wahllosen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen bestehen und auf .onion enden, verbergen sich etwa Blogs von Dissidenten, Online-Briefkästen von investigativen Kriegsreportern – oder eben Märkte für gesetzwidrige Angebote. HERAUSFORDERUNG FÜR DIE FAHNDER Jene sind seit geraumer Zeit im Visier der Polizei: „Bekämpft werden die illegalen Bereiche des Darknet beispielsweise durch FBI oder BKA. Fahndungserfolge gibt es dahingehend, dass in regelmäßigen Abständen illegale Portale ausgehoben und geschlossen werden“, erläutert Weyert. Derzeit beobachte die Polizei 20 bis 25 Marktplätze – allerdings seien die Ermittlungen schwierig und oftmals nur im Zusammenspiel mit anderen Behörden und Ländern möglich. Dass trotzdem Erfolge erzielt werden, zeigt sich anhand des Falles um Ross William Ulbricht. 2013 gelang es dem FBI, den Betreiber der damalig größten E-CommercePlattform des Dunkelnetzes, Silk Road, ausfindig zu machen. Mit dem Portal, das in der Presse als „Ebay für Drogen“ bezeichnet wurde, setze er zeitweise bis zu zwei Millionen US-Dollar im Monat um. Das FBI selbst orderte mehr als hundert Mal Substanzen wie Ecstasy, Heroin oder LSD, um mehr über die Machenschaften hinter der Präsenz zu erfahren. Im Zuge der Verhaftung wurden Bitcoins im Wert von 3,6 Millionen Dollar beschlagnahmt. Ob derartige Coups wiederholbar sind, bleibt abzuwarten. Skeptisch stimmt die Tatsache, dass sich das Angebot an Drogen im Darknet seit der Zerschlagung von Silk Road mehr als verdoppelt hat. DER WEG INS DARKNET Das Deepnet – der Teil des Webs, der von Suchmaschinen nicht erfasst werden kann – ist laut Experten 500 Mal so groß wie das „normale“ Internet, dessen Umfang auf 2.800 Millionen Terabyte geschätzt wird. Teil des Deepnets ist das Darknet, das sich aus kleineren experimentellen und dem populären Netzwerk Tor zusammensetzt. Über eine spezielle Software, die gratis und legal im normalen Internet herunter geladen und für Linux-, Windows- oder Apple-Geräte genutzt werden kann, erfolgt per Firefox der Zugang. Suchmaschinen wie Google existieren im Darknet nicht. Um auf eine Seite zugreifen zu können, muss die dazugehörige URL bekannt sein. Zur Hilfe können hier das HiddenWiki oder die TorLinks herange zogen werden. Trojaner, Malware und Viren sind im Darknet allgegenwärtig; daher ist eine Antiviren-Software unabdingbar. TECHNIK & IT 17 PROFESSOREN DES JAHRES 2015 AUSGEZEICHNET! Text » Marc Wiegand Fotos » Professor Fedor Mitschke, Hochschulen Ihr hattet fast 1.600 Hochschullehrer für den Titel „Professor des Jahres 2015“ nominiert. Unsere Jury kürte dann die vier Preisträger. Wie diese ihre Auszeichnung bekamen, zeigt euch unser kleiner Rückblick. In der Kategorie Naturwissenschaften/Medizin kürte unsere Jury Professor Udo Kragl (Mitte) zum Sieger. Der Hochschullehrer der Universität Rostock bekam die Auszeichnung von UNICUM-Sprecher Uwe Heinrich (rechts) und UNICUM BERUF-Redakteur Marc Wiegand überreicht. Dabei war er nicht der einzige Preisträger an diesem Tag: Beim Fakultätskolloquium wurden auch die besten Studierenden der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät geehrt. Unsere Jury sah in Professor Olaf Arlinghaus (Mitte) den besten Wegbereiter für Karrieren in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften/Jura. Und das sahen auch definitiv die Teilnehmer der akademischen Feierstunde, bei der die Auszeichnung überreicht wurde, so: Sie feierten den Professor von der Fachhochschule Münster mit Standing Ovations. Den Preis überreichten der Jury-Vorsitzende Professor Winfried Schulze (links) und UNICUM-Gründer und Jury-Mitglied Manfred Baldschus. Professorin Sabine Wieland von der Leipziger Hochschule für Telekommunikation überzeugte die Jury in der Kategorie Ingenieurwissenschaften/Informatik. Sie erhielt die Urkunde bei der Preisverleihung zu dem von ihr initiierten Software-Engineering-Wettbewerb für Studierende. KPMG-Partner Carsten Müller (links) fand nicht nur für dieses konkrete Projekt viele lobende Worte. Sie war bereits mehrmals in den Top Ten unseres Wettbewerbs, bis sie schließlich 2015 auf dem ersten Platz in der Kategorie Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften landete: Professorin Claudia Mast von der Universität Hohenheim genießt bereits seit langem die Wertschätzung unserer Jury. Nun konnte sie die Auszeichnung entgegennehmen – aufgrund ihres Forschungsfreisemesters bekam sie Urkunde und Stele nach Hause gesandt. ES GEHT WEITER! Ihr seid auch in diesem Jahr wieder aufgefordert, die besten Weg bereiter für Karrieren zu benennen. Der Wettbewerb startet am 15. März unter professordesjahres.de. Unter der Schirmherrschaft von: 18 TECHNIK & IT Gefördert von: Raum für Spitzenforschung Starten Sie Ihre Mission beim DLR Lösungen für die Welt von morgen: Das ist unsere Mission. Faszinierende Projekte, ein einzigartiges Forschungsumfeld und viel Raum für eigene Ideen: Das ist unser Angebot an Sie! Starten Sie Ihre persönliche Mission auf DLR.de/jobs. 6 AU CEBIT 201 G N U R E I S I L A DIGIT T F N U K U Z R DE H MESSEVORSC d ie sj äh ri g en B es u ch er d er ie d f au n te ar rt e St ar t- u p s w D at a so rg t d o in te rn at io n al 0 35 d n u g en u n d B ig n en n su o ö ti -L d va u o n lo C d u kt in st at t. N eb en Ta u se n d e Pr o in H an n o ve r z är M . 18 m is zu d et vo m 14 . b C eb it . Si e fi n r A u fs eh en . a D ro h n en fü d as Tr en d th em nnißen Text » Jessica Tö sse AG Me he Fotos » Deutsc 350 START-UPS B eim Topthema „d!conomy: join – create – succed“ steht der Mensch als Gestalter und Treiber für das Business der Zukunft im Mittelpunkt der Cebit 2016. „Alle Themen, die weltweit die Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft mit hoher Dynamik treiben, werden durch signifikante Präsentationen internationaler Unternehmen auf der Veranstaltung zu finden sein. Wir werden eine inhaltlich sehr starke Cebit erleben, die die Positionierung der Veranstaltung als weltweit wichtigste Plattform für die Digitalisierung nachhaltig unterstreichen wird“, berichtet Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG. DIE EIDGENOSSEN ALS PARTNER Partnerland der Cebit 2016 ist die Schweiz. Das Land ist nicht nur beim Einsatz digitaler Technologien ganz weit vorn, sondern zählt zugleich zu den globalen Innovationsführern. Auch in puncto Forschung und Entwicklung hat die Schweiz längst eine Spitzenposition als Digitalstandort erobert. Der Schweizer Zentralstand wird in Hannover in Halle 6 zu finden sein. Dort sind ferner Vertreter der Elite-Universität ETH Zürich, die in puncto Drohnentechnologien führend ist, zugegen genauso wie Repräsentanten der Schweizer Post, die mit unbe mannten Flugkör pern bereits entlegene Bergdörfer versorgt. TRENDTHEMA DROHNEN Grundsätzlich entstehen derzeit immer mehr Geschäftsmodelle, die auf der Drohnentech- 20 TECHNIK & IT nologie basieren – sei es in der Logistik, der Agrarwirtschaft oder bei Behörden und Sicherheitsunternehmen. Daher widmet sich die Cebit erstmalig dieser zukunftsweisenden Technologie. Gemeinsam mit dem Partner Dronemasters richtet die Cebit nun den ersten „Dronemasters Summit@Cebit“ aus – eine Mischung aus Konferenz, Tech-Talk und Neuheiten-Schau: Eine Flugarena, spannende Technik-Konzepte sowie ein mehrtägiges Konferenzprogramm warten auf die Besucher in Halle 16. VON CLOUDS UND RECHENZENTREN Cloud-Lösungen sind ein zentrales Element der Digitalisierung und werden auch in Zukunft eine dominierende Rolle einnehmen. Neben führenden Anbietern wie Deutsche Telekom, IBM oder SAP wird sich in diesem Jahr auch der US-amerikanische CloudKonzern Salesforce an der Cebit beteiligen und im Rahmen seiner World Tour als exklusiver Eventpartner gleich zwei Messehallen belegen. Das Rückgrat einer Cloud sind in erster Linie leistungsfähige Rechenzentren. Die Cebit schafft daher gemeinsam mit DatacenterDynamics in Halle 12 das weltweit größte Datacenter-Event. Im Bereich Scale11 in Halle 11 präsentieren sich auf 15 Themeninseln mehr als 250 junge Unternehmen sowie etablierte Konzerne, die die Nähe zum Startup-Ökosystem suchen – so zum Beispiel die Deutsche Bahn AG und der Bundesverband Deutscher Banken. Auf zwei Bühnen und in einem Boxring tragen die Start-ups vor Fachbesuchern und Investoren ihre Geschäftsideen vor. Experten vermitteln in Workshops ihr Fachwissen zum Thema Gründung. 15 x 2 CEBIT-TICKETS FÜR EUCH! An die ersten 15 Absender einer E-Mail an [email protected] mit dem Betreff „Cebit 2016“ vergibt UNICUM BERUF jeweils zwei Tickets. Teilnahmeschluss ist der 9. März. JOB AND CAREER AT CEBIT Die Cebit ist die größte Jobbörse für Arbeit geber und Arbeitsuchende im Umfeld der digitalen Wirtschaft. An der multimedialen Jobwall und in Vorträgen präsentieren Unternehmen ihre aktuellen Jobangebote. Darüber hinaus können Jobsuchende auch direkt an den Ständen der Aussteller mit den Unternehmen in Kontakt treten. Trainingsprogramme und Angebote zur persönlichen Weiterentwicklung runden die „Job and career“ in Halle 11 ab. INNOVATIONEN 2016 DER LETZTE SCHREI Text » Sebastian Wolking Fotos » Wearable Life Science, Oculus VR, Honda, LG, Toto, SCIO Das Smartphone ist die größte Erfindung des 21. Jahrhunderts. Das zumindest hat eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinsituts YouGov ergeben. Dabei stehen wir gerade erst am Anfang des Zentenniums – und der Fortschritt macht keine Pause. Wir stellen euch sieben Neuheiten vor – nützlich, skurril oder genial. OCULUS VR: DIE VIRTUAL-REALITY-BRILLE Die Idee: Die Virtual-Reality-Brille von Oculus VR soll ein Quantensprung für Gamer werden. Anfang 2016 wurde die Endkunden-Version der Öffentlichkeit präsentiert. Der Clou: Fantasiewelten real werden lassen – so kann man das Ziel der futuristischen Gamer-Brille zusammenfassen. Man stülpt sich das Gerät über den Kopf, schließt es am USB-Port an und taucht durch den hochauflösenden OLEDBild schirm regelrecht ins Spielgeschehen ein. Die Kosten: Kostenpunkt der Rift: 599 Dollar. Der voraussichtliche Lieferzeitpunkt ist Juli 2016. ANTELOPE SUIT: DER STIMULIERENDE TRAININGSANZUG Die Idee: EMS steht für Elektrische Muskelstimulation. Grundidee: Elektrische Impulse sollen die natürliche Muskelkontraktion unterstützen, Mus- keln aufbauen. Genau das soll der High-Tech-Trainingsanzug Antelope Suit leisten, der vom deutschen Start-up Wearable Life Science entwickelt wurde. Der Clou: In das Kompressionsgewebe des Ganzkörperanzugs sind Elektroden integriert, die elektrische Impulse aussenden und nahezu jede Muskelgruppe trainieren können. Der Sportler reguliert das Ganze per App via Smartphone oder Tablet. Die Kosten: Der Trainingsanzug ist online für 1.349 Dollar zu haben. HONDA FCV CONCEPT: DAS WASSERSTOFFAUTO Die Idee: Toyota hat seinen Mirai, Honda zieht mit dem FCV Concept nach: einem serienreifen Auto mit Brennstoffzellenantrieb. Der Clou: Brennstoffzellentechnologie wandelt Wasserstoff in elektrische Energie um. Der Auspuff stößt dann nur noch – umweltfreundlichen – Wasserdampf aus. Bei Hondas Modell sollen Brennstoffzelle, Akku, Elektromotor und Steuerelektronik nicht mehr Platz einnehmen als ein herkömmlicher Verbrennungsmotor. Das Versprechen: mehr Platz, nur drei Minuten tanken, bis zu 700 Kilometer fahren. Nur die geringe Anzahl 22 TECHNIK & IT an Wasserstofftankstellen ist ein (großes) praktisches Problem. Die Kosten: Während es den Toyota Mirai in Deutschland schon zu kaufen gibt (78.750 Euro), soll das Honda-Modell in der ersten Jahreshälfte 2016 zunächst in Japan – und innerhalb eines Jahres auch in Europa an den Start gehen. NEOREST 750 H: DIE INTELLIGENTE TOILETTE LGS FLEXIBLE SCREEN: DER FALTBARE FERNSEHER Die Idee: LG arbeitet an einem Fernsehbildschirm, der aufgerollt und zusammengefaltet werden kann. Der Clou: Organische Leuchtdioden machen die starre Rückplatte überflüssig. Die Vorteile liegen – im wahrsten Sinne des Wortes – auf der Hand. Man kann den Fernseher einfach aufrollen und mitnehmen. Auch zuhause spart er Platz: zusammenfalten, in die Schublade legen. Auch andere Hersteller wie Samsung oder Sony arbeiten parallel an innovativen TV-Bildschirmen, an transparenten, ultradünnen und gebogenen Screens zum Beispiel. Die Kosten: Auf der CES in Las Vegas präsentierte LG „nur“ einen Prototyp. Noch ist offen, wann das Gerät auf den Markt kommt und wie viel es kosten wird. Die Idee: Nie mehr Klo putzen. Dieser heimliche Wunsch könnte bald mit der Super-Toilette Neorest 750 H vom japanischen Hersteller Toto in Erfüllung gehen. Der Clou: Sobald das Geschäft erledigt ist, spült die Toilette automatisch ab, reinigt die Schüssel mit warmem Wasser, Desinfektionsmitteln und überzieht sie mit einer Lasur, bestehend aus Zirkonium und Titandioxid. Die Keime auf der Klobrille tötet UV-Licht ab, auch ein angenehmer Duft wird ganz von alleine versprüht. Und: Das Super-Klo hat sogar einen beheizbaren Sitz und klappt die Brille automatisch hoch – Sensoren sei Dank –, sobald sich ein Nutzer nähert. Mindestens ein Jahr lang, versprechen die Macher, muss man daher nicht zur Klobürste greifen. Die Kosten: Die Neorest HC 750 soll rund 10.000 Euro kosten. Aber: Sie ist nur für den amerikanischen Markt konzipiert, für Europa gibt es die Neorest AC mit identischen Funktionen – inklusive Fernbedienung. GOSUN STOVE: DER SOLAR-GRILL DIETSENSOR: DER ESSENS-SCANNER Die Idee: DietSensor ist ein kleines Gadget mit Infrarot-Sensor, das die Nährstoffe im Essen misst. Vor allem Diabetiker und andere Menschen mit Stoffwechselerkrankungen könnten profitieren, aber auch Abnehmwillige. Der Clou: Der User hält das kleine Gerät über seine Mahlzeit. Der Infrarot-Sensor erkennt die Oberfläche des Lebensmittels, registriert, wie die Moleküle in der Nahrung mit seinem Licht reagieren – und ermittelt so, um welches Lebensmittel es sich handeln muss. Das Smartphone zeigt die Ergebnisse an, über Bluetooth ist es mit dem Scanner verbunden. Die Kosten: Der französische Hersteller SCIO bringt den Scanner Mitte 2016 für 249 Dollar auf den Markt, die dazugehörige App kostet weitere zehn Euro pro Monat. Die Idee: Der GoSun Stove ist ein Grill, der ganz auf die Kraft der Sonne setzt. Vorteile: Man benötigt weder Holzkohle noch Steckdose, steckt den Solar-Grill einfach in den Rucksack. Der Clou: Parabolreflekto ren fangen die Sonnenstrahlen auf, speichern die Hitze in einer lange Röhre und geben sie dort an die Würstchen, Hähnchenflügel und Maiskolben ab. Man schiebt also einfach seine Lebensmittel in die zwölf Zentimeter lange Röhre und kann sie nach Bedarf braten, rösten, kochen, backen oder dämpfen. Die Kosten: Der größere GoSun-Grill soll im Sommer 2016 auf den Markt kommen und 599 Dollar kosten. TECHNIK & IT 23 Das Interview e gibt es in ganzer Läng .de/ um ic un unter wieland I E R E L E I P „SCHAUS “ ! S T H C I N R BRINGT GA EXPERTEN-IN TERVIEW B ER U F m it U N IC U M w ie rv te In Im . h re s g ew äh lt en u n d ss o ri n d es Ja fe o Pr r ac h te n m ü ss zu g er zi g ei ip st Le n s ei au fs u er nd Sa b in e W ie la io n , w o ra u f B 20 15 w u rd e ko m m u n ik at le Te r fü le u H o ch sc h rm at ik er in d er ve rr ät d ie In fo IT Tr u m p f is t. it au ch in d er ke ig Text » Marc Wiegand h fä am w ar u m Te Fotos » Matthias Popp F rau Professor Wieland, worauf kommt es beim Sprung von der Hochschule in die Arbeitswelt besonders an? Junge Absolventen müssen authentisch sein und zu ihrer Persönlichkeit stehen. Schauspielerei bringt da gar nichts. Für einen reibungslosen Berufseinstieg braucht man ein solides Maß an Fachkenntnis und die viel zitierten Soft Skills. Insbesondere Teamfähigkeit ist essenziell. Warum heben Sie gerade diese Eigenschaft hervor? Weil es immer noch die Denke gibt, dass der ITler im einsamen Kellerlein vor sich hin schraubt. Dabei ist etwa Software-Entwicklung reine Teamarbeit. Jeder stellt seine Fähigkeiten in den Dienst der Gruppe. Wer nicht der Programmierer vor dem Herrn ist, kümmert sich um die Dokumentation, das Projektmanagement oder das Layout. Wer so eine Integration nicht schafft, wird scheitern. Welche Herausforderungen warten noch auf die Berufseinsteiger? Am Anfang heißt es erstmal zuhören und zuschauen. Häufig stellen Absolventen in dieser Einarbeitungsphase fest, dass die Herangehensweisen in Unternehmen Schwächen offenbaren. Dann stehen sie vor der Herausforderung, behutsam und konstruktiv Kritik anzubringen. Das ist ein kleiner Drahtseilakt, denn gerade als Neuer möchte man niemanden vor den Kopf stoßen. Gibt es Arbeitgeber, die Sie Ihren Studierenden für den Berufsstart besonders ans Herz legen? Nein. Die Absolventen sollen sich zuallererst von ihrer Persönlichkeit leiten lassen. Ein ruhiger Typ ist vermutlich in einem großen Unternehmen besser aufgehoben, während ein Draufgänger mit viel Gestaltungswillen auch in einem kleinen Team aufblühen wird. Jeder sollte sich genau fragen: Wo möchte ich hin? Und in welchen Bereichen kann ich noch etwas dazulernen? Der Rest findet sich in der Regel schon. 24 TECHNIK & IT Lassen sich denn besondere Zukunftsbranchen nennen? Der ganze Bereich der IT- und Netzwerk-Sicherheit wird weiter boomen. Auch die Felder Big Data und Business Intelligence werden die nächsten Jahre dominieren. Junge Fachkräfte werden das Cloud Computing vorantreiben und die Digitalisierung der Arbeits- und Privatwelt mitgestalten. Da spielt der erwähnte Sicherheitsaspekt voll hinein: Bei der Vernetzung kommen unzählige Software-Systeme zum Einsatz, aber nur ein Drittel ihrer Lines of Codes ist umfassend getestet. Beim Schutz vor unberechtigtem Zugriff und Datenmissbrauch gibt es daher noch viel zu tun. Also rosige Aussichten für IT-Fachkräfte? Das würde ich unterschreiben. Und das trifft im Übrigen auch auf die Rahmenbedingungen zu. Es gibt kaum eine Sparte, die etwa so familienfreundlich und flexibel ist wie die ITWelt. Ich kann dort fast zu jeder Zeit und von jedem Ort aus arbeiten. Die Unternehmen fördern und unterstützen diese Flexibilität. Professorin Wieland (mitte) im Gespräch mit Studierenden H 16 01 023 • 26.01.2016 • JB • Melitta Anzeige Innovation/Ingenieur • Unicum Beruf Technik • DU: 09.02.2016 • Format: 210 x 280 + 5 mm • 4c • PSO LWC Improved (Fogra 45) • Step 1 ICH MÖCHTE EINE ARBEIT, BEI DER INNOVATIVES DENKEN GEFRAGT IST, DIE MAN AUF DER GANZEN WELT KENNT. BEI DER AUS MODERNER TECHNIK PRODUKTE ENTSTEHEN, Sind Ihre Ziele so vielfältig wie unsere Marken? Bei uns können Sie Ihre Ideen umsetzen – denn wir brauchen Ihren Input und Ihre Energie, um gemeinsam Erfolg zu haben. Werden auch Sie ein Teil der Melitta Gruppe. Starten Sie jetzt durch: www.melitta-group.com/karriere Das Mehr an Möglichkeiten. MEL_AZ_Innovation-Ingenieur_210x280_UBT_H1601023_F39--F45.indd 1 02.02.16 16:44 VORSCHAU HANNOVER MESSE INDUSTRIE 4.0 HAUTNAH Text » Marc Wiegand Fotos » Deutsche Messe AG Barack Obama live sowie zukunftsweisende Anwendungsbeispiele aus der vernetzten Industrie- und Energie-Welt: Das bietet die diesjährige Hannover Messe. Die weltweit wichtigste Industriemesse erwartet im April rund 5.000 Aussteller aus 70 Ländern. W er erfahren möchte, was sich konkret hinter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ verbirgt, der sollte ein Ticket für die diesjährige Hannover Messe lösen. Unter der Überschrift „Integrated Industry – Discover Solutions“ werden dort vom 25. bis zum 29. April mehr als 100 griffige Anwendungsbeispiele aus der Praxis dargeboten. So zeigt etwa der Antriebstechnikhersteller Sew-Eurodrive mit seiner modulartig aufgebauten und komplett vernetzten Smart-Factory, wie eine ganze Wertschöpfungskette nach dem Ansatz 4.0 gestaltet werden kann. „Und dies mit einem klaren wirtschaft lichen Nutzen“, wie der Geschäftsführer Technik und Innovation, Johann Soder, betont. Mensch und Technik gehen eine intelligente Verbindung ein, die spürbare Produktivitätssteigerungen ermöglicht. INTELLIGENTE WARTUNG Als Ergänzung dazu wird auf der neuen Sonderfläche „Predictive Maintenance 4.0“ den Geschäftsmodellen, die im Zuge der Automatisierung und Vernetzung entstanden sind, eine Plattform geboten. Kluge Köpfe haben etwa Maschinen mit Sensoren ausgestattet, die selbstständig einen akuten Wartungsbedarf registrieren und melden. Ausfallzeiten sinken rapide. „Wie weit sind wir mit der Industrie 4.0 in Europa? Und wie weit sind die USA? Darauf 26 TECHNIK & IT bekommen die Messebesucher eine schlüssige Antwort“, verspricht Dr. Jochen Köckler, Mitglieds des Vorstandes der Deutsche Messe AG. Die Vereinigten Staaten sind erstmals Partnerland der weltweit wichtigsten Industriemesse und wollen sich klar als bedeutender Anbieter von Industrie-4.0-Technologien positionieren. Daher erhält auch das in den USA gegründete Industrial Internet Consortium (IIC), das die Entwicklung des industriellen Internet der Dinge forcieren will, besonderen Raum, sich zu präsentieren. „In Hannover kommen alle Treiber der industriellen Digitalisierung zusammen: die deutschen Unternehmen mit Kernkompetenzen im Maschinenbau und der Elektrotechnik, führende US-Software-Anbieter sowie Unternehmen aus Asien“, so Köckler dazu. Welchen Stellenwert die transatlantischen Beziehungen nicht nur im Kontext der vernetzten Industrie haben, wird auch durch den Stargast deutlich: US-Präsident Barack Obama kommt zur Eröffnung – vielleicht sein letzter Amtsbesuch hierzulande. „Deutschland ist unser wichtigster Handelspartner in Europa“, so US-Botschafter John B. Emerson dazu. VERNETZTE ENERGIEKETTE Die Aufmerksamkeit der mehr als 250 US-amerikanischen Aussteller wird aber nicht nur ihrem Staatsoberhaupt und dem Mega-Trend Industrie 4.0 gelten, sondern ebenso den spannenden Zukunftsvisionen von vernetzten Energiesystemen, die den zweiten thematischen Schwerpunkt der Messe markieren. Die Überschrift „Inte grated Energy“ fasst dabei eine Vielzahl an tragfähigen Lösungen zusammen, die die Vernetzung der gesamten Energiekette im Blick haben – also Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Speicherung. Köckler: „Es wird dazu auch ein interaktives Modell aufgebaut, das ganz praktisch zeigt, wie die Energiewende gelingen kann.“ Die übrigen Messehallen werden Aussteller aus den Bereichen Robotic und Materialentwicklung dominieren. Zudem steht mehr denn je der Nachwuchs im Fokus. Im Ausstellungsbereich „Young Tech Enterprise“ können sich erstmals junge Gründer aus dem industriellen Umfeld informieren, präsentieren und vernetzen. „Dafür haben wir spezielle PitchFormate entwickelt“, ergänzt Köckler. Für Absolventen empfiehlt sich derweil ein Besuch der job and career in Halle 17. Live-Präsentationen und Karrieretipps potenzieller Arbeitgeber auf der Bühne bilden zusammen mit Gesprächs- und Jobangeboten neben der Bühne ein interessantes Programm für Ingenieure und technische Fachkräfte. Mehr Infos unter www.hannovermesse.jobandcareer.de PERSPEKTIVEN GESTALTEN _ Innovative Ideen kennzeichnen unsere Erfolge und treiben uns an. Mit Leidenschaft errichten wir weltweit unsere Windenergieanlagen und geben Antworten auf die energietechnischen Herausforderungen von morgen. Leisten Sie einen Beitrag, um mit Ihren Ideen die regenerative Energiezukunft mitzugestalten. Wir bieten neben Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten beste Perspektiven für Hochschulabsolventen und Berufserfahrene der Fachrichtungen / Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Bauwesen, Wirtschaftsingenieurwesen, Betriebswirtschaft / . Besuchen Sie unser Karriereportal und erfahren Sie mehr! JETZT BEWERBEN karriere.enercon.de Anzeige Kern stehen der starke Wettbewerb und das Arbeiten am technischen Limit, das insbesondere die Formel E kennzeichnet. Unter diesen speziellen Rahmenbedingungen möchten wir einen Technologietransfer zwischen unserer Motorsport-Abteilung und unserer Serienentwicklung herstellen. Deren Komponenten und Know-how kommen mit in das Rennfahrzeug. Gleichzeitig fließen Erkenntnisse aus dem Motorsport in die Entwicklung. Dr. Simon Opel, Leiter Sonderprojekte Motorsport bei Schaeffler Wie sieht dieser Technologietransfer konkret aus? In der Formel E beschäftigen wir uns mit grundlegenden Fragestellungen: Wie viele Gänge benötigt ein Elektro-Fahrzeug? Ist ein Konzept mit einem oder zwei Motoren erfolgversprechender? Das sind Fragestellungen, die wir eins-zu-eins auf unsere Serienabteilung übertragen können. In der Rennserie können wir die verschiedenen Konzepte und deren Praxistauglichkeit unmittelbar beobachten. Das ist ungemein aufschlussreich. Gemeinsam mit den Ingenieuren aus unserer Serienentwicklung diskutieren wir permanent, wie man Motor und Getriebe am besten abstimmen kann und welche Fahrstrategien die besten sind. I SCHAEFFLE R E D N E R E I S I R ELEK T AUFGABEN K ARRIERE BE to m o b il st ri e- u n d Au u d In en d n re el twei t fü h ts w ir kt ö rt zu d en w rt -E n g ag em en Sc h ae ff le r g eh o p rs to o M d es b re it en ek tr is ch en Im R ah m en er in d er el zu lie fe re rn . tn ar p ie g lo o al s Te ch n Le id en erd in g s au ch u re m it ei n er S ch ae ff le r n eu ie en g In e g n er ad e au f ju en , w ie rm el E m it . G ie re n d e Au fg ab R en n se ri e Fo is tr ek el rt o d lid en w ar te n ta rk e Re n n b o rv ie w er kl är t. sc h af t fü r PS -s rs p o rt , im In te to o M e kt je ro er p el, Le it er So n d D r. Si m o n O p H err Dr. Opel, das Thema Elektromobilität steht wieder verstärkt im Fokus der Öffentlichkeit und gehört auch bei Schaeffler derzeit zu den spannendsten Themen ... Dr. Opel: Wir engagieren uns ja bereits seit langem in unterschiedlichen Bereichen des Motorsports. Neben diesen vielen MarketingPartnerschaften sind wir nun aber erstmals auch als Technologiepartner direkt an der Entwicklung von Motorsportkomponenten beteiligt: Für das Team ABT Schaeffler Audi Sport entwickeln wir den elektrischen Antriebsstrang in der Formel E – der ersten vollelektrischen Rennserie. Was versprechen Sie sich davon? Wir unterstützen die Formel E seit Beginn an und möchten dies auch weiterhin. Im Wie wichtig ist denn die Fahrstrategie in der Formel E? Es ist die größte Herausforderung. Denn die Kapazitäten der Elektro-Batterie reichen nicht aus, ein ganzes Rennen mit Vollgas zu fahren. Daher müssen wir austarieren, an welchen Stellen es Sinn macht, Energie zu sparen. Das Zusammenspiel von Performance und Effizienz ist in keiner anderen Rennserie so entscheidend. Für den motorsportbegeisterten Ingenieur ungemein spannende Aufgaben. GROSSES ENGAGEMENT IM MOTORSPORT Schaeffler und Motorsport: Das ist eine lange und erfolgreiche Verbindung. In der DTM gewann das von Schaeffler unterstützte Audi Sport Team Phoenix bereits zweimal den Titel – mit Mike Rockenfeller und Martin Tomczyk am Steuer. In der WEC-Serie, zu der auch das traditionsreiche 24-Stunden-Rennen in Le Mans gehört, ist Schaeffler gemeinsam mit Porsche dabei. Daneben unterstützt Schaeffler viele Teams der Formula Student Germany finanziell sowie mit konkreten Komponenten und Know-how. Anzeige Keine Frage. Wir arbeiten immer mit den neuesten Technologien und gehen mit diesen bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Die Erwärmung einzelner Komponenten ist oft am Limit dessen, was die Systeme aushalten. Außerdem gibt es im Rennsport eine unglaubliche Dynamik: Wir treffen schnelle Entscheidungen, führen schnelle Entwicklungen durch und bekommen dann auch zügig ein Ergebnis – positiv oder negativ. Wenn eine Entscheidung nicht hundertprozentig gut war, hat das sofort einen Wettbewerbsnachteil zur Folge. Das ist dann wiederum ein großer Ansporn, es beim nächsten Mal besser zu machen. Sie suchen für Ihr Team Verstärkung. Was muss ein junger Absolvent mitbringen? Faszination am Thema Motorsport ist eine Grundvoraussetzung. Wir brauchen das Feuer und die Leidenschaft von jungen Ingenieuren für die Entwicklung des elektrischen Antriebsstrangs und die Optimierung der Software. Leute aus dem Formula-Student-Bereich sind besonders gerne gesehen Wieso das? Die Formula Student ist eine ideale Vorbereitung. Denn man setzt theoretische Kenntnisse auf hohem Niveau in die Praxis um. Man arbeitet im Team, mit großem Engagement und mit großer Intensität. Dabei kümmern sich die Studenten nicht nur um die Konstruktion, sondern auch um Dinge wie Marketing, Projektmanagement oder Controlling. Das sind Punkte, die einen später erwarten. Insofern ist es ein gutes Training für eine Zukunft im Motorsport. Ich möchte an dieser Stelle allerdings betonen, dass wir selbstverständlich auch außerhalb des Motorsports spannende Jobs für Ingenieure haben. Dr. Simon Opel im Austausch mit DTM-Champion Mike Rockenfeller Welche Studien-Schwerpunkte sind besonders gefragt? Maschinenbau, Elektrotechnik oder Mechatronik sind gute Voraussetzungen für die Arbeit in der Formel E. Denn es geht ja um die Optimierung des Zusammenspiels von elektrischem Antriebsstrang, Elektro-Motor und Getriebe. Mit welchem übergeordneten Ziel? Das ist relativ einfach gesagt: Unser Ziel ist es immer, zu gewinnen (lacht). Aber im Ernst: Dieses Ziel muss man sich als ambitioniertes Team einfach setzen. Wir sind jetzt in der zweiten Saison und haben einige Podiumsplätze erobern können. Das wollen wir ausbauen und natürlich möchten wir möglichst viel aus der Rennserie lernen. KARRIERE MIT DOKTOR-TITEL „DAMIT KANN MAN IN DER BERUFSWELT PUNKTEN“ projekte und Lehre eingebunden. Überdies gehören organisatorische Aufgaben am Lehrstuhl oder Institut dazu. Insofern konnte ich aus der Zeit unheimlich viel mitnehmen. Dr. Simon Opel, Leiter Sonderprojekte Motorsport bei Schaeffler Dr. Opel, Sie haben nach Ihrem IngenieurDiplom im Maschinenbau Fachbereich Fertigungstechnik promoviert. Was war die Intention dahinter? Natürlich hatte ich den Gedanken im Hinterkopf, dass ein Doktor-Titel meine berufliche Laufbahn positiv beeinflussen kann. Das war aber nicht der Hauptgrund. Ich wollte mich in einem spannenden technischen Umfeld umfassend mit einem wissenschaftlichen Thema auseinandersetzen: den Stand der Forschung eruieren, bestehende Ansätze neu beleuchten und auch neuartige Herangehensweisen ausprobieren. Außerdem ging es mir um Punkte wie Projektmanagement. So etwas thematisiert man im Rahmen einer Doktorarbeit? Promotionen im Bereich der Ingenieurwissenschaften sind sehr umfangreich und ähneln eher einer Berufstätigkeit denn einem Studium. Man ist auch in Industrie- Welchen Vorteil hatten Sie dadurch später im Berufsleben? Um das klar zu sagen: Weder in meiner Einstiegsposition als Vorstands-Assistent noch heute als Leiter der Sonderprojekte Motorsport arbeite ich direkt in dem Bereich, in dem ich promoviert habe. Das ist aber auch nicht der entscheidende Punkt. Durch eine Promotion lernt man vielmehr, sich einmal grundlegend mit einem wissenschaftlichen Thema auseinanderzusetzen und Lösungsansätze zu entwickeln. Damit kann man in der Berufswelt punkten. Wie sind die Einstiegschancen für Promovierte bei Schaeffler? Wir haben gerade im Entwicklungsbereich einige Doktoren in unseren Reihen. Und es gibt auch immer wieder spezifische Stellenausschreibungen für Promovierte. Wer Lust auf ein innovatives und börsennotiertes Technologieunternehmen mit dem besonderen Esprit eines Familienunternehmens hat, ist bei uns richtig. VERSTÄRKUNG GESUCHT Schaeffler beschäftigt in Deutschland im Schnitt ca. 950 Praktikanten pro Jahr und vergibt ca. 200 Abschlussarbeiten. Attraktive Einstiegsmöglichkeiten und alle offenen Stellenangebote sind zu finden auf: www.schaeffler.de/career Wissenschaftler arbeiten am EmotionBike Text » Birk Grüling Foto » Kai Rosseburg, iRobot KÜNSTLICHE INTELLIGENZ ES WEISS, WAS DU FÜHLST Intelligente Häuser steuern den Energieverbrauch, Autos parken selbstständig ein. Die Zahl von digitalen Helfern im Alltag nimmt stetig zu – genau wie deren Verständnis für ihre Besitzer aus Fleisch und Blut. B ereits 1991 sagte IT-Pionier Mark Weiser die Ausmaße der Digitalisierung voraus. In seinem visionären Aufsatz „The Computer for the 21st Century“ beschrieb er drei Entwicklungen. Zuerst nutzen viele Menschen gleichzeitig und ortsunabhängig einzelne Rechner - heute Cloud genannt. Im zweiten Schritt werden die Maschinen handlich - Smartphone und Wearables lassen grüßen. Die dritte Welle ist die Omnipräsenz der Maschinen, an ihrer Schwelle stehen wir im Moment. 30 TECHNIK & IT „Es entsteht eine Smart Environment. Am Ende ihrer Entwicklung müssen wir den Maschinen in unserem Alltag nicht mehr sagen, was sie tun sollen. Sie werden von alleine wissen, was wir brauchen und wie wir uns gerade fühlen“, erklärt Kai von Luck, Informatik-Professer an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Dafür müssten die Systeme aber selbstständig Daten sammeln, auswerten, daraus lernen und so Entscheidungen treffen, von denen wir Menschen profitieren. GESPÜR FÜR DEN MENSCHEN Erste Ansätze dafür gibt es bereits. Intelligente Wohnungen steuern über Sensoren Licht, Wärme und damit den Energieverbrauch. Fahrerassistenzsysteme lenken Autos autonom durch den Stau oder parken ein. Als Nächstes sollen sie ein besseres Gespür für uns Menschen entwickeln. Einen Weiter geht es auf S. 32 FERCHAU IST TOP ARBEITGEBER Beitrag dazu wollen von Luck und seine Doktoranden leisten. Sie arbeiten im Moment an einem Ergometer, das Emotionen erkennt. Mit einem beweglichen Lenker steuern die Spieler das EmotionBike durch virtuelle Welten. Mal schwierig, mal mit schöner Kulisse, mal mit bösen Teddys. Die Gesichtsausdrücke der Probanden zeichnet eine Kamera auf, zusätzlich werden Puls, Atemfrequenz und Stressreize gemessen. So können die Forscher Emotionen wie Frustration, Ärger, Überraschung und Freude unterscheiden. SOFTWARE ERKENNT LANGWEILE Die Erkenntnisse könnten zum Beispiel dazu beitragen, Reha-Patienten besser zum Training zu motivieren. Registriert die Software Langweile, startet sie ein spannenderes Level. „Bei einfachen Gefühlsausdrücken funktioniert unser System schon sehr gut. Vom menschlichen Gespür für Emotionen sind wir natürlich noch weit entfernt“, sagt Doktorandin Larissa Müller. Ein Beispiel: Manche Menschen lächeln gequält, wenn sie frustriert oder verzweifelt sind. Für das EmotionBike ist dieser Ausdruck eher ein Zeichen von Freude, wir Menschen verstehen den Kontext sofort. Eine noch größere Herausforderung ist die passende Reaktion auf die erkannten Emotionen. Ihr stellen sich Wissenschaftler im EU-Projekt L2TOR. Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Uni Bielefeld untersucht dabei, ob Roboter beim Sprachenlernen im Kindergarten helfen könnten. Die Idee: Zusammen mit einem Roboter und einem Tablet lernen Flüchtlingskinder die Landes sprache. Der kleine Roboter stellt Aufgaben, erklärt Begriffe und hilft bei Fehlern. Dafür soll er die grundlegenden Emotionen der Kinder erkennen und mit Gesten und Worten auf sie eingehen. SPRACHLABOR 4.0 Wie gut die Roboter-Kind-Interaktion klappt, wollen die Forscher nun in den nächsten anderthalb Jahren testen. Pädagogen aus Fleisch und Blut ersetzen will und kann das Projekt nicht. Man versteht sich eher als gefühlvollere Weiterentwicklung von Sprachlaboren. Mit lehrenden Robotern haben schon andere Projekte gute Erfahrungen gemacht. Die Kinder sind für die Roboter sehr offen und bauen schnell eine emotionale Beziehung auf, ähnlich wie zu einer Puppe oder einem Teddy. Genau diese Begeisterung und Offenheit ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg neuer MenschMaschinen-Schnittstellen. „Wenn Anwender smarte Technologien haben wollen, ist der Preis dafür sicherlich auch die Überlassung von Daten und Informationen. Wer für welche Smartness bereit ist, mit welchen seiner Daten zu bezahlen, ist noch eine offene Frage“, erklärt von Luck. Umso wichtiger sei es, eine gesellschaftliche Debatte über die möglichen Vorteile und Grenzen der Mensch-Maschinen-Interaktion zu führen, aber auch eigene Erfahrungen mit den Technologien zu sammeln. Und die Technologien genauso mit uns. Einsteigen und Professional Agile Software Engineer werden Bei andrena erwarten Sie in Ihrem ersten Jahr nicht nur erste Projekte, sondern auch unser Trainingsprogramm zum ASE Developer. Das ergänzt die frische Praxiserfahrung um Fach- und Hintergrundwissen. Im Jahr Zwei vertiefen Sie beispielsweise Ihre Kenntnisse in Objektorientierter Programmierung. Begleitet werden Sie von Kolleginnen und Kollegen, die Wissenstransfer groß schreiben. Und in Deutschland zu den Vorreitern im Agile Software Engineering gehören. Und wann gehören Sie zu uns? www.andrena-karriere.de Dr. Chris Jones von iRobot Wie sieht Ihre Vision von Mensch-Maschinen-Interaktion aus? Ich glaube, eine Vielzahl von Robotern werden in Zukunft unsere Hausarbeit erledigen. Einer saugt, der andere wischt den Boden, vielleicht kümmert sich auch einer um das Haustier oder kocht sogar. Sie alle sind über das Smart Home der Zukunft vernetzt. Bevor du morgens zur Arbeit gehst, gibst du deiner Wohnung ein paar Aufgaben. Und abends ist alles sauber und das Essen steht auf dem Tisch. EXPERTEN-INTERVIEW „ABSOLVENTEN MÜSSEN ETWAS RISIKOBEREIT SEIN“ Dr. Chris Jones, Director for Strategic Technology Development bei iRobot, im Gespräch mit UNICUM BERUF. Brauchen wir eine emotionale Verbindung zu diesen Robotern? Die emotionale Verbindung entsteht oft automatisch. Die Roboter sind nützlich und werden Teil des Hauses. Schon heute geben viele Menschen ihren Staubsauge-Robotern Namen. Da ist ein klares Zeichen für eine gewisse Bindung. Welche Fähigkeiten müssen junge Ingenieure und Informatiker für die wachsende Robotikbranche mitbringen? Bei iRobot beschäftigen wir uns vor allem mit vier großen Entwicklungsbereichen: Navigation, Wahrnehmung, Manipulation und das User Interface. Roboterbegeisterte Spezialisten aus diesen vier Bereichen sind immer gesucht. Neben fachlichem Know-how müssen die Robotik-Experten gut im Team arbeiten können. Sie müssen auch bereit sein, etwas Risiko bei der Entwicklung einzugehen, auch auf die Gefahr hin, sich auf dem Weg zu einem neuen Produkt mal zu verlaufen. AAAussicht. Jobs mit Anspruch. Atmosphäre. Aussicht. adesso hat ihnen einiges zu bieten: einen Job mit Perspektive, ein arbeitsklima, das verbindet und technologische kompetenz, die maßstäbe setzt. Wir sind einer der führenden it-Dienstleister im deutschsprachigen raum und haben die mission, kerngeschäftsprozesse durch den einsatz moderner it zu optimieren. Verstärken Sie unser engagiertes team – spannende aufgaben sowie individuelle entwicklungsmöglichkeiten warten auf Sie in den Bereichen > Java- und Microsoft-Entwicklung > IT-Consulting lernen Sie uns und ihren neuen arbeitsplatz kennen. Besuchen Sie uns auf unserem karriereportal oder sprechen Sie uns direkt an: adesso ag // olivia Slotta // t +49 231 7000-7100 // [email protected] www.aaajobs.de DortmunD // Berlin // Fr ankFurt // HamBurg // Jena // köln // müncHen // Str alSunD // Stut tgart // Bern // züricH // Wien // iStanBul Anzeige Unicum 2015-02 - 210x137mm.indd 1 10.09.15 15:45 D VERLOSUN G I T K A R P R SENIO P U T R A T S IM ONLINE- N REZENSION U an te n n io re n p ra kt ik Se s al s“ au ie n ie „M an le rn t tr es st en in d er K o m ö d o ir N e D t en to r d er g es er M b o en R h ic kt rl ic h te sc er w ir d zu m vä an cy M ey er s sw er te R en tn R eg is se u ri n N en b lie er D . n e H at h aw ay . rt -u p vo n A n p ri va te K ri se in s O n lin e -S ta er u fl ic h e u n d b e ch an m h so Text » Sascha Gull h ilf t ih r d u rc C h ef in – u n d Fotos » Warner Bros. Pictures DARUM GEHT’S: Witwer Ben Whittaker (Robert De Niro) ist gelangweilt vom Rentnerleben und weiß nicht, wohin mit der vielen Zeit. Die Welt hat er bereist, seine Hobbys langweilen ihn. Als der 70-Jährige auf eine Annonce für ein „Seniorenpraktikum“ in einem Online-Shop stößt, ist seine Neugier geweckt: Das Unternehmen sitzt ausgerechnet im Gebäude jener ehemaligen Telefonbuch-Druckerei, bei der er sein gesamtes Berufsleben verbrachte. Kurzerhand heuert er an. Ben wird Chefin Jules (Anne Hathaway) als persönlicher Assistent zugeteilt. Die gehetzte Mittdreißigerin weiß zunächst nicht viel anzufangen mit ihrem neuen Praktikanten, schließlich hat sie alle Hände voll zu tun und einen prall gefüllten Terminkalender. Der ordnungsliebende Senior in Anzug und Krawatte fällt derweilen auf zwischen all den Hipstern im schicken Loft, macht sich aber im Unternehmen immer beliebter als kluger Ratgeber und verständnisvoller Trostspender für die Belegschaft. Das bleibt auch der Chefin nicht 34 TECHNIK & IT verborgen und im Laufe der Zeit entwickelt sich eine väterliche Freundschaft zwischen den beiden. Ben hilft seiner Vorgesetzten, ihr forderndes Berufsleben und ihr kriselndes Privatleben endlich in den Griff zu kriegen. DAS MEINT UNSER AUTOR: Wer plumpen Klamauk erwartet, wird von „Man lernt nie aus“ eines Besseren belehrt: Platte Gags auf Kosten der technischen Unbedarftheit des Seniors sucht man nämlich vergebens. Vielmehr skizziert der Film einen gelungenen Generationenaustausch, denn beide Seiten profitieren hier voneinander. Die ungleiche Paar-Konstellation zwischen dem Manager, der sein Arbeitsleben einem Anachronismus – dem Telefonbuch – gewidmet hat, und der Gründerin eines trendigen Fashion-InternetStart-ups entwickelt eine fruchtbare Dynamik: Ben bringt Struktur in Jules` Arbeitsalltag, Jules legt Ben ein Facebook-Profil an. Ganz nebenbei werden die Rollenerwartungen von Mann und Frau, von Jung und Alt in der heutigen Arbeitswelt zur Diskussion gestellt: Etwa, wenn Ben seinem unbeholfenen, frisch von der Uni kommenden Kollegen beim Krawattenbinden hilft oder von der Qualität seines Aktenkoffers aus den Siebzigern schwärmt, den er stets bei sich trägt. Dank der brillanten Performance der beiden Oscar-Preisträger De Niro und Hathaway wird „Man lernt nie aus“ zu kurzweiliger Filmkost mit hohem Unterhaltungswert und der ein oder anderen Slapstick-Einlage. Was hängen bleibt, ist die Botschaft, dass so manche, vermeintlich angestaubte Weisheit aus der alten Geschäftswelt auch im hippen New Yorker Start-up-Unternehmen noch ihre Gültigkeit hat – und Lebenserfahrung im Online-Business mindestens ebenso wertvoll ist wie fundiertes Programmier-Wissen. VERLOSUNG Wir verlosen fünf DVD „Man lernt nie aus“. Wer eine gewinnen möchte, trägt einfach bei der Verlosungsaktion zu UNICUM BERUF auf www.unicum.de/gewinnspiele bis zum 10. April seine Daten ein. Anzeige MELITTA MASSSTÄBE UND TRENDS SETZEN Als Familienunternehmen gestalten wir unsere Zukunft auf einem starken Fundament: Erfindungsreichtum, Innovationskraft und Unternehmergeist zeichneten Melitta Bentz aus, als sie im Jahr 1908 unser Unternehmen gründete. Mit einer Messingdose und einem Blatt Löschpapier entwickelte sie den weltweit ersten Kaffeefilter. Dass sie mit dieser Erfindung den Kaffeegenuss auf der ganzen Welt revolutionieren und den Grundstein für eine einzigartige erfolgreiche Markengeschichte legen würde, ahnte damals noch niemand. S eitdem hat sich viel getan, aber Erfindungsreichtum, Innovationskraft und Unternehmergeist zeichnen die Melitta Unternehmensgruppe heute immer noch aus. Doch was hat der Kaffeefilter eigentlich mit Technik zu tun? Mittlerweile sind wir ein Hersteller von Markenprodukten für Kaffeeund Teegenuss, für die Aufbewahrung und Zubereitung von Lebensmitteln sowie für die Sauberkeit im Haushalt. Darüber hinaus sind wir mit zahlreichen Produkten und Services ein Partner für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Unsere Mitarbeiter entwickeln neben neuen und innovativen Produkten für den Haushalt auch hochspezialisierte Lösungen für Industriekunden. Und setzen damit Maßstäbe und Trends. Dafür entwickeln und konstruieren wir teilweise sogar die Maschinen, auf denen wir produzieren. Das hat uns mittlerweile ca. 800 Patente eingebracht. Unser Unternehmensbereich Melitta Professional Coffee Solutions ist Spezialist für die professionelle Heißgetränkezubereitung in der Individual- und Systemgastronomie sowie in der Hotellerie und gehört damit international zu den führenden Herstellern von professionellen Kaffeemaschinen. Die Getränkequalität steht im Mittelpunkt. Sie ist der Antrieb für die Maschinenentwicklung in unserem Technologiezentrum. Ziel ist es, das beste Kaffeeergebnis zu bieten und damit zum Geschäftserfolg unserer Kunden beizutragen. Daher bieten wir qualitativ hochwertige und innovative Kaffeemaschinen für den gewerblichen Bedarf rund um den Globus. Hier ist innovatives Denken gefordert. INGENIEURE UND TECHNIKER GESUCHT Die stetige Weiterentwicklung der Geräte lässt die Arbeit bei Melitta nie langweilig werden. Neue technische Features, wie Touch Displays, entstehen. Aus diesem Grund suchen wir regelmäßig nach motivierten Ingenieuren und Technikern mit der Fachrichtung Maschinenbau sowie Elektrotechnik, die mit uns nach neuen Produktideen forschen, sie entwickeln, konstruieren, testen und kontrollieren. Von Mechanik und Hydraulik über Elektronik und Software-Entwicklung bis hin zu Konstruktion und Design findet man in der Entwicklungsabteilung alles wieder. Und wer ist nicht stolz, die modernen Kaffeevollautomaten am Ende bei Großkunden wie IKEA und McDonald’s zu sehen oder das Kanzleramt als Kunden nennen zu können? Der Erfolg des Unternehmensbereichs resultiert aus dem guten Zusammenspiel unserer engagierten Teams, von der Produktentwicklung und Technologie, über Produktion, Logistik, Marketing, Vertrieb, bis hin zu Service und technischem Kundendienst. Doch die Vielfalt bei der Arbeit eröffnet auch für Sie ständig neue Chancen und Möglichkeiten. Wir wissen, dass Ideen Freiraum brauchen – um zu entstehen und sich zu entwickeln. Eigenverantwortliches Arbeiten und gegenseitiges Vertrauen sind die Grundlagen unserer Unternehmenskultur. Das verschafft Ihnen Flexibilität, Ihre Zeit selbst einzuteilen und Ihre selbst gesteckten Ziele auf Ihrem Weg zu erreichen. Und ganz nebenbei bleibt auch genügend Raum zum Leben! , R E L L E N H C S , R E L B I X E FL R E T N E I Z I F EF INDUSTRIE 4 .0 n p ro d n e in e r M as se vo g e W . rn e d ik al ve rä n d in Z u ku n ft ra ch si d ir w n ll e P ro d u kt io Fe rt ig u n g . D ie in d u st ri e h r fl e xi b le n se d n u n e rt au to m at is ie zu e in e r h o ch u kt io n , h in Text » Birk Grüling Fotos » Thinkstock by zhuzhu, microolga D ie erste industrielle Revolution brachte die Dampfmaschine, die zweite die Elektrizität, die dritte die Computer. Nun nähert sich die vierte mit großen Schritten. In ihrem Mittelpunkt steht die vernetzte, hochautomatisierte Fabrik im ständigen Austausch mit Maschinen, Waren und Mitarbeitern. Produziert wird flexibler, schneller und effizienter als je zuvor. Für die Befürworter in Politik und Industrie ist dieses Konzept nicht weniger als eine wichtige Zukunftssicherung für den Standort Deutschland. Tatsächlich könnte die Industrie 4.0 – konsequent umgesetzt – die heutigen Grundregeln der Produktion ziemlich auf den Kopf stellen. „Früher hat man Industrieanlagen einmal aufgebaut und sie liefen über Jahre nach dem gleichen Schema. Allerdings wird die Massenproduktion immer mehr zum Auslaufmodell“, erklärt Jürgen Jasperneite, Professor für Computernetzwerke am Institut für industrielle Informationstechnik der Hochschule OWL und Leiter des FraunhoferAnwendungszentrums Industrial Automation in Lemgo. INDIVIDUALISIERTE GÜTER Der Trend gehe klar zu individualisierten Gütern und zu kleineren Stückzahlen, am besten nicht langsamer oder teurer produziert als die Massenware. Doch darauf müssen sich Fabriken erst einmal einstellen. Schließlich fuhr die Industrie lange sehr gut mit einer streng durch geplanten Produktion mit festen Schritten und klaren Routinen. Das war und ist präzise und effizient, nur eben unflexibel. In der Produktion der Zukunft muss sich eine Fabrik schnell und zuverlässig auf neue Kundenwünsche einstellen. Diese Flexibilität beginnt mit der Planung. In Zukunft gibt es von jeder smarten Fabrik ein virtuelles Abbild. In 3D-Simulationen werden 36 TECHNIK & IT sämtliche Produktionswege und Maschinen detailgetreu nach ge baut – mit allen wichtigen Eigenschaften und Live-Daten zur eigenen Produktivität. AUDI ALS VORREITER Wie das in der Praxis aussehen könnte, testet Audi gerade in einem Werk im mexikanischen San José Chiapa. Die üblichen Produktions linien des Autoherstellers bestehen aus etwa 150 bis 170 Stationen. Jede von ihnen ist einem einzelnen Montageschritte zugeordnet und besitzt eine eigene programmierbare Steuerungseinheit. Ihr Zusammenspiel sorgt dafür, dass das Band im richtigen Tempo läuft und die einzelnen Montageschritte der Industrieroboter aufeinander abgestimmt sind. Bisher musste dafür jedes Steuergerät einzeln eingestellt werden. Dank der virtuellen Fabrik können die Audi-Planer nun neue Produktionsstraßen am Rechner entwickeln, die Bewegungen der Industrie-Roboter im Voraus programmieren und alternative Prozessschritte testen. Der zeitliche Aufwand und die Kosten für die Entwicklung der Förder technik reduzieren sich so um ein Drittel. Die Smart Factory in Mexiko geht wahrscheinlich 2016 ans Netz. Produziert werden soll hier vor allem der Geländewagen Q5. STÄNDIGER DATENFLUSS Natürlich verändert sich nicht nur die Planung, sondern auch die Produktion selbst. Die Maschinen und Waren werden selbstständig. Mit unzähligen Sensoren und Minicomputern versehen, stehen sie im ständigen Austausch miteinander und mit den beteiligten Menschen. Weiter geht es auf S. 38 Smart careers Für MINT BERUFE! job and career präsentiert Karrieremöglichkeiten, interessante Unternehmen, offene Stellen und Angebote zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung – eingebettet in führende Fachmessen. Erfahren Sie mehr unter: ––> www.jobandcareer.de job and career at CeBIT, 14. - 18. März 2016 Hannover job and career at HANNOVER MESSE, 25. - 29. April 2016 Hannover job and career at Automechanika 13. - 17. September 2016 Frankfurt job and career at IAA Nutzfahrzeuge, 22. - 29. September 2016 Hannover job and career at ALUMINIUM, 29. November - 1. Dezember 2016 Düsseldorf job and career at Composites Europe, 29. November - 1. Dezember 2016 Düsseldorf Veranstalter Unternehmensgruppe job and career Messen 2016 auf Anzeige Die Produkte suchen sich zum Beispiel den besten Weg von Maschine zu Maschine und teilen ihnen mit, wie sie bearbeitet werden wollen und wohin ihre Reise weitergehen soll. Die Industrieanlagen melden ihrerseits, wenn sie an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen oder gewartet werden müssen. Selbst neue Rohstoffe bestellt die Fabrik 4.0 selbstständig. ANSCHUB FÜR IHRE KARRIERE: MBA PER FERNSTUDIUM Berufsbegleitender MBA Logistikmanagement vermittelt Managementkompetenzen und Fachwissen. T echniker mit Bachelorabschluss haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Aber wie gelingt nach dem Berufseinstieg auch der Aufstieg ins mittlere und gehobene Management? Dafür sind BWL-Kenntnisse und Managementkompetenzen oft unerlässlich. Der Master of Business Administration (MBA) ist genau dafür konzipiert, Quereinsteiger in die Wirtschaftswissenschaften einzuführen. Der Schwerpunkt Logistikmanagement ergänzt dies um praxisorientierte Fachkenntnisse, die in der wachsenden Logistikbranche stark nachgefragt werden. Das Fernstudium ermöglicht es, Beruf und Studium flexibel zu kombinieren. So finden im MBAFernstudienprogramm am RheinAhrCampus in Remagen die freiwilligen Präsenzveranstaltungen (4-5 pro Semester) und die Prüfungen ausschließlich samstags statt. Wiederholungs- und Urlaubssemester ermöglichen es, das Studium bei beruflicher oder privater Mehrbelastung individuell anzupassen. Angesichts solcher Erfolgsgeschichten wundert es kaum, dass die Digitalisierung der Produktion auf immer mehr Interesse seitens der Industrie stößt. Laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA ist die „Industrie 4.0 alles andere als ein Hype“. In einer Befragung gaben 230 Unternehmen an, bis 2020 jährliche Investitionen von 40 Milliarden Euro zu planen. Auf der anderen Seite machen sich viele Unternehmen Sorgen um hohe Investitionskosten, uneinheitliche Daten-Standards und fehlende Fachkräfte. „Es reicht nicht aus, die Digitalisierung als großen Heilsbringer anzupreisen. Wir müssen den Unternehmen auch ganz konkret zeigen, wie sie ihre individuelle Produktion optimieren und welche Verbesserungen damit einhergehen können“, sagt Jasperneite. NEUE EXPERTEN GESUCHT Genau dafür wurden inzwischen fünf nationale „Kompetenzzentren Mittelstand 4.0“ mit direktem Anschluss an die Forschung gegründet. Die Zentren sollen den Betrieben das Potenzial der Industrie 4.0 aufzeigen und auch das Personal schulen. Unternehmen können dort beispielsweise eigene Pilotanlagen aufbauen und diese mit den intelligenten Computersystemen vernetzen. Diese Initiative soll helfen, das produzierende Gewerbe, das rund 26 Prozent der Bruttowertschöpfung Deutschlands erwirtschaftet, effizienter zu machen und die Produktion langfristig im Land zu halten. Doch genau dafür braucht es auch neue Experten, wie Jasperneite betont. Vor allem Ingenieure der Elektrotechnik oder des Maschinenbaus, die programmieren können, und Informatiker mit einem Gespür für industrielle Abläufe sind gefragte Fachleute. So braucht es in den Fabriken der Zukunft Experten, die mit der steigenden Zahl von Daten in den Industrieanlagen umgehen oder den Einsatz von Industrierobotern und smarten Fabrikstraßen planen und koordinieren können. Theorie und Praxis stehen im berufsbegleitenden Studium in ständigem Austausch: Die eigene Berufserfahrung erleichtert das Verständnis für die Studieninhalte und schärft den Blick für deren Relevanz. Gleichzeitig fließt das im Studium erlernte Wissen direkt in den Arbeitsalltag ein. Für Simon Braun, Dipl.-Ing. Informationstechnik, hat sich der MBA Logistikmanagement gelohnt: „Als Ingenieur tat ich mich des Öfteren schwer, Problemstellungen auch durch die betriebswirtschaftliche Brille zu betrachten. Das hat sich nun grundlegend geändert.“ Mehr Informationen zum MBA-Fernstudienprogramm UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES und zur Vertiefungsrichtung RheinAhrCampus Logistikmanagement finden Sie auf www.mba-fernstudienprogramm.de HOCHSCHULE KOBLENZ 38 TECHNIK & IT Anzeige BONDING-STUDENTENINITIATIVE E. V. DAS EHRENAMT IM LEBENSLAUF? In seinem Gastbeitrag erklärt bonding-Vor stand Sören Schilling, wieso Bewerber bei vielen Arbeitgebern mit einem ehrenamtlichen Engagement im Lebenslauf punkten können. Fotos » Katarzyna Bialasiewicz/Thinkstock, bonding E s gibt jedes Jahr kaum noch Aussagekraft, tausende Absolso ist klar: Der Bewerber venten von Hochschumöchte sich profilielen und Universitäten, ren, hat aber eigentlich welche auf den Arbeitsgerade nichts vorzuweimarkt drängen. Dabei Sören Schilling, bonding-Vorstand für sen. Daher gilt: Wer ein Marketing, Alumni sowie Strategie, Human haben die meisten einen Ehrenamt in den LebensResources & Wissensmanagement relativ vergleichbaren lauf schreiben möchte, Abschluss – Unterschiede sollte darauf achten, dass es gibt es allenfalls beim Ruf der nicht zu lang her ist. Hochschulen. Mittlerweile gehören selbst Auslandssemester zum gängigen StandardreNeben der Aktualität spielt auch die Tiefe des pertoire und werden oft als Qualifikation Engagements eine wichtige Rolle. Nur weil gewünscht. Den entscheidenden Unterschied sich ein Bewerber neben seinem Studium oder machen somit verstärkt die außeruniversider Ausbildung in einem Verein engagiert tären Qualifikationen. Hierzu zählt neben hat, heißt dies nicht zwangsläufig, dass er Praktika vor allem das ehrenamtliche Engadavon auch profitiert hat. Wer nur wenig Zeit gement während der Studienzeit. hierfür investiert und keine Verantwortung über nommen hat, sollte überlegen, welche Was man als Studierender an der Hochschule Vorteile ihm aus dem Engagement tatsächlich oft nicht vermittelt bekommt, sind besonders entstanden sind und von anderen Bewerbern Soft Skills in den Bereichen Kommunikation, abheben. Konfliktmanagement oder Teamwork. Gerade deshalb wünschen sich Arbeitgeber verstärkt Dies führt unweigerlich zu einer Erkenntnis: engagierte Bewerber, da diese solche FähigWer sich nur engagiert, um den Lebenslauf keiten oftmals bereits entwickeln konnten, aufzupolieren, hat schlechte Karten. während ihre Mitbewerber ohne außeruniversitäre Aktivitäten das oft nicht vorweisen Personalverantwortliche entlarven solche können. So kann man sich also von der Scheinengagements meist zügig mit gezielten Masse abheben und profilieren – und deshalb Fragen. Spätestens im Bewerbungsgenehmen viele Bewerber ihre Ehrenämter auch spräch wird dann die Eintragung einer in den Lebenslauf auf. außer universitären Aktivität schnell zum Boomerang. Sicherlich kann man sich als Doch nur weil es auf den ersten Blick sinnvoll Bewerber noch Fragen wie „Was, denken Sie, erscheint, sich mit ehrenamtlichem Engageist das Wichtigste, das Sie bei Ihrem Engament zu bewerben, muss das nicht zwangsgement gelernt haben?“ mit etwas Vorbereiläufig positive Auswirkungen haben. Liegt das tung erwehren, doch für alle Eventualitäten Ehrenamt sehr weit zurück und besitzt heute kann man schlecht gewappnet sein und gut vor bereitete Personalverantwortliche fragen auch gern nach Details. Es gilt also: Ehrenamtliches Engagement im Lebenslauf kann zur Profilbildung genutzt werden, aber nur wenn es nicht zu lang zurückliegt und nicht nur oberflächlich war. Daher kann es auch hilfreich sein, besondere Projekte und Arbeiten zu nennen. Denn genau hier finden sich die Qualifikationen des Bewerbers wieder. Wer eigene Projekte initiiert und durchgeführt hat, dabei ein ganzes Team leiten durfte und in einer bestimmten Fachrichtung unterwegs war, der kann neben Führungskompetenzen und fachlichen Fähigkeiten vor allem Erfahrungen im Projektmanagement vor weisen. Genau das suchen Arbeitgeber – den Absolventen, der bereits Erfahrung mitbringt und weiß, wie der Hase läuft. Die bonding-studenteninitiative ermöglicht Studierenden der MINT- und Wirtschafts studiengänge während des Studiums Einblicke in mögliche Berufsfelder. Dazu veranstalten die ehrenamtlichen Mitglieder in zwölf Städten Exkursionen, fach bezogene Thementage oder Firmenkontaktmessen. www.bonding.de FAHREN AUTONOMES R E D N A T K „D I R E “ N E T I E B R ZUKUNFT A e d as Ja h re n . G er ad In te rv ie w ile Wel t st eh D ie au to m o b lu ti o n ie re n . Im vo re e ch n ra d ie g an ze B e h re n kö n n te p p e, w as ju n g au to n o m e Fa n g B ro se G ru u kl ic tw En er it ed Ad am s, Le ch er w ar te t. er kl är t M an fr d ie se m B erei in ll ie ez sp er n d In fo rm at ik I n g en ie u re u swei se n d en t vo r ri ch tu n g Text » Marc Wiegand Fotos » gyn9038/Thinkstock, Brose D as autonome Fahren gilt als ein zentraler Zukunftsbereich, in dem Ingenieure wie IT-Fachkräfte gebraucht werden. Inwieweit teilen Sie diese Einschätzung? Das autonome Fahren erfordert vor allem die Verarbeitung großer MenManfred Adams, gen an Informationen, Leiter Entwicklung Brose Gruppe dies betrifft sowohl die Auswertung aller Sensordaten des Fahrzeugs als auch seine Vernetzung mit einer Cloudähnlichen Struktur. Beide Aufgabenstellungen gehören im Kern in den Bereich der klassischen IT. Hier müssen sie aber in Echtzeit ablaufen und werden im Zusammenspiel wie eine Art künstliche Intelligenz agieren. Ingenieure sind natürlich auch gefragt, werden sich allerdings eher mit den Veränderungen des Fahrzeugs selbst beschäftigen, die das Autonome Fahren mit sich bringt. So werden etwa sicherheitsrelevante Systeme redundant – also doppelt – ausgelegt werden müssen. Die Ansprüche an den Innenraum von Autos in Bezug auf Komfort und Funktionalität werden steigen und neue Ansätze erfordern. Die Höchst geschwindigkeit des Fahrzeugs hingegen wird weniger wichtig sein als heute. Welche Fachrichtungen sind im Bereich autonomes Fahren besonders gefragt? Geht es vorrangig um Maschinen- und Fahrzeugtechnik 40 TECHNIK & IT auf der Ingenieurseite? Zusätzlich zu den genannten Feldern bei den Ingenieuren ist auch die Elektronik zu nennen. Besonders wichtig sind dabei Sensorik, Aktuatorik sowie das ganze Feld der Interaktion von Mensch und Maschine – nicht zu vergessen die notwendigen Datenübertragungssysteme. Den größten Bedarf an Informatikern gibt es bei den Themen Vernetzung, Datenmanagement und künstliche Intelligenz. Doch auch Schnittstellenfunktionen müssen besetzt werden, etwa durch Ingenieurinformatiker. Inwieweit können auch Fachleute aus anderen Disziplinen in diesem Bereich arbeiten? Ganz allgemein gilt: Der Bedarf an Fachkräften wird sich nicht mit Spezialisten aus den genannten Fachrichtungen decken lassen. Ich denke, dass es daher gute Möglichkeiten für den Quereinstieg aus verwandten Gebieten gibt. Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker sind hier nur ein Beispiel. Gute Voraussetzungen sind dabei ein grundsätzliches Interesse an Autos sowie der Wunsch, die Mobilität von morgen mitzuentwickeln. Doch auch Ideenreichtum, Kreativität und systemübergreifendes Denken sind gefordert. Was macht aus Ihrer Sicht die besondere Faszination aus, in diesem Bereich zu arbeiten? Die automobile Welt wird sich in den nächsten zehn Jahren vermutlich mehr verändern als in den 50 Jahren zuvor. In kaum einem anderen Bereich kann man so direkt an der Zukunft arbeiten und diese mitgestalten. Wie kann man denn den derzeitigen Stand der Entwicklung beim autonomen Fahren einordnen? Nun, eigentlich ist autonomes Fahren ja eher ein Oberbegriff. Man unterscheidet zwischen assistiertem sowie teil-, hoch- und vollautomatisiertem Fahren als verschiedene Entwicklungsstufen. Assistiertes Fahren gibt es heute bereits in Serie, nämlich in Form von Funktionen wie dem Spurhalte- oder dem Bremsassistenten. Hier übernimmt der Computer die Lenkung ODER Beschleunigung. Bei der Teilautomatisierung erfolgt beides automatisch, der Fahrer muss das System aber ständig überwachen und eingreifen können. Auch dies ist heute bereits in Serie, ein Beispiel ist der Stauassistent. Die Hochautomatisierung als nächster Meilenstein geht noch einen Schritt weiter: Der Fahrer muss das Auto nicht mehr dauerhaft kontrollieren, aber nach Aufforderung die Steuerung übernehmen können – mit einer gewissen Zeitreserve. Beim übernächsten Schritt, dem vollautomatisierten Fahren, ist das System dann zusätzlich in der Lage, das Fahrzeug ohne Mithilfe des Fahrers sicher in den Stillstand zu versetzen. Der selbstfahrende LKW von Mercedes kann dies auf Autobahnen bereits, ist aber bislang nur als Versuchsfahrzeug zugelassen. Beim echten „autonomen“, also fahrerlosem Betrieb wird das Fahrzeug schließlich komplett eigenständig von Start zu Ziel gefahren und der Fahrer endgültig überflüssig. Es befinden sich also nur noch Passagiere an Bord. DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM 15.04.2016 IMPRESSUM E I D E I S N E SO HÄNG ! B A R E R H O B T T E R B N N DÜ d d ie rk au fe n . U n ve t u g ch si – in e s kö n n e n is tu n g r, d ie n u r e e it e w n e e n S ie Ih re Le p h Ty ac n M e e. m ll m e O ft ko ru f au f d e r St tr e te n im B e r e g rä st g n is tu ti n W e h rl e. w ir kl ic h e n Le re b e ra te r M ar e ri ar K ät rr d as g e h t, ve si ch tb ar ! W ie Text » Martin Wehrle Fotos » moodboard/Thinkstock, André Heeger A 42 n den Hochschulen ist die Sache klar: Wer die bessere Arbeit schreibt, bekommt die bessere Note. Was Sie dem Professor über Ihre Leistung erzählen, ist ziemlich egal – was Sie tatsächlich abliefern, Martin Wehrle, ziemlich entscheidend. Gehalts- und Karrierecoach Dieser klare Zusammenhang zwischen Leistung und Erfolg kommt im späteren Berufsleben abhanden. Viele Leistungsträger werden von ihrer Arbeit nicht vorwärts getragen. Dafür machen faule Gurken und Sprücheklopfer das Karriererennen. Woran liegt das? Mag sein, Sie halten mir jetzt entgegen: „Ich will durch meine Leistung überzeugen. Nicht durch große Sprüche.“ Diese Haltung finde ich sympathisch. Aber kommen Sie damit im Job vorwärts? Es gibt zwei Arten von Leistung: eine tatsächliche und eine gefühlte Leistung. Meist entscheidet die gefühlte Leistung, die Wahrnehmung der Chefetage, darüber, ob Sie erkannt oder verkannt werden. Ein Vergleich: Nehmen wir einmal an, Sie liefen einen neuen Weltrekord auf hundert Meter: 9,5 Sekunden. Was würde Ihnen diese Leistung bringen? Anerkennung? Weltruhm? Werbeverträge? Vielleicht nichts von all dem. Denn wer hat die Stoppuhr gedrückt? Wer kann Ihren Lauf bezeugen? Welche Kameras haben ihn rund um den Globus getragen? Eine Leistung, die keiner sieht, bleibt ohne Außenwirkung. Egal, ob Sie ein wichtiges Projekt stemmen, eine geniale Idee entwickeln oder einen Markt erschließen: Sorgen Sie dafür, dass Ihr 100-Meter-Lauf publik wird. Spielen Sie den Regisseur Ihrer eigenen Leistung, erzeugen Sie Bilder und Szenen. Reden Sie bei Meetings und Kongressen, schreiben Sie Hausmitteilungen und Fachbeiträge, lassen Sie die Chefetage von Ihrem Husarenstreich wissen – so lange, bis Ihr Name wie ein Gütesiegel an der Leistung haftet. Das können Sie auf Ihre Spitzenleistungen im Job übertragen: Wer drückt die Stoppuhr, erkennt den Wert Ihrer Ergebnisse? Gibt es Zeugen, die über Ihrer eigenen Hierarchieebene stehen, direkte Chefs oder gehobene Vorgesetzte? Sind Sie wirklich fit, wenn es darauf ankommen – etwa beim entscheidenden Meeting –, oder eher ein Trainingsweltmeister, dessen Geistesblitze nur hinter den Kulissen leuchten? Und wenn Sie Erfolge haben: Wie sorgen Sie dafür, dass diese Nachricht auf schnellen Füßen durch die Firma, vielleicht sogar die Branche läuft? Sonst laufen Sie Gefahr, dass Ihnen der Ruhm geklaut wird – womöglich von einem Leistungszwerg, der nur glänzen will, obwohl er keinen Schimmer hat. Merke: Glänzen ist durchaus erlaubt – sofern Sie einen Schimmer haben. TECHNIK & IT Oder haben Sie es noch nie erlebt, dass ein Dünnbrettbohrer befördert wurde? Ein Leistungszwerg belobigt? Ein Schaumschläger zum Vorbild erklärt? Eine Studie beim Computerkonzern IBM ergab schon vor Jahren: Ob jemand befördert wird, hängt nur zu 10 Prozent von seiner Leistung ab – und zu 90 Prozent davon, wie er sie verkauft und mit seinen Chefs auskommt, von der gefühlten Leistung. Martin Wehrle ist Karrierecoach und Bestseller-Autor, sein aktuelles Buch heißt: „Sei einzig, nicht artig! So sagen Sie nie mehr Ja, wenn Sie Nein sagen wollen“ (Mosaik, 2015) UNICUM BERUF – Das bundesweite Karrieremagazin erscheint sechs Mal im Jahr. (Druckauflage UNICUM BERUF: 164.250 IVW Quartal 4/15) HERAUSGEBER Manfred Baldschus REDAKTION Marc Wiegand (V.i.S.d.P.), Barbara Kotzulla, AnnChristin von Kieter, Heike Kruse, Merel Neuheuser VERLAG UNICUM GmbH & Co. KG, Ferdinandstraße 13, 44789 Bochum, Tel.: 0234.96151-0, Fax: 0234.96151-11, E-Mail: [email protected] MITARBEIT AN DIESER AUSGABE André Gärisch, Birk Grüling, Sascha Gull, Thomas Hentschel, Manfred Kolkmann (Korrektorat), Marie-Charlotte Maas, Sabine Olschner, Jessica Tönnißen, Martin Wehrle, Sebastian Wolking GRAFIK Marisa Rodrigues, Nikolai Goletz (verantw.) ANZEIGENLEITUNG Joachim Senk, Björn Schumbrutzki (stellv.) DISTRIBUTION Unicum Marketing GmbH DRUCK Sattler Media Press // Der Inhalt des Magazins wird auf Recycled Papier produziert. Für alle Gewinnspiele im Heft und auf UNICUM.de gilt: Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. NOCH MEHR VON UNICUM Mach clever Karriere! 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