Schwabmünchen: Damit Krebszellen sich nicht ausbreiten können

Diese Seite drucken
Startseite
Bilder ein-/ausblenden
Lokales (Schwabmünchen)
Damit Krebszellen sich nicht ausbreiten können
30. September 2015 12:36 Uhr
SCHWABMÜNCHEN
Damit Krebszellen sich nicht ausbreiten
können
Die Wertachklinik ist eines von drei Krankenhäusern bundesweit, die erstmals
eine neue Operationsmethode anwendet, die verhindern soll, dass sich
Krebszellen weiter ausbreiten. Von Doris Wiedemann
Die Wertachklinik ist eines von drei Krankenhäusern bundesweit, die erstmals eine neue
Operationsmethode anwenden die verhindern soll, dass sich Krebszellen weiter ausbreiten.
Foto: Ralf Lienert (Archiv)
Fast zeitgleich wurde an drei verschiedenen Orten in Deutschland erstmals mithilfe
einer sogenannten MCS-(More-Cell-Save)-Bag bei einer minimalinvasiven
gynäkologischen Operation Gewebe im Bauchraum zerkleinert. Der Bergesack
schützt Patientinnen vor dem Risiko einer Krebszellenstreuung. Neben den
Universtiätskliniken in Tübingen und Frankfurt hatten die Wertachkliniken das
Privileg, die weltweit einmalige Neuentwicklung zum ersten Mal einzusetzen.
„Bisher musste man einen Bauchschnitt machen, um eine Gebärmutter, Myome
oder Knoten zu entfernen, wenn die Schnitte einer minimalinvasiven Operation für
die Organe zu klein waren und man die Streuung von Krebszellen vermeiden
wollte,“ erklärt Dr. Ilie Bumbu, der die erste Operation mit der MCS-Bag in der
Wertachklinik durchgeführt hat. Mit dem neuen System kann das Gewebe im
Bauchraum in einem zelldichten Beutel zerkleinert und dann minimalinvasiv
entnommen werden, ohne dass sich eventuell vorhandene Krebszellen im Körper
der Patientin ausbreiten können.
Erfahrung gab den Ausschlag
„Die Allgemein- und Viszeralchirurgie von Frau Dr. Manger und die Gynäkologie der
Wertachkliniken arbeiten bei minimalinvasiven Operationen schon lange mit anderen
Produkten der österreichischen Firma AMI, daher weiß man dort, wie groß unsere
Erfahrung in der minimalinvasiven Chirurgie ist“, erklärt Dr. Bumbu die Tatsache,
dass neben zwei renommierten Universitätskliniken ausgerechnet die
Wertachkliniken als erstes deutsches Krankenhaus mit dem neuen MCS-BAGs
arbeiten durften.
Künftig wird in Bobingen und Schwabmünchen mithilfe der MCS-Bags
minimalinvasiv, also mit kleinstmöglichen Aufwand, operiert. Das Verfahren kommt
aber nur dann zum Einsatz, wenn die Gefahr einer Krebszellenstreuung besteht.
Dann aber bietet die neue Methode den großen Vorteil, dass den Patientinnen ein
Bauchschnitt erspart bleibt.