chemische Reaktionen

Aktivierungsenergie EA:
Die Aktivierungsenergie EA ist der (Mindest-) Energiebetrag, der einem Reaktionssystem zugeführt werden muss, um eine chemische
Reaktion in Gang zu setzen. Je höher die EA einer chemischen Reaktion ist, desto schwerer lässt sich die Reaktion starten. Ist EA sehr
klein, kommt es fast augenblicklich zur Reaktion.
Mögliche Energieformen: Wärme, Strahlung, elektrische Energie, mechanische Energie, Reibungsenergie.
Katalysatoren sind Stoffe, die die Geschwindigkeit chemischer Reaktionen erhöhen und nach der Reaktion unverändert
vorliegen. Kleine Mengen genügen, da Katalysatoren während der Reaktion nicht verbraucht werden. Die Wirkungsweise beruht auf der
Herabsetzung der Aktivierungsenergie einer Reaktion (vgl. Reaktionsverlauf im nächsten Kasten).
Reaktionsenthalpie DHR
ohne
Katalysator
Edukte
mit
Kat.
DHR
Produkte
Wird Energie aus der
Umgebung aufgenommen,
hat der Wert von DH ein
positives Vorzeichen,
die Umsetzung wird als
endotherm (endo = innen)
bezeichnet.
ohne
Katalysator
Energie
Wird Energie an die
Umgebung abgegeben,
hat der Wert von DH ein
negatives Vorzeichen,
die Umsetzung wird als
exotherm (exo = außen)
bezeichnet.
Energie
Die Reaktionsenthalpie DHR ist der Energiebetrag, der im Verlauf einer chemischen Reaktion bei konstantem Druck umgesetzt wird. Er
kann in Form von Wärme, Licht, elektrischer und mechanischer Energie aufgewendet oder freigesetzt werden.
Produkte
DHR
mit
Kat.
Edukte
Reaktionsverlauf
Reaktionsverlauf
DHR= S DH (Produkte) - S DH (Edukte)
Exotherme Reaktion:
Verbrennung von
Magnesium
Endotherme Reaktion:
Wasserzersetzung
2 H2O à 2 H2 + O2
2Mg + O2 à 2 MgO
DH > 0 endotherm
DH < 0 exotherm
Das Wasser zersetzt sich an
den Elektroden nur, wenn
fortwährend Energie in Form
von elektrischem Strom
zugeführt wird.
Ist das Magnesiumband erst
einmal entzündet, brennt es
selbständig weiter.
Freie Enthalpie G
Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik:
Nimmt bei einer Reaktion die Entropie um DS ab, dann kostet das Energie.
Dieser Energiebetrag ist temperaturabhängig (T·DS) und wird von der
freiwerdenden Energie DH abgezogen. Umgekehrt, wenn die Entropie
zunimmt. Nur die Restenergie DG steht zur Umwandlung in mechanische
Arbeit zur Verfügung.
DG lässt sich durch die Gibbs-Helmholtz-Gleichung berechnen:
In einem abgeschlossenen Reaktionsraum können
nur Vorgänge ablaufen, bei denen die Entropie
wächst. Ein solches System strebt einem Zustand
maximaler Unordnung entgegen.
DG < 0
DG > 0
Ist ein Maß für die Unordnung eines Systems.
Festkörper haben z.B. eine kleinere Entropie als
Flüssigkeiten und Flüssigkeiten eine kleinere als
Gase. Unordnung ist energetisch günstiger als
Ordnung (Ordnung schaffen kostet Energie).
Entropie
nimmt zu
exergonisch, die Reaktion läuft freiwillig ab
endergonisch, die Reaktion läuft nicht freiwillig ab
exotherm
endotherm
immer freiwillig
exergonisch (freiwillig),
wenn ½T·DS½ größer als ½DH½
(temperaturabhängig)
exergonisch (freiwillig),
wenn ½T·DS½ kleiner als ½DH½
(temperaturabhängig)
Beispiel: Knallgasreaktion
Beispiel: Bei der Reaktion von
Ba(OH)2 mit NH4SCN kühlt sich die
Mischung extrem ab.
nie freiwillig, endergonisch
Beispiel: Ozonbildung,
Glucoseaufbau im Körper
è
Beispiel: Verbrennung mit
gasförmigen Produkten
(z.B. Verbrennung von Benzol)
Entropie
nimmt ab
DG = DH - T·DS
© Filser, Leuchtenmüller, Lochner, Tremaggi
Entropie S