Blutdruck - Vorarlberger Nachrichten

MedKonkret: die Zielsetzung
1.
2.
3.
4.
5.
Bewusstsein für Gesundheit stärken
Gesundheitsförderung - Vorsorge
Wann zum Arzt gehen?
Neue medizinische Erkenntnisse vermitteln
Häufige Gesundheitsprobleme im Fokus
MedKonkret: das Vorgehen
1.
2.
3.
4.
5.
Normalzustand erklären
Gesundheit erhalten
Krankheitsrisiken erkennen
Behandlungsmöglichkeiten skizzieren
Überholtes und Zukünftiges besprechen
MedKonkret Treffpunkt Gesundheit,
Panoramasaal LKH Feldkirch
Blutdruck: Gesundheit –
Krankheitsbilder und Folgen
Prim. o.Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Heinz Drexel
Vorstand, Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie &
VIVIT Institut am Akademischen Lehrkrankenhaus Feldkirch, A
Dekan, Private Universität im Fürstentum Liechtenstein, Triesen, FL
Professor, Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA
Risikoforschung
am Beispiel des Verkehrsunfalls
• Ursache: Geschwindigkeit
• Mit-Verursachung:
–
–
–
–
–
–
Zustand der Straße
Zustand der Bremsen
Zustand der Reifen
Aufmerksamkeit des Fahrers
Alkohol
Handy……
8 Wichtige Fragen zum Blutdruck
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
8 Wichtige Fragen zum Blutdruck
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
Druck (mm Hg)
Zum Verständnis des oberen und unteren Blutdrucks
Druck in Hauptschlagader
Druck in Herzkammer
Pumpen
Saugen
Pumpen
Oberer Blutdruck = Systolischer Blutdruck
Unterer Blutdruck = Diastolischer Blutdruck
Wie Blutdruck messen?
1. In der Praxis durch den Arzt
2. 24h - Blutdruckmessung durch den Arzt
3. Selbstmessung durch den Patienten
Blutdruckmessung durch den Arzt
8 Wichtige Fragen zum Blutdruck
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
Neue Vokabeln:
Hoher Blutdruck = Hypertonie
Patient = Hypertoniker
Österreichische Klassifikation
mm Hg = mm Quecksilbersäule
Watschinger B et al. J Hyperton 2013; 17: 99-108.
Blutdruck-Ziel
130/80
Diabetes Care 2013; 33, Suppl 1:S11-66.
Hypertonie - Klassifikation
Systolisch mm Hg
(km/h)
80
60
100
120
140
40
160
20
180
200
Diastolisch mm Hg
(rpm x 100)
50
40
30
20
10
60 70 80
90
100
110
120
130
140
Bluthochdruck in Österreich
Häufigkeit und Behandlung
Hypertoniker
in Österreich
1,5 Millionen
Hypertoniker,
denen ihre
Erkrankung
bekannt ist
750.000
regelmäßig
behandelte
Hypertoniker
500.000
suffizient
behandelte
Hypertoniker
200.000
Die FAKTEN:
1. Hochdruck kommt häufig vor.
2. Hochdruck ist häufig schlecht behandelt.
 Wichtiges Thema für MedKonkret!
8 Wichtige Fragen zum Blutdruck
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
Folgeerkrankungen der Hypertonie
Hirn
Herz
Niere
Beine
Arterien,
nicht Venen!
Folgeerkrankungen der Hypertonie
Hirn
Schlaganfall
Herz
Herzversagen
Niere
Nierenversagen
Beine
Schaufensterkrankheit
Folgeerkrankungen der Hypertonie
Hirn
Schlaganfall
Herz
Herzversagen
Niere
Nierenversagen
Beine
Schaufensterkrankheit
Vom hohen Blutdruck zum Schlaganfall
Hypertonie
Gefäß-Riss
Gerinnsel aus dem Herz
Arterienverkalkung
Vorhofflimmern
8 Wichtige Fragen zum Blutdruck
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
Wann ist schnelle Hilfe nötig?
• Blutdruckwerte: oberer Wert >200 mm Hg
• Muskelschwäche
• Sprachstörung
Wohin wende ich mich bei hohem Blutdruck?
Diagnostik und Behandlung:
Praktischer Arzt und Facharzt für Innere Medizin
Bei Blutdruck > 200 mm Hg:
Notfallambulanz
Sind Sie schon müde?
8 Wichtige Fragen zum Blutdruck
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
Medikamente selbst dosieren?
 NEIN!
Medikamente
Risikoreduktion durch Blutdrucksenkung
5-6 mm Hg
- 40%
SchlaganfallTodesfälle
-25%
HerzinfarktTodesfälle
Risikofaktor Hypertonie
Blutdrucksenkung und kardiovaskuläres Risiko
5
0
-5
-10
-15
-20
-25
-30
105
100
95
90
85
80
Unterer Blutdruckwert [mm Hg]
Hansson et al. 1998
Kalciumantagonisten
bremsen den Einstrom von
Wirkung
Calcium in die Arterienmuskeln
starke Wirkung; besonders in
höherem Alter und auf den oberen
Vorteil
Blutdruckwert
Beinschwellung; selten
Nachteil
Magenblutung
Beispiele Norvasc®, Plendil®, Amlodipin®, u.a.
Angiotensin Converting Enzyme (ACE) -Hemmer
drosseln die körpereigene
Wirkung Produktion von blutdrucksteigernden
Substanzen
starke Wirkung; besonders gut für
Vorteil
die Niere & bei Zuckerkrankheit
Nachteil Husten, Gesichtsschwellung
Enalapril®, Ramipril®, Hypren®,
Beispiele
Renitec®, Tritace®, u.a.
Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB)
bremsen die Wirkung von
Wirkung körpereigenen blutdrucksteigernden
Substanzen
gute Wirkung; fast keine
Nebenwirkungen; gut für Niere und
Vorteil
bei Zuckerkrankheit
Nachteil zum Teil noch teuer
Cosaar®, Blopress®, Micardis®,
Beispiele
Diovan®, Atacand®, u.a.
Betablocker
drosseln die körpereigene Produktion
Wirkung von blutdrucksteigernden
Substanzen
Pulssenkung; lange erprobt
Vorteil
Nachteil
Viele Nebenwirkungen, z.B. Impotenz
Seloken®, Beloc®, Concor®,
Beispiele Tenormin®, Metoprolol®, Atenolol®,
Nomexor®, u.a.
Harntreibende Mittel – Diuretika
entziehen dem Körper Kochsalz und
Wirkung
Wasser
gut wirksam in Kombination mit
Calciumantagonist, ACE-Hemmer,
Vorteil
ARB und Betablocker
schlecht für Zucker- und
Nachteil
Fettstoffwechsel
Beispiele in Kombinationspräparaten
Grundsätzliches zu Blutdruckmedikamenten
•
•
•
•
Oft Kombination mehrerer Wirkstoffe
Nicht bei jedem wirkt jeder Wirkstoff gleich gut
Volle Wirksamkeit oft erst nach 2 Wochen
Dosisanpassung durch den Arzt
Tipps zur erfolgreichen Therapie
1. Vereinbarung mit dem Arzt
2. Keine eigenmächtige Dosisänderung
3. Nicht absetzen – keine Pausen
Kein therapeutisches „Basteln“!
Schaffen Sie noch 10 Minuten?
8 Wichtige Fragen zum Blutdruck
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
Nichtmedikamentöse
Blutdrucksenkung
0
Abnahme des
systolischen
Blutdrucks in
mm/Hg
Alkoholreduktion
-5
-10
Kochsalzreduktion
Körperliche Aktivität
Diätetische Maßnahmen
-15
-20
-10 kg Körpergewicht
Nichtmedikamentöse Therapie
Maßnahme
Quantum
Mögliche Senkung
(systolischer Blutdruck)
Gewichtsabnahme
Ca. 10 kg
5 - 20 mm Hg
Diät/Ernährung
Salzarm/Fettarm
8 - 14 mm Hg
Körperliche
Aktivität
> 30 min/Tag
4 - 9 mm Hg
Rauchstopp
Senkt Gefäßrisiko
Keine Blutdrucksenkung
Kochsalz
< 6 g/Tag
2 - 8 mm Hg
Alkohol
< 30 g/Tag bei Männern
< 20g/Tag bei Frauen
2 - 4 mm Hg
Adaptiert nach: Magometschnigg D et al. J Hyperton 2007; 1: 7-11.
Salz und Brot
•
•
•
Im Schnitt zw. 1,3 und 1,4 g Salz/100 g Brot
Bei 3 – 4 Scheiben /Tag  1,8 – 2,4 g Salz/Tag
Das entspricht 30 – 40% der Tagesmenge (6 g) an Salz
Bewegungseffekte auf den Blutdruck?
Gut:
Ausdauertraining
Nicht gut:
Krafttraining, Überanstrengung
Vorschlag:
Blutdruckmessung bei & nach Sport
Bewegungseffekte auf den Blutdruck?
Frage an einen Freund:
Was reguliert deinen Blutdruck am besten?
Bewegungseffekte auf den Blutdruck?
Frage an einen Freund:
Was reguliert deinen Blutdruck am besten?
Antwort:
Lange Bergwanderungen
8 Wichtige Fragen zum Blutdruck
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
Was hat sich nicht bewährt?
• Alte Hochdruckmittel mit starken
Nebenwirkungen
• „Hausmittel“ mit schwacher Wirkung:
z.B. Knoblauch
• Selbsttherapie
• Nervenverödung in Nierenarterien
Was ist irreführend?
•
•
•
•
Beipackzettel
Postings
(teilweise) Internet
(teilweise) Nachbars Meinung
8 Wichtige Fragen zum Blutdruck
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
Was bringt die Zukunft?
• Neue Substanzen
• Mehr Forschung
Zusammenfassung
1. Was messen wir?
2. Was ist normaler Blutdruck
3. Welche Gefahren verbergen sich im Blutdruck?
4. Wann ist schnelle Hilfe nötig?
5. Soll man Medikamente selbst dosieren?
6. Gibt es natürliche Blutdruckmittel?
7. Was hat sich nicht bewährt?
8. Was bringt die Zukunft?
MedKonkret Treffpunkt Gesundheit,
Panoramasaal LKH Feldkirch
Blutdruck: Gesundheit –
Krankheitsbilder und Folgen
Prim. o.Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Heinz Drexel
Vorstand, Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie &
VIVIT Institut am Akademischen Lehrkrankenhaus Feldkirch, A
Dekan, Private Universität im Fürstentum Liechtenstein, Triesen, FL
Professor, Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA