informiert Beilage der Zeitung «reformiert.» | Nr. 4 vom 12. Februar 2016, ZH 525 | www.kirchemeilen.ch Zwei Bäuerinnen aus Sierra Leone vor einem Zuckerrohr-Feld, auf dem früher Grundnahrungsmittel wie Reis oder Maniok angebaut wurden. Persönlich Kinderarbeit, ungesicherte Maschinen, Hungerlöhne – Lebensumstände, die in Europa vor gut 100 Jahren Alltag waren. In politischer Kleinarbeit sind solche Missstände bei uns zu Fremdwörtern geworden. Zum Glück! Leider hat man im Süden neue Begriffe geprägt wie «Land Grabbing» oder Kindersklaven. Konzerne im Norden, auch in der Schweiz, profitieren von diesen Missständen. Die Konzernverantwortungsinitiative von (u.a.) Brot für alle will Gerechtigkeit für alle Menschen. – Weil zum Beispiel fair produzierte Schoggihasen einfach besser schmecken! Feyna Hartman, Kirchenpflegerin Wer bestimmt über das Land? Brot für alle | Unsere Kirchgemeinde sammelt Geld für ein Projekt im westafrikanischen Sierra Leone. Es geht um den Widerstand der lokalen Bevölkerung gegen das «Land Grabbing», d.h. das Kaufen oder Pachten von riesigen Landflächen durch Investoren. Damit wird der einheimischen Bevölkerung eine überlebenswichtige Existenzgrundlage entzogen. – Nachstehend informiert Silvia Lieberherr von Brot für alle. In Sierra Leone hat die Genfer Firma Addax Bioenergy Land gepachtet, um Zuckerrohr anzubauen. Das Zuckerrohr sollte zu Ethanol verarbeitet werden und als Biodiesel in den EU-Tanks landen. Sie hat den Menschen grosse Versprechungen gemacht. Jetzt ist das Unterfangen gescheitert, und die Menschen sind verunsichert. Das Beispiel zeigt, wie grossflächige Landverträge das Recht auf Nahrung gefährden. «Früher haben wir hier nahrhaften Maniok angebaut, dann mussten wir das Land abgeben. Jetzt haben wir nichts mehr zu tun», sagt die Bäuerin Alice Sesay aus dem Bombali District in Sierra Leone. Eine Fläche von mehr als 715 Bauernhöfen Es geht um viel Land: 14 300 ha oder mehr als 715 durchschnittliche Schweizer Bauernhöfe. In ganz Sierra Leone sind mehr als 15 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche für solche Projekte verpachtet. Die Bäuerinnen und Bauern vergeben ihre Landrechte für weniger als einen Dollar pro Monat während 50 Jahren. Sie erzählen, dass die Firma ihnen Schulen und Spitäler versprochen habe, falls sie ihnen ihr Land verpachten würden. Ausserdem hätten sie das Gefühl gehabt, keine Wahl zu haben, da das Projekt vom Präsidenten des Landes abgesegnet wurde. Ihre Versprechen aber habe die Firma nicht eingehalten. Das Schlimmste ist jedoch, dass die Bäuerinnen und Bauern durch die Verträge die Kontrolle über ihre Existenzgrundlagen verlieren. Statt Reis oder Maniok Weiter auf Seite 2 >> informiert Nr. 4 | 12. Februar 2016 FORTSETZUNG VON SEITE 1 KANTOREI MEILEN Verstärkung gesuch Aus der diesjährigen Fastenagenda «Liebesbriefe an das Leben» von Brot für alle und Fastenopfer wächst heute auf fruchtbarem Ackerland Zuckerrohr für den Export. Dadurch leben Bauernfamilien wie die von Alice Sesay in einer ständigen Unsicherheit – sie werden abhängig von internationalen Unternehmen und vom instabilen Weltmarkt. Unkündbare Verträge Im Sommer 2015 hat Addax nun bekannt gegeben, dass das Projekt nicht profitabel sei und das Unternehmen seine Aktivitäten vorerst stoppe. Für die Menschen vor Ort ist dies ein Schock. Die Verträge sind für die Bäuerinnen und Bauern unkündbar, das Land bleibt also unter der Kontrolle der Investoren. Ausserdem wurde das Land entwässert und ist für den Reisanbau nun nicht mehr geeignet. Auch wenn der Vertrag mit Addax viele Probleme birgt, war Addax eine bekannte Verhandlungspartnerin. Nun weiss niemand, wie es weitergeht und was mit ihrem Land geschieht. Gezielte Schulung der Kleinbäuerinnen und -bauern Brot für alle setzt sich gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation, dem «Sierra Leone Network on the Right to Food» (kurz Silnorf) für die betroffenen Familien ein und begleitet die lokalen Gemeinschaften als verlässliche Partnerin in dieser Situation. Durch gezielte Schulung lernen die betroffenen Kleinbäuerinnen und -bauern ihre Rechte kennen und diese durchzusetzen. Brot für alle unterstützt Silnorf dabei, die Organisationen von Kleinbäuerinnen und -bauern in Gesprächen mit Addax Bioenergy, den lokalen Behörden und 2 informiert Nr. 4 | 12. Februar 2016 den verantwortlichen Ministerien zu integrieren, um die Probleme zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten. Hier bei uns im Norden informiert Brot für alle die Öffentlichkeit über die Situation vor Ort und fordert Addax dazu auf, ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen. Silvia Lieberherr, Fachperson Land Grabbing, Brot für alle, Bern Am Sonntag, 13. November, findet in der Kirche Meilen ein ganz besonderes Konzert statt: Der Motettenchor der Kantorei Meilen interpretiert unter der Leitung der Kantorin Aurelia Weinmann-Pollak das Requiem ZWV 46 von Jan Dismas Zelenka (1679 – 1745) mit Orchester und vier Solisten. Jan Dismas Zelenka, ein Zeitgenosse Johann Sebastian Bachs, wurde in Böhmen als Sohn eines Dorflehrers und Organisten geboren und erhielt am Prager Jesuitenkolleg seine Ausbildung. 1710 trat er eine Stelle als Violinist und Kontrabassist am sächsischen Hof in Dresden an und studierte zwischen 1716 und 1719 in Wien bei Johann Joseph Fux Komposition. In Dresden vertrat Zelenka den Kapellmeister Johann David Heinichen während dessen Krankheit und nach seinem Tod, durfte dann jedoch die Stelle nicht behalten. Während der Zeit Augusts des Starken und dessen Nachfolgers erhielt Zelenka leider wenig Anerkennung, es gibt auch kein Porträt des Komponisten. Einzig Johann Sebastian Bach und sein Sohn Friedemann schätzten das Talent Zelenkas sehr und reihten seine sakralen Werke in ihre Bibliothek ein. Erst seit den 1970er-Jahren werden der Erfindungsreichtum und die Virtuosität von Zelenkas Gesamtwerk wieder mehr gewürdigt, unter anderem auch, weil der Schweizer Gemütliche Einkehr im Alterszentrum Platten Das Engagement von Brot für alle und Fastenopfer werden wir hier in Meilen mit folgender Spendensammlung unterstützen: Wenn Sie bis Ostersonntag, 27. März, in der Cafeteria des Alterszentrums Platten einkehren, können Sie Ihre Spende in die dort aufgestellte Box legen. Der Gesamterlös wird im Rahmen der ökumenischen Kampagne hälftig dem ausgewählten Projekt der katholischen Kirchgemeinde zukommen sowie dem Projekt unserer Kirchgemeinde in Sierra Leone (vlg. nebenstehenden Frontartikel). Die Cafeteria im Alterszentrum Platten ist täglich von 7 bis 19 Uhr geöffnet und bietet einen herrlichen Ausblick auf den See und in die Berge. Wir danken Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender, für Ihre Spendenfreudigkeit und dem Alterszentrum Platten für ihr langjähriges Mitwirken an dieser jährlichen Aktion. Nicole Chapuis, Redaktorin Höchste Konzentration auf der Empore unserer Kirche an AKTUELL cht: Singen Sie mit? Oboist Heinz Holliger an Schallplattenaufnahmen von Triosonaten und Orchesterwerken beteiligt war. Mitsingen und geniessen Zelenkas musikalische Verwandtschaft mit Bach, verbunden mit einer ganz eigenen, für die damalige Zeit ungewöhnlichen Klangwelt, und die Einflüsse aus der tschechischen Musiktradition faszinieren das heutige Publikum. Es ist sicher ein besonderes Erlebnis, am Konzert vom 13. November mitzuwirken. Das Requiem ZWV 46 ist sehr melodiös und mit seinen vielen chromatischen Übergängen für die Sängerinnen und Sänger eine interessante Aufgabe. Um dem schönen Werk stimmlich das richtige Gewicht geben zu können, sucht der Motettenchor Verstärkung für die Probenarbeit und die Aufführung: Gesucht sind Männerstimmen und Altistinnen. Die Proben beginnen nach Ostern, am Dienstag, 29. März. Schnupperproben sind jederzeit möglich. Auskunft erteilt gerne die Dirigentin Aurelia Weinmann-Pollak, 043 844 33 93. Margret Becker, Motettenchor Konzert: Sonntag, 13. November, 17 Uhr, reformierte Kirche Meilen Proben: ab 29. März, dienstags (mit Ausnahme der Schulferien), 19.50 bis 21.50 Uhr, Schulhaus Obermeilen he anlässlich der Matinée vom vergangenen Oktober Wir freuen uns über die Geburt von Sarina Gemma. Die Tochter unserer Jugendarbeiterin ist am 20. Januar auf die Welt gekommen. Wir gratulieren Simone Hauser Hutmacher und ihrer Familie ganz herzlich. Elki-Singen für 1- bis 4-Jährige Wie ging doch dieses Lied schon wieder? – Elki weiss es bestimmt noch! Elki ist ein grosser Stoffelch. Er animiert die Kinder und ihre Eltern/Grosseltern zum gemeinsamen Singen und Bewegen. Im Elki-Singen lernen die Erwachsenen wieder altbekannte, aber vergessene Finger-, Abzähl- und andere Verse, Tischlieder und gesungene Abendgebete, Bewegungsspiele, Jahreszeiten- und Tanzlieder, alte und neue Kinderlieder. Sie singen, spielen, tanzen zusammen mit ihren und für ihre (Enkel-)Kinder. In jeder Lektion gibt es einen kleinen Gedankenaustausch unter den Erwachsenen zu ethischen, religiösen oder erzieherischen Fragen. In dieser kurzen Zeit verweilen die Kinder alleine mit der Singleiterin. Anmeldung bis 13. Februar an die entsprechende Leiterin (siehe unten). Kosten pro Familie: Fr. 70.– (1 Kind) resp. Fr. 100.– (2 Kinder). (red.) Vertretung in den Sportferien Während 24 Jahren war ich Pfarrerin in Männedorf. Seit der Pensionierung mache ich hie und da Vertretungen in andern Gemeinden. Ich freue mich, einmal mit den Gottesdienstbesuchern von Meilen feiern zu dürfen. Ruth Saurenmann, Pfarrerin Wir danken Pfarrerin Ruth Saurenmann für ihr Einspringen und wünschen ihr und der Gottesdienstgemeinde einen gesegneten Sonntagmorgen. Das Pfarrteam Gottesdienst, Sonntag, 21. Februar, 9.45 Uhr, Kirche anschliessend Chilekafi Montag: 29. Februar, 7. / 14. / 21. März; 4. / 11. / 18. April; Leitung: Barbara Meldau, [email protected], 044 781 25 25 Dienstag: 1. / 8. / 15. / 22. / 29. März; 5. / 12. April; Leitung: Marianne Barth, [email protected], 044 923 40 16 jeweils 9 bis 9.45 Uhr (Gruppe 1) oder 10.15 bis 11 Uhr (Gruppe 2) Pause für Gespräche und zum gemütlichen Zusammensitzen für alle: 9.45 bis 10.15 Uhr im Kirchenzentrum Leue informiert Nr. 4 | 12. Februar 2016 3 AGENDA Gottesdienste Sonntag, 14. Februar Gottesdienst Predigtreihe «Sinn für die Leere – Raum für das Geheimnis Gottes» Pfrn. Jacqueline Sonego Mettner anschliessend Chilekafi und Predigtnachgespräch geleitet von Ruedi Schwarzenbach 9.45 Uhr, Kirche Sonntag, 21. Februar Gottesdienst «Die Fülle des Lebens» Pfrn. Ruth Saurenmann anschliessend Chilekafi (siehe auch Aktuell Seite 3) 9.45 Uhr, Kirche Kinder und Jugendliche Montag, 15. Februar bis Freitag, 26. Februar Schulferien Montag, 29. Februar, 7., 14. und 21. März, 4., 11. und 18. April Elki-Singen für 1- bis 4-Jährige Kosten: Fr. 70.– (1 Kind), Fr. 100.– (2 Kinder) Leitung und Anmeldung (bitte umgehend): Barbara Meldau, ElkiSingleiterin (siehe auch Aktuell Seite 3) 9 bis 9.45 Uhr (Gruppe 1) oder 10.15 bis 11 Uhr (Gruppe 2), Kirchenzentrum Leue Taufsonntage Dienstag, 1., 8., 15., 22. und 29. März, 5. und 12. April Elki-Singen für 1- bis 4-Jährige Kosten: Fr. 70.– (1 Kind), Fr. 100.– (2 Kinder) Leitung und Anmeldung (bitte umgehend): Marianne Barth, ElkiSingleiterin (siehe auch Aktuell Seite 3) 9 bis 9.45 Uhr (Gruppe 1) oder 10.15 bis 11 Uhr (Gruppe 2), Kirchenzentrum Leue 14. Februar Pfrn. Jacqueline Sonego Mettner Erwachsene Sonntag, 28. Februar Gottesdienst Predigtreihe «Lust am Denken» Pfr. Daniel Eschmann anschliessend Chilekafi und Predigtnachgespräch geleitet von David Eck 9.45 Uhr, Kirche 28. Februar Pfr. Daniel Eschmann 3. April Pfrn. Jacqueline Sonego Mettner 17. April Pfr. Mike Gray 1. Mai Pfr. Mike Gray 22. Mai Pfrn. Jacqueline Sonego Mettner Senioren Kollekten Donnerstag, 18. Februar Andacht Béatrice Schwob, Sozialdiakonin 10 Uhr, Alterszentrum Platten 16.30 Uhr, Alterswohnungen Dollikon Wir verdanken herzlich: SeniorenMittagstisch Mittwoch, 17. Februar und 2. März Frauenverein Feldmeilen 12 Uhr, Schule Feldmeilen Donnerstag, 3. und 17. März Mittagstisch Dorf 12 Uhr, Kirchenzentrum Leue Abschiede Urs Emil Dietschi verstorben im 75. Lebensjahr 24. Januar: Fr. 364.70 Verein Entlastungsdienst für Angehörige behinderter Menschen, Zürich 31. Januar: Fr. 651.05 FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Zürich Kollektenvorschau Sonntag, 14. Februar Evang. Lepra-Mission, Schweizer Zweig, Egerkingen, PC 50-16000-6 Sonntag, 21. Februar Kirche weltweit, Evang.-ref. Landeskirche des Kts. Zürich, Zürich, PC 87-353323-5 Sonntag, 28. Februar Stiftung Zürcher Lehrhaus, Zürich, PC 80-2127-4 Doris Rauch-Känzig verwitwet von Emil Hans Rauch verstorben im 91. Lebensjahr Theodora Ryffel verstorben im 90. Lebensjahr Mittwoch, 24. Februar Forum: Gespräche zum Zeitgeschehen Pfr. Mike Gray 16 Uhr, Parkresidenz Singen um 8 nach 8 Offenes Singen mit Pfr. Daniel Eschmann 20.08 Uhr, Chor der Kirche Montag, 29. Februar und 7. März Café Grüezi International Begegnung, Konversation in deutscher Sprache, Alltagsberatung für alle interessierten AusländerInnen und SchweizerInnen 9 bis 11.30 Uhr, Bau Wir wünschen Ihnen strahlende Ferien- und Wintertage. Erscheint 14-täglich Nächster Redaktionsschluss: Nr. 6/2016, Mittwoch, 17. Februar Herausgeberin: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Meilen Redaktion (red.): Nicole Chapuis (Leitung), Barbara Sägesser, Rosmarie Sonderegger-Hofmann, Jacqueline Sonego Mettner Bilder: Brot für alle/Fastenopfer, Nicole Chapuis, gemeindebrief.de, ameno.ch/Ursula Hersperger, zvg Layout: Nicole Chapuis Druck: Schellenberg Druck AG, Pfäffikon ZH Adressänderungen/Auskünfte: Sekretariat, Kirchgasse 2, 8706 Meilen, 044 923 13 30, [email protected] Pfarramt: Pfr. Daniel Eschmann, 044 548 05 81, [email protected]; Pfr. Mike Gray, 044 923 00 19, [email protected]; Pfrn. Jacqueline Sonego Mettner, 044 923 06 74, [email protected] 4 informiert Nr. 4 | 12. Februar 2016
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