22 KULTUR REGION Programm in Lumnezia ist komplett Mando Diao, Fettes Brot und der ElektroswingPionier Marcus Füreder kommen in die Lumnezia. Das Open Air Lumnezia hat gestern das vollständige Programm der diesjährigen Ausgabe bekannt gegeben. Bereits kommuniziert haben die Veranstalter, dass das Open Air erstmals drei Tage, von Donnerstag, 23. bis Samstag, 25. Juli, dauern wird. Auch die Zusammenarbeit mit der Bandförderung des Migros Kulturprozents in Form einer Nachwuchsbühne wurde bereits bekannt gegeben. Nun stehen auch die Hauptacts des Anlasses fest. Der Donnerstag, 23. Juli, gehört ganz den Newcomer-Bands Polyphone, Torp, Royal Riot und Satöry. Beehrt werden sie von einem Auftritt des Berners Müslüm. Der Freitag, 24. Juli, wird mit einer Party zum Sound des Duos 2 Many DJs enden. Davor treten die Schweizer Bands Baba Shrimps und Jeans for Jesus, die Österreicher Bilderbuch, die Berner Rapper Lo&Leduc, die irisch-amerikanische Folk-Punk-Band Flogging Molly und der österreichische DJ Marcus Füreder mit den Electroswingern The Parov Stelar Band auf. Am Samstag, 25. Juli, sind als Top Acts die Hamburger Hip-Hopper Fettes Brot, die schwedische Band Mando Diao und die österreichischen Partygaranten Klangkarussell gesetzt. Davor treten die Zuger Trash-Popper Delilahs, die Churer From Kid, Rotfront aus Berlin und die Bieler Band Pegasus auf. Tickets sind bei ticketcorner.ch und openair-lumnezia.ch buchbar. Die Bekanntgabe des Programms wird laut Mitteilung heute Samstag, 11. April, an der Season-End-Party im «Riders Palace» in Laax gefeiert. Türöffnung ist um 23 Uhr. (so) Südostschweiz | Samstag, 11. April 2015 Richard lll. als düsteres Spiel um Macht und Geborgenheit Das Junge Theater Graubünden widmet sich in diesem Jahr William Shakespeare. Unter der Regie von Loris Mazzocco zeigte die Churer Sektion am Donnerstag mit «Mächtig» eine starke Aufführung. von Maya Höneisen D ie Bühne war in sparsames Licht getaucht und leer. Eine gute Voraussetzung, um der Macht ihren Platz zur Entfaltung zu geben. Genau darum und um die verschiedenen Facetten von Macht ging es im Stück «Mächtig», welches die Churer Gruppe des Jungen Theaters Graubünden unter der Leitung des Theaterpädagogen Loris Mazzocco in den vergangenen Monaten erarbeitet hat. Am Donnerstag zeigten die jungen Schauspieler und Schauspielerinnen in der Postremise in Chur dem Premierenpublikum, wie sie auf den Spuren von Shakespeares Richard III. selber mit Macht, dem Bösen und dem damit verbundenen schlechten Gewissen umgehen. Ein fauchender Haufen Zehn Jugendliche stürmen auf die Bühne, stampfen, holen mit imaginären Schwertern aus, fallen auf den Bühnenboden, schreien ohrenbetäubend, ballen die Fäuste. «Es gibt zwei Möglichkeiten», brüllt einer der Darsteller in den leeren Raum: «Das Schwert in der Hand oder das Schwert am Hals.» Sie verdichten die Szene noch um Grausiges und erzählen vom Tod durch den Henker, von rollenden Köpfen, vom veränderten Richard III., dessen Gesicht zur Fratze wurde, und von seinem teuflischen Lächeln. Ein fauchender, sich raufender Knäuel von buckligen Körpern und entstellten Gesichtern stolpert über die Bühne. Das Böse per se und eine klare Aussage, die zweiteilt: Entweder du gehörst zu denen, die das Sagen haben, oder du bist der Verlierer. Nur einen Moment später tanzen alle paarweise zu höfischer Musik friedlich ein liebliches Menuett. Doch der Schein trügt. Es rumort. Mobbing macht die Runde. Einer wird ausgegrenzt, ausgelacht, ausgestossen. Traurigkeit, Wut und Zorn sind die Antwort. Er setzt sich der Unterdrückung mit Gewalt zur Wehr, um selber Macht zu erlangen. Auch in den folgenden Szenen werden die verschiedenen Aspekte des Themas aufgegriffen. Etwa anhand «Entweder du gehörst zu denen, die das Sagen haben, oder du bist der Verlierer. » Im Tal des Lichts: König Boris und Fettes Brot aus Hamburg treten heuer am Open Bild Walter Bieri/Keystone Air Lumnezia auf. Kräftige Präsenz: Das Junge Theater Graubünden wartet in Chur mit einer hervorragenden Ensemble-Leistung auf. von gegenseitigen Beleidigungen, die sich hochschaukeln und im Gewaltakt enden. Oder mit der Darstellung von anfangs harmlos und spielerisch erscheinenden Eigentumsansprüchen, die schliesslich zum hässlichen Streit führen. Gezicke zwischen Mädchen und Erpressung um der Liebe willen zeigen das in der Macht versteckte Böse. Machtmissbrauch, Machtverlust und die Anstrengung, selber Macht zu erlangen, werden transparent. Auch wenn dazwischen die Versöhnung und die Suche nach Geborgenheit durchschimmern, endet schliesslich alles wieder in diesem einen Anspruch. Grosse und kleine Richards Die Basis im Stück «Mächtig» bilden Originalzitate aus Shakespeares «Richard III.» und aus Urs Widmers Nacherzählung der Königsdramen. Während der Erarbeitung formulierten die Jugendlichen in der Auseinandersetzung mit diesen Texten private Geschichten, die mit dem Thema Macht in Verbindung stehen. Dadurch und mittels Improvisation sind Szenen entstanden, die sie zu einer Collage zusammenfügten. Gleichzeitig ent- stand eine Charakterstudie von Richard III., welche Hass, Liebe und den kompromisslosen Anspruch auf Macht in sich vereint. Verbunden wurden die Sequenzen durch historische Ergänzungen zum englischen König. Starke Bühnenpräsenz Auffallend an der Aufführung der Jugendlichen, die mit drei Ausnahmen alle das erste Mal auf der Bühne standen, waren die gut artikulierte Sprache, eine erstaunliche Ausdruckskraft und starke Präsenz. Darauf habe er auch den Fokus gelegt, erklärte Mazzocco nach der Premiere. Shakespeare zu verstehen sei für die Jugendlichen recht schwierig gewesen. Die selber erarbeiteten Texte und diejenigen von Widmer hätten aber sehr geholfen, um den Wechsel zwischen Shakespeare-Text und Realität zu schaffen. Für ihn seien ausserdem das Ausloten der Grenzen und die Darstellung der Ambivalenz zwischen dem Bösen und der Versöhnung ein wichtiger Aspekt gewesen. Gelungen ist dies auf jeden Fall. «Mächtig» dürfte eines der bisher besten Stücke des Jungen Theaters Graubünden sein, die bisher aufgeführt wurden. Bild Claudio Godenzi William Shakespeare im ganzen Kanton Das Junge Theater Graubünden baut sein Angebot für Jugendliche kontinuierlich aus. Neben Chur, Ilanz und Arosa fanden diesen Winter auch Kurse im Unterengadin statt. Viermal Shakespeare: In Chur bildet das Drama «Richard lll.» die Grundlage für das Stück «Mächtig». In Ilanz wird aus Hamlet «Was ist faul im Staate Dänemark?», in Arosa spielen die Jugendlichen «A Summernachtstraum», und in Ardez geht man mit «To be Shakespeare» der Frage nach, wer dieser Autor überhaupt war. «Mächtig»: 11. April, 20 Uhr, Postremise Chur. «Was ist faul im Staate Dänemark», 16. April, 20 Uhr, Lagerhalle Oswald Getränke AG, Ilanz. «A Summernachtstraum», 17. April, 20 Uhr, Kongresssaal AT, Arosa. «To be Shakespeare», 25. April, 20.30 Uhr, Schulhaus Ardez. Alle Spieldaten: www.jungestheater.gr. PROMOTION SWISS IRONTRAIL INFORMIERT Swiss Irontrail 2015 Über abwechslungsreiche Trails zu einzigartigen Naturerlebnissen: Vom 13.–15. August 2015 findet der vierte Swiss Irontrail in Graubünden statt. Mit Start und Ziel in Davos begeben sich die Läufer beim anspruchsvollsten Ultra-Marathon der Alpen auf ein unvergessliches Abenteuer. Der Swiss Irontrail ist für seine unvergleichliche Naturkulisse und die ab- wechslungsreichen Trails weltweit als schönster Ultratrail bekannt. Dabei spricht er nicht nur Ultraläufer an. Die vier Trail-Disziplinen und zwei HikingStrecken richten sich genauso an Hochleistungssportler wie auch an Erlebnisund Genusswanderer. Von der Königsdisziplin mit ihren 200 Kilometern und knapp 11 500 Höhenmetern über den abwechslungsreichen Trail auf Marathondistanz bis hin zur Erlebniswande- rung – es hat für jeden Traillauf-Begeisterten etwas dabei. Exklusives Graubünden-Erlebnis Die sorgsam gewählten Strecken führen die Trailläufer zu den schönsten Orten Graubündens und zu teils verborgenen Naturschätzen. Darunter finden sich bekannte Berge wie Muottas Muragl und das Aroser Weisshorn oder das Val Roseg, aber auch absolute Geheim- tipps wie der Orgelpass oder der Lai da Palpuogna. Die Bündner Bergwelt präsentiert sich den Läufern von seiner schönsten Seite – ein unvergessliches Erlebnis und exklusives Abenteuer. 13.–15. August 2015: Swiss Irontrail – www.irontrail.ch Jetzt Startplätze gewinnen unter suedostschweiz.ch.
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