Uebungsblatt Nr 1_finale Version

Übungen zur Didaktik der Algebra und Analysis
M. Kramer
Blatt Nr. 1
Einzelabgabe bis spätestens zum
28. Oktober 2015 in der Didaktik
Aufgabe 1: „Verständlichmacher“ (0,5 + 0,5 Punkte)
Ein wesentliches Merkmal eines „guten“ Lehrers ist Verständlichkeit. Friedemann
Schulz von Thun1 weist auf „vier Verständlichmacher“ hin.
a. Skizzieren Sie kurz um welche es sich handelt.
b. Wenden Sie die Verständlichmacher bei der Bearbeitung dieses Übungsblattes
an.
Hinweis: Die Verständlichmacher sind Gegenstand auf fast allen Übungsblättern.
Aufgabe 2: Plagiat (0,5 + 0,5 + 0,5 Punkte)
Ein Plagiat kann zum Ausschluss von Prüfungen führen. Durch das Internet ist das
Thema des geistigen Diebstahls sehr zentral geworden.
a. Was versteht man unter einem Plagiat? Beschreiben Sie ein bekanntes Beispiel
eines in der Presse bekannt gewordenen Plagiatfalles.
b. Im Internet finden Sie folgende Äußerung2 auf einem Blog von Studis Online:
„meine erste Quelle war, ist und bleibt grundsätzlich zunächst einmal
WIKIPEDIA - und daran orientiere ich mich immer - selbstverständlich zitiere
ich das nicht, aber ich recherchiere entsprechend danach :-) - und ist das
schon ein Plagiat?“
(1) Nehmen Sie Stellung zu der Frage nach dem Plagiat.
(2) Welche Probleme sehen Sie aus konstruktivistischer Sicht – unabhängig
von der Frage nach dem Plagiat – in der Aussage, „meine erste Quelle war, ist
und bleibt grundsätzlich zunächst einmal WIKIPEDIA – und daran orientiere
ich mich immer“?
c. Wie können Sie bei der Abgabe Ihrer Übungsblätter sicherstellen, dass Sie kein
Plagiat begehen? Was passiert (aus juristischer Sicht), wenn Sie in Ihrer
Abschluss- oder Doktorarbeit ein Plagiat begehen?
1F.
Schulz von Thun, Miteinander Reden Bd. I, Rowolt, (Apparat)
(15. April 2015)
2http://www.studis-online.de/Fragen-Brett/read.php?3,1774982
Aufgabe 3: Autopoietische Systeme (0,5 + 0,5 +0,5 Punkte)3
a. Was versteht man unter einem autopoietischen System? Geben Sie drei
Beispiele für autopoietische Systeme an.
b. Autopoietische Systeme sind operational abgeschlossen. Erklären Sie den
Sachverhalt an einem konkreten Beispiel.
c. Ist der Mensch (aus konstruktivistischer Sicht) eine triviale Maschine? Ist das
menschliche Gehirn ein autopoietisches System, insbesondere also
strukturdeterminiert und autonom? Begründen Sie!
Aufgabe 4: Mathematische Begriffe (0,5 + 0,5 + 0,5 + 0,5 Punkte)
In der vergangenen Vorlesung haben Sie in einer Übung Gegenstände betrachtet.
Sobald sich ein Gedanke auftat, haben Sie schweigend zum Zeichen die Arme
verschränkt. Obwohl es sich um denselben Gegenstand handelte, entstanden die
verschiedensten Wirklichkeitskonstruktionen.
a. Wiederholen Sie das Experiment mit einem „mathematischen
Gegenstand“, genauer: mit einem Gegenstand, der für Sie persönlich
einen starken Bezug zur Mathematik hat. Notieren Sie zuerst, an was
Sie gedacht haben, anschließend notieren Sie die
Wirklichkeitskonstruktionen von ca. 10 Personen Ihrer Wahl.
b. Überlegen Sie sich einen für Sie typischen (verbalen oder schriftlich
geäußerten) mathematischen Begriff aus dem unterrichtlichen Kontext
(eventuell aus dem Orientierungspraktikum oder aus Ihrer eigenen
Schulzeit). Notieren Sie wieder zuerst Ihre eigenen Gedanken und
anschließend die Konstruktionen von ca. 10 Personen Ihrer Wahl.
c. Obwohl allen Personen derselbe Gegenstand bzw. derselbe Begriff
gezeigt bzw. gesagt wurde, kamen viele von Ihnen zu
unterschiedlichen Konstruktionen. Was ist der Grund für diese
Unterschiedlichkeit?
d. In einer Übung in der Vorlesung wurde Wert darauf gelegt, dass
schweigend die Arme verschränkt wurden. Warum ist Stille während
der Gedankenkonstruktion von zentraler Wichtigkeit? Beschreiben Sie
eine unterrichtliche Situation (möglichst aus Ihrer eigenen Schulzeit
bzw. eigenen Unterrichtsbeobachtungen), bei der dieser Effekt eine
Rolle spielt.
3Vgl.
F. Simon, Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus, Carl-Auer Verlag 2013 (Apparat);
Ulrich Herrmann, Neurodidaktik, Beltz