Apparat unser

Apparat unser
Was macht momentan die Kirche hierzulande und in unserer Diözese?
Es werden immer neue Strukturen geschaffen, für die eigentlich die
Gläubigen fehlen. Es handelt sich um eine Art neuer Pelagianismus,
der dazu führt, unser Vertrauen auf die Verwaltung zu setzen, auf den
perfekten Apparat. Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert aber
das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu
helfen. Diese Analyse stammt nicht von mir, sondern es sind
wortwörtliche Worte von Papst Franziskus an die deutschen Bischöfe
vom 20. November dieses Jahres, anlässlich ihres ad limina-Besuchs
in Rom. Pelagianismus bedeutet zugespitzt, dass der Mensch alles
auch ohne Gott hinzubekommen glaubt. Der evangelische Theologe
Karl Barth (+1968) kannte diese Versuchung und betete: „Lass nicht
zu, dass wir es ohne dich machen wollen.“ Die Worte des Papstes an
die Deutsche Bischofskonferenz konnte ich auf der Homepage der
Deutschen Bischofskonferenz allerdings nicht finden. Ein Schelm,
wer Böses dabei denkt.
Wolfgang Steffel