25.07.15 14:05 Tapfer und mit Gottes Segen Beim Elbeschwimmen Mitte Juli stieg jede Menge Prominenz in den kühlen Fluss, darunter selbst der Landesbischof. 24.07.2015 Von Daniel Förster Ein bisschen unbehaglich war es ihm, ins steinige Flussbett zu steigen und sich der Strömung zu überlassen. Aber dann konnte Sachsens Landesbischof Jochen Bohl (65) die Elbe doch genießen. Beim Jubiläums-Elbeschwimmen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hatte es dem Geistlichen die Zehn-Kilometer-Strecke angetan. „Es war ein Erlebnis“, sagte er, als er nach dem nassen Vergnügen am Pötzschaer Ufer aus den Fluten stieg. Zügig war das Oberhaupt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche genauso wie der Thürmsdorfer Glasgestalter Michael Weidemann (52) von Königstein nach Stadt Wehlen unterwegs gewesen – wegen der Sicherheit mit auffallend gelber Badekappe. Zugpferd für seinen Sprung in den Zehn Kilometer in der kühlen Elbe durchgehalten: Sachsens Landesbischof Jochen Bohl war zum ersten Mal beim Elbeschwimmen dabei – und wagte sich mit gelber Badekappe gleich auf die Langstrecke. Foto: Daniel Förster © daniel förster Fluss war seine Sekretärin, die Wehlenerin Cornelia Müller (51). „Ich hatte ihm davon erzählt. Und da hat er spontan mitgemacht.“ Seine Büroassistentin war noch ausdauernder als er. Sie brachte es sogar auf 20 Kilometer im Wasser. „Es ist toll, dass es so was gibt. Zum Schluss war es ganz schön anstrengend. Aber super.“ Weil es das 20. öffentliche Elbebad in der Sächsischen Schweiz nach der politischen Wende war, durften erstmals 20 Kilometer von Krippen bis nach Stadt Wehlen zum Erlebnisbad geschwommen werden, 13 wagemutige riskierten die lange Distanz. Auch der Bad Schandauer Zahnarzt Dr. Holger Wegner (56) schwärmt vom Elbeschwimmen: „Es war herrlich, einfach sehr schön.“ Trotz Niedrigwasser reichte der Pegel der Elbe zum Schwimmen. Ganz schnell war auch die Befürchtung verflogen, die 20-Kilometer-Langstrecke nicht zu schaffen. Das Wasser war mit 21 Grad Celsius warm genug. Aber immerhin waren er, sein Bruder, der Königsteiner Allgemeinmediziner Dr. Thomas Wegner (54), und dessen Sohn, Allgemeinmediziner Dr. Heiko Wegner (29), fast vier Stunden ununterbrochen im Wasser. Nur im Nacken habe er die Tour noch lange gespürt. „Wenn du die ganze Zeit nach vorn schaust und lange Brust schwimmst, bekommst du einen steifen Hals.“ Mit 105 Leuten hatte sich rund die Hälfte der Elbeschwimmer zur 3,5-Kilometer-Tour von Kurort Rathen bis zum gemeinsamen Ziel in Pötzscha aufgemacht. Darunter die Pirnaer Ärztin und Anästhesiologin Simone Stuckart (49), Kreis-Jugendamtsleiter Dietmar Schneider (60) und der querschnittsgelähmte Bergsteiger Veit Riffer (46) aus Pirna. Die wohl weiteste Anreise hatten Hubert Fester (49) aus Pulheim bei Köln mit seinen Drillings-Söhnen Andreas, Christian und Fabian (17). Sie waren vom Panoramablick aus dem Wasser hoch auf die Bastei fasziniert. Ältester auf der Zehn-Kilometer-Strecke bis Wehlen war Werner Ubrig (75) aus Königstein. Für die mit 900 Metern kürzeste Strecke von der Hofewiese oberhalb Wehlens quer über die Elbe bis zum Ziel unterhalb des Freibades entschieden sich 68 Wasserratten. So planschten hier der Wehlener Baudienstleister Andreas Ruppert (64), der Bundestagsabgeordnete und Chef des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz, Klaus Brähmig (57), Wehlens Bürgermeister Klaus Tittel (63) und der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Helmut Gregert (69). Insgesamt 202 Wasserbegeisterte hatte es bei Sonnenschein zum Elbeschwimmtag in die Fluten gezogen. In fünf Jahren hat das Elbeschwimmen 25-jähriges Jubiläum. „Dann schwimmen wir 25 Kilometer“ stellt Holger Wegner in Aussicht. „Dann starten wir kurz hinter der Grenze.“ Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/tapfer-und-mit-gottes-segen-3157280.html http://www.sz-online.de/nachrichten/tapfer-und-mit-gottes-segen-3157280.html?bPrint=true Seite 1 von 2
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