Kranke Kids: Papi muss in Baden-Württemberg - DAK

Kranke Kids: Papi muss in Baden-Württemberg immer öfter ran
DAK-Auswertung zeigt starken Anstieg der „blauen Scheine“ bei Männern
Stuttgart, 19. Februar 2016. Fieber, Durchfall, Beinbruch: In BadenWürttemberg ist die Pflege kranker Kinder immer häufiger Männersache.
Der Anteil der Väter, die zur Betreuung des kranken Nachwuchses dem Job
fernbleiben, ist nach einer aktuellen Auswertung der DAK-Gesundheit in
den vergangenen Jahren stark gestiegen. Betrug er im Jahr 2015 bereits
15,3 Prozent, waren es 2010 noch 11,3 Prozent. Insgesamt wurden im
vergangenen Jahr bei der Krankenkasse in Baden-Württemberg 6.408
sogenannte „blaue Scheine“ eingereicht. 980 Anträge auf das
Kinderpflege-Krankengeld stammten von Männern. Im Jahr 2010 lag diese
Zahl noch bei 681.
„Zwar ist der Anteil der Väter mit 15,3 Prozent immer noch recht niedrig,
dennoch gibt es seit Jahren einen anhaltenden Anstieg“, sagt Daniel Caroppo,
Pressesprecher der DAK-Gesundheit für Baden-Württemberg. „Wer die Anträge
der Männer als Indiz für fortschreitende Gleichberechtigung sehen möchte, erlebt
Baden-Württemberg auf einem guten Weg, aber noch mit etwas Nachholbedarf.“
Baden-Württemberg liegt beim Väteranteil im Vergleich zu anderen
Bundesländern im unteren Bereich. Bundesweiter Spitzenreiter ist Sachsen mit
einem Anteil von 24,5 Prozent. In Rheinland-Pfalz bleiben dagegen nur 13,6
Prozent der Männer zur Kinderpflege zu Hause.
Anträge auf Kinder-Krankengeld verdoppelt
Bundesweit reichten 2015 rund 95.000 DAK-Versicherte Anträge für das so
genannte Kinderpflege-Krankengeld ein. Der Anteil der Väter stieg sowohl in
Bezug auf die Ausfalltage als auch die Personenzahl auf fast 20 Prozent an –
2010 waren es nur 13 Prozent.
Krankenkassen springen ein, wenn Eltern mit kranken Kindern zuhause bleiben
und der Arbeitgeber keine Lohnfortzahlung leistet. Anspruch auf das
Krankengeld haben gesetzlich versicherte Eltern von Kindern bis zwölf Jahren.
Väter und Mütter mit einem Kind haben jeweils Anspruch auf zehn Arbeitstage
pro Kalenderjahr. Bei Alleinerziehenden sind es 20 Arbeitstage. Die Höhe beträgt
zwischen 90 und 100 Prozent des ausgefallenen Nettogehaltes.
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