Datum: 01.12.2015 Neue Zuger Zeitung 6304 Zug 041/ 725 44 55 www.zugerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 17'398 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 038.010 Abo-Nr.: 38010 Seite: 8 Fläche: 76'010 mm² Wie reagiert Klimt auf Giacometti? Marco Obrist, Sammlungskurator Kunsthaus Zug (I.), und Stephan Kunz, Direktor Bündner Kunstmuseum, vor dem grossen Giacometti-Triptychon «Sonnenkinder» von 1913. Bild Stefan Kaiser ZUG Die Kunsthäuser von Chur und Zug spannen zusammen. Die gemeinsame Ausstellung schafft spannungsvolle Bezüge zwischen hochkarätigen Werken beider Sammlungen. dem Kunsthaus Zug. Seit Samstag ist die Ausstellung offen, sie dauert bis und mit 21. Februar 2016. ANDREAS FAESSLER Bündner Kunstmuseums begrüsst die Gelegenheit sehr, den eigenen Bestand für einmal in einem solchen Umfang «ausgelagert» zu sehen, ihn von aussen zu betrachten. «Es gibt uns die Gelegenheit, ein neues Publikum für unsere Sammlung zu interessieren und sie als eine Art <Charakterbild> zu präsentie- [email protected] Das Bündner Kunstmuseum in Chur wird baulich erweitert und ist deshalb geschlossen bis Ende Juni 2016. Dennoch soll die Sammlung des Hauses bis dahin nicht gänzlich im Dunkeln verharren: Seinem Credo getreu nutzt das renommierte Museum in Chur die Der Charakter zweier Sammlungen «Jetzt, wo die Türen unseres Hauses in Chur zu sind, konnten wir erst recht aus dem Vollen schöpfen», sagte Stephan Kunz im Vorfeld. Der Direktor des Es ist heutzutage tragend, dass Zeit für den Austausch mit anderen ren. Museumssammlungen ihr eigenes ProMuseen, indem es eine Auswahl seiner Bestände in auswärtigen Räumen zeigt. fil, ihre eigenen Charakterzüge haben.» So läuft aktuell eine Kooperation mit So heisst die Ausstellung denn auch Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 59897314 Ausschnitt Seite: 1/2 Bericht Seite: 2/18 Datum: 01.12.2015 Neue Zuger Zeitung 6304 Zug 041/ 725 44 55 www.zugerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 17'398 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 038.010 Abo-Nr.: 38010 Seite: 8 Fläche: 76'010 mm² «Charaktere», in der als Antwort auf Grafiken und Zeichnungen aneinander- tias Spescha, Corsin Fontana, Gaudenz die Werke aus dem Fundus des Churer Hauses Exponate der Zuger Sammlung gezeigt werden. Die Charakterzüge der Sammlungen beider Häuser finden sich auf diesem Wege einander gegenüber- reihen, etwa von Oskar Kokoschka, An- Signorell oder Marcel Schaffner. dreas Walser oder Ernst Ludwig KirchZeitgenössische Fotografie im Gross- ner, einer «Vaterfigur des Schweizer format von Guido Baselgia und eine Expressionismus», wie Stephan Kunz «Edel-Anfertigung» von Euro-Paletts den deutschen Wahl-Davoser nennt. von Mirko Baselgia als eine Art Antwort gestellt. Die entstehenden Kontraste Zwei Wandteppiche Kirchners bringen auf die Normenwut der heutigen Zeit eröffnen in der Folge neue Blicke auf Farbe ins hiesige Raumkonzept. setzen einen weiteren Akzent wechselvermeintlich Bekanntes. Für Matthias seitiger Auseinandersetzung, so wie das Haldemann, Direktor Kunsthaus Zug, Exponate im Dialog kürzlich erworbene 27-teilige Werk ist durch diese «grosszügige Zusam- Ein Kabinett schafft zwischen dem «Sonnenaufgang am Zugersee» von menarbeit» ein Stück Graubünden eher konzeptuell arbeitenden Augusto Jean-Frkl&ic Schnyder aus dem Funnach Zug gekommen. Giacometti und dem Berner Oberländer Ein Blick in die aktuelle Ausstellung Albert Steiner mit Fotografien aus dem dus des Zuger Kunsthauses. In einem zeigt eindrücklich: Dieser Plan beider Engadin ein neues Verständnis unter- lichten Farbrausch gipfelt die Ausstellung, wo sich Gemälde von Augusto Häuser, durch Zusammenarbeit neue Giacometti mit Werken von Richard «Für diese Bezüge zu generieren sowie Synergien Gerstl und Klimt konfrontiert sehen. Ausstellung konnten zu nutzen, scheint wohl geglückt. Für Matthias Haldemann ein lang erwir aus dem Vollen sehnter Wunsch, der in Erfüllung geExpressionistische Gegenpole gangen ist: Augusto Giacometti und schöpfen.» Etwas Sakrales strahlt jener Raum aus, in dem sich Giovanni Giacomettis grossteilen muss. Weitere Werke des Bergeller Impressionisten finden Gesellschaft in zwei Ölgemälden von Giovanni Segantini. Die impressionistische Unbe- schwertheit der nackten Kinder in der Sonne sowie der heilen Bergwelt oder die filigrane Leichtigkeit der plastischen Bronze-Werkgruppe von Diego Giacometti in der Mitte des lichtdurchfluteten Raumes findet ihren ausgeprägten Gegenpol in einem einzigen Exponat an der Rück- wand: Die «Waldan- dacht» an den Gestaden der Donau von Egon Schiele setzt den düsteren Gustav Klimt vereint in einem Raum. STEPHAN KUNZ, DIREKTOR flächiges Triptychon «Sonnenkinder» BÜNDNER KUNSTMUSEUM eine ganze Wand mit nichts anderem schiedlicher Kunstrichtungen Ausklang des Jubiläumsjahres Die wahrlich hochkarätige Ausstellung «bringt deren geistige Welt zusammen», im Kunsthaus Zug mit ihren Akzenten wie Stephan Kunz erläutert. Ein weiteres Kabinett ist dem multidisziplinären Al- und thematisch geprägten Schwerpunkten wird von Marco Obrist, Sammlungsberto Giacometti gewidmet. Kunsthaus Zug, und Stephan So wie in den beiden Sälen im Süd- kurator Kunz gemeinsam kuratiert. Die gezielte flügel beruht auch das Ausstellungs- Auswahl an vorwiegend zweidimensiokonzept im Nordtrakt nalen Werken und in geringerem Umfang auf dem Dialog zwiskulpturalen Exponaten schafft eine stimschen Exponaten beider Kunsthäuser. Auf mige Ausgewogenheit, welche sich durch Ausstellungsräume zieht - und ein Bündner Zwie- sämtliche immer wieder ist der Aspekt der Landgespräch zwischen schaft Graubündens, ein Kernpunkt der der Bodeninstallation Ausstellung «Charaktere», wie ein roter «Erosion» von Hans Faden präsent. Mit diesem Höhepunkt und Danuser und zwei der Reihe «Wege der Sammlung» geht grossformatigen Ge- das Jubiläumsjahr 25 Jahre Kunsthaus mälden von Lenz Zug fulminant zu Ende. Und wie üblich, Klotz aus den 1950ern folgt eine spannende Gegenüberstellung der «Weiblichen pressionismus und Kathedrale» von Fritz Wotruba sowie leitet gleichsam in zweier weiterer Skulpturen des Wieners den Raum ein Stockwerk tiefer über, wo sich Gemälde und zweidimensionaler Werke von Vertretern der Schweizer Moderne wie MaGegenakzent des Ex- Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen finden innerhalb der Ausstellungszeit mehrere Rahmenanlässe statt wie Führungen, ein offenes Atelier, ein Familien- workshop oder themenbezogene Kurz- veranstaltungen über Mittag. Details hierüber unter www.kunsthaus.ch. ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 59897314 Ausschnitt Seite: 2/2 Bericht Seite: 3/18
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