Medienmitteilung CHARAKTERE – Das Bündner Kunstmuseum zu

Medienmitteilung
CHARAKTERE – Das Bündner Kunstmuseum zu Gast im Kunsthaus Zug
Wege der Sammlung VI
Neuer Blick auf vermeintlich Bekanntes
Das Programm des Jubiläumsjahres des Kunsthauses Zug ist ganz der Sammlung gewidmet.
Zum Abschluss zeigt es Hauptwerke aus der in über hundert Jahren gewachsenen Churer
Sammlung im Dialog mit eigenen Beständen. Die Reihe von Sammlungskooperationen mit
anderen Schweizer Häusern setzt sich damit fort.
"Es ist heute wichtiger denn je, dass Museumssammlungen ein eigenes Profil haben. Die Ausstellung
im Kunsthaus Zug ist eine Chance, dies für die Bündner Kunstsammlung zu überprüfen. An einem
anderen Ort und im Dialog mit einer anderen Sammlung zeigen sich die besonderen Charakterzüge“,
so Stephan Kunz, Direktor des Bündner Kunstmuseums.
Nach dem Kunstmuseum Luzern, dem Kunstmuseum Solothurn und dem Musée cantonal des BeauxArts in Lausanne gibt das Kunsthaus Zug nun dem Bündner Kunstmuseum Gastrecht. Die
Sammlungen, ihre Entwicklung und charakteristischen Eigenschaften werden dabei einander
gegenübergestellt. Auf die Bündner Hauptwerke von der klassischen Moderne bis heute reagiert das
Kunsthaus Zug mit Exponaten aus den eigenen Beständen und schafft so ein fein gesponnenes Netz
von Bezügen und Kontrasten, die neue Blicke auf vermeintlich Bekanntes eröffnen.
Inspiration Landschaft
Graubünden ist landschaftlich und kulturell reich und differenziert, zugleich Anziehungspunkt für
Kunstschaffende aus anderen Gegenden wie auch Ursprungsort von Künstlerinnen und Künstlern, die
zum Teil national und international bekannt sind. Dies schlägt sich deutlich in der Sammlung des
Bündner Kunstmuseums nieder.
Ein Charakteristikum der Churer Sammlung ist die Auseinandersetzung mit der Landschaft. Giovanni
Segantini oder der Expressionist Ernst Ludwig Kirchner fanden in Graubünden aus ihrer Sicht
idealtypische Szenerien. Mit ihren Bildern prägen sie unseren Blick auf die Alpen und deren Bewohner
bis heute. Hinzu kommen grafische Arbeiten der Basler Expressionisten, die bei Kirchner in Davos
studierten. Werke von Egon Schiele, Oskar Kokoschka und Kirchner aus Zug sind in diesen
Zusammenhang eingebettet.
Vollständig und mit bedeutenden Werken ist im Bündner Kunstmuseum die Familie Giacometti
vertreten. So zeigen wir etwa Bronzemöbel von Diego Giacometti oder das grosse Triptychon I figli
della luce von Giovanni Giacometti. Alberto ist als Plastiker und Maler präsent und Augusto mit
farbigen Abstraktionen, auf die wir mit Landschaftsbildern seiner Wiener Zeitgenossen Gustav Klimt
und Richard Gerstl antworten sowie mit einer neuen Arbeit von Adrian Schiess, welche die
historischen Werke mit der Gegenwart verbindet.
Jüngere Positionen in der Betrachtung von Landschaft decken in Chur etwa Fotografien von Hans
Danuser, Gaudenz Signorell und Guido Baselgia ab, wo sich Landschaft bisweilen auch in Erosion
und Sedimenten auflöst. Baselgia ist übrigens wie Schiess in den Sammlungen unserer beider Häuser
vertreten. Not Vital hingegen wanderte früh nach New York aus, blieb aber auch als Mitglied der
dortigen Avantgarde seinen Bündner Wurzeln treu. Sein Snowball aus Glas antwortet mit einem
Augenzwinkern auf die klaren, präzise komponierten hochalpinen Landschaften in den Fotografien
Albert Steiners aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert. Unsererseits steuert zur aktuellen
Landschaftsbetrachtung Jean-Frédéric Schnyder Ansichten des Zugersees bei Sonnenaufgang in Öl
bei, eine Neuerwerbung des Kantons Zug.
Zu Fritz Wotrubas eindrücklichen Skulpturen aus Zug, in denen die menschliche Figur wie bei seinem
Generationsgenossen Alberto Giacometti im Zentrum steht, kommen aus Chur Gemälde von Matias
Spescha, die dem Informel verpflichteten Arbeiten von Lenz Klotz oder Marcel Schaffner sowie die
stärker konzeptuell geprägten Werke von Corsin Fontana oder Gaspare Otto Melcher.
Und schliesslich vertreten Namen wie Ester Vonplon oder Mirko Baselgia die jüngste Bündner
Generation, die überregional auf sich aufmerksam macht.
Marco Obrist, Sammlungskurator Kunsthaus Zug, und Stephan Kunz haben die Ausstellung
gemeinsam kuratiert.
Wiedereröffnung Bündner Kunstmuseum geplant auf Juni 2016
Das Bündner Kunstmuseum erhält einen bedeutenden Erweiterungsbau. Die 1874-75 erbaute Villa
Planta, die seit 1919 das Museum beheimatet, wird erneuert und bekommt mit dem neuen Bau des
Architekturbüros Barozzi Veiga aus Barcelona ein zweites, subtil mit dem Altbau verbundenes Haus,
gut proportionierte Räume für die Sammlung und eine flexible Raumstruktur für
Wechselausstellungen.
Ausstellung: 29. November 2015 – 21. Februar 2016
Ausstellungsort:
Kunsthaus Zug
Dorfstrasse 27
6301 Zug
041 725 33 44
www.kunsthauszug.ch
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 12.00 – 18.00 Uhr
Samstag und Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr
Montag geschlossen
Feiertage
Heiligabend, 24., Weihnachten, 25. Dezember und Neujahr, 1. Januar geschlossen
Stefanstag, 26., Silvester, 31. Dezember und Berchtoldstag, 2. Januar jeweils geöffnet von 10.00 –
17.00 Uhr
Eintrittspreise
CHF 12.– / 10.– reduziert
Die Veranstaltungen sind im Eintrittspreis inbegriffen
Vernissage
Samstag, 28. November , 17.00 Uhr
in der Aula der Pädagogischen Hochschule Zug
Zugerbergstrasse 3
6301 Zug
Es sprechen
Dr. Matthias Haldemann, Direktor
Barbara Gabrielli, Leiterin Amt für Kultur Graubünden
Stephan Kunz, Direktor Bündner Kunstmuseum
Dr. Marco Obrist, Sammlungskurator
Veranstaltungen
Führungen jeweils 10.30 – 12.00 Uhr
Sonntag, 29. November
Mit Matthias Haldemann
Sonntag, 13. Dezember
Mit Stephan Kunz und Marco Obrist
Sonntag, 24. Januar
Mit Nicole Seeberger, wiss. Mitarbeiterin, Bündner Kunstmuseum
Sonntag, 31. Januar
Tour of the Exhibition in English with Marco Obrist
Sonntag, 21. Februar
Mit Marco Obrist
Kunst über Mittag jeweils 12.00 – 12.30 Uhr
Dienstag, 15. DezemberJean-Fréderic Schnyder, Sonnenaufgang am Zugersee, 1996, mit Matthias
Haldemann
Dienstag, 12. Januar
Ernst Ludwig Kirchner und Lise Gujer: Bildteppiche, mit Marco Obrist
Dienstag, 26. Januar
Zeitgenössische Kunst aus Graubünden, mit Nicole Seeberger
Dienstag, 2. Februar
Augusto Giacometti und Gustav Klimt, «Blumenbilder», mit Sandra Winiger,
Leiterin Kunstvermittlung
Dienstag, 9. Februar
Fotografie: Guido Baselgia, Gaudenz Signorell, Hans Danuser, mit Marco
Obrist
Medienbilder
Bilder stehen auf unserer Website zum Herunterladen bereit:
http://www.buendner-kunstmuseum.ch/medien.html
Bitte beachten Sie die Bildlegenden.
Kontakt
Stephan Kunz, Direktor Bündner Kunstmuseum
T +41 (0)81 257 28 68, [email protected]
Raffaella Manferdini, Kommunikation Kunsthaus Zug
T +41 (41) 725 33 44, [email protected],