Mein Kick - Beitrag Matthias Sallenbach

Jetzt ist Schluss
Von Matthias Sallenbach, Präsident FC Feuerthalen
Als mich Reini Zweifel gebeten hat, einen Artikel für die Jubiläumsserie «Mein Kick» zu verfassen,
sagte ich spontan – ohne Frage nach dem Nutzen oder der Belohnung – zu.
Spiel um Spiel, Saison um Saison gehen vorbei; Funktionäre, Trainer und Spieler kommen und gehen.
Ich störe mich ob gewissen Verhaltensmustern von Mitgliedern auf dem Fussballplatz und in wilden EMail-Diskussionen, nehme beim Verband oder bei Behörden Stellung zu Spielerbenehmen oder
ermahne säumige Beitragszahler. Oft fragen mich Aussenstehende (und frage ich mich selber): «Wie
lange das noch?» oder ich denke gar: «Jetzt ist Schluss». Trotzdem muss mich – und mit mir
Hunderte von Trainern und Funktionären innerhalb des FVRZ – irgendetwas bei Laune halten,
irgendwoher muss eine unbekannte grosse Triebkraft kommen.
Die Motivationsforschung definiert zwei Arten von Motivation: Bei der intrinsischen (innerlichen)
Motivation mache ich etwas, weil es einfach Spass macht, Interessen befriedigt oder eine
Herausforderung darstellt. Ich überlege mir nicht, was es mir bringt oder ob ich dabei etwas verdiene,
und meistens handelt mein innerer «Ja-Sager» in solchen Situationen unbewusst respektive nach den
Leitlinien meiner Idealvorstellung, welche ich womöglich auf den Verein projizieren möchte.
Bei der extrinsischen (von aussen her angeregten) Motivation steht der Wunsch nach der Erbringung
bestimmter Leistungen im Fokus. Geld oder Status stehen hier im Vordergrund, dürften jedoch bei der
Suche nach der Motivation ehrenamtlich Arbeitender nicht zentral sein. Weiter können aus der Rolle
und den Erwartungen des Umfelds wie Mitglieder, Trainer, Eltern oder Gemeinde oder aus den Zielen
des Vereins wie Aufstieg, Infrastrukturprojekte, Nachwuchsförderung oder der Umsetzung von
Leitbildern motivationale Faktoren entstehen.
Der eigentliche Ursprung sämtlicher Triebkraft – und das mag Ancillo Canepa am FVRZ-Symposium
relativ treffend festgestellt haben – ist wohl, dass die meisten Funktionäre in irgendeiner Art und
Weise «einen Sprung in der Schüssel haben». Gut, dass es solche Schüsseln gibt!