Erfahrungsbericht Ege Üniversitesi, Izmir (Türkei)

Erfahrungsbericht Ege Üniversitesi, Izmir (Türkei)
Bewerbung:
Damals als ich mein Motivationsschreiben geschrieben habe, war ehrlich gesagt nie die Rede
von Izmir. Doch als ich eine Zusage bekommen habe, wurde mir versichert, dass ich es nicht
bereuen würde.
Ein paar Monate später ging es dann los, schön war es dass ich nicht alleine war und
jemanden hatte den ich kannte und mochte.
Unterkunft:
Es war nicht leicht ein Wohnung zu finden. Wir waren zu dritt und wussten von Anfang an,
dass wir nicht ins Studentenwohnheim wollten. Es war mir persönlich zu klein und zu teuer
weil man zu den Preisen auch eine eigene Wohnung bekommen konnte. Der Hauptgrund
war natürlich nicht nur dass es "zu teuer" war sondern, dass ich viel besuch bekommen
sollte.. Es hätte im Wohnheim nicht funktioniert. Also haben wir auf eigenem Fuß drei Tage
lang gesucht und wurden daraufhin fündig.. Probleme gab es natürlich auch. Die Vermieter
haben keine Lust mehr auf Erasmus Studenten, da viele die Wohnungen verwüsten oder
wilde Partys feiern usw .. Aber dadurch dass ich selber auch Türkin bin und ich mich sehr gut
mit dem Vermieter und der Familie verstanden habe, hatten wir schließlich doch eine riesen
große, wunderschöne Wohnung.
Unsere Wohnung war sehr zentral. Wir waren 10 min mit Fußweg von der Universität
entfernt und auch nur 7 Minuten zum "Küçük park" wo die ganzen Cafés und Bars zu finden
sind.
Außerdem war die Wohnung nur 5 min von der Metro entfernt und wir konnten überall
hinfahren. Samstag hatten wir sogar einen großen Bazar wo man sowohl Kleidung, als auch
frisches Obst und Gemüse kaufen konnte. Wir waren bestens versorgt mit allem, weil wir
sehr zentral gelebt haben.
Jeder hatte sein eigenes Zimmer und wir hatten auch ein Gemeinschaftszimmer mit
Klimaanlage, einem sehr großen Balkon und sogar Doppelbetten in jedem Schlafzimmer.
Außerdem hatten wir im Haus einen Hausmeister der uns jeden Morgen auf Wunsch frisches
Brot gekauft hat und Abends immer den Müll abgeholt hat.
Besser hätten wir es nicht treffen können, alle Studenten waren von unserer Wohnung
begeistert :).
Studium an der Gasthochschule:
Anfangs war es ein sehr kompliziertes hin und her. Es war sehr chaotisch was die Kurse und
die Kurswahlen angeht. Aber nach knapp 10 tagen waren wir mit unseren Kursen versorgt
sodass der Unterricht beginnen konnte. Wir hatten sowohl gemischte Klassen mit
einheimischen Studenten die den Kurs auf Englisch belegt hatten, als auch Kurse die nur für
Erasmus Studenten waren. Die Professoren haben immer so gut wir möglich auf Englisch
geredet. Viele sehr gut die anderen eher weniger. Die Bücher, welche wir für den Unterricht
gebraucht haben, haben wir direkt vor der Uni in einem Kopiergeschäft für ca. umgerechnet
3,50€ bekommen und sie waren alle auf Englisch.
Alltag und Freizeit:
Eigentlich war ich selten zu Hause. Ständig waren wir unterwegs und haben neue
Freundschaften geschlossen, in Cafés viel zeit verbracht und an Wochenenden sind wir
immer mit 25 weiteren Studenten an den Strand nach Cesme gefahren. Natürlich wurde es
auch irgendwann etwas kälter.. Aber das hat uns nicht vom Reisen abgehalten. Wir sind nach
"Kapadokya" gefahren und haben für wenig Geld ein Wochenende dort in einem fünf Sterne
Hotel verbracht und dort alte Museen usw. besucht.
Außerdem war ich in dieser Zeit auch in Istanbul für eine Woche und auch noch für zwei
Wochen in meiner Heimatstadt "Gaziantep". Dort habe ich sowohl meine Familie besucht,
als auch meiner guten Freundin und Mitbewohnerin Juste, die Stadt gezeigt. Übrigens ist
meine Heimatstadt für Baklava (türkische Delikatesse) bekannt und die 6. größte Stadt der
Türkei :)
Alles in allem ist die Türkei ein schöner Ort zum Leben und auch zum reisen, es ist günstig
und man bekommt viel gutes für wenig Geld.
Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) :
Wenn ich an meinen Aufenthalt in Izmir zurück denke, kann ich ehrlich gesagt nicht
unbedingt sagen "das war das beste an Izmir" , weil wir jeden Tag aufs neue eine super tolle
Zeit hatten. Aber wenn man mir sagt, dass ich mich für eine Sache entscheiden muss, dann
würde ich sagen, dass ich mich am meisten über die Freundschaften freue, die ich dort
geknüpft habe und auch auf jeden Fall weiter führen werde, denn die zwei Menschen die mir
dort am meisten bedeuten, kommen zufällig auch aus Berlin... :)
Die schlechteste Erfahrung war der Streit mit einer ehemaligen Kommilitonin, mit der wir
nach Izmir gereist sind und sie uns dann dort im stich gelassen hat und die Wohnung mit
allen Kosten zurück gelassen hat. Das hat meiner Freundin Juste und mir eine Weile Stress
gemacht, aber wir haben schnell eine Nachfolgerin gefunden, die uns finanziell etwas unter
die Arme geholfen hat.