(BGF) war 2015 - Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung

www.bgf-institut.de
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Für die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) war
2015 ein „Meilenstein“-Jahr, da nach mehreren gescheiterten Anläufen im Sommer diesen
Jahres endgültig ein bundesweites Präventionsgesetz verabschiedet werden konnte, welches
die Betriebliche Gesundheitsförderung in Deutschland in den kommenden Jahren erheblich
stärken wird. Das politische Ziel ist nun klar formuliert: Die Gesundheitsförderung und
Prävention insbesondere in den Lebenswelten sollen gestärkt und das Zusammenwirken von
Betrieblicher Gesundheitsförderung und Arbeitsschutz verbessert werden. Als
Tochterunternehmen der AOK Rheinland/Hamburg, die sich im Vergleich zu anderen Kassen in
den letzten Jahren weit überdurchschnittlich in der BGF engagiert hat, begrüßen wir die
Verabschiedung des Präventionsgesetzes. Es wird der BGF weiter Aufwind verleihen. Unser
Ziel ist es, die neuen gesetzlichen Möglichkeiten so zu nutzen, dass sie Ihnen in den
Unternehmen bei Ihrer BGF-Arbeit direkt zu Gute kommen, u.a. durch ein noch stärker
differenziertes Angebotsspektrum und neue Anwendungsmöglichkeiten auf dem Feld der
digitalen Präventionsangebote.
Das Stichwort „Digitalisierung“ wird uns in den kommenden Jahren sehr beschäftigen. Nicht nur
in der industriellen Produktion, sondern auch im Dienstleistungssektor vollzieht sich ein
grundlegender Wandel der Arbeitswelt. Auf der Basis einer unvorstellbar wachsenden
Datenmenge nehmen die Komplexität und Dynamik in Produktion und Dienstleistung zu. Der
Übergang vom analogen ins digitale Zeitalter stellt auch die Arbeitswelt in den Bereichen der
Personalführung und Aufrechterhaltung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit vor völlig neue
Herausforderungen. Bevor sich das Team des BGF-Institutes auch im kommenden Jahr wieder
mit viel Elan und hoher Motivation diesen Herausforderungen widmen wird, wünschen wir Ihnen
zunächst einmal eine friedvolle Weihnachtszeit. Nutzen Sie die Tage zwischen den Jahren, um
im Kreis Ihrer Familie und Freunde eine kleine Auszeit zu nehmen und gönnen Sie sich, so dies
möglich ist, ein paar Tage Entspannung – schalten Sie Laptop und Smartphone aus. Für das
neue Jahr wünschen wir Ihnen viel Gesundheit sowie persönlichen und unternehmerischen
Erfolg.
Julia Schröder und Andreas Schmidt
Geschäftsführer des BGF-Institut
BGF-Forum 2015 stößt auf große Resonanz
Rund 200 Teilnehmer – überwiegend Personalverantwortliche
und Mitarbeitervertreter aus Unternehmen – begrüßte das
Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK
Rheinland/Hamburg in der Zeche Zollverein in Essen.
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Arbeitsunfähigkeitsgeschehen in Hotels, Gasthöfen und
Pensionen
Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist die zentrale Branche
für den Tourismus in Deutschland. Fast 1,8 Millionen
Beschäftigte arbeiten derzeit in gastgewerblichen Betrieben,
ein großer Anteil davon in Teilzeit.
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Burnout – Stand der Dinge
Das Thema „Burnout“ wurde in der Vergangenheit viel in der
Öffentlichkeit diskutiert. Anlass dazu gaben die
Krankenkassenberichte, in denen ein deutlicher Anstieg der
Arbeitsunfähigkeit unmittelbar im Zusammenhang mit Burnout
beschrieben wurde.
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Menschen in Bewegung bringen – das hilft uns weiter:
Stiftungsprofessur für Präventionsforschung mit dem
Schwerpunkt Betriebliche Gesundheitsförderung an der
Deutschen Sporthochschule Köln
Betriebliches Gesundheitsmanagement und hier vor allem
wirksame sowie qualitätsgesicherte Konzepte für mehr
Gesundheit im Betrieb sind in aller Munde.
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Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin zum Gehirndoping
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
(BAuA) hat den Einfluss psychischer Belastungen am
Arbeitsplatz auf das Neuroenhancement untersucht.
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Wo steckt das Problem? Psychische Belastungen am
Arbeitsplatz erkennen und beseitigen
Seit 2013 sind Betriebe laut Arbeitsschutzgesetz verpflichtet,
neben den körperlichen auch die psychischen Belastungen
ihrer Mitarbeiter zu beurteilen und zu minimieren.
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Fit im Job – sind Sie dabei? Der Weg zu mehr Gesundheit
im Betrieb
Einen großen Teil ihres Alltags verbringen Menschen an ihrem
Arbeitsplatz. Zeitdruck, Arbeitsverdichtung und
Bewegungsmangel sind nur einige Schlagworte, die unsere
moderne Arbeitskultur prägen und zum Risikofaktor für die
allgemeine Gesundheit werden können.
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Noch einzelne Plätze frei für das Projekt „Food & Fit im
Job“
Weiterhin Interessierte Unternehmen für das vom
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
geförderte Projekt „Food & Fit im Job“, unter der Leitung von 5
am Tag e.V. und dem BGF-Institut der AOK
Rheinland/Hamburg, gesucht!
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Projekt „Gesund. Stark. Erfolgreich. – Der
Gesundheitsplan für Ihren Betrieb“ – Gesunde Mitarbeiter
beeinflussen unternehmerischen Erfolg
In die Gesundheit der Mitarbeitenden zu investieren lohnt sich
auch für kleine und mittlere Unternehmen.
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GO MEO
Ein nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement
(BGM) ist wichtiger Bestandteil einer zukunftssicheren
Unternehmensstrategie, um dem demografischen Wandel und
dem Fachkräftemangel zu begegnen. Dies hat das Projekt GO
MEO während seiner zweijährigen Förderperiode zeigen
können.
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Kulinarisch fit durch die Weihnachtszeit
Mit dem Beginn der Adventszeit, wenn die Weihnachtsmärkte
ihre Tore öffnen, Schaufenster und Häuser liebevoll
geschmückt und weihnachtlich beleuchtet sind, locken überall
süße Leckereien: Plätzchen, gebrannte Mandeln,
Christstollen, Lebkuchen und Glühwein.
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Ralf Beutel
Tel.: 02 21 - 27 180 - 124
Fax: 02 21 - 27 180 - 201
E-Mail: [email protected]
Anita Zilliken
Tel.: 02 21 - 27 180 - 127
Fax: 02 21 - 27 180 - 201
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Sollten Sie in Zukunft keine weiteren IN-Nachrichten des BGF-Instituts wünschen, klicken Sie
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BGF-Forum 2015 stößt auf große Resonanz
Rund 200 Teilnehmer – überwiegend Personalverantwortliche und
Mitarbeitervertreter aus Unternehmen – begrüßte das Institut für Betriebliche
Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg in der Zeche Zollverein in
Essen. Unter dem Thema des diesjährigen BGF-Forums „BGM 4.0 – Gesunde
Arbeit und Vernetzung in der digitalisierten Arbeitswelt“ diskutierten
hochkarätige Experten aus Politik und Wissenschaft mit Praktikern aus
Unternehmen.
Das Tempo, in dem die Digitalisierung die Arbeitswelt verändert, ist
atemberaubend – nicht nur in der Produktion, sondern auch im
Dienstleistungssektor. Der Wandel bringt zweifellos Chancen mit sich, aber
auch Herausforderungen: Um die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und
zu fördern, müssen die Rahmenbedingungen von Arbeit entsprechend
gestaltet werden – und sich den neuen Verhältnissen anpassen. Wie dies
aussehen kann, darüber diskutierten Experten aus Wissenschaft, Politik und
Wirtschaft
Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK
Rheinland/Hamburg, zeigte sich in seiner Eröffnungsrede überzeugt, dass „wir
uns schon heute Gedanken machen müssen, wie wir morgen gesundes
Arbeiten ermöglichen können. Betriebliche Gesundheitsförderung ist in diesem
Sinne auch eine Präventionsmaßnahme zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit
der Unternehmen.“
Die Beiträge der Referenten sind auf der Homepage des BGF-Instituts
www.bgf-institut.de bereitgestellt und können dort abgerufen werden. Neben
den Fachvorträgen hatten die Forumsgäste die Möglichkeit, sich in vier
eingerichteten Themenforen zu Gestaltungsperspektiven bei Überbetrieblicher
BGF, Arbeitsorganisation/Life-Balance, Führung/Unternehmenskultur sowie
Arbeitsplatzgestaltung/Ergonomie auszutauschen. Die zusammengefassten
Ergebnisse dieser Themenforen stehen ebenfalls auf der Website des BGFInstituts für Sie bereit.
Anita Zilliken
Tel. (0221) 7 180 - 127
E-Mail: [email protected]
Arbeitsunfähigkeitsgeschehen in Hotels, Gasthöfen und
Pensionen
Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist die zentrale Branche für den Tourismus in
Deutschland. Fast 1,8 Millionen Beschäftigte arbeiten derzeit in gastgewerblichen
Betrieben, ein großer Anteil davon in Teilzeit.
Die Arbeit in dieser Branche stellt hohe physische sowie psychische Anforderungen an die Beschäftigten. Aus
den meisten Tätigkeitsprofilen in der Hotellerie und Gastronomie können sich belastende Bewegungsprozesse
und körperlich anspruchsvolle Arbeitsbedingungen ergeben. Psychische Belastungen entstehen häufig aufgrund
des Dienstleistungscharakters der Tätigkeiten oder entwickeln sich durch den direkten Umgang mit dem Kunden.
Krankenstand in der Branche 2014 auf neuem Höchststand
Nach einem deutlichen Anstieg von 2012 auf 2013 blieb der Krankenstand in den Hotels, Gasthöfen und
Pensionen im Auswertungsjahr nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Mit 4,55 Prozent markierte er 2014 jedoch
ein neues 10-Jahres-Hoch. Verglichen mit dem Krankenstand aller Branchen im Rheinland notiert er seit Jahren
niedriger (Abb. 1).
Da die Zeit der Genesung und Regeneration mit steigendem Alter i. d. R. immer länger dauert, könnte der im
Vergleich zum Rheinland unterdurchschnittliche Krankenstand u. A. mit dem merklich geringeren
Altersdurchschnitt in der Branche zusammenhängen. Dieser lag im Auswertungsjahr bei 36,7 Jahren und blieb
somit fast vier Jahre unter dem Rheinlanddurchschnitt (40,4 Jahre).
Weibliche Beschäftigte mit höheren Krankenständen
Geschlechtsspezifisch betrachtet unterscheidet sich das AU-Geschehen bei weiblichen und männlichen AOKversicherten Beschäftigten in der Branche erkennbar. So überschritt etwa der Krankenstand der Frauen im
Auswertungsjahr den Krankenstand der Männer um 0,77 Prozentpunkte. Auch in den Vorjahren lagen die Werte
der weiblichen Beschäftigten immer über den Werten der männlichen Versicherten (Abb. 2).
Muskel-/Skeletterkrankungen und psychische Störungen bestimmen das AU-Geschehen
Mehr als ein Drittel (34,8 %) aller krankheitsbedingten Fehltage wurden 2014 von Muskel-/Skeletterkrankungen
und psychischen Störungen verursacht. Dabei handelte es sich überwiegend um Ausfalltage durch
Rückenschmerzen und Depressionen, wobei nur Letztere das Rheinlandniveau überschritten. Im Schnitt fehlte im
Jahr 2014 jeder ganzjährig versicherte Beschäftigte in der Branche fast 1,5 Kalendertage wegen einer
depressiven Episode (Abb. 3).
Auffällig ist, dass sich unter den zehn Diagnosen mit der höchsten Anzahl an Ausfalltagen im Auswertungsjahr
noch drei weitere psychische Erkrankungen befanden: Die Belastungen und Anpassungsstörungen, die anderen
neurotische Störungen und die somatoformen Störungen. Alle drei Diagnosen lagen hinsichtlich der
Arbeitsunfähigkeitstage ebenfalls über dem Niveau aller Branchen im Rheinland.
Depressionen nehmen eine immer zentralere Rolle in der Branche ein
Während die Anzahl der AU-Tage durch Rückenschmerzen in den letzten Jahren eher auf und ab schwankte,
steigen die Ausfalltage aufgrund von Depressionen seit dem Jahr 2009 stetig an.
Insgesamt verdreifachte sich die Anzahl der Fehltage innerhalb der letzten fünf Jahre nahezu (Abb. 4).
Verantwortlich für diesen deutlichen Anstieg sind wahrscheinlich mehrere Faktoren. Für viele Beschäftigte in der
Branche bestimmen Termindruck, Zeitdruck, Stress, unregelmäßige Arbeitszeiten und schlechte Bezahlung den
Alltag. Bei den Azubis kommt meist noch die Angst dazu, dass sie später von ihrem Betrieb nicht übernommen
werden. Zudem erfordern die meisten Berufe in dieser Branche ein hohes Maß an „Emotionsarbeit“. So müssen
vor allem die Servicekräfte oder die Beschäftigten an der Rezeption auch bei schwierigen Kunden ihre Gefühle
unter Kontrolle haben. Dieser Zwang zur Freundlichkeit kann u. U. zu emotionaler Erschöpfung führen.
Einen ausführlichen Bericht über das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen in dieser Branche erhalten Sie hier.
Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Nils Torsten Krüger
Tel.: (0221) 2 71 80 - 119
E-Mail: [email protected]
Burnout – Stand der Dinge
Das Thema „Burnout“ wurde in der Vergangenheit viel in der Öffentlichkeit diskutiert.
Anlass dazu gaben die Krankenkassenberichte, in denen ein deutlicher Anstieg der
Arbeitsunfähigkeit unmittelbar im Zusammenhang mit Burnout beschrieben wurde.
Des Weiteren „outeten“ sich Personen des öffentlichen Lebens vom BurnoutSyndrom betroffen gewesen zu sein.
Die große mediale Aufmerksamkeit für das Thema ist in den letzten Jahren rückläufig. Teilweise wurde auch über
eine Stagnation oder sogar den Rückgang von „Burnout“ berichtet. Wie ist der Stand der Dinge? Der folgende
Beitrag gibt Auskunft über die Entwicklung der Fallhäufigkeit von Burnout der AOK-versicherten Beschäftigten im
Rheinland unter Berücksichtigung des Alters, Geschlechtes und Branchenzugehörigkeit.
Insgesamt traten 2014 bei den AOK-versicherten Beschäftigten im Rheinland rund 4.500 AU-Fälle von „Burnout“
auf. Das sind im Verhältnis zu allen AOK-versicherten Beschäftigten etwa fünf Fälle je eintausend Versicherter.
Im Vergleich dazu war in 2004 nur etwa ein Fall je zweitausend versicherter Beschäftigter von „Burnout“
betroffen. Abbildung 1 illustriert den enormen Anstieg von AU-Fällen der Diagnose in den letzten 11 Jahren. In
diesem Zeitraum stieg die Fallzahl etwa um das Dreizehnfache an. Die Fallhäufigkeit bei Frauen (7,08 AU-Fälle je
1000 VJ*) liegt etwa 66 Prozent über dem Vergleichswert der Männer (4,26 AU-Fälle je 1000 VJ*).
(*Versichertenjahre)
Burnout trifft insbesondere jüngere Arbeitnehmer
Burnout trifft insbesondere jüngere Arbeitnehmer. In Abbildung 2 sind die höheren AU-Fallzahlen in den
„jüngeren“ Altersgruppen deutlich ersichtlich. AOK-versicherte Beschäftigte unter 24 Jahren wiesen in 2014 im
Altersvergleich die höchsten AU-Fallzahlen auf. Mit etwa sechs Krankschreibungen pro 1000 Versicherte lag
diese Altersgruppe etwa fünf Prozent über den Werten der Gruppe der 25-34 jähriger Versicherten (5,74 AU-Fälle
je 1000 VJ*). Die 35-44-jährigen Versicherten hatten wiederum eine geringere AU-Fallzahl (5,37 AU-Fälle je 1000
VJ*) als die Gruppe der 25-34 jährigen Versicherten, ebenso die Altersgruppe der 45-54-jährigen Arbeitnehmer
(5,27 AU-Fälle je 1000 VJ*). Die niedrigste AU-Fallzahl hatte die Gruppe der über 55-jährigern Beschäftigten mit
etwa fünf Krankschreibungen pro 1000 Versicherte.
(*Versichertenjahre)
Mehr Burnout in der Dienstleistungsbranche
Drei Branchen fallen durch außergewöhnlich viele AU-Fälle aufgrund von „Burnout“ auf. Die höchste AU-Fallzahl
liegt mit 9,5 AU-Fällen je 1000 VJ* bei den Alten- und Pflegeheimen/ambulante Pflege. Eine etwas geringere
Fallhäufigkeit, aber dennoch weit überdurchschnittlich, ist das Aufkommen von „Burnout“ in der Branche
Erziehung und Unterricht. Hier lagen in 2014 etwa 8,6 AU-Fälle je 1000 VJ* vor. Die dritte Branche mit einer
außerordentlich hohen AU-Fallzahl ist die öffentliche Verwaltung mit 8,1 AU-Fällen je 1000 VJ* (Abb. 3). Vier
weitere Branchen haben eine überdurchschnittliche Fallhäufigkeit aufgrund von „Burnout“. Mit jeweils etwa sechs
AU-Fällen je 1000 VJ* lagen bedeutsam viele AU-Fälle in den Branchen Gesundheitswesen (6,31 AU-Fälle je
1000 VJ*), Finanzen/Versicherungen (6,14) und Großhandel (6,06) vor.
(*Versichertenjahre)
Allen Branchen gemeinsam ist die hohe Anforderung an Emotionsarbeit (z.B. freundliches Auftreten, Empathie,
Zurückhaltung, Unterwürfigkeit). Solche Tätigkeiten – mit hoher Emotionsarbeit - werden überwiegend von
Frauen bewältigt. Mit Ausnahme der Branche Großhandel ist allen eben aufgeführten Branchen gemeinsam, dass
sie einen Frauenanteil von über mindestens 60 Prozent haben.
Detaillierte Auswertungen für Betriebe sind ab einer Anzahl von 50 AOK-Versicherten im Unternehmen auf
Anforderung möglich. Wie gewohnt erhalten Sie in Ihren Unternehmensanalysen eine 5-Jahres-Historie.
Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Petra Meisel
Tel.: (0221) 2 71 80 - 107
E-Mail: [email protected]
Menschen in Bewegung bringen – das
hilft uns weiter: Stiftungsprofessur für
Präventionsforschung mit dem
Schwerpunkt Betriebliche
Gesundheitsförderung an der Deutschen
Sporthochschule Köln
Betriebliches Gesundheitsmanagement und hier vor
allem wirksame sowie qualitätsgesicherte Konzepte für
mehr Gesundheit im Betrieb sind in aller Munde. Das
Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF
GmbH hat hierauf reagiert und die bundesweit erste
Stiftungsprofessur für Präventionsforschung mit dem
Schwerpunkt Betriebliche Gesundheitsförderung an der
Deutschen Sporthochschule Köln eingerichtet. Wir
haben mit der Inhaberin dieser Stiftungsprofessur, Katja
Petrowski, über ihre Forschungsschwerpunkte, die
Notwendigkeit von gesundheitsfördernden Maßnahmen
und praxisorientierte Lehre gesprochen.
Univ.-Prof. Dr. Katja Petrowski, geboren in
Mannheim, studierte von 1991 bis 1996
Psychologie an der TU Dresden und Berlin und
hat an den Universitäten Erlangen-Nürnberg
und Leipzig promoviert und habilitiert. Zuletzt
leitete sie den Forschungsbereich Angst-,
Stress- und Bindungsforschung an der
Medizinischen Fakultät der Technischen
Universität Dresden.
E-Mail: [email protected]
Interview Meike Helms
Frau Petrowski, Forschung im Bereich Gesundheitsförderung – was kann man sich darunter
vorstellen?
In den vergangenen Jahren habe ich viele Prädiktions- und Präventionsstudien durchgeführt und bin dort unter
anderem den Fragen nachgegangen, ob und wie man psychische Störungen bei bestimmten Stressoren
vorhersagen kann oder was man tun kann, um Resilienz - also Widerstandskraft - für widrige Umstände von
außen zu schaffen. Aber auch die Frage nach den Möglichkeiten, stressassoziierten Erkrankungen interventionell
entgegenzuwirken, spielt eine wichtige Rolle. Insgesamt liegt der Fokus auf der Entwicklung, Erprobung und
Evaluation zielgruppenspezifischer Präventionskonzepte, insbesondere auf den Effekten, die diese auf die
Gesundheit von Beschäftigten haben.
Können Sie konkrete Beispiele nennen?
Wir haben beispielsweise Stress bei unterschiedlichen Berufsgruppen wie Notärzten, Rettungssanitätern oder
Pflegepersonal begutachtet und geschaut, inwiefern unterschiedliche Schichtlängen zu unterschiedlichen
Akkumulationen von Stressoren geführt haben und die jeweiligen ArbeitnehmerInnen dann noch fähig waren, zu
arbeiten. Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement untersuche ich so vor allem Stress. Dieser ist ja negativ
konnotiert, das positive Gegenstück ist die Resilienz. Wir gehen der Frage nach, inwiefern Menschen über
Resilienz verfügen und dadurch auftretenden Stress gut verarbeiten können und keine negativen Folgeschäden
entwickeln. Spannend finde ich in diesem Zusammenhang auch, wie es sich, neben der individuellen, mit der
Team- Resilienz verhält. Da haben wir gerade ein Projekt mit einer großen Versicherung zusammen
implementiert.
Worum geht es dort genau?
Jedes Individuum in einer Gruppe bringt unterschiedliche Parameter mit, die dazu führen, dass Teams besonders
oder wenig widerstandsfähig gegen Rückschläge bei Problemen sind. Hier kann man auch auf der
organisationalen Ebene betrachten, inwiefern historisch gewachsene Firmenstrukturen mehr oder weniger dazu
führen, wie resilient Teams sind. Dazu gibt es Studien mit Hochinnovation-Projektteams. Es wurde geschaut, wie
sie nach einem negativen Ereignis weitermachen können und inwieweit sie im Gegensatz zu wenig resilienten
Teams, die dann erstmal eine Blueszeit haben, weiter innovativ sind. Das ist ein Thema, welches ich im Bereich
des Betrieblichen Gesundheitsmanagements verstärkt betrachten möchte.
Gibt es Berufe, in denen die Menschen im Hinblick auf Stress besonders gefährdet sind?
Ich denke, die Auswirkungen von Digitalisierung und Veränderungen in den Arbeitsprozessen sind in allen
Bereichen voll im Gange und werden von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aller Branchen
wahrgenommen. Somit ist Betriebliches Gesundheitsmanagement ein Thema, das berufsübergreifend von
Relevanz ist und daher überall langfristig implementiert werden sollte.
Ist diese Notwendigkeit im Bewusstsein der Verantwortlichen bereits angekommen?
Prävention war schon immer ein Thema, in den letzten Jahren hat es aber verstärkt Einzug in die Arbeits- und
Organisationswelt gefunden. Durch den Anstieg der arbeitsbedingten Stressoren haben die Unternehmen mit
steigenden Arbeitsunfähigkeitstagen zu kämpfen - das ist ja auch ein finanzieller Faktor, für die Unternehmen
selbst und ebenso für die Krankenkassen. Die Verantwortlichen haben aber oft keine Vorstellung von
Betrieblicher Gesundheitsförderung. Sie wollen diese, sind sich aber nicht im Klaren darüber, dass solche
Maßnahmen in die Managementstrukturen implementiert werden müssen und es nicht mit einer einmaligen
Aktion getan ist. Man muss sie bei dieser Thematik abholen und mitnehmen, ihnen vor Augen führen, was man
dafür machen kann, und die neuen Möglichkeiten aufzeigen.
Mechanismen zu entschlüsseln, ist das für Sie das Spannende an der Forschung?
Mich reizt es, zu verstehen, wie wir beispielsweise unter Stress auf den unterschiedlichen Ebenen funktionieren.
Stress nicht abstrakt, sondern ein Thema, das jeder kennt und bei dem praktisch relevante Folgerungen aus der
Forschung entstehen können. Hier an der Sporthochschule haben wir diesbezüglich eine gute Kombination aus
Grundlagenforschung und anwendungsorientierten Aspekten. Durch das multimethodische Arbeiten, sowohl mit
Fragebögen als auch durch die Untersuchung hormoneller Effekte, entsteht ein „bunter Strauß“ an Ergebnisse.
So hat man eine bessere Chance, die komplexen Prozesse zu entschlüsseln und zu verstehen.
Warum haben Sie sich auf die neu eingerichtete Professur an der Sporthochschule beworben?
An der Ausschreibung fand ich die Kombination von Präventionsforschung und betrieblicher Prävention
interessant und ansprechend. Das sind genau die Herausforderungen, die ich im klinischen Alltag bei meinen
früheren Tätigkeiten erlebt habe und bei denen es noch unheimlich viel Forschungsbedarf gibt. Auch die
anhaltende Burnout-Diskussion zeigt klar den Handlungsbedarf in diesem Feld auf. Ich finde es ein wenig
schade, dass die Universitäten teilweise noch so hinterherhinken und erst jetzt, zu einem relativ späten Zeitpunkt,
diese Thematik in der Forschung und Lehre verstärkt fokussieren und implementieren. Die Einrichtung der
Professur ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – und wo hätte dies besser sein können als an der
Sporthochschule?
Inwiefern?
Hier steht, im Gegensatz zu medizinischen Einrichtungen mit ihren psycho-physiologischen Aspekten, der
interventionelle Charakter im Fokus: Bewegungsintervention – Menschen in Bewegung bringen – das hilft uns
weiter. Denn bei der Behandlung von stressassoziierten Erkrankungen, wie es Depressionen und Angst sind, hilft
Bewegung als Hauptfaktor, das ist mittlerweile bekannt. Sie führt nachweislich dazu, dass sich die Stimmung
verbessert.
Stichwort Sport: Nicht nur in Unternehmen, auch im (Profi-)Sport spielt Stress eine Rolle ...
Hier ist beispielsweise eine interessante Fragestellung, ob High Intensity Training Stress ist. Und wenn ja, was für
Stress? Wenn man während des Trainings angeschrien wird „mehr, mehr, mehr“: ist das psychosozialer oder
zellulärer Stress? Auch Burnout und stressassoziierte Erkrankungen bei Hochleistungssportlern haben enorm
zugenommen. Bei der Akkumulation von Stressoren haben wir herausgefunden, dass beim zweiten Stressor
keine Verarbeitung auf hormoneller Ebene mehr stattfinden kann, man ist regelrecht ausgebrannt. Diese
Problematik tritt zum Beispiel beim Wettkampf auf, wo immer psychosozialer Stress existiert. Diese Ergebnisse
bezüglich der unterschiedlichen Stressoren wollen wir in zukünftige Trainingsplan-Gestaltungen und die
Betreuung von Profi-Sportlerinnen und -Sportlern einfließen lassen.
Was sind weitere aktuelle Thematiken und Projekte für die Zukunft?
Im Bereich Gesundheitsförderung ist Essen unter Stress vor dem Hintergrund der ansteigenden Zahlen adipöser
Menschen in Deutschland von großer praktischer Relevanz. Dort machen wir gerade ein Bewegungsprogramm
und eine Biofeedbackintervention, in der wir das Essverhalten von Adipositas-Patienten monitorieren. Wie
funktionieren die Prozesse, die die Kauffrequenz und die Wahl der Nahrungsmittel unter Stress beeinflussen?
Auch hier ist es wichtig, einen Mechanismus zu identifizieren, um diesen Entwicklungen gegensteuern zu können.
In dieser und in anderen Untersuchungen wollen wir zukünftig rausfinden, wie eine Änderung des Lebensstils und
des Verhaltens von Menschen möglich ist.
Dr. Julia Schröder
Tel.: (0221) 2 71 80 - 101
E-Mail: [email protected]
Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin zum Gehirndoping
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat den Einfluss
psychischer Belastungen am Arbeitsplatz auf das Neuroenhancement untersucht.
Pharmakologische Neuroenhancement wird umgangssprachlich häufig auch als
„Hirndoping“ bezeichnet. Also der Versuch gesunder Menschen, die
Leistungsfähigkeit des Gehirns durch die Einnahme von verschreibungspflichtigen
Medikamenten zu verbessern.
Es steht die Hypothese im Raum, dass belastende Arbeitsplatzbedingungen (z.B. lange Arbeitszeiten,
beständiger Zeitdruck), permanente Anforderungen an die Kreativität und Konzentration sowie Stressempfinden
die Einnahme von vermeintlich leistungssteigernden Mitteln fördern. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es jedoch
keine belastbaren empirischen Studien, die einen Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen am
Arbeitsplatz und Neuroenhancement untersuchen. Die Untersuchung der BAuA versucht somit eine
Forschungslücke zu füllen. Sie konzentrierte sich auf die folgenden vier Berufsgruppen: Ärzte, Publizisten,
Werbefachleute und Softwareentwickler/-programmierer. Die Untersuchung wurde in drei Stufen durchgeführt. In
der Stufe 1 wurden 4.166 Interviews mit Beschäftigten in diesen vier Berufsgruppen durchgeführt. In der zweiten
Stufe nahmen von diesen 4.166 Personen 710 Personen an einer Tagebucherhebung teil. Und in einer dritten
Stufe wurden mit 33 Personen sog. problemzentrierte Tiefeninterviews durchgeführt. Interviewt wurden die
Personen, die zuvor angegeben hatten, im Laufe der letzten zwölf Monate mindestens einmal Medikamente aus
den Gruppen der Stimulanzien, Antidepressiva, Antidementiva, Betablocker, Amphetamine und/oder Kokain,
Cannabis, Hypnotika oder Beruhigungsmittel ohne medizinische Indikation genommen zu haben. Die Häufigkeit
von Hirndopern liegt in der BAuA Studie bei 1,25 Prozent in den zurückliegenden vier Wochen und bei 2,80
Prozent im zurückliegenden Jahr. 8,30 Prozent gaben an, schon einmal in ihrem Leben ein NeuroenhancementPräparat genutzt zu haben. Neuroenhancement wurde also nur von einem kleinen Anteil der Arbeitnehmer
betrieben. Eine zentrale Grundannahme für die Studie war, dass die ausgewählten vier Berufsgruppen in Bezug
auf die tatsächlich geleistete Arbeitszeit und hinsichtlich der gestellten kognitiven und quantitativen
Anforderungen besonders stark belastet sind. Dies konnte auch die Studie bestätigen: Die faktisch geleistete
(durchschnittliche) Arbeitszeit der vier Berufsgruppen unterscheidet sich hochsignifikant von der Normstichprobe,
die bei 37,6 Stunden pro Woche liegt. Im Vergleich dazu kommen die vier Berufsgruppen auf mindestens 42
Wochenstunden (Programmierer).
Mit durchschnittlich 48,5 Stunden pro Woche weisen Ärzte die höchste Arbeitszeit auf. Das rein quantitative
Ausmaß an Arbeitsanforderungen hat jedoch keine eigenständige Wirkung auf das Neuroenhancement. Unter
den Arbeitsfaktoren stellt eher die beständige Schichtarbeit (OR=2.28/p<0.05) den stärksten Prädiktor für
Neuroenhancement dar. Arbeitnehmer, die in Schicht arbeiten, wie bspw. Ärzte, haben eine 2,3fache
Wahrscheinlichkeit für die Einnahme von leistungssteigernden Mitteln. Die Wahrscheinlichkeit für das
Neuroenhancement steigt ebenfalls hoch signifikant, wenn eine Burnout-Symptomatik vorliegt
(OR=1.23/p<0.001). Erschöpfte Arbeitnehmer sind demnach stärker gefährdet als nicht erschöpfte Arbeitnehmer.
Im Modell zeigt sich jedoch weiter, dass die faktischen Arbeitszeiten, der Entscheidungsspielraum, die
Führungsqualität, die soziale Unterstützung durch die Kollegen und auch das Overcommitment der Arbeitnehmer
keinen signifikanten Einfluss auf das Einnahmeverhalten haben. Zusammenfassend stellte die Studie fest, dass
der Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastungen und Neuroenhancement wegen der geringen Häufigkeit und
der entsprechend beschränkten Fallzahl allerdings nicht mit zufriedenstellender statistischer Sicherheit erbracht
werden konnte. Die Erklärung für den statistisch schwachen Zusammenhang geben die Tiefeninterviews mit den
Betroffenen. Arzneimittel bzw. Wirkstoffe nehmen diese nur punktuell ein, wenn die Sorge wächst, den
Arbeitsbelastungen nicht gewachsen zu sein. Neuroenhancement dient in erster Linie dem Leistungserhalt in
einer alternativlos erscheinenden Situation und nicht der Vorteilnahme durch den Einsatz verbotener Substanzen.
Die Studienergebnisse geben Hinweise darauf, dass der Griff zu leistungserhaltenden Substanzen durch ein
Zusammenspiel von hohen Arbeitsbelastungen und bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen begünstigt wird.
Dr. Julia Schröder
Tel.: (0221) 2 71 80 - 101
E-Mail: [email protected]
Wo steckt das Problem? Psychische Belastungen am
Arbeitsplatz erkennen und beseitigen
Seit 2013 sind Betriebe laut Arbeitsschutzgesetz verpflichtet, neben den körperlichen
auch die psychischen Belastungen ihrer Mitarbeiter zu beurteilen und zu minimieren.
Eine große Herausforderung für viele Unternehmen, denn psychische Belastungen
im Job sind in der Regel schwerer zu ermitteln als andere Gefährdungen.
Die Zahl der durch psychische Erkrankungen verursachten Arbeitsunfähigkeitstage ist im vergangenen Jahrzehnt
um mehr als 100 Prozent gestiegen. Dabei sind die Ursachen für psychische Erkrankungen vielfältig: Neben
erblichen Veranlagungen können private und familiäre Umstände, aber auch psychische Belastungen am
Arbeitsplatz eine entscheidende Rolle spielen. Deshalb lohnt es sich für Unternehmer genauer hinzuschauen, wo
sie als Arbeitgeber Einfluss nehmen können, um so einen Beitrag zur Reduzierung von Fehlzeiten zu leisten.
Arbeit hat ganz grundsätzlich einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Gut gestaltet, sorgt sie für
Wohlbefinden und ein starkes Selbstwertgefühl. Doch Veränderungen in der Arbeitswelt und der
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wirken diesem positiven Effekt entgegen. Im Berufsleben gibt es eine
fortlaufende Beschleunigung, hervorgerufen durch globalen Wettbewerb, technischen Fortschritt und die
anhaltende Rationalisierungsdynamik. Neue Arbeitsformen erfordern permanente Erreichbarkeit, Mobilität sowie
ständiges Multitasking – die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmt, häufige Tätigkeits- und
Berufswechsel sind Normalität. So leiden Arbeitnehmer heute am meisten unter Zeitdruck, Unterbrechungen,
ständiger Erreichbarkeit. Hinzu kommen Doppelbelastungen durch Kinderbetreuung oder familiale Pflege.
Magen- oder Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Rückenprobleme sowie Angstzustände und Depressionen
sind typische Folgen einer langfristigen Überlastungssituation.
Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist
ein wichtiges Instrument, um psychische
Belastungen am Arbeitsplatz zu erkennen
– und eine für alle Unternehmen
arbeitsschutzrechtliche Pflicht. Mögliche
Belastungsfaktoren wie Arbeitsumgebung
und -organisation, die Zusammenarbeit mit
Kollegen und Vorgesetzten sowie die
damit einhergehenden
Beanspruchungsfolgen wie Stress, Unteroder Überforderung lassen sich auf diese
Weise genauer analysieren. Mit einem
ganzheitlichen betrieblichen
Gesundheitsmanagement-Programm
(BGM-Programm) können Unternehmen dieser gesetzlichen Verpflichtung nachkommen, indem sie Belastungen
analysieren und geeignete Maßnahmen ableiten, um krankmachende Faktoren zu reduzieren oder abzubauen.
Die Wirksamkeit und der Erfolg der Maßnahmen sollten jeweils im Anschluss geprüft und dokumentiert werden.
Gesunde Arbeitnehmer und gesundheitsgerechte Arbeitsbedingungen erhöhen in der Regel
Zufriedenheit und Produktivität.
Unternehmen jeder Größe können viel für das seelische Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter tun. Entscheidend ist, ein
geeignetes Analyseverfahren auszuwählen: Im Rahmen eines BGM-Projekts kann das beispielsweise die
anonyme schriftliche Mitarbeiterbefragung sein. Dabei haben alle Beschäftigten des Unternehmens, nach
Arbeitsbereichen gegliedert, die Möglichkeit, zu belastenden Aspekten ihrer Tätigkeit und weiteren Faktoren
Auskunft zu geben. Erfasst werden in erster Linie arbeitsplatzbezogene Verhältnisse (Aspekte der Tätigkeit,
Umgebung, Organisation) und Zufriedenheitsfaktoren. Zusätzlich können individuelle Verhaltensweisen (z.B.
Rauchen, Sport, Schlaf) erfragt werden. In kleineren Unternehmen oder einzelnen Abteilungen ist ein moderierter
Workshop mit mehreren Beschäftigten eines definierten Arbeitsbereichs sinnvoll, in dem die Teilnehmer nicht nur
die Belastungen benennen, sondern sofort geeignete Lösungs- und Optimierungsvorschläge entwickeln
(Arbeitssituationsanalyse ASA PLuS®). In sehr kleinen Einheiten sind zum Beispiel Beobachtungsverfahren mit
detaillierten Befragungen oder Interviews denkbar, durchgeführt von Dipl.-Psychologen.
Die Ziele der anschließenden Maßnahmen sind in der Regel, die gesundheitsorientierte Personalführung zu
optimieren, die interne Kommunikation und Besprechungspraxis zu verbessern, die Unternehmenskultur und den
wertschätzenden Umgang miteinander zu stärken oder Schnittstellenprobleme in der Arbeitsorganisation
abzubauen. Flexible Arbeitszeiten können Beschäftigte in verschiedenen Lebensphasen entlasten. Zudem
erleichtern Kurse zum Stressmanagement oder zur Stressbewältigung den Umgang mit Belastungen. Um
Beschäftigten Handwerkzeug „für schwierige Zeiten“ (z.B. nach Veränderungsprozessen) an die Hand zu geben,
sind Angebote sinnvoll, die die psychische Widerstandskraft (Resilienz) fördern.
Psychische Belastungsfaktoren im Job
58 % der Arbeitnehmer müssen häufig verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen (Multitasking).
52 % stehen oft unter starkem Termin- und Leistungsdruck.
50 % müssen häufig ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge erledigen.
44 % werden wiederholt bei der Arbeit unterbrochen.
Quelle: Stressreport 2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Möchten Sie gern mehr zur Umgang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz wissen?
Die BGF-Experten des Instituts helfen gerne weiter.
Christine Spanke
Tel. (0221) 27 180 - 109
E-Mail: [email protected]
Fit im Job – sind Sie dabei? Der Weg zu mehr Gesundheit
im Betrieb
Einen großen Teil ihres Alltags verbringen Menschen an ihrem Arbeitsplatz.
Zeitdruck, Arbeitsverdichtung und Bewegungsmangel sind nur einige
Schlagworte, die unsere moderne Arbeitskultur prägen und zum Risikofaktor
für die allgemeine Gesundheit werden können.
Ergreifen Sie selbst die Initiative und bringen Sie mehr Gesundheit in Ihren Betrieb
Mit unserer neuen Kampagne „Fit im Job“ unterstützt Sie das BGF-Institut dabei, dass Thema Gesundheit in
Ihrem Unternehmen ganz praktisch zu etablieren und nachhaltig zu festigen. Durch Maßnahmen, die Freude
bereiten und die sich ohne großen Aufwand in den Arbeitsalltag integrieren lassen, schaffen Sie ein Bewusstsein
für dieses Thema in Ihrem Unternehmen und stärken die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Beschäftigten.
Bewegung, Ernährung und Entspannung sind die zentralen Themen unserer Kampagne. Zu jedem Modul gibt es
praktische Angebote, die sich auf die individuelle Situation Ihres Unternehmens anpassen lassen.
Modul 1: Beweg dich – Bewegung macht beweglich – Körper und Geist
Die meisten Fehltage lassen sich nach wie vor auf Muskel-/Skeletterkrankungen zurückführen. Dies verwundert
nicht, da keine andere Diagnosegruppe so stark vom Alter abhängig ist. Angesichts des demografischen
Wandels, der mit immer älter werdenden Belegschaften einhergeht, bleibt die Prävention von Rückenschmerzen
eine der vorrangigen Aufgaben in der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Im Rahmen der Aktion „Bewegungsfit – Bewegungspausen am Arbeitsplatz“ bieten Ihnen Sportwissenschaftler
des BGF-Instituts einmal wöchentlich ein 15-minütiges Bewegungs-Programm in Kleingruppen unmittelbar am
Arbeitsplatz an. Die Freude an der Bewegung steht hierbei im Vordergrund – keine Sorge, die Übungen sind nicht
schweißtreibend. Durch die Bewegungspausen können so in kurzer Zeit viele Personen für das Thema
Bewegung sensibilisiert werden und gemeinsam etwas gegen den Bewegungsmangel am Arbeitsplatz tun.
Denkbar ist aber auch ein betriebsinterner „Schrittzählerwettbewerb“. Durch einen betriebsinternen
Schrittzählerwettbewerb, den wir mit einem Impulsvortrag zum Thema einleiten und mit allen benötigten
Materialien sowie einer Online-Plattform begleiten, können die Beschäftigten hervorragend für mehr Bewegung
im Alltag motiviert werden. Von Köln bis nach Paris oder von Aachen nach München? Welche Abteilung läuft hier
wohl weiter…? Weiterhin können unsere Fachkräfte Sie alternativ bei der Einrichtung eines „Fitnessbereiches“
unterstützen, sodass Beschäftigte Ihres Unternehmens die Möglichkeit haben, ihre Fitness auch unmittelbar am
Arbeitsplatz zu steigern. Die Ausrede „der Weg ins Fitnessstudio war mir gestern zu weit“ zählt dann also nicht
mehr.
Ansonsten erklären Sie doch einfach mal Ihr Treppenhaus zur betriebsinternen Fitnesszone und führen Sie mit
uns gemeinsam einen Aktionstag unter dem Motto „Treppe statt Aufzug“ durch. Begleitet wird die Aktion mit
Aktionsplakaten, Stufenaufklebern und einer Ausdauertestung mit anschließender individueller
Bewegungsberatung. Und dann könnte es so auch bald bei Ihnen aussehen:
Ob spaßbetonte Bewegungspausen, ein Bewegungsraum, ein Schrittzählerwettbewerb oder
Treppenhausaktionen: Die Angebote aus dem Themenfeld Bewegung fördern die körperliche sowie geistige
Leistungsfähigkeit, bereiten Freude und stärken gleichzeitig das soziale Miteinander. Gleichzeitig tun die
Beschäftigten ihrer Rückengesundheit etwas Gutes. Durch die Ausbildung von Beschäftigten zu „BewegungsScouts“ kann das Thema Bewegung im Anschluss an die Aktionen dauerhaft in den betrieblichen Strukturen
verankert werden.
Modul 2: Entspann dich – Kurzurlaub im Büro
Auch die Prävention von psychischen Erkrankungen bleibt in der betrieblichen Gesundheitsförderung nach wie
vor eine Aufgabe von hoher Priorität. Nicht nur regelmäßige Bewegung, sondern auch Entspannung hat dabei
sowohl im Hinblick auf das körperliche und seelische Wohlbefinden als auch bei der Krankheitsprävention einen
wichtigen Stellenwert. Einen Ansatzpunkt, um die Stressbelastung zu senken, stellen „entspannte Pausen“ dar.
Durch kurze, 15-minütige „entspannte Pausen“ ermöglichen Sie Ihren Beschäftigten erfrischende und wohltuende
Kurzpausen im Arbeitsalltag, die die Regenerationsfähigkeit und geistige Leistungsfähigkeit wieder steigern. Eine
Kombination aus Entspannungsübungen (Slowlies) und Energie-Kicks (Freshies) – angeleitet durch Fachkräfte
des BGF-Instituts – tragen dazu bei, dass das Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgt wird. Die Konzentrations- und
Merkfähigkeit nimmt durch die kurzen entspannten Einheiten ebenso zu wie das Wohlbefinden, die
Leistungsbereitschaft und die Motivation der Beschäftigten.
Im Anschluss an die Aktion oder als eigenständige Maßnahme können Beschäftigte Ihres Unternehmens zu
„Entspannungs-Scouts“ ausgebildet werden und als Anleiter für Slowlies und Freshies eingesetzt werden. So
kann das Thema Entspannung nachhaltig in Ihrem Unternehmen etabliert werden. Die Produkte aus dem
Themenkomplex Entspannung ermöglichen Ihren Beschäftigten einen Kurzurlaub im Büro und helfen danach
leicht, entspannt und konzentriert weiterzuarbeiten.
Modul 3: Iss dich fit – Gesund Essen macht Spaß
Neueste Studien belegen: Gesundes Essen steigert körperliche und geistige Leistungskraft und
Ausgeglichenheit. Nur wenn man Körper und Geist täglich einen ausgewogenen Cocktail an Nährstoffen in der
richtigen Form zuführt, können sie optimal funktionieren. Gesundes Essen am Arbeitsplatz ist eine wichtige
Grundlage für Top-Leistungen im Beruf. Auch Sie möchten Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über dieses
Thema informieren?
Ernährungsfachkräfte des BGF-Instituts unterstützen Sie hierbei gerne mit Praxisaktionen aus dem Portfolio des
Themenfelds Ernährung. Geben Sie Ihren Beschäftigten beispielsweise die Gelegenheit sich im Rahmen eines
Aktionstages über die „Aktion 5 am Tag“ zu informieren. Gemeinsam bereiten wir gesunde Leckereien zu und
zeigen, wie unkompliziert das sein kann. Die Beschäftigten erhalten vielfältige Rezepte, können probieren und
bekommen viele Tipps und Anregungen zur gesunden Ernährung.Denkbar ist auch ein Aktionsstand zum Thema
„Brainfood – Fitness fürs Gehirn“ oder praxisnahe und motivierende Tipps zur Zusammenstellung einer gesunden
„Lunch Box“. Hier zeigen wir Ihnen, wie man sich auch ohne Betriebsrestaurant ausgewogen ernähren kann. Wer
tiefergehende Informationen zur gesunden Ernährung haben möchte, reserviert sich einfach eine „persönliche
Sprechstunde“ mit einem Ernährungsexperten des BGF-Instituts.
So einfach geben Sie Ihrer Belegschaft die Möglichkeit, das Thema Gesundes Essen erlebnisorientiert kennen zu
lernen.
Der erste Schritt – Impulsvorträge für die Belegschaft
Gerne stellen wir Ihnen und Ihren Beschäftigten die Module im Vorfeld der ausgewählten Aktionen im Rahmen
von Impulsvorträgen vor und begleiten die Kampagne durch motivierende Plakate zum Thema „Gesundheit im
Unternehmen“. Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Beratungstermin. Bei der Bedarfsermittlung und bei der
Auswahl geeigneter Produkte unterstützen Sie unsere Fachberater des BGF-Instituts gerne. Für weitere
Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Tanja Lehnort
Tel.: (0221) 2 71 80 - 133
E-Mail: [email protected]
Noch einzelne Plätze frei für das Projekt „Food & Fit im
Job“
Weiterhin Interessierte Unternehmen für das vom Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Projekt „Food & Fit im Job“,
unter der Leitung von 5 am Tag e.V. und dem BGF-Institut der AOK
Rheinland/Hamburg, gesucht!
Bereits im Dezember starten die ersten Unternehmen in das Projekt, mit dem Fokus auf gesunde Ernährung und
ausreichend Bewegung am Arbeitsplatz, realisiert durch nachhaltige Angebote zur Förderung eines gesunden
Lebens- und Arbeitsstils.
Insgesamt wird 25 Unternehmen die Möglichkeit geboten, in den
kommenden 12 Projektmonaten kostenlose Gesundheitstage zum Thema
Ernährung (Ernährungstipps und praktische Aktionen wie SmoothieVerkostung, Brainfood-Bar, Zucker-Fett-Ausstellung), ergänzt durch
Bewegungs- und Entspannungsangebote (Übungen mit Therabändern,
Erlernen von Entspannungstechniken) durchzuführen.
Daneben werden im Projektverlauf interessierte Beschäftigte zu „Food & FitScouts“ ausgebildet, die als geschulte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
den Kolleginnen und Kollegen das Thema „Gesundheit“ näher bringen,
indem sie Anregungen und Tipps geben und eigenständig weitere
Gesundheitsaktionen im Unternehmen durchführen.
Bei Bedarf stehen die Beraterinnen und Berater des BGF-Instituts unterstützend zur Seite, die auch im Anschluss
an das Projekt auf Wunsch Folgeangebote, z.B. in Form von Fresh-up’s für die „Food & Fit-Scouts“, begleiten.
Teilnehmen können Unternehmen aller Branchen und mit Belegschaftsgrößen von bis zu 250 Mitarbeitern. Haben
Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung.
Tanja Lehnort
Tel.: (0221) 2 71 80 - 133
E-Mail: [email protected]
Projekt „Gesund. Stark. Erfolgreich. – Der Gesundheitsplan
für Ihren Betrieb“
Gesunde Mitarbeiter beeinflussen unternehmerischen
Erfolg
In die Gesundheit der Mitarbeitenden zu investieren lohnt sich auch für kleine
und mittlere Unternehmen. Das wurde bei den Veranstaltungen „Gesunde
Mitarbeiter – starkes Unternehmen” der AOK Rheinland/Hamburg und ihres
BGF-Institutes deutlich.
„Für viele Unternehmen, besonders für kleine und mittelständische, ist die konkrete Umsetzung von passenden
Gesundheitsmaßnahmen eine große Herausforderung. Wir bieten Betrieben mit unserer Veranstaltung
Informationen und Unterstützung bei diesem Vorhaben“, erklärte Koordinator Ralf Beutel die Ziele der
Veranstaltungen. „Unternehmen sollten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Anfang an mitnehmen. Dann
zahlen sich Investitionen in die Gesundheit in jedem Fall aus“, so Andreas Schmidt, Geschäftsführer des BGFInstituts. Betriebliches Gesundheitsmanagement kann in Unternehmen dazu beitragen, Krankenstände zu
senken, das Betriebsklima zu verbessern und die Motivation der Beschäftigten zu steigern. Häufig lassen sich bei
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung Zuschüsse erhalten.
Über das Projekt
Die Impulsveranstaltungen unter dem Motto „Gesunde Mitarbeiter – starkes Unternehmen“ sind Teil des
Projektes „Gesund. Stark. Erfolgreich. – Der Gesundheitsplan für Ihren Betrieb“, für das sich die Krankenkassen
AOK, BKK und IKK zusammengeschlossen haben. Die Veranstaltungen werden gemeinsam mit regionalen
Partnern durchführt. Das Projekt wird gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag
des Bundesministeriums für Gesundheit.
Das BGF-Institut hat mit der AOK Rheinland/Hamburg und diversen Kooperationspartnern im Jahr 2015 schon
vier Veranstaltungen im Projekt „Gesund. Stark. Erfolgreich. – Der Gesundheitsplan für Ihren Betrieb“
durchgeführt. Mehrere hundert Firmenvertreter/-innen kleiner und mittelständischer Betriebe nutzten die
Chancen, sich inspirieren zu lassen.
Ralf Beutel
Tel.: (0221) 2 71 80 - 124
E-Mail: [email protected]
GO MEO
Ein nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist wichtiger
Bestandteil einer zukunftssicheren Unternehmensstrategie, um dem
demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel zu begegnen. Dies hat
das Projekt GO MEO während seiner zweijährigen Förderperiode zeigen
können.
Auch nach dem Ende der finanziellen Unterstützung des MAIS (Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales
des Landes Nordrhein-Westfalen) werden zahlreiche Aktivitäten fortgeführt, da die Betriebe nicht nur die
Bedeutung und die Effekte eines BGM kennengelernt haben, sondern sich auch das Know-How aneignen
konnten, Gesundheitsthemen systematisch anzugehen. Dabei sind die Handlungsfelder für mehr Gesundheit und
Zufriedenheit umfangreicher als viele vermuten. Von klassischen ergonomischen Themen der
Arbeitsplatzgestaltung geht es auch um Themen wie die Optimierung von Arbeitsprozessen,
Personalentwicklung, Arbeitszeitgestaltung, mitarbeiterorientiertes Führungsverhalten bis hin zu
verhaltenspräventiven Gesundheitsangeboten für Beschäftigte.
Die GO MEO (www.go-meo.de) hat in den 18 Pilotbetrieben jeweils einen betrieblichen Gesundheitsmanager
qualifiziert und ein BGM-Steuergremium gegründet. Im Projektverlauf wurde deutlich, dass insbesondere die
Auswahl der Gesundheitsmanager ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Implementierung des BGMs
war. Neben der Gesundheitskompetenz benötigt diese auch kommunikative, organisatorische und motivierende
Kompetenzen, um den Aufbau eines BGMs voranzutreiben. Des Weiteren müssen Entscheidungsbefugnissen
und zeitliche Ressourcen gegeben sein, um die Einführung aktiv gestalten zu können.
In den Pilotbetrieben hatten die jeweiligen Gesundheitsmanager, wie die obige Abbildung zeigt, sehr
unterschiedliche Qualifikationen, Voraussetzungen und Zuständigkeitsbereiche. 12 Betriebe werden ihr BGM
auch nach Projektende selbstständig fortsetzen. Zu speziellen Themen und Fragestellungen bleiben die AOK
Rheinland/Hamburg und das BGF-Institut weiterhin zuverlässige Ansprechpartner, die den Betrieben
unterstützend zur Seite stehen.
Anfang 2016 erscheint die Broschüre „Demografie und Gesundheit in KMU der MEO-Region - Regionale
Unterstützungsmöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen“. Die Broschüre erläutert detailliert die
Vorgehensweise beim Aufbau eines BGM in KMU und gibt zahlreiche Tipps und Links zu finanziellen und
regionalen Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen. Die Broschüre wird auf der GO MEO-Homepage und
auf der Homepage des BGF-Instituts kostenlos zum Download bereit stehen oder kann dort als Print-Version
bestellt werden.
Dr. Birgit Schauerte
Tel.: (0221) 2 71 80 - 113
E-Mail: [email protected]
Kulinarisch fit durch die Weihnachtszeit
Mit dem Beginn der Adventszeit, wenn die Weihnachtsmärkte ihre Tore öffnen,
Schaufenster und Häuser liebevoll geschmückt und weihnachtlich beleuchtet
sind, locken überall süße Leckereien: Plätzchen, gebrannte Mandeln,
Christstollen, Lebkuchen und Glühwein.
Das Weihnachtsessen in der Firma oder bei Freunden ist geplant und an den
Weihnachtstagen wartet dann noch ein gehaltvolles Weihnachtsmenü auf uns. In den
letzten Wochen des Jahres können daher umso leichter überflüssige Pfunde auf den
Hüften landen. Dennoch, gutes Essen gehört an Weihnachten einfach dazu. Alles ist
erlaubt – aber in Maßen! Wenn Sie diesem Motto treu bleiben, müssen Sie in der
Weihnachtszeit auf nichts verzichten und kommen gesund ohne überflüssige Pfunde
durch die Festtage.
Tipps und Tricks, mit denen Sie das Essen vor und an Weihnachten genießen können, ohne zu viele
Kalorien zu sich zu nehmen.
Greifen Sie beim weihnachtlichen Naschen statt zu Plätzchen & Co. öfters auch zu Obst: Orangen,
Mandarinen oder Bratäpfel. Der gute alte Bratapfel ist ein gesunder Genuss und gehört traditionell zu
Weihnachten; eine Füllung aus gehackten, gerösteten Mandeln, Rosinen, Zimt, etwas Zitrone und Honig
(nur bei sauren Äpfeln) übertrifft den schweren Stollen allein schon durch die Düfte aus dem Backofen.
Auch getrocknete Apfelringe oder Aprikosen sind zum Naschen besser geeignet als Süßes. Etwas Obst
macht sich neben den süßen Leckereien auch auf dem bunten Teller gut.
Feigen und Datteln, der Gute-Laune-Snack: In den Früchten steckt Tryptophan – daraus wird im Gehirn
das Gute-Laune-Hormon Serotonin gebildet. Außerdem sind die Früchte süß und voller Nährstoffe:
Kalium, Calzium, Magnesium, B-Vitamine. Bei frischen Feigen schmecken die dunkelvioletten am
saftigsten. Trockenfeigen können Schimmelpilzgifte enthalten, deshalb beim Kauf gut kontrollieren.
Auch Nüsse sind für den bunten Teller zu empfehlen, denn sie besitzen jede Menge wertvolle
Inhaltsstoffe. Nüsse enthalten zwar viel Fett, es handelt sich jedoch um "gutes Fett" – viele mehrfach
ungesättigte Fettsäuren, die gut für die Blutgefäße sind und das Herz schützen. Aber in Nüssen steckt
noch mehr: Je nach Sorte enthalten sie besonders viele B-Vitamine, Vitamin E, außerdem Magnesium,
Kalium und Phosphor. Herzschützer unter den Nüssen sind Walnüsse, sie haben den höchsten Anteil an
ungesättigten Fettsäuren. Eine Handvoll Nüsse am Tag wird von Ernährungsexperten empfohlen,
allerdings sollte man die Hand nicht zu voll machen.
Obst und Nüsse gehören zu den gesündesten Lebensmitteln an Weihnachten. Denn schon Knecht Ruprecht war
ein Ernährungsexperte, wie schon Theodor Storm sagte: "Äpfel, Nuss und Mandelkern essen fromme Kinder
gern".
Plätzchen gehören zur Weihnachtszeit einfach dazu. Mit einigen Kniffen können Sie auch beim
Plätzchenbacken Kalorien einsparen.
Benutzen Sie zum Backen Vollkornmehl anstatt Weizenmehl, denn Vollkornmehl enthält mehr Vitamine,
Mineralstoffe und Ballaststoffe.
Besonders empfehlenswert sind auch Plätzchen mit Haferflocken, Dinkel, weihnachtlichen Gewürzen oder
Trockenobst, denn sie enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe sowie Ballaststoffe.
Probieren Sie kalorienärmere Varianten wie Magenbrot, Pfeffernüsse oder Anisplätzchen.
Problemlos können Sie den Zuckeranteil, der im Rezept angegeben ist, um 20-25 % reduzieren, die
Plätzchen sind trotzdem noch süß genug.
Verzieren Sie die fertig gebackenen Plätzchen nicht noch zusätzlich mit Schokolade, so lassen sich leicht
Kalorien sparen. Wenn Sie auf Schokolade nicht verzichten möchte, sollten Sie nicht das ganze Plätzchen
verzieren, sondern dieses nur zum Teil in Zartbitterschokolade tauchen. Je höher der Anteil an Kakao,
desto mehr wertvolle antioxidative Inhaltsstoffe wie Polyphenole und Flavonoide sind enthalten.
Greifen Sie bei Süßwaren aus Schokolade auf die Zartbittervariante (mind. 50 % Kakaoanteil) zurück.
Weihnachtsgebäck und Süßes sollten nicht den ganzen Tag auf dem Tisch stehen, das vermeidet
unkontrolliertes Naschen. Jeder Griff auf den Plätzchenteller lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen und
genauso schnell wieder absinken. Kurze Zeit später stellt sich erneut Hunger ein, obwohl das
Kalorienkonto womöglich schon überschritten ist.
Legen Sie mindestens drei Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten sein.
Leider ist die Weihnachtszeit für viele Menschen auch mit Stress verbunden. Zwischen all den Feiern, den
Geschenkekäufen und anderen wichtigen Erledigungen vor Jahresende ist es daher wichtig, sich
ausreichend zu bewegen.
Durch Bewegung an der frischen Luft schwindet das Völlegefühl, das man nach einem deftigen
Weihnachtsessen meist verspürt.
Bewegung ist auch wunderbar geeignet, Stress abzubauen. Schaffen Sie daher bewusst Freiräume für
Bewegung und Entspannung zwischen all den Terminen, z.B. eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen
oder der Weg zu Fuß zur Arbeit.
Schalten Sie in dieser Zeit bewusst ab, so wird auch die Besinnlichkeit in die Weihnachtszeit
zurückkehren.
Genießen Sie Kaffee oder Tee mit Weihnachtsgewürzen
Mischen Sie 1 TL Ingwerpulver, 1 TL Zimt, 1 TL Kardamom, 1 Priese schwarzer Pfeffer, etwas Muskatnuss,
beides frisch gemahlen, ¼ TL gemahlener Anis, etwas Nelkenpulver nach Geschmack und geben die Mischung
in eine kleine Dose. Eine gute Prise davon in den Kaffee oder Tee zaubert einen tollen Weihnachtsgeschmack
und ist zudem gesund.
DinkelvollkornFrüchtetaler
Zutaten
Zubereitung:
650 g Dinkelvollkornmehl
Das Dinkelvollkornmehl mit Backpulver, der klein
250 g Butter, kalt
geschnittenen Butter, den Eiern und dem
Ahornsirup gut zu einem glatten Teig verkneten.
2 Eier
Die Mandeln kurz anrösten, abkühlen lassen und
175 g Ahornsirup
250 g Mandeln
125 g Datteln
200 g Aprikosen, getrocknet
mit Datteln sowie Aprikosen sehr fein hacken
oder im Mixer zerkleinern.
Trockenobst-Nussmischung mit den Gewürzen
mischen und unter den Teig kneten, diesen dann
ca. 30-40 Minuten kühl stellen.
3 Koriandersamen
1 Pck. Backpulver
Den Teig ca. 1 cm dick ausrollen und runde Taler
ausstechen.
je 1 Prise Vanille, Zimt, Anis, Kardamom, Nelke,
gemahlen
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech
legen und bei 200 °C ca. 20 Minuten backen.
Für 2 Bleche. Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten,
Backzeit: ca: 20 Minuten
Dorothea Jansen
Tel.: (0221) 2 71 80 - 125
E-Mail: [email protected]