Das Biozentrum wächst dem Himmel entgegen

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BASEL
Das Biozentrum wächst dem Himmel entgegen
Von Franziska Laur. Aktualisiert am 22.07.2015 7 Kommentare
Der Neubau nimmt Form an – schon sind hinter der roten Wand mehrere
Geschosse des Hochbaus erstellt. Am Schluss wird das neue Biozentrum 73 Meter
hoch sein.
Turmbau zu Basel. Im November 2016 sollen Rohbau und Fassade des 73 Meter hohen Biozentrums fertiggestellt sein.
Bild: Keystone
Natürlich ist es heiss. Wir kennen ja nichts anderes
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weiter
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geplant
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diesen Sommer. Die Schreibenden kommen in
Sandalen, kurzen Hosen oder luftigen Röcken. Die
Bauequipe jedoch kennt kein Erbarmen. Sie steckt
uns in Stiefel und setzt uns einen Helm auf den Kopf.
Und so stiefeln wir hinter Mauro Pausa her auf eine
der grössten Baustellen Basels. Hinter dem
Kinderspital, auf dem Gelände des ehemaligen
Gefängnisses Schällemätteli, ist das neue Biozentrum
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am Entstehen. Rund 328 Millionen Franken investiert
die Universität für den 73 Meter hohen Turm.
Stadtentwicklung
Etwas gesehen, etwas geschehen?
Haben Sie etwas Aussergewöhnliches gesehen,
fotografiert oder gefilmt? Ist Ihnen etwas
bekannt, das die Leserinnen und Leser von
Pausa, Projektleiter beim Baudepartement, spricht
von einer Durststrecke, die man beim Bau
durchlaufen musste. Der Bau war blockiert, nachdem
ein im Bieterverfahren unterlegener
Generalunternehmer Rekurs eingelegt hatte. Diesen
wies das Basler Appellationsgericht zwar
vollumfänglich ab. Trotzdem musste man warten, bis
klar war, dass der Kläger auf einen Weiterzug
verzichtet. Im vergangenen Oktober konnten die
Bauleute wieder loslegen.
Rote Wand schützt
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Nun arbeiten 40 Angestellte der erstrangierten
Generalunternehmung Erne AG aus Laufenburg auf
Die Publikation eines exklusiven
der Baustelle – in Spitzenzeiten, während des
Innenausbaus, werden es bis zu 800 sein. Und sie
Nachrichtenwert honoriert die Redaktion mit
scheinen ihre Arbeit gut zu machen. Schon stehen vier
50 Franken. Mehr...
Geschosse. Das ahnt von draussen jedoch kein
Mensch, denn der Bau ist von einer roten
Umwandung umhüllt. «Das ist eine bewährte Technik
beim Hochhausbau», sagt Pausa. So müsse man keine Gerüste setzen, sondern habe rund um
den Hochbau diese Wand, die langsam mitwächst. Dies hat auch den Vorteil, dass sich kein
Leserreporter-Inhalts mit hohem
Arbeiter vor Schwindelgefühlen fürchten muss, denn er kann stets hinter der schützenden
Abschrankung arbeiten.
Dies sei gang und gäbe für Hochhäuser mit einem hohen Wiederholungsfaktor der Geschosse,
sagt Pausa. Zwei Fussballfelder gross ist die Baustelle mit den Auskragungen am Fusse des
Hochbaus, oben haben die Geschosse eine Fläche von 40 auf 50 Meter.
Die Decken sind noch nicht völlig ausgetrocknet und müssen mit massiven Baumstämmen
abgestützt werden. «Sie brauchen hundert Tage Trocknungszeit, damit nicht unerwünschte
Verformungen auftreten», sagt Pausa.
Es ist ein schöner Beton, von einem edlen Silbergrau, auch die Wände schimmern in diesem
Ton. Sie wirken warm und lebendig. «Alles Handarbeit», sagt Pausa. Wir sind im obersten
Untergeschoss – dort, wo sich später die Eingangshalle, die Hörsäle und eine Cafeteria befinden
werden. Wenn der Rohbau im November 2016 vollendet sein wird, werden 160'000 Tonnen
Material drinstecken. Zum Vergleich: Ein Sattelschlepper wiegt vierzig Tonnen. 16 Ober- und 3
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Untergeschosse wird der 73 Meter hohe Turm haben und im Rohbau sieht er aus wie ein
umgekehrter Pilz.
Hoffnung auf faire Löhne
Und wenn man so dasteht und von oben auf den Bau sieht, auf die braun gebrannten Männer,
die im Schweisse ihres Angesichts schuften, so hofft man von ganzem Herzen, dass sie zu fairen
Bedingungen angestellt sind. Beim Roche Tower hatte die Unia Fälle von massivem
Lohndumping aufgedeckt. Man habe das Bestmögliche aufgegleist, versprach die Regierung in
der Beantwortung eines Vorstosses von Sarah Wyss (SP). Und es sei auch nicht mehr dasselbe
Subunternehmen im Spiel, erklärte Pausa. Und, fügte er hinzu, den Arbeitern stünden bei dieser
Hitze mehr Pausen sowie frisches Obst und gratis Mineralwasser zu.
So sieht man auf die roten Kräne, die in den wolkenlosen blauen Himmel ragen, und versucht
sich vorzustellen, wie das Leben nach dem Umzug im Jahr 2018 dort aussehen wird. 600
Mitarbeiter werden tüfteln und lehren, 800 Studierende ihr Hirn mit Wissen füllen. Doch in den
beiden unteren Geschossen wird das Herz des Baus, die Haustechnik, arbeiten. Sie nimmt einen
Fünftel der Nutzfläche von über 23'000 Quadratmetern ein. Eine Heizung jedoch braucht es
nicht, da durch die Prozessenergie schon genügend nutzbare Abwärme produziert wird. Und
glaubt man den Versprechungen, so sollen auf dem künftigen Universitätscampus ein Baumhain
sowie Sitzgelegenheiten, ein Wasserspiel und Kunst entstehen. Im besten Fall dürfte also nicht
nur ein Ort des Wissens und der Lehre entstehen, sondern auch einer der Begegnung. Die
Eröffnung soll im September 2018 stattfinden. (Basler Zeitung)
Erstellt: 22.07.2015, 16:58 Uhr
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