Teresa von Avila * 28. März 1515 † 4. Oktober 1582 „Wer Gott hat, dem fehlt nichts: Gott allein genügt.“ Zeit der Stille 26. Juni 2015 Texte von Teresa von Avila 1. Informationen zu Teresa von Avila „Still werden, einfach nur da sein. Einmal nichts wollen, tief ausatmen, mich öffnen, offen sein für Gott in mir.“ Teresa von Ávila – Teresa de Jesus – Teresa die „Große“ * 28. März 1515 in Ávila, Spanien † 4. Oktober 1582 Teresa von Avila ist die wohl bedeutendsten Mystikerin der Christenheit. In der katholischen Kirche wird sie als Heilige, als Kirchenlehrerin sowie als Patronin der Schriftsteller verehrt. Teresa hat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung als Ordensgründerin des „Tersianischen Karmel“ und gilt als glänzende Schriftstellerin des klassischen Spanisch. In der Kunst wird sie in der Ordenstracht der Karmelitinnen mit den Atributen Schreibfeder und Buch dargestellt, häufig auch während eines mystischen Erlebnisses, in dem ihr Herz von einem flammenden Pfeil durchbohrt wird. 2. Text Guter Gott, ich staune, dass du für alle Menschen ein offenes Ohr hast, auch für mich. Ich staune, dass du alle anhörst, die Großen und die Kleinen, auch mich. Ich staune, dass jeder Mensch zu jeder Zeit mit dir sprechen darf, ohne Voranmeldung, ohne Bedingung, auch ich. Lass mich mit allen und mit allem immer wieder zu dir kommen. Herr, ich danke dir, dass du mein Freund bist. 3. Text Deine sanfte Stimme ruft in meine Stille hinein. Sucht mich mit Liebe, begegnet mir mit vielen Formen des Lichts. Und ich antworte mit meiner ängstlichen Stimme: Hier bin ich … Mein Kopf schwimmt, wenn ich daran denke, was du für mich getan hast. Ich trinke das Licht, das sich mit deiner Gegenwart ausbreitet, und werde heil. 4. Text Die Liebe hat in meinem Wesen dich abgebildet treu und klar: Kein Maler läßt so wunderbar, Geliebter, deine Züge lesen. Hat doch die Liebe dich erkoren als meines Herzens schönste Zier. Bist du verirrt, bist du verloren: Geliebter, suche dich in mir! In meines Herzens Tiefe trag' ich dein Porträt, so echt gemalt; Sähst du, wie es vor Leben strahlt, verstummte jede bange Frage. Und wenn dein Sehnen mich nicht findet, dann such nicht dort und such nicht hier: Gedenk, was dich im Tiefsten bindet: Geliebter, suche mich in dir! Du bist mein Haus und meine Bleibe, bist meine Heimat für und für: Ich klopfe stets an deine Tür, daß dich kein Trachten von mir treibe. Und meinst du, ich sei fern von hier, dann ruf mich, und du wirst erfassen,! daß ich dich keinen Schritt verlassen Geliebter, suche mich in dir! 5. Text Nichts soll dich beunruhigen; nichts ängstige dich. Wer Gott hat, dem fehlt nichts. Gott allein genügt. 6. Text und Segen Möge heute überall Frieden sein. Mögest du Gott vertrauen, daß du genau dort bist, wo du vorgesehen bist zu sein. Mögest du dir der unendlichen Möglichkeiten gewahr sein, die durch den Glauben geboren werden. Mögest du jener Geschenke bedenken, die du erhalten hast und die Liebe weiterleiten, die dir gegeben wurde. Mögest du in Zufriedenheit wissen, daß du ein Kind Gottes bist. Laß diese Gewißheit mit tiefen Atemzügen bis in deine Knochen dringen und dort ihren Platz finden und erlaube deiner Seele die Freiheit zu singen, zu tanzen, zu loben und preisen und zu lieben. All dies ist da für jeden und jede von uns. In dieser Gewissheit segne uns der dreieinige Gott: Der Vater, und der Sohn, und der Heilige Geist.
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