Allergien und Nahrungsmittelallergien Ähnliche

Allergien und Nahrungsmittelallergien
Ähnliche Symptome – viele mögliche Auslöser
Juckreiz, Niesen, Husten, tränende Augen oder Magen-Darm-Beschwerden:
Viele Betroffene kennen die Symptome von Allergien allzu gut. Aber Vorsicht,
es gibt viele mögliche Auslöser. Bei Verdacht auf eine Allergie ist die sorgfältige
Abklärung wichtig.
nach einem Allergiecheck genau wissen,
auf welche Stoffe du allergisch reagierst.»
Anna nickt und bestellt einen zweiten
Kaffee.
Morgens in der Caféteria: «Ich verzichte seit
kurzem auf die Milch im Kaffee. Vielleicht
reagiere ich allergisch auf Milcheiweiss.
Seit Wochen habe ich tränende Augen und
niese häufig.» Kaum hat Anna dies gesagt,
muss sie ein Taschentuch hervornehmen;
der nächste Niesanfall lässt nicht auf sich
warten. Eva – seit ihrer Kindheit Allergikerin – versteht ihre Freundin gut. «Du Arme,
ich kenne diese Situation bestens, warne
dich aber vor voreiligen Selbstdiagnosen.
Mögliche Auslöser deiner Symptome gibt
es nämlich enorm viele.»
Eva hat Recht, die Liste der Allergieauslöser ist lang: Pollen, Milben, Pilze, Tiere,
Insektenstiche, Kosmetika und Nahrungsmittel. Aber auch Medikamente sowie
Wasch- und Reinigungsmittel sind dafür
verantwortlich, dass schätzungsweise 20
bis 25 Prozent der Schweizer Bevölkerung unter einer Allergie leiden. Tendenz
steigend. Warum ist das so? Die möglichen
Gründe sind vielschichtig: Umweltbelastungen, veränderter Lebensstile, (zu) gute
Hygiene oder exotische Nahrungsmittel.
Nahrungsmittelallergien – seltener als
viele meinen
Es liegt im Trend, Allergien auf Nahrungsmittel zu vermuten, faktisch sind sie aber
verhältnismässig selten: Nur vier bis acht
Prozent der Schweizer Bevölkerung sind
betroffen. Bis zu viermal häufiger sind hierzulande die Pollenallergien. Allergien auf
bestimmte Nahrungsmittel können auch
auftreten, wenn der Körper ein Allergen
mit einem anderen, sehr ähnlichen verwechselt. Experten sprechen dann von
«Kreuzallergien».
«Vermuten Sie, an einer Allergie zu leiden? Dann gehen Sie
zum Arzt. Die Liste der möglichen Allergie und anderen
Unverträglichkeiten ist lang –
sehr lang.»
PD Dr. med. Kathrin Scherer Hofmeier,
Abteilung Allergologie, Universitätsspital
Basel
In der Schweiz sind sieben von zehn Allergikern davon betroffen. Auch Eva. Sie muss
auf Äpfel verzichten, weil sie auf Birkenpollen allergisch ist und ihre Immunabwehr
bestimmte Inhaltsstoffe der Äpfel mit dem
Allergen der Birkenpollen verwechselt.
Anna liegt mit ihrer Vermutung einer Milchallergie deshalb möglicherweise falsch. Das
sieht auch Eva so: «Geh zum Arzt. Du wirst
Allergieprävention bei Säuglingen
Muss bei der Babynahrung auf häufig
Allergien auslösende Lebensmittel wie
Nüsse, Milch oder Eier verzichtet werden?
Nein. Im Gegenteil: Studien zeigen, dass
eine frühere Konfrontation, als bisher
empfohlen, mit möglichen Allergenen
wahrscheinlich vorbeugend wirkt. Der
frühe Kontakt mit vielen fremden Stoffen
und unterschiedlichen Umgebungen lässt
das Immunsystem offenbar toleranter
werden. Waldspaziergänge und Bauernhofbesuche sind deshalb zu empfehlen.
Auch die Muttermilch beugt hochwirksam
gegen Allergien vor. Sie enthält schützende
Antikörper und reichlich wertvolle Spuren
aus Lebensmitteln, die die Mutter isst. Aus
dem gleichen Grund sollten im Babybrei,
nach dem sechsten Monat, nicht pauschal
Lebensmittel weggelassen werden, von
denen man glaubt, sie lösen eine Allergie
aus.
!
Hilfreiche Tipps
– Gehen Sie beim Verdacht auf eine Allergie zum Arzt und lassen Sie sich untersuchen.
– Eine Fachperson hilft Ihnen bei der Ernährungsumstellung.
– Essen Sie abwechslungsreich und ausgewogen.
– Meiden Sie keine Nahrungsmittel aus Vorsicht.
Wissenswertes
Mehr Informationen zu Allergien unter
www.swissmilk.ch/irrtum