Theodizee - Katharinen

„Theodizee“
(Rechtfertigung Gottes angesichts einer gegen ihn vorgetragenen Anschuldigung wegen
des in der Welt begegnenden Übels; vgl. Leibniz, Essais de théodicée [1710])
Warum lässt Gott das Leid zu?
Lösungsansätze:
 „Tun-Ergehens-Zusammenhang“
„Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat
an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und tue Barmherzigkeit
an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.“
(2 Mos 20, 5f.)
 „Mangel an Gutem“ („privatio boni“)
(Augustinus, Thomas von Aquin)
 Annahme der Freiheit des Menschen
 „Kein Recht auf Wunder“
„Gott ist nicht grausam, davon bin ich im Laufe meines Lebens als Neutestamentler zusehends überzeugt. Sondern, wenn ein Unglück passiert, ist es allemal die Eigengesetzlichkeit dieser Schöpfung. Wenn jemand vor das Auto läuft und überfahren wird, ist es kein
grausamer Gott, sondern es sind die Naturgesetze. Wer so über die rote Ampel hinwegsieht, dem ist nicht zu helfen. Wunder sind für diese Fälle nicht vorgesehen. Es gibt kein
Menschenrecht auf Wunder. Der Tod gehört zu dieser Schöpfung hinzu, weil sie schwach
ist. Gott will die Überwindung des Todes in all seinen Formen.“
(K. Berger)
 Dualistisches Weltbild
(z. B. Buch Hiob)
 Es gibt keinen Gott
 Es gibt keine Lösung
„Ehrliche Theologie gesteht ein, dass es auf die Frage nach dem Sinn des Leidens keine
Antwort gibt. Wer sie trotzdem versucht, setzt nur Irrlichter auf.“
(A. Buß)
„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; sondern soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so
sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure
Gedanken.“
(Jes 55, 8f.)