So., 7.6.2015

Ganz innen in uns wohnt die Liebe.
Gott ist verrückt vor Liebe und daher ist sein
Benehmen nicht vorhersehbar.
Hilfen für die
Begegnung mit Jesus Christus
-Gebetshinweise-
Und auch der Mensch nach seinem Ebenbild
geschaffen, ist nichts als Liebe.
Im gleichen Augenblick in dem der Mensch zu
einem vernunftbegabten Leben erwacht, merkt er,
dass sein ganzes Leben nichts als Wunsch,
Leidenschaft, Hunger und Durst nach Liebe ist.
Gottes und unsere Liebe ist gleich.
Sie bedrängt uns wie ein Durst, den wir nie stillen
können.
Gott braucht den Menschen nicht, um glücklich zu
sein, und doch liebt er ihn so, als ob er ohne ihn
ewig unglücklich wäre.
Ernesto Cardenal
Schrifttexte vom 10. Sonntag im Jahreskreis (B)
Gen 3, 9-15
Der Sündenfall als Deutung für die Dynamik, durch die
wir Menschen immer wieder in Sünde geraten.
2 Kor 4, 13 -5, 1
Wir glauben, darum reden wir.
Mk 3, 20-35
Jesus findet Anhänger und er erregt Anstoß – bei seinen Verwandten und bei den Schriftgelehrten.
Schrifttext:
Mk 3,20-35
In jener Zeit ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele
Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen
konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf
den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist
von Sinnen.
Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren,
sagten: Er ist von Beelzebub besessen; mit Hilfe des Anführers der
Dämonen treibt er die Dämonen aus.
Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie
kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich
gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in
sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der
Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann
er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann
aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und
ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst
dann kann er sein Haus plündern.
Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden
den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer
aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine
Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten
nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.
Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus
stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn
herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen
draußen und fragen nach dir.
Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen,
und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den
Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und
Mutter.
Zur Betrachtung:
Wohin Jesus kommt, versammeln sich die Menschen um ihn. Ich bin
bei ihnen. Welches ist heute die Sehnsucht, die mich zu ihm führt? Will
ich ihn hören, seine Nähe spüren, meine Freundschaft mit ihm
vertiefen, von ihm geheilt werden, sein Wort der Vergebung hören….
Am Beginn bringe ich vor Ihn, was ich von Ihm erbitte.

er ist von Sinnen
Offenbar hat Jesus Erwartungen enttäuscht – und das tut er immer
wieder, bis heute. Kenne ich das auch?, dass mir Jesus fremd und
unverständlich vorkommt, dass ich feste Vorstellungen habe,
wann/wie der Herr handeln müsste; dass ich versuche, den Herrn
nach meinem Bild zu formen; dass mich schmerzt, was er zulässt …
Kann ich zulassen, dass ER immer größer ist– auch als meine
Vorstellungen und gutgemeinten Ideen.

Jesus erregt Anstoß…
… bei seiner Familie und bei den Religionsfachleuten.
Mir wird es nicht anders ergehen, wenn ich mich ganz an Jesus
halte und mit meinem Glauben ernst machen. Ich werde Anstoß
erregen, wenn ich anders denke und handle, wenn Gottes Wille
der letztgültige Maßstab für mich ist.
Ich betrachte, wie Jesus ohne Scheu, aufrecht, herausfordernd,
kreativ im Gegenwind steht und Stellung bezieht.

Jesu Familie
Die Zugehörigkeit zu Jesus Christus relativiert alle anderen
Bindungen und Beziehungen. Angehörige Jesu sind alle, die zu ihm
gehören wollen. Auch ich gehöre zu seiner neuen und eigentlichen
Familie.
Ich nehme mir ein paar Minuten und höre zu, wie Jesus zu mir sagt:
Du bist mein Bruder, du bist meine Schwester…
Am Ende der Gebetszeit spreche ich mit Jesus vertraut und familiär
über alle Regungen und Bewegungen, Gedanken und Empfindungen,
die sich in meinem Herzen gezeigt haben.
Mit Ihm, dem Bruder bete ich zu unserem gemeinsamen Vater und
schließe mit dem Vaterunser.