Sperrfrist: 30.09.2015 14:30 Uhr PRESSE – MITTEILUNG der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG) Wiesbaden, 30. September 2015 Tag der Steuergerechtigkeit Ja zur Steuergerechtigkeit = Nein zum Raubbau am Gemeinwesen DSTG – Hessen fordert von Landesregierung: „stärkere Investition in Finanzpersonal“ Unter dem Motto "Gemeinsam. Zukunft. Steuern!" fand heute der erste bundesweite "Tag der Steuergerechtigkeit" statt. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit der Hessischen Finanzstaatssekretärin Frau Dr. Bernadette Weyland und weiteren Landtagsabgeordneten forderte der DSTG-Landesvorsitzende Michael Volz die Politiker auf, „noch größere Anstrengungen zu unternehmen, um dem nationalen und dem internationalen Raubtierkapitalismus Herr zu werden. Folge wäre eine gleichmäßigere Besteuerung und mehr Steuergerechtigkeit. Volz verwies darauf, dass auch die hessischen Finanzämter unterbesetzt seien und dass es milliardenschwere Steuerhinterziehung gebe. Allein durch die Manipulation von Registrierkassen in der Gastronomie gingen dem Staat laut Bundesrechnungshof jährlich zehn Milliarden Euro an Steuereinnahmen verloren. „Die Anschaffungskosten für betrugssichere Technik von insgesamt 10 Millionen für die Betriebe, können diese meinetwegen als Steuerermäßigung absetzen. Die Mehrsteuern für den Fiskus wären um ein vielfaches höher und eine weitere Manipulationslücke geschlossen.“ Der von der DSTG ausgerufene „Tag der Steuergerechtigkeit“ soll auf diese Missstände hinweisen. Es kann schließlich nicht angehen, dass Arbeitnehmer und Rentner jedes Jahr automatisch ihre Steuern abgezogen bekommen und geprüft werden, manche Betriebe in Hessen aber nur alle 100 Jahre. Ferner dürfe es nicht dabei bleiben, dass Großkonzerne und Prominente Steuermilliarden ungestraft über die Grenze in Steueroasen verschieben können, während die Finanzbehörden tatenlos dabei zuschauen müssen. Die Finanzverwaltung trage wesentlich dazu bei, Bund, Länder und Gemeinden in die Lage zu versetzen, ihre Arbeit zu leisten. Ohne regelmäßige Steuereinnahmen sei soziale Sicherheit, der Ausbau des Nahverkehrs, die Sanierung von Schulen und Kindergärten, bessere Bildungschancen und mehr bezahlbarer Wohnraum, also die Finanzierung unseres ehrhaltenswerten Gemeinwesens in Hessen und in Deutschland nicht möglich. “Personell gut ausgestattete Finanzverwaltungen sind für Steuergerechtigkeit unverzichtbar“, erklärte der hessische Gewerkschaftschef. Auch in Hessen fehlten hunderte Steuerbeamte, um die erforderlichen Steuern einzutreiben. Dies gelte aktuell auch für die zusätzlichen finanziellen Belastungen des Landes Hessen im Zuge der Aufnahme und der Integration von Flüchtlingen. Wenig motivierend sei es auch, dass die hessischen Steuerbeamten einmal mehr von der Lohnentwicklung im Öffentlichen Dienst abgekoppelt worden seien. „In jedem Bundesland werden die Beamten für ihre gute Arbeit in der diesjährigen Tarifrunde berücksichtigt – nur die hessischen Finanzbeamten gingen leer aus“, so der hessische DSTG-Vorsitzende Volz. Weder eine Gehaltserhöhung, noch eine Angleichung der Wochenarbeitszeit sei ihnen zugebilligt worden. Selbst die Beihilfe im Krankheitsfall werde gekürzt. „Das ist nicht fair! Wer qualifizierte Arbeit leistet, sollte auch gerecht bezahlt werden“, so Michael Volz, Vorsitzender der DSTG Hessen. Die DSTG-Hessen hat als Steuer-Fachgewerkschaft im Bereich des Hessischen Finanzministeriums über 6.500 Mitglieder. Damit sind weit über 50 Prozent der Beschäftigten der Hessischen Finanzverwaltung in der DSTG Hessen organisiert. Die DSTG Hessen vertritt als Gesprächspartner der Politik die Interessen von Beamtinnen und Beamten als auch die des Tarifpersonals und setzt sich für deren berufliche Fortentwicklung ein. In über 50 Dienststellen stellt sie die Mehrheit in den Personalräten. Daneben findet die DSTG Hessen Gehör, wenn es um die Fragen von Steuervereinfachung und Steuergerechtigkeit als auch um das Schließen von Steuer-Schlupflöchern geht. Herausgeber: DStG Hessen • Kruppstr. 105 • 60388 Frankfurt / Main • Telefon 069/590459 • Telefax 069/95520632 Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Michael Volz, Vorsitzender Ansprechpartner: Michael Volz, Telefon 0151 1515 2082
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