KINO ARSENAL BERLIN AFRIKAMERA 2012 13 —18 NOVEMBER AFRICAN WOMEN ON AND BEHIND THE SCREEN Förderer und Hauptpartner Podiumsdiskussion weitere Unterstützung Ambassade du burkina faso en allemagne iN Kooperation mit iN weiterer Kooperation mit Partnerfestivals Medienpartner und weitere Partner Botschaft Benin AFRIKAMERA 2012 AFRICAN WOMEN ON AND BEHIND THE SCREEN Leitungsgremien der Filmorganisationen sichtbar, doch ab Anfang der 1990er Jahre entstanden zahlreiche von Frauen ge gründete Vereine, die sich bis heute stark engagieren. Das afrikanische Kino trägt seit seinen Anfangstagen in den 1960er Jahren eine weibliche Handschrift. Schauspielerinnen wie Thérèse Mbissine Diop aus dem Senegal („La Noire de…“, 1966, von Ousmane Sembène) und Zalika Souley aus dem Niger („Le retour de l’aventurier“, 1966, von Moustapha Alassane) prägen als Pionierinnen der afrikanischen Schauspielkunst bis heute das Kino von SubsaharaAfrika. Trotz großer Akzeptanzprobleme in ihrem persönlichen Leben – sie waren stigmatisiert durch ihre Leinwandcharaktere, die oftmals gegen gesellschaftliche Regeln verstießen – waren sie mit Leib und Seele Künstlerinnen und spielten eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des afrikanischen Films. Regisseurinnen wie Thérèse Sita aus Kamerun („Tam Tam à Paris“, 1963) und Safi Faye aus dem Senegal („La passante“, 1972) gehören zur ersten Generation von Filmemacherinnen, die in der Frühzeit des afrikanischen Kinos ihre cineastischen Ideen und Visionen umsetzen. Nicht zuletzt waren Frauen aktiv in den Aufbau einer Film-Infrastruktur auf dem afrikanischen Kontinent in den späten 1960er Jahren involviert, vor allem in die Gründung der beiden legendären pan afrikanischen Filmorganisationen FESPACO und FEPACI. Zwar waren die Frauen in den folgenden Jahrzehnten kaum in den Dennoch sind 50 Jahre nach der Entstehung des afrikanischen Kinos und 30 Jahre nach der Einführung des Fernsehens in Afrika Akteurinnen „on and behind the screen“ noch immer unterrepräsentiert. Eine junge Generation von afrikanischen Filmemacherinnen, Produzentinnen und Drehbuchautorinnen arbeitet daran, dies zu ändern. Gerade in den letzten Jahren wurden zahlreiche Projekte realisiert, die einen anderen cineastischen Blick auf Themen, Fragestellungen und Herausforderungen in den afrikanischen Gesellschaften vermitteln. In seiner fünften Ausgabe stellt das vom gemeinnützigen Kulturverein toucouleur e.V. organisierten Festival AFRIKAMERA – AKTUELLES KINO AUS AFRIKA eine Auswahl aktueller Spielund Dokumentarfilme der jüngsten Genera tion der „African Women on and behind the Screen“ vor. Neben einer Auswahl an Langfilmen präsentiert AFRIKAMERA in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung mit „African Sisters of the Screen“ (16.11.) eine Auswahl von Kurzfilmen afrikanischer Frauen über Frauen – aus Kenia, Kamerun, Tunesien, Algerien, der Demokratischen Republik Kongo und dem Senegal. Die Regisseurinnen Nadia Rais (Tunesien) und Angèle Diabang (Senegal) sowie die Filmwissenschaftlerin Beti Ellerson (USA) sind bei der Filmvorführung anwesend. AFRIKAMERA 2012, 13–18 November 3 Der Samstag (17.11.) öffnet mit einem hochrangig besetzten Panel zum Thema „Female Screens – Filmemacherinnen in Afrika“, das sich mit den Realitäten und Perspektiven weiblicher Filmschaffender in der afrikanischen Film- und Kreativwirtschaft auseinandersetzt. Die Diskussion wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammen arbeit (GIZ) veranstaltet. In einem festivalbegleitenden Workshop „Wedding ! Afrikanische Spurensuche“ (13.–18.11.) lädt die afrikanischen Filme macherin Angèle Diabang Jugendliche aus Berlin-Wedding ein, mit der Kamera die Kultur der afrikanischen Community in dem wenig beachteten Mitte-Bezirk zu erforschen. Und nicht zuletzt darf gefeiert werden. und INTERFILM laden am Samstag (17.11.) zu einer gemeinsamem FESTIVALPARTY ins BI NUU zum Tanz durch die Kreuzberger Novembernacht. AFRIKAMERA Außerhalb des Programmschwerpunkts präsentiert AFRIKAMERA weitere Highlights. Mit den „Mozambique Shorts“ (15.11.) knüpft AFRIKAMERA an die Tradition der Vorjahre an, Filmszenen aus bis dato eher weniger bekannten afrikanischen Staaten vorzustellen. Der mosambikanische Regisseur und Produzent Dario „Mickey“ Fonseca präsentiert ein aus vier Kurz- und mittellangen Filmen zusammengestelltes Programm erstmalig in Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem Evangelisches Zentrum für Entwicklungsbezogene Film arbeit (EZEF) zeigt AFRIKAMERA „Robert Mugabe – What happened?“ (16.11.). Die Dokumentation verwebt die Biographie des umstrittenen Staatschefs von Simbabwe mit der kolonialen Geschichte des früheren Rhodesiens. Zugleich erzählt der Film die Geschichte des antikolonialen Befreiungskampfes in der Region. Der Regisseur Simon Bright ist zur Filmvorführung anwesend. 4 AFRIKAMERA 2012, 13–18 November Wir freuen uns auf ein spannendes Festival! Moussa Sawadogo und das Afrikamera-Team Programm 13 —18 November 2012 Dienstag, 13. November 20.00 Afrikamera 2012 Eröffnung Sur la Planche On the edge Leila Kilani Marokko / Frankreich / Deutschland 2011 DCP In Zusammenarbeit mit dem World Cinema Fund (WCF) OmE 101 Min Mittwoch, 14. November 19.30 Otelo Burning Sara Blecher Südafrika 2011 Blu Ray OmU 90 Min Berlinpremiere 21.15 Indochine sur les traces de ma mère Indochina, Traces of a Mother Idrissou Mora Kpai Frankreich / Benin / Vietnam 2010 Digital OmU 71 Min Untertitelung ermöglicht von FilmInitiativ Köln e.V. Berlinpremiere Donnerstag, 15. November 19.30 Mozambique Shorts – Kurzfilme aus Mosambik Mosambik 2012 DVD OmE ca. 90 Min Deutschlandpremiere In Anwesenheit von Dario „Mickey“ Fonseca (Regisseur und Produzent) 21.30 Imani Caroline Kamya Uganda / Schweden 2010 Blu Ray OmU 82 Min Freitag, 16. November 18.00 EZEF SPECIAL Robert Mugabe – What Happened? Simon Bright Simbabwe / Südafrika / Großbritannien 2011 Blu Ray Deutsche Fassung 80 Min Deutschlandpremiere In Anwesenheit des Regisseurs 20.00 Weibsbilder „African Sisters of the Screen“ Kurze Filme von Frauen über Frauen DVD OmE ca. 70 Min In Anwesenheit von Nadia Rais (Regisseurin, Tunesien), Beti Ellerson (Filmwissenschaftlerin, USA), Angèle Diabang (Regisseurin, Senegal) Moderation: June Givanni (Kuratorin und Kritikerin, Guyana und England) In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Samstag, 17. November 17.00 Podiumsdiskussion: Female Screens, Filmemacherinnen in Afrika mit Yaba Badoe, Regisseurin, Journalistin, Ghana; Georgette Paré, Schauspielerin, Burkina Faso; Beti Ellerson, Filmwissenschaftlerin; Mickey Fonseca, Regisseur, Mosambik; June Givanni, Filmkritikerin, Guyana und England; Chichi Uzuegbu, Produzentin, Nigeria; Moderation: Dorothee Wenner, Internationale Filmfestspiele Berlin (Berlinale), Delegierte Zentral- und Südafrika, Indien Diskussion in englischer und französischer Sprache mit deutscher Übersetzung In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) Davor: Kurzfilm-Screening Strong Bones Dowelani Nenzhelele Südafrika 2012 OV DVD 10 Min Eintritt frei ! AFRIKAMERA 2012, 13–18 November 5 Programm 19.00 WiTches of Gambaga Yaba Badoe Ghana 2010 DigiBeta engl. OV 60 Min Berlinpremiere In Anwesenheit der Regisseurin 20.30 Ramata Léandre-Alain Baker Senegal 2011 DigiBeta OmE 90 Min Berlinpremiere In Anwesenheit des Regisseurs 23.00 Interfilm & Afrikamera Festival Party Bi NUU im U-Bahnhof Schlesisches Tor, Berlin-Kreuzberg Zum Tanz durch die Kreuzberger Novembernacht bitten das FM BELFAST DJ SET aus Island und DJ FREE-KEE mit Indie, Funk und elektronischen Beats Sonntag, 18. November 17.00 Ici on noie les Algériens 17 OCTOBRE 1961 Here we drown Algerians, October 17th, 1961 Yasmina Adi Algerien / Frankreich 2011 Digital OmU 90 Min Berlinpremiere Untertitelung ermöglicht von FilmInitiativ Köln e.V. 19.00 Charismatic Area Girl from Lagos: One Small Step / Scent of the streets Remi Vaughan-Richards Nigeria 2010 DVD engl. OV 80 Min Deutschlandpremiere In Anwesenheit der Regisseurin und der Produzentin Chichi Uzuegbu 21.00 Une femme pas comme les autres An uncommon woman Abdoulaye Dao Burkina Faso 2008 Beta Sp OmE 100 Min In Anwesenheit der Hauptdarstellerin Georgette Paré DIENSTAG, 13. NOVEMBER – SONNTAG, 18. NOVEMBER Afrikamera Workshop: WEDDING! AFRIKANISCHE SPURENSUCHE mit Angèle Diabang und Lorena Dos Santos Spülbeck Die Teilnahme setzt keine Vorkenntnisse voraus und ist kostenlos! Anmeldung unter [email protected] Festivalkino und TicketS AFRIKAMERA 2012 13.–18. November 2012 im Kino Arsenal, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin Eintrittspreise Erwachsene: 6,50 Euro, Studenten / Schüler: 5 Euro Arsenalmitglieder: 4,50 Euro, Kinder: 3 Euro Eintritt zur Podiumsdiskussion frei 030 – 269 55 100 www.afrikamera.de Kartenvorbestellung Arsenal: Infos zum Programm: 6 AFRIKAMERA 2012, 13–18 November Di 13 NOV 20.00 DI 13 — So 18 NOV AFRIKAMERA WORKSHOP ERÖFFNUNG Sur la Planche WEDDING ! AFRIKANISCHE SPURENSUCHE On the edge von Leila Kilani Marokko / Frankreich / Deutschland OmE 101 Min 2011 DCP in Zusammenarbeit mit dem World Cinema Fund (WCF) Badia und Imane, zwei junge Frauen aus Casablanca, verbringen ihre Zeit in der Altstadt von Tanger – tagsüber beim Krabbenpulen in der Krabbenfabrik oder als Näher innen in einer Textilfabrik. Nachts suchen die Freundinnen Abwechslung von ihrem tristen Alltag und bessern durch Diebstähle ihren mageren Lohn auf. Sie träumen von der Freihandelszone jenseits des Zauns, wo die globalisierte Welt mit all ihren Verlockungen so nah und doch unerreichbar ist. Eines Abends lernen sie Asma und Nawal kennen, die in der Freihandelszone arbeiten. Getrieben von einem unbändigen Freiheitswillen streifen die vier Frauen nachts durch die fremde Welt, auf der Suche nach Möglichkeiten, ihrem eintönigen Leben zu entfliehen. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Die 1970 in Casablanca geborene Regisseurin Leila Kilani träumte früher davon, ein Clown zu werden. Sie lebt abwechselnd in Paris und Tanger und dreht seit 2000 viel beachtete Dokumentarfilme, darunter „Tanger, le rêve des brûleurs“ (2003) und „Nos lieux interdits“ (2008). „Sur la planche“ ist ihr erster Spielfilm. Bei dem festivalbegleitenden WORKSHOP „Wedding! Afrikanische Spurensuche“ lädt die senegalesische Filmemacherin Angèle Diabang gemeinsam mit Lorena Dos Santos Spülbeck Jugendliche aus Berlin-Wedding ein, sich mit der Kamera auf (koloniale) Spurensuche in dem wenig beachteten Mitte-Bezirk zu machen und gleichzeitig seine ständig wachsende afrikanische Community und ihre Kultur zu entdecken. Die Teilnahme setzt keine Vorkenntnisse voraus und ist kostenlos! Anmeldung unter [email protected] Angèle Diabang arbeitete als Kamerafrau und Cutterin, bevor sie ihren ersten Kurz-Dokumentarfilm drehte. „My beautiful Smile“ (2005) wurde beim Encounters Documentary Film Festival in Südafrika 2007 gezeigt. Nach ihrem Abschluss am Dakar Media Centre drehte Diabang u.a. den preisgekrönten Dokumentarfilm „Yandé Codou – la griotte de Senghor“ (2008). Sie ist Gründerin und derzeitige Leiterin der Produktionsfirma Karoninka. Lorena Dos Santos Spülbeck, geboren 1987, BA Studium der Liberal Arts an der Maastricht University, ist in der afrikanischen Diaspora in Berlin und Europa aktiv und arbeitet seit mehreren Jahren im Bereich Photo-, Film-, Videoproduktion und -dokumentation u.a. für Einrichtungen wie das North South Centre of the Council of Europe oder die Berliner Band Herrengedeck. AFRIKAMERA 2012, 13–18 November 7 Mi 14 NOV 19.30 Mi 14 NOV 21.15 Otelo Burning Indochine sur les traces de ma mère Indochina, Traces of a Mother von Sara Blecher Südafrika 2011 Blu Ray OmU 90 Min Berlinpremiere von Idrissou Mora Kpai Frankreich / Benin / Vietnam OmU Es ist das Jahr 1989, in ihrem Township Lamontville bekriegen sich zwei politische Gruppen. Als der 16-jährige Otelo und sein Kumpel Manlda ihre Angst vor dem Meer überwinden und zum ersten Mal auf ein Surfbrett steigen, ist ihnen sofort klar, dass sie für das Wellenreiten geschaffen sind. Auf dem Wasser entfliehen sie der harten Realität des Ghettos und genießen das Gefühl von Freiheit. Otelo steht schon nach kurzer Zeit am Beginn einer großen Surfer karriere. Aber auf die Leichtigkeit folgt die Tragödie, als Otelos Bruder plötzlich verschwindet. Am Tag, an dem Nelson Mandela aus dem Gefängnis entlassen wird, muss Otelo wählen zwischen der persönlichen Karriere und dem Kampf für Gerechtigkeit. Der Coming-of-Age-Film schildert die bedeutende Ära des Endes der Apartheid aus der Sicht eines Jugendlichen. Die Südafrikanerin Sara Blecher wurde durch die Fernsehserie „Zero Tolerance“ bekannt, in der Elitepolizisten in Johannesburg gegen das Verbrechen kämpfen. Für die Serie war sie für den Emmy nominiert. „Otelo Burning“ ist ihr erster Spielfilm und eröffnete 2011 das Durban International Film Festival. 8 AFRIKAMERA 2012, 13–18 November 71 Min 2010 Digital Untertitelung ermöglicht von FilmInitiativ Köln e.V. Berlinpremiere Der Film erzählt von dem 58-jährigen Afro-Vietnamesen Christophe und dabei die weitgehend unbekannte Geschichte der afrikanischen Soldaten aus den französischen Kolonien, die in den Indochina-Krieg geschickt wurden. Christophe ist der Adoptivsohn von General Soglo, einem Veteranen des Indochina-Krieges, der nach dem Krieg sieben afrovietnamesische Waisenkinder in seine Heimat Benin mitnahm. Der Film von Idrissou Mora Kpais zeigt zum einen eindrücklich, wie kolonisierte Völker dazu benutzt wurden, die Unabhängigkeitsbestrebungen anderer Völker niederzuschlagen. Zum anderen erzählt er eine intime Geschichte, die den Regisseur in seiner Heimat im Norden Benins mit seiner eigenen Biographie konfrontiert. Idrissou Mora Kpai studierte Amerikanistik an der Freien Universität Berlin und Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. 1999 zog er nach Paris und drehte dort mit „Indochine sur les traces de ma mère“ seinen ersten langen Dokumentarfilm. Do 15 NOV 19.30 Do 15 NOV 21.30 Mozambique Shorts – Kurzfilme aus Mosambik Imani von Caroline Kamya DVD OmE ca. 90 Min Deutschlandpremiere In Anwesenheit von Dario „Mickey“ Fonseca Uganda / Schweden 2010 Blu Ray OmU 82 Min (Regisseur und Produzent) Seite 11 Mit den MOZAMBIQUE SHORTS knüpft AFRIKAMERA an die Tradition der Vorjahre an, Filmszenen aus bis dato eher weniger bekannten afrikanischen Staaten vorzustellen. Nach Ruanda und Madagaskar präsentiert in diesem Jahr der mosambikanische Regisseur und Produzent Dario Mickey Fonseca ein aus vier Kurz- und mittellangen Filmen zusammengestelltes Programm erstmalig in Deutschland. Dina von Dario „Mickey“ Fonseca (2010) erzählt von der 14-jährigen Dina und ihrem Kampf gegen den gewalttätigen Vater. Mit einer Mischung aus Trick- und Dokumentarfilmtechniken erzählt Mãe dos netos von Isabel Noronha und Vivian Altman (2008) die Geschichte von Oma Elisa. Ihr Sohn und seine acht Ehefrauen starben an Aids und hinterließen der Großmutter 14 Enkelkinder. In Impunidades Criminosas von Sol de Carvalho (2012) tötet Sara, Mutter zweier Kinder, ihren gewalt tätigen Ehemann in Notwehr. Wird Sara verurteilt oder trifft sie auf Verständnis? Mahla von Dario „Mickey“ Fonseca (2010) portraitiert eine Frau bei dem Versuch, ihren Weg als allein erziehende Mutter zu meistern. Ein ganz normaler Tag in Ugandas Hauptstadt Kampala und der Provinz Gulu. Für drei Menschen ist es jedoch ein besonderer Tag: Mary, die Hausangestellte einer High-Society-Lady, kommt in schlimme Bedrängnis, als sie ihre Schwester aus den Fängen der korrupten Polizei freikaufen muss. Der 12-jährige Olweny war früher Kindersoldat und verlässt an diesem Tag das Rehabilitationszentrum, um in das kriegsgeschädigte Dorf seiner Eltern zurückzukehren. Und der Hip-Hopper Armstrong plant am Abend einen Auftritt, muss dafür aber einen komplizierten Deal mit seinem Freund aus Kindertagen aushandeln, der zum „GhettoKing“ aufgestiegen ist. Die Wege der drei Protagonisten kreuzen sich nicht, aber allen verlangt dieser eine Tag eine ungewöhnliche Stärke ab. Die ugandische Filmemacherin Caroline Kamya studierte in London Architektur und Dokumentarfilm. 2004 gründete sie in Kampala die Produktionsfirma iVAD, die zum führenden Unternehmen der Branche in Uganda wurde. 2007 nahm Kamya am Berlinale Talent Campus teil. Imani erregte u.a. bei den Filmfestivals in Durban und Seattle Aufsehen. AFRIKAMERA 2012, 13–18 November 9 Fr 16 NOV 18.00 Fr 16 NOV 20.00 EZEF SPECIAL Weibsbilder „African Sisters of the Screen” Robert Mugabe – What Happened? Kurze Filme von Frauen über Frauen von Simon Bright Simbabwe / Südafrika / GroSSbritannien Blu Ray Deutsche Fassung 2011 80 Min DVD OmE ca. 70 Min In Anwesenheit von Nadia Rais (Regisseurin, Deutschlandpremiere Tunesien), Beti Ellerson (Filmwissenschaftlerin, In Anwesenheit des Regisseurs USA), Angèle Diabang (Regisseurin, Senegal) Der Film verwebt die Biographie von Staats chef Robert Mugabe mit der Geschichte Rhodesiens, dem späteren Simbabwe. Beleuchtet wird Mugabes Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen, die Wut auf seinen Vater, der die Mutter verlassen hat. In der Schule wird der intelligente Robert konsequent gefördert, er erhält eine Ausbildung bei den Jesuiten und ist mit dem englischen Bildungssystem und der englischen Kultur bestens vertraut. Zugleich erzählt der Film die Geschichte des antikolonialen Befreiungskampfes in der Region. Er thematisiert die Besonderheit des von Weißen regierten und wirtschaftlich beherrschten Süd-Rhodesiens, das im Konflikt mit dem kolonialen Mutterland Großbritannien steht. Kritikerin, Guyana und England) Moderation: June Givanni (Kuratorin und Der Dokumentarfilmer Simon Bright startete seine Filmkarriere in Harare (Simbabwe), lebt aber seit 2003 in Bristol. wo er gemeinsam mit der Filmemacherin Ingrid Sinclair das Afrika Eye Filmfestivals gründete. Seine Dokumentation über Mugabe war bei den South African Film and Television Awards als beste Dokumentation nominiert. 10 AFRIKAMERA 2012, 13–18 November In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Afrikanische Filmemacherinnen aus unterschiedlichen Ländern und unterschiedlichster sozialer Herkunft eint heute der Wunsch, ein einzigartiges, leidenschaftliches Kino zu schaffen. Ihre Filme, die trotz der hohen Qualität weitgehend unbekannt sind, geben den Benachteiligten eine Stimme, thematisieren ihre Herkunft und Kultur, ihre Kämpfe und ihre Träume. In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung präsentiert AFRIKAMERA mit AFRICAN SISTERS OF THE SCREEN eine Auswahl von Kurzfilmen afrikanischer Frauen über Frauen – von Wanuri Kahiu (Kenia), Pascale Obolo (Kamerun), Nadia Rais (Tunesien), Karin Albou (Algerien), Pauline Mulombe (DR Kongo) und Angèle Diabang (Senegal). AnschlieSSend Publikumsgespräch Sa 17 NOV 17.00 Podiumsdiskussion Female Screens, Filmemacherinnen in Afrika Diskussion in englischer und französischer Sprache mit deutscher Übersetzung In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) Strong Bones von Dowelani Nenzhelele 2012 DVD OV Yaba Badoe Seite 12 (Witches of Gambaga) Angèle Diabang Seite 7 (AFRIKAMERA Workshop) Davor Kurzfilm-Screening: Südafrika Teilnehmerinnen: Beti Ellerson ist Autorin des Buches „Sisters of the Screen” und des gleichnamigen Dokumentarfilms. Nach ihrem Studium der Afrikawissenschaften an der afroamerikanischen Howard-Universität in Washington D.C. und einer Spezialisierung in afrikanischem Film und Frauenstudien gründete sie 2008 das Center for the Study and Research of African Women in Cinema und wurde dessen Leiterin. Sie unterrichtete an der Howard-Universität. Derzeit arbeitet sie als unab hängige Forscherin und Autorin und übernimmt Lehraufträge an verschiedenen Universtäten. 10 Min Eintritt frei Frauen sind unter den afrikanischen Kulturschaffenden noch immer eine Minderheit. Eine meist unzureichende Schulbildung und mangelnde finanzielle Unabhängigkeit erschweren es ihnen, in der Kreativwirtschaft tätig zu werden. Im Filmbereich werden die afrikanischen Frauen nun allmählich sichtbarer, seit den 1990er Jahren lässt sich eine stärkere Selbstorganisation von Filmemacherinnen beobachten. Zahlreiche Initiativen von und für Regisseurinnen und Produzentinnen wurden ins Leben gerufen. So der „African Women Filmmakers Award“ im Rahmen des Sithengi Filmfestivals in Süd afrika 2003 und ein „Pavillon des Femmes“ beim Filmfestival in Cannes 2008. Als erstes internationales Festival präsentierte das Zanzibar International Filmfestival 2009 im Wettbewerb vier Langfilme von afrikanischen Regisseurinnen. Während „African Women on and behind the Screen“ diskutieren Regisseurinnen, Produzentinnen, Unternehmer / innen und Wissenschaftler / innen aus Afrika und Europa in einem von Afrikamera und der GIZ organisierten Panel über den Platz und die Rolle der Frauen in der afrikanischen Kultur. Besonders im Fokus stehen dabei Realitäten und Perspektiven weiblicher Filmschaffender in der afrikanischen Film- und Kreativ wirtschaft. Georgette Paré Seite 14 (Une Femme pas comme les Autres) June Givanni ist als Kuratorin und Kritikerin seit 25 Jahren spezialisiert auf Filme aus Afrika und der afrikanischen Diaspora. Sie stammt aus Guyana, lebt in London und arbeitet weltweit für verschiedene Organisationen und Festivals. Unter anderem war sie für das British Film Institute und für das Toronto International Film Festival tätig sowie für weitere Festivals in Afrika, der Karibik, Europa und Nordamerika. Derzeit arbeitet sie als freiberufliche Beraterin, zudem plant sie basierend auf ihrer jahrzehntelangen Arbeit den Aufbau eines Archivs. Chichi Uzuegbu studierte Kommunikationswissenschaften und Management. Die Nigerianerin verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung im Bereich Videoproduktion. Uzuegbu hat Kunden im In- und Ausland, darunter das Goethe-Institut und die KonradAdenauer-Stiftung sowie UN-Organisationen. Sie produzierte mehrere preisgekrönte Dokumentar- und Kurzfilme, die in mehr als 30 Ländern gezeigt wurden. DARIO „MICKEY“ Fonseca aus Mosambik begann 2000 seine Karriere beim Film als Produktionsassistent, Fotoassistent und zweiter Regiesassistent in Kapstadt. Er war an zahlreichen Projekten von Werbefilmen über Dokumentarfilmen bis hin zu Spielfilmen in Mosambik, Südafrika und anderen Ländern der Region beteiligt. In den vergangenen Jahren war er Regisseur, Produzent und Drehbuchautor mehrerer Kurzfilme. Moderation: Dorothee Wenner arbeitet als Schriftstellerin, Kuratorin und freischaffende Filmemacherin („Dramaconsult“, 2012 und „Peace Mission“, 2008). Seit 1990 gehört sie der Auswahlkommission des Forums (Internationale Filmfestspiele Berlin) und seit deren Gründung 2005 der Jury der African Academy Movie Awards in Lagos / Nigeria an. AFRIKAMERA 2012, 13–18 November 11 Sa 17 NOV 19.00 Sa 17 NOV 20.30 WiTches of Gambaga Ramata von Yaba Badoe Ghana 2010 DigiBeta von Léandre-Alain Baker engl. OV 60 Min Senegal 2011 DigiBeta OmE 90 Min Berlinpremiere Berlinpremiere In Anwesenheit der Regisseurin In Anwesenheit des Regisseurs Der Film zeigt das Leben einer Gemeinschaft von Frauen, die wegen angeblicher Hexerei aus ihren Dörfern verstoßen wurden und in einem Dorf in Nordghana unter Aufsicht leben müssen. Der über einen Zeitraum von fünf Jahren gedrehte Film wurde von einer Frauenrechtsgruppe in Ghana unterstützt, die gegen diese menschenverachtende Stigmatisierung der Frauen kämpft. Er ist ein intimes Porträt der Verstoßenen, die häufig ihre Kinder zurücklassen mussten und nun den Schikanen der Männer im „Hexen“-Dorf ausgeliefert sind. Ramata ist eine attraktive Frau jenseits der 50. Seit drei Jahrzehnten ist sie mit Matar verheiratet, einem ehemaligen Staatsanwalt, der Justizminister wurde, und lebt mit ihm im schicken Viertel Almadies in Dakar. Ngor Ndong ist 25 Jahre alt, ein kräftiger Mann, ein Kleinkrimineller ohne festen Wohnsitz. Eines Abends steigt Ramata in ein Taxi, an dessen Steuer Ngor Ndong sitzt – und folgt ihm in die Bar „Copacabana“. Ungeachtet der gesellschaftlichen Konven stionen lässt sie sich auf eine Affäre mit dem wesentlich jüngeren Ganoven ein. Ihr bislang ruhiges Leben in der High Society von Dakar gerät ins Wanken. Yaba Badoe ist eine ghanaische Dokumentarfilmerin, Journalistin und Autorin. Sie studierte am King’s College in Cambridge und arbeitete als Beamtin in Ghana, bevor sie über ein Trainee-Programm bei der BBC zum Film kam. Badoe unterrichtete in Spanien und Jamaika und realisierte als Regisseurin und Produzentin zahlreiche Dokumentationen für britische Fernsehsender und die Universität von Ghana. Zudem veröffentlichte sie Kurzgeschichten sowie 2009 ihren ersten Roman „True Murder“. Dieser ist zum Teil von den „Hexen von Gambaga“ inspiriert. „Witches of Gambaga“ lief im Wettbewerb des FESPACO und wurde beim Black International Film Festival 2010 als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. 12 AFRIKAMERA 2012, 13–18 November Léandre-Alain Baker stammt aus der Republik Kongo. Der Autor schrieb Theaterstücke und Romane, drehte Kurz- und Dokumentarfilme. „Ramata“ ist sein erster Spielfilm. So 18 NOV 17.00 Ici on noie les Algériens 17 OCTOBRE 1961 Here we drown Algerians, October 17th, 1961 von Yasmina Adi Algerien/Frankreich 2011 Digital OmU 90 Min Berlinpremiere Untertitelung ermöglicht von FilmInitiativ Köln e.V. Tausende Algerier aus Paris und Umgebung folgen am 17. Oktober 1961 dem Aufruf der algerischen Unabhängigkeitsbewegung Front de Libération Nationale (FLN) zu einer Demonstration gegen die ihnen auferlegte Ausgangssperre. Die französischen Sicherheitskräfte gehen mit aller Härte gegen die friedlichen Demonstranten vor. 50 Jahre später beleuchtet die algerische Regisseurin Yasmina Adli in ihrem zweiten Film ein bis heute tabuisiertes Ereignis. In einer Collage aus Zeitzeugeninterviews und Archivauf nahmen verbindet sie Erinnerung und Geschichte, Vergangenheit und Gegenwart und zeichnet so den Hergang der Ereignisse nach. Dabei enthüllt sie die Methoden und Strategien der höchsten Regierungsebene in Frankreich. Yasmina Adi arbeitete als Pressesprecherin, bevor sie 1997 als Regieassistentin zum Film kam. Für ihren ersten Dokumentarfilm „L’autre 8 mai 1945 – Aux origines de la guerre d‘Algérie“ wurde sie mit dem SCAM Prix des Etoiles und France 3 Broadcast Award ausgezeichnet. AFRIKAMERA 2012, 13–18 November 13 So 18 NOV 19.00 So 18 NOV 21.00 Charismatic Area Girl from Lagos: One Small Step / Scent of the streets Une femme pas comme les autres von Remi Vaughan-Richards von Abdoulaye Dao Nigeria 2010 DVD engl. OV 80 Min An uncommon woman Burkina Faso 2009 Beta Sp OmE 100 Min Deutschlandpremiere In Anwesenheit der Hauptdarstellerin In Anwesenheit der Regisseurin und der Georgette Paré Produzentin Chichi Uzuegbu Die Filmemacherin Remi Vaughan-Richards präsentiert in einem Double-Feature zwei Beiträge aus Nigeria. In ONE SMALL STEP kämpft die Friseurin Grace Fidelis gegen einen korrupten Stadtrat und die infrastrukturellen Missstände in ihrer Stadt, als ihr Sohn durch verunreinigtes Wasser an Cholera erkrankt. Niemand hilft ihr, alle haben Angst. Doch Grace lässt sich von den Mächtigen nicht einschüchtern. SCENT OF THE STREETS entführt die Zuschauer in die Welt der Mädchengangs im Slum Ajegunle in Lagos. Der Film folgt dem charismatischen Area Girl Onyinye, die versucht, sich zwischen den Area Boys zu behaupten. Remi Vaughan-Richards ist eine vielseitige Regisseurin, die zwischen Werbung, Dokumentarfilmen und Dramen wechselt. Ihr preisgekröntes Doku-Drama „One Small Step“ lief unter anderem 2011 beim African Film Festival in New York. 14 AFRIKAMERA 2012, 13–18 November Als die erfolgreiche Geschäftsfrau Mina herausfindet, dass ihr Mann sie mit der Nachbarin betrügt, lässt sie sich nichts anmerken – und beschließt, sich einen Geliebten nach Hause zu holen. In einer Gesellschaft, in der Polygamie eine hohe Akzeptanz hat, will sie ihren Mann für sein Verhalten bestrafen, indem sie die Rollen tauscht und eine Frau mit zwei Männern wird. Eine Tragikomödie über den Kampf der modernen afrikanischen Frauen um Gleichberechtigung. Abdoulaye Dao studierte Film in Paris, Kairo und Dakar. Er arbeitete etwa zehn Jahre lang beim Staatsfern sehen von Burkina Faso und in der nationalen Filmdirektion. Bekannt wurde er durch die Serie „Quand les elephants se battent“, für die er beim FESPACO 2007 mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde. Georgette Paré spielte in ihrer bislang 20-jährigen Laufbahn in etwa 20 Filmen mit, darunter „Yelbéedo“ von Abdoulaye D. Sow, „Rue Princesse“ von Henri Duparc, „Moolaadé“ von Ousmane Sembène und „Nuit de la vérité“ von Fanta Régina Nacro. Für ihre Hauptrolle im Film „Une femme pas comme les autres“ erhielt sie den Preis als beste burkinische Schauspielerin. Sie leitet die Agentur Casting Sud, eine Casting-Agentur für Schauspieler aus Afrika. IMPRESSUM AFRIKAMERA – AKTUELLES KINO AUS AFRIKA ist ein Projekt von toucouleur e.V. unter Schirmherrschaft von Dr. Uschi Eid Veranstalter: toucouleur e.V. Dieffenbachstr. 58, 10967 Berlin [email protected] www.afrikamera.de Künstlerische Leitung & Programm: Alex Moussa Sawadogo Kuratorische Beratung: Dorothee Wenner Konzept & Text: Alex Moussa Sawadogo, Florian Wachinger Projektmanagement & Marketing: Uta Rügner Produktionsleitung & Guest Management: Koffi Kan Kra PR & Kommunikation: Florian Wachinger Mitarbeit Festivalorganisation: Angelica Mormando, Lorena Dos Santos Spülbeck, Thomas Kaske, Francis Ouédraogo Festivalfotografie: Ali Ghandtschi, Christine Kisorsy, Bertrand Saint Guilhem Filmmoderation: Claire Diao Redaktion Programmheft: Susanne Sawadogo, Florian Wachinger Mitarbeit: Natalie Kronast, Kerstin Schoof Übersetzungen: Susanne Sawadogo, Erling Pedersen Gestaltung Programmheft: Antonia Neubacher Titelmotiv: Julia Neubauer, Antoine Tempé (Foto) Corporate Design: Julia Neubauer Webdesign & Festivaltrailer: Romeo Umulisa–Lycamedia Druck primeline.print, Berlin © 2012 toucouleur e.V. © für die Texte bei den Autoren © für die Abbildungen bei den Urhebern und Rechteinhabern Crédits photos : Thinkstock - Istockphoto - DPPI - Akissi Delphine Loukou - Aurélia Blanc/TV5MONDE D_148x105+3_Afrique_Sestava 1 10/17/12 3:06 PM Stránka 1 Sehen Sie Afrika anders... mit dem ersten gratis Web TV 100% Afrika www.tv5mondeplusafrique.com AFRIKAMERA 2012, 13–18 November 15
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