Kontinent Afrika – Flucht und Vertreibung, Bürgerkrieg und Armut, Diktatur und Demokratie Eine Vortrags- und Gesprächsreihe der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt und der Landeszentrale für politische Bildung (LZT) Kontakt: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen Regierungsstraße 73, 99084 Erfurt www.lzt.thueringen.de [email protected] Telefon: 0361 / 37 92 701 Telefax: 0361 / 37 92 702 11. und 25. Mai 01. und 15. Juni 2016 18.00 Uhr Erfurt Kleine Synagoge An der Stadtmünze 4 Gegenwärtig hat es den Anschein, als ob die größten politischen Herausforderungen Europas in Afrika liegen. Insbesondere die anhaltende Flucht vor Krieg und Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung, Verelendung und Vertreibung hat den afrikanischen Kontinent in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Mit vier Vorträgen wollen wir einen intensiveren Blick auf die aktuelle politische Situation Afrikas, ihre Geschichte und zukünftige Perspektiven werfen. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der UN befinden sich 86 % aller Flüchtlinge weltweit in Entwicklungsländern, davon viele in Afrika. Doch wovor fliehen die Menschen, wie sieht der Flüchtlingsschutz aus und welche Gefahren bestehen in Flüchtlingssituationen? Dr. Ulrike Krause (Marburg) wird darlegen, wie Konflikte und anhaltende Unsicherheit zu Flucht und langandauernden Flüchtlingssituationen führen und Flüchtlinge trotz vielfältigen Schutzmaßnahmen insbesondere in Flüchtlingslagern mit Gefahren konfrontiert sind. War die Agenda der OAU wesentlich durch den Kampf gegen Kolonialismus und Apartheid geprägt, so hat die African Union das Thema Frieden und Sicherheit in das Zentrum ihrer Aktivitäten gestellt. Prof. Dr. Ulf Engel (Leipzig) wird zeigen, wo die Union nach knapp 15 Jahren mit der Umsetzung neuer Normen, dem Aufbau neuer Institutionen und der Begründung neuer Politiken heute steht und was dies für die Zukunft Afrikas bedeutet. Prof. Dr. André Brodocz/Dr. Annamarie Bindenagel Šehović (Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Erfurt) Franz-Josef Schlichting (Landeszentrale für politische Bildung) 11. Mai 2016 · 18.00 Uhr Eine zentrale Aufgabe von Staaten besteht bekanntlich darin, Sicherheit zu gewährleisten und Gewalt zu monopolisieren. Für die ehemaligen afrikanischen Kolonien war dies unmittelbar nach ihrer Unabhängigkeit von besonderer Bedeutung. Am Beispiel Kameruns wird Prof. Dr. Thorsten Bonacker (Marburg) nachzeichnen, wie in solchen Übergangsphasen Sicherheitsfigurationen entstehen, die häufig mit politischer Gewalt und autoritärer Staatlichkeit einhergehen. Flucht und Flüchtlingsschutz in Afrika Dr. Ulrike Krause, Universität Marburg In 18 Staaten werden 2016 in Afrika Präsident und/oder Parlament neu gewählt. Angesichts der Schwäche vieler afrikanischer Staaten und der großen ethnischen Vielfalt ihrer Gesellschaften befürchten einige Konfliktforscher, dass Wahlkämpfe und der politische Wettbewerb direkt zu Bürgerkrieg und Gewaltkonflikten führen. Prof. Dr. Christof Hartmann (Duisburg) wird die Herausforderungen skizzieren, die bei der Durchführung dieser demokratischen Wahlen aufgeworfen werden und deren Relevanz für Demokratisierung und Gewaltdynamik diskutieren. 01. Juni 2016 · 18.00 Uhr Wahlen in Afrika – Schlüssel zur Demokratisierung oder Weg in den Bürgerkrieg? Prof. Dr. Christof Hartmann, Universität Duisburg Ein Weg zu mehr Frieden auf dem afrikanischen Kontinent besteht in der Zusammenarbeit seiner Staaten. In den Jahren 1999-2002 fand eine Transformation von der Organisation of African Unity (OAU) zur African Union statt. 25. Mai 2016 · 18.00 Uhr Von der Dekolonialisierung zur autoritären Herrschaft? Dynamiken der Sicherheit im Staatsbildungsprozess Kameruns Prof. Dr. Thorsten Bonacker, Universität Marburg 15. Juni 2016 · 18.00 Uhr Die African Peace and Security Architecture (APSA): Wo steht die Afrikanische Union? Prof. Dr. Ulf Engel, Universität Leipzig Eintritt frei! Anmeldung nicht erforderlich!
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