02 Vortrag Advanced Life Support

Erweiterte Reanimationsmaßnahmen
Uwe Kreimeier, München
Bedeutung der “Chain of Survival”
Thoraxkompressionen
Minimale Unterbrechung der
Thoraxkompressionen!
Qualitativ hochwertig
Drucktiefe 5 – 6 cm
… aber nicht mehr als 6 cm!
Alternativen zur Thoraxkompression
Die routinemäßige Anwendung mechanischer
Reanimationsgeräte wird nicht empfohlen
Mechanische Reanimationsgeräte:
Sinnvolle Alternative, wenn durchgehend
qualitativ hochwertige Thoraxkompressionen nicht
möglich sind
Extrakorporale lebensrettende Techniken können
im Einzelfall als rettende Maßnahmen eine Rolle
spielen
Airway Management & Beatmung
Das Airway-Management ist abhängig von
Patientenfaktoren und von den Fertigkeiten des
Helfers
Die endotracheale Intubation wird als die optimale
Methode zur Erhaltung und Sicherstellung eines
sicheren Atemwegs angesehen
Zur Überprüfung der korrekten Platzierung des
Tubus und hinsichtlich Reanimationsqualität wird
die graphische Kapnographie empfohlen
Medikamente
Die Empfehlungen zur medikamentösen Therapie
während der Reanimation haben sich nicht
geändert
Es wird die Rolle der Medikamente hinsichtlich des
Reanimationsergebnisses betont
Vorbereitung und Gabe von Medikamenten
dürfen nicht zu einer Unterbrechnung der CPR
oder zu einer Verzögerung der Defibrillation
führen
Adrenalin
Während des Kreislaufstillstands ist die initiale
i.v./ i.o. Dosierung von Adrenalin 1 mg
Adrenalin soll bei Vorliegen von VF/ VT nach
dem dritten Schock verabreicht werden, sobald
die Thoraxkompressionen fortgesetzt werden
Falls während laufender CPR ein ROSC vermutet
wird, soll die Adrenalingabe ausgesetzt werden
Indikationen für Amiodaron
Therapierefraktäres Kammerflimmern/ pulslose
Kammertachykardie
Hämodynamisch stabile Kammertachykardie und
andere andauernde Tachyarrhythmien
Monitoring
Es wird die Verwendung der graphischen
Kapnographie betont, z.B. um frühzeitig Hinweise
auf den Wiedereintritt eines Spontankreislaufs
(ROSC) zu erhalten
Die Verwendung des Ultraschalls kann zur
Feststellung reversibler Ursachen eines
Kreislaufstillstands eine Rolle spielen
ALS-Algorithmus
Advanced Life Support
keine Reaktion
keine normale Atmung?
Reanimationsteam rufen
kardiopulmonale Reanimation (CPR) 30:2
Defibrillator/EKG-Monitor anschließen
Unterbrechungen minimieren
EKG-Rhythmus beurteilen
nicht defibrillierbar
(PEA/Asystolie)
defibrillierbar
(VF/pulslose VT)
1 Schock
Unterbrechungen
minimieren
wiedereinsetzender
Spontankreislauf
keine Reaktion
keine normale Atmung?
Reanimationsteam rufen
kardiopulmonale Reanimation (CPR) 30:2
Defibrillator/EKG-Monitor anschließen
Unterbrechungen minimieren
ALS-Algorithmus
EKG-Rhythmus beurteilen
nicht defibrillierbar
(PEA/Asystolie)
defibrillierbar
(VF/pulslose VT)
1 Schock
Unterbrechungen
minimieren
CPR sofort für 2 Minuten
weiterführen
Unterbrechungen
minimieren
wiedereinsetzender
Spontankreislauf
sofortige Behandlung
ABCDE-Methode anwenden
Ziel-SpO2: 94–98%
Ziel: Normokapnie
CPR sofort für 2 Minuten
weiterführen
Unterbrechungen
minimieren
12-Kanal EKG
Ursache des Kreislaufstillstand behandeln
Temperaturkontrolle
während CPR
CPR hoher Qualität sichern: Rate, Tiefe, Entlastung
Unterbrechungen der Thoraxkompression minimieren
Sauerstoff geben
reversible Ursachen behandeln
Hypoxie
Herzbeuteltamponade
Hypovolämie
Intoxikation
Hypo-/Hyperkaliämie/metabolisch
Thrombose (kardial oder pulmonal)
Hypo-/Hyperthermie
Spannungspneumothorax
Kapnographie verwenden
Thoraxkompression ohne Unterbrechung wenn Atemweg
gesichert
Erwägen
Ultraschall Untersuchung
Gefäßzugang (intravenös oder intraossär)
Verwendung von mechanischen Reanimationsgeräten für Transports
oder weitere Behandlung
Adrenalin alle 3–5 Minuten
Coronarangiographie und Perkutane Coronar Intervention (PCI)
Amiodaron nach dem 3. Schock
extrakorporale CPR
ALS-Algorithmus
Advanced Life Support
keine Reaktion
keine normale Atmung?
Reanimationsteam rufen
kardiopulmonale Reanimation (CPR) 30:2
Defibrillator/EKG-Monitor anschließen
Unterbrechungen minimieren
EKG-Rhythmus beurteilen
nicht defibrillierbar
(PEA/Asystolie)
defibrillierbar
(VF/pulslose VT)
1 Schock
Unterbrechungen
minimieren
CPR sofort für 2 Minuten
weiterführen
Unterbrechungen
minimieren
wiedereinsetzender
Spontankreislauf
sofortige Behandlung
ABCDE-Methode anwenden
Ziel-SpO2: 94–98%
Ziel: Normokapnie
CPR sofort für 2 Minuten
weiterführen
Unterbrechungen
minimieren
12-Kanal EKG
Ursache des Kreislaufstillstand behandeln
Temperaturkontrolle
während CPR
CPR hoher Qualität sichern: Rate, Tiefe, Entlastung
Unterbrechungen der Thoraxkompression minimieren
Sauerstoff geben
reversible Ursachen behandeln
Hypoxie
Herzbeuteltamponade
Hypovolämie
Intoxikation
Hypo-/Hyperkaliämie/metabolisch
Thrombose (kardial oder pulmonal)
Hypo-/Hyperthermie
Spannungspneumothorax
Kapnographie verwenden
Thoraxkompression ohne Unterbrechung wenn Atemweg
gesichert
Erwägen
Ultraschall Untersuchung
Gefäßzugang (intravenös oder intraossär)
Verwendung von mechanischen Reanimationsgeräten für Transports
oder weitere Behandlung
Adrenalin alle 3–5 Minuten
Coronarangiographie und Perkutane Coronar Intervention (PCI)
Amiodaron nach dem 3. Schock
extrakorporale CPR
Vorgehen bei Rhythmusstörungen
Sowohl inner- als auch präklinisch ist in ca. 20% der
Fälle der erste aufgezeichnete Herzrhythmus ein
Kammerflimmern bzw. eine pulslose ventrikuläre
Tachykardie
Auch während der Reanimation kann in ca. 25% der
Kreislaufstillstände ein VF/ VT auftreten.
Bei biphasischen Geräten erfolgt die erste
Defibrillation mit 150 Joule
Nach Defibrillation werden Thoraxkompressionen für
2 Minuten fortgesetzt
Vorgehen bei beobachtetem/ überwachtem
VF/ VT
Ist der anfängliche Herzrhythmus VF/VT, geben Sie bis
zu 3 schnell aufeinanderfolgende Schocks
Überprüfen Sie nach jeder Defibrillation kurz, ob sich
der Rhythmus geändert hat
Überprüfen Sie, wenn zutreffend, ob ein ROSC vorliegt
Sollte auch der dritte Schock nicht erfolgreich sein,
beginnen Sie unmittelbar mit den
Thoraxkompressionen und setzen Sie die CPRMaßnahmen für 2 Minuten fort
Vorgehen bei tachykarder Rhythmusstörung
Tachykardie-Algorithmus (mit Pulse)
Untersuchung nach dem ABCDE-Schema
Sauerstoffgabe, wenn erforderlich, i.v. Zugang legen
EKG-, RR-, SpO2 -Monitoring, 12-Kanal-EKG
reversible Ursachen erkennen und behandeln
(z. B. Elektrolytstörungen)
Synchronisierte Kardioversion*
bis zu 3 Versuche
Untersuchung auf Anzeichen bedrohlicher Symptome
INSTABIL
1. Schock
2. Synkope
STABIL
Amiodaron 300 mg i.v. über
10–20 min, dann synchronisierte
Kardioversion wiederholen;
gefolgt von:
Amiodaron 900 mg über 24 h
Ist der QRS-Komplex schmal (< 0,12 s)?
BREIT
SCHMAL
breiter QRS-Komplex
regelmäßiger Rhythmus?
schmaler QRS-Komplex
regelmäßiger Rhythmus?
UNREGELMÄßIG
REGELMÄßIG
Experten zu Rate ziehen
!
zu den Möglichkeiten gehören:
Vorhofflimmern mit
Schenkelblock
wie bei schmalem Komplex
behandeln
Tachykardie
(z.B. Torsades de pointes Magnesium 2 g über 10 min
verabreichen
3. Myokardischämie
4. Herzinsuffizienz
bei ventrikulärer Tachykardie
(oder unklarem Rhythmus):
Amiodaron 300 mg i.v. über
20–60 min; dann 900 mg über 24 h
bei zuvor bestätigter
SVT mit Schenkelblock:
Adenosin wie bei regelmäßiger
Schmal-Komplex-Trachykardie
verabreichen
REGELMÄßIG
Vagusmanöver
Adenosin 6 mg Bolus schnell i.v.;
falls erfolglos, 12 mg;
falls erfolglos, weitere 12 mg.
kontinuierliche EKG-Überwachung
Normaler Sinusrhythmus
wiederhergestellt?
JA
eventuell Re-entry-PSVT:
bei Sinusrhythmus 12-Kanal-EKG
aufzeichnen
bei Wiederauftreten, erneut
Adenosin verabreichen & die
Möglichkeit einer Prophylaxe mit
Antiarrhythmika erwägen
*Der Versuch einer elektrischen Kardioversion beim wachen Patienten erfolgt immer unter Sedierung oder in Allgemeinanästhesie
UNREGELMÄßIG
Unregelmäßige SchmalKomplex-Tachykardie
vermutlich Vorhofflimmern
Frequenzkontrolle mit:
ß-Blocker oder Diltiazem
Bei Hinweisen auf Herzinsuffizienz
Digoxin oder Amiodaron erwägen
Antikoagulation, wenn Dauer >48 h
NEIN
Experten zu Rate
ziehen
!
Eventuell Vorhofflattern
Frequenzkontrolle (z.B. ß-Blocker)
Vorgehen bei Bradykardie
Bradykardie-Algorithmus
Untersuchung nach dem ABCDE-Schema
Sauerstoffgabe, wenn erforderlich, i.v. Zugang legen
EKG-, RR-, SpO2-Monitoring, 12-Kanal-EKG
Reversible Ursachen erkennen und behandeln
(z. B. Elektrolytstörungen
Untersuchung auf Anzeichen bedrohlicher Symptome
1. Schock
2. Synkope
3. Myokardischämie
4. Herzinsuffizienz
JA
NEIN
Atropin
500 µg i.v.
ausreichende
Reaktion?
JA
NEIN
Überbrückungsmaßnahmen:
Atropin 0,5 mg i.v. bis
maximal 3 mg wiederholen
Isoprenalin 5 µg/min i.v.
Adrenalin 2–10 µg/min i.v.
alternative Medikamente*
oder
transkutaner Schrittmacher
Experten zu Rate ziehen
Transvenösen Schrittmacher
organisieren
!
* Alternativen sind:
Aminophyllin
Dopamin
Glucagon (bei Intoxikation
mit ß-Blockern oder
Kalzium-Kanal-Blockern)
Glycopyrrolat kann anstatt
Atropin verwendet werden
JA
Gefahr einer Asystolie?
kürzlich Asystolie
AV-Block Typ Mobitz II
totaler AV-Block mit breitem
QRS-Komplex
ventrikuläre Pausen > 3s
NEIN
Beobachten
Postreanimationsbehandlung
Das Kapitel zur Postreanimationsbehandlung wurde
neu in die Leitlinien des ERC aufgenommen
Betont wird die Notwendigkeit einer vordringlichen
Koronarangiographie nach außerklinischem
Kreislaufstillstand mit vermutet kardialer Ursache
Ein zielgerichtetes Temperaturmanagement bleibt
wichtig; Option: 32 – 34 oC oder 36 oC
Bedeutung hat die Rehabilitation nach einem
überlebten Kreislaufstillstand
Zuerst CPR oder zuerst Defibrillation?
Während der Zeit, in der der
Defibrillator geholt wird,
soll eine qualitativ
hochwertige CPR
durchgeführt werden
Die Defibrillation soll nicht
länger hinausgezögert
werden, als man braucht,
um das Gerät zu laden und
zu defibrillieren
Regeln zur Beendigung der Reanimation in der
Präklinik
kein ROSC
keine Notwendigkeit zur
Verabreichung eines
elektrischen Schocks
Kreislaufstillstand vom
Rettungsdienstpersonal
nicht beobachtet
Die Dauer der
Wiederbelebungsversuche
soll an die individuellen
Umstände angepasst sein
Zusammenfassung
Betonung minimal unterbrochener, qualitativ
hochwertiger Thoraxkompressionen
Monitoring unter Verwendung der graphischen
Kapnographie
Airway-Management abhängig von Patientenfaktoren
und den Fertigkeiten des Helfers
Alternativen zur Thoraxkompression (mechanische
Reanimationsgeräte; extrakorporale Techniken)
können in Einzelsituationen als rettende Maßnahmen
eine Rolle spielen
Was bietet der GRC noch?
ERC-Kurse (www.erc.edu)
– Basic/ Immediate/ Advanced Life Support
– European Paediatric Life Support; Newborn Life Support
– Generic Instructor Course (GIC)
Mitgliedschaft, Mitarbeit
– Inkl. Abo Notfall & Rettungsmedizin
– Vergünstigung bei ERC-Kursen
– Jährlicher Instruktorentag
Publikationen
– Leitlinien, Kursbücher zu den o.g. Kursen
Weißbuch Reanimation
ERC-Kongress 28.-30. September 2017 in Freiburg