Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz

Praxishilfe
Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz Richtlinien und Empfehlungen
Die Ergonomie am Arbeitsplatz befasst sich mit der Optimierung aller Einflussfaktoren auf die Gesundheit
des Arbeitnehmers bei der täglichen Arbeit. Hierzu zählt bei einem typischen Büroarbeitsplatz die Einstellung des Bürostuhls, Schreibtischs, Bildschirms. Auch Faktoren wie Licht- und Geräuschverhältnisse und
das Klima im Büro spielen hierbei eine wichtige Rolle. Wir haben für Sie eine Checkliste entworfen, wie Sie
Ihren Bildschirm-Arbeitsplatz optimal einrichten können, um Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu
erhalten und fördern.
1. Der Bürostuhl
·Der Bürostuhl ist höhenverstellbar, die Rückenlehne ist flexibel und bietet eine Unterstützung für die Lendenwirbelsäule.
·Der Bürostuhl ist auf Rollen gelagert, gefedert und hat verstellbare Armlehnen.
·Die Füße stehen fest auf dem Boden, der Winkel zwischen Oberschenkel und Unterschenkel beträgt 90 Grad.
2. Der Schreibtisch
·Der Schreibtisch sollte genügend Fläche bieten, um Tastatur,
Bildschirm und Maus sowie alle weiteren Arbeitsmittel übersichtlich positionieren zu können.
·Idealerweise ist der Schreibtisch höhenverstellbar, sodass etwa
10cm Freiraum zwischen Oberschenkel und Schreibtischplatte
eingestellt werden können. Ist er nicht höhenverstellbar, so sollten kleinere Personen eine Fußstütze nutzen, um die richtigen
Einstellungen vornehmen zu können.
3. Positionierung von Bildschirm, Tastatur und Maus
·Der Bildschirm sollte frontal positioniert werden, sodass der
Blick auf den Monitor geradeaus gerichtet ist. Seitlich positionierte Bildschirme führen zu einer physiologisch ungünstigen
Kopf- und Körperhaltung und resultieren in Nacken- und Rückenverspannungen.
·Die Höhe des Monitors ist so eingerichtet, dass die oberste Zeile
auf dem Bildschirm nicht über der Augenhöhe liegt. Günstig ist
eine gerade oder leicht vorgeneigte Kopfhaltung. Der Blick sollte nicht nach oben gerichtet sein, damit die Augenmuskulatur
nicht zu schnell ermüdet. Eine zu stark nach unten geneigte
Kopfhal tung führt auf Dauer zu Verspannungen und Schmerzen im Nackenbereich.
·Der Sehabstand sollte, je nach Bildschirm-Durchmesser, etwa
50-80cm betragen.
·
Monitor, Tastatur und Schulterachse verlaufen parallel, die
Maus ist so positioniert, dass sie in einem engen Greifraum
liegt.
·Die Handhaltung sowohl beim Schreiben als auch bei der Bedienung der Maus ist entspannt und die Handgelenke sollten nicht
stark gebeugt sein. Hilfreich sind hier Handballenablagen sowohl für Mauspad als auch für die Tastatur.
·Die Oberarme sind beim Tippen entspannt und fast am Oberkörper angelegt.
4. Greifräume am Schreibtisch
·Alle Arbeitsmaterialien auf dem Schreibtisch sind so angeordnet, dass sie leicht zu erreichen sind.
·Häufig genutzte Gegenstände (z.B. Maus, Telefon oder Schreibblock) haben den geringsten Greifabstand.
·Der Greifabstand sollte bei etwa 30-40cm liegen (gemessen von
der Vorderkante der Tischplatte).
·Zu viele Unterlagen und Gegenstände auf dem Schreibtisch
können den Stresslevel steigern, weil sie zusätzliche Reize darstellen. Nicht benötigte Unterlagen und Gegenstände sollten
daher nicht auf dem Schreibtisch platziert werden.
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5. Raumbedingungen
6. Weitere Tipps
Um die Augen während der Arbeitstätigkeit nicht zu sehr zu strapazieren und um konzentriert und leistungsfähig zu bleiben, ist
eine ausreichende Beleuchtung im Raum sehr wichtig. Hier sind
einige Punkte, die beachtet werden sollten:
· Eine gesunde Sitzhaltung definiert sich nicht durch besonders
gerades Sitzen, sondern vor allem dadurch, dass man seine
Sitzposition auch häufiger mal wechselt. Somit werden einseitige Belastungen der Wirbelsäule vermieden.
·Ausreichende Grundbeleuchtung im Raum durch Deckenleuchten.
·Sitzen ist generell eine sehr ungesunde Tätigkeit, da es eine
physiologisch ungünstige Position ist. Das Sitzen sollte durch
kurze Pausen und z.B. dem Gang zum Kollegen oder zum Kopierer immer wieder mal unterbrochen werden.
·Die richtige Positionierung des Arbeitsplatzes zum Fenster ist
ebenfalls wichtig. Idealerweise ist er im Raum so ausgerichtet,
dass der Lichteinfall vom Fenster von der Seite kommt. Die
Platzierung des Schreibtisches direkt vor dem Fenster führt dazu, dass die Sonne blenden kann und das Gegenlicht den Bildschirm nur schlecht betrachten lässt. Ist das Fenster und somit
die Lichtquelle hinter einem, so ist der Arbeitsplatz durch den
Körperschatten schlecht ausgeleuchtet.
·Verstellbarer Sonnenschutz, wie z.B. Rollos oder Plissees vor
dem Fenster schützen vor Blendung durch direktes Sonnenlicht.
Das richtige Raumklima kann ebenfalls die Leistungsfähigkeit
während der Arbeit positiv beeinflussen.
·Die Temperatur sollte bei sitzenden Tätigkeiten im Raum bei
etwa 21-22°C liegen.
·Die Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 40 – 65% liegen. Gerade im
Winter, also bei der Heizperiode, gibt es das Problem, dass die
Luftfeuchtigkeit zu gering ist. Dies kann zu trockenen und brennenden Augen führen. Auch trockene Nasenschleimhäute führen dazu, dass der Körper anfälliger für Krankheizerreger wie
Bakterien und Viren ist.
·Zugluft durch z.B. offene Fenster oder Klimaanlagen sollte vermieden werden
·Wenn möglich, dann sorgt kurzes Stoßlüften für frische Luft
und einen ausreichenden Sauerstoffgehalt im Raum.
·Pflanzen im Raum können ebenfalls zu einem guten Raumklima
beitragen.
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·Auch wenn Büroarbeit zunächst nicht wie eine anstrengende
Tätigkeit anmutet, so kann die Belastung für den Körper doch
recht hoch sein. Die richtige Ernährung, eine ausreichende
Flüssigkeitsaufnahme sowie kurze Dehnübungen unterstützen
Sie dabei, gesund und leistungsfähig zu bleiben.