gefahrenzone Schreibtisch

Gefahrenzone Schreibtisch Management
Zone 4: Arbeitsplatzumgebung
Für die perfekte Arbeitsplatzumgebung
sollten häufig verwendete Arbeitsmittel in
Reichweite platziert und ausreichend Platz auf
dem Schreibtisch geschaffen werden. Für das
einfache Verstauen von Material sollte man
Ablagen zur Sortierung nutzen.
Gefahrenzone Schreibtisch
Mit einfachen Mitteln zum ergonomischen Arbeitsplatz
F
ür rund zwei Drittel aller Deutschen ist
der Schreibtisch eine Gefahrenzone und
bekommen dort arbeitsbedingte Beschwerden. Geringere Produktivität und gar
Arbeitsausfälle können daraus resultieren. Deshalb sind ergonomische Arbeitshilfen ratsam.
Rückenschmerzen, Kopfschmerzen verspannte
Schultern, Augenprobleme, schmerzende
Handgelenke, Mausarm – fast jeder Büroangestellte hat früher oder später mit einem dieser Symptome zu kämpfen, mancher sogar mit
mehreren. Langes, statisches Sitzen vor dem
Computer, wenig Bewegung und das Tag für
Tag führen häufig zu Muskel-Skelett-Erkrankungen. Dabei lässt sich mit einfachen Mitteln
ein ergonomisch passender Arbeitsplatz einrichten. Büroangestellte können an vier Zonen
überprüfen, ob ihr Arbeitsplatz richtig eingestellt ist bzw., wie eine ergonomische Arbeitsplatzeinrichtung unterstützt werden kann.
Zone 1: Sitzhaltung
Die richtige Sitzhaltung hilft, Beschwerden wie Verspannungen und Durchblutungsstörungen zu vermeiden.
Sitzhöhe: Die Füße flach auf den Boden
stellen, sodass Ober- und Unterschenkel
beim Sitzen einen rechten Winkel bilden.
Das entlastet die Lendenwirbelsäule.
Neutrale Sitzhaltung: Während des Arbeitens Muskeln entspannen, nicht verkrampft
sitzen. Die Kniekehlen sollten nicht den
Stuhl berühren.
Rückenposition: Der Rücken sollte die komplette Rückenlehne berühren.
Hilfreich für die richtige Sitzhaltung ist
z. B. eine Fußstütze mit Temperaturkontrolle.
Zone 2: Handgelenke
Monotones Arbeiten am Computer, abgeknickte Handgelenke an der Tastatur oder
Maus – das lässt Nerven und Sehnen scheuern
und zusammenpressen. Die Folgen: Kribbeln
oder Schmerzen im Hand- und Armbereich,
Schwellungen, Muskelverspannungen oder gar
einen Mausarm. Dagegen hilft, wenn die Maus
und Tastatur näher an den Körper bringen und
so positionieren wird, dass sich die Unterarme
parallel zum Schreibtisch befinden und die Ellbogen in einem Winkel zwischen 90 und 100
Grad stehen. Die sollte Tastatur flach oder mit
leichter Neigung auf dem Schreibtisch aufgestellt werden. Handgelenkauflagen verringern
den Druck, unterstützen die Handgelenke und
ermöglichen eine neutrale Haltung.
Zone 3: Nacken
Vermeiden lassen sich Verspannungen am
Nacken, dem Rücken und den Schultern durch
die richtige Positionierung des Monitors:
Monitorhöhe: Die Oberkante des Bildschirms
sollte leicht unter Augenhöhe liegen.
Monitorabstand: Der Bildschirm sollte rund
eine Armlänge entfernt sein.
Tastaturabstand: Die Tastatur sollte unmittelbar an der Tischkante liegen, bzw. falls gewünscht zwischen Tastatur und Tischkante
eine ergonomische Gelauflage zur Unterstützung der Handgelenke bei der Eingabe.
Monitor- und Laptopständer helfen, den
Bildschirm in einen angenehmen Blickwinkel
zu bringen. Einen Konzepthalter positioniert
zwischen Tastatur und Bildschirm ermöglichen ein optimales Abschreiben der Dokumente ohne Fehlhaltung.
Resümee
Letztlich ist die Gesundheit von den Angestellten im Büro nicht weniger gefährdet
als die von den Arbeitern am Fließband. Eine
wichtige objektive Methode zur Dokumentation von den Störquellen bildet das objektive
Beurteilungsverfahren – HUMEN-Messsystem, hierbei werden die konkreten Gefährdungsbereiche in Bezug auf die dargestellten
Gefahrenzonen ausführlich und optisch dokumentiert, sowie die genauen Lösungsvorschläge gemeinsam mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besprochen.
Darüber hinaus ist das bekannte IshikawaModell mit seinem Fischgrätendiagramm geeignet, einzelne Ursachen der Störungsquellen im Rahmen einer Analyse von Ursache
– Wirkung – Zusammenhängen in den Bereichen Qualitäts-, Sicherheit-, Gesundheit-,
und Umweltmanagement zu dokumentieren.
Auch bei diesem System werden Fehlerursachen ermittelt und dokumentiert. Letztlich kommt es aber auf die Bereitschaft der
einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
an, ergonomisch richtig sitzen zu wollen und
gegen die alten Gewohnheiten anzugehen,
um die eigene Arbeit- und Leistungsfähigkeit
dauerhaft zu erhalten. Hierbei helfen die geeigneten Arbeitsmittel, die auch im Rahmen
einer Bezuschussung durch den Sozialversicherungsträger mit einem elektromotorisch
verstellbaren Schreibtisch und einem ergonomischen Bürostuhl Abhilfe schaffen können.
Der Autor Sven Kohlsmann ist Geschäftsführer und Inhaber
des Ergonomie-Kompetenz-Zentrums Kohlsmann in
Essen. Gerne beantwortet der Autor Fragen zum Thema
Humen unter der E-Mail [email protected].
revier Manager 11-12/11
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