Dermatochirurgie der Akne inversa J. Gammelin, M. Jünger, M. Tembulatow Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten BMI Einfach- und Mehrfachlokalisationen Einleitung Verteilung Rauchstatus 40 70 Die Akne inversa ist eine entzündliche Hauterkrankung der Terminalhaarfollikel und Talgdrüsen. Sie ist gekennzeichnet durch schmerzhafte, Pus entleerende, rezidivierende Knoten, Abszesse und fuchsbauartige Fistelgänge, die zu Vernarbungen führen. Prädilektionsstellen sind vor allem die Axillen, Leisten sowie der Genital- und Analbereich. Die Akne inversa ist eine schwere chronisch verlaufende Erkrankung, die die Patienten sehr in ihrer Lebensqualität einschränkt. Die Patienten weisen meist einen sehr langen Leidensweg auf, weil die Erkrankung nicht frühzeitig erkannt und adäquat behandelt wird. Mehrfachlokalisation 50 Die operative Entfernung mit anschließender Spalthauttransplantation ist eine häufig durchgeführte invasive Behandlungsmethode und gilt als der einzig kurative Therapieansatz. Die an der Hautklinik Greifswald dermatochirurgisch behandelten Patienten wurden hinsichtlich charakteristischer Merkmale untersucht, deren klinische Daten erfasst und ausgewertet. Zusätzlich wurde die persönliche Betroffenheit mit Hilfe des SF -12 und des DLQI erforscht. Material und Methoden 82 Patientinnen und Patienten wurden in die retrospektive Analyse aufgenommen. Diese Patienten wurden im Zeitraum Januar 2003 bis Mai 2014 in der Universitäts-Hautklinik Greifswald aufgrund der Akne inversa behandelt. Die Untersuchung der Lebensqualität erfolgte mit 41 Patienten anhand des SF- 12 und des DLQI. Die Analyse und Auswertung der erhobenen Patientendaten wurde mit Hilfe der Statistik- und Analyse Software R, RStudio und Microsoft Office Excel durchgeführt. Zur Auswertung der Fragebögen SF-12 und DLQI wurden die dazugehörigen Auswertungssysteme angewendet. 70 30 25 40 20 30 15 20 10 10 5 0 Gesamt n=82 Männer n=45 Frauen n=37 Raucher 60 50 40 30 20 10 0 Mehrfachlokalisationen bei 76,8% Ziel Nicht- Raucher 35 Absolute Häufigkeit Hintergrund Absolute Häufigkeit 60 80 Absolute Häufigkeit Einfachlokalisation 0 <20 20-24 BMI 25-29 30-39 >40 85,4% sind übergewichtig Gesamt n=82 Männer n=45 Frauen n=37 89% Raucher geringe Bewegungseinschränkung nach der Operation Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis der Narbe 37 der 41 Patienten würden sich wieder der operativen Therapie unterziehen die Spalthauttransplantation erzielt eine schnellere Heilung als die sekundäre Wundheilung DLQI vor der Operation: 11,7; DLQI nach der Operation: 7 im Vergleich mit der atopischen Dermatitis (DLQI 5,5), der Psoriasis (DLQI 7,0) oder anderen Formen der Akne (DLQI 7,5) hat die Akne inversa einen stärkeren Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten das Alter der Patienten hat Einfluss auf den DLQI Akne inversa Patienten sind körperlich stärker eingeschränkt als Patienten mit Essstörungen, Migräne oder Asthma Akne inversa Patienten sind in ihrem psychischen Wohlbefinden stärker eingeschränkt als Patienten mit Herzerkrankungen, Osteoporose, Gelenk- und Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus, pulmonale Erkrankungen und Krebs Ergebnisse keine Geschlechtspräferenz (45% Frauen, 55% Männer) durchschnittliches Alter bei Erstmanifestation: 29,6 Jahre durchschnittliches Alter der Patienten bei Behandlung: 38,6 Jahre 35 Granulationsgewebe nach operativer Exzision Deckung mittels Spalthautransplantat 30 30 25 Absolute Häufigkeit Absolute Häufigkeit Akne inversa anogenital vor der Operation Alter bei Behandlung Alter bei Erstmanifestation 25 20 15 10 Fazit 20 15 10 5 5 0 0 12-16 17-20 21-30 31-40 Altersgruppen in Jahren 41-50 >50 20-30 31-40 41-50 Altersgruppe in Jahren mittlere Erkrankungsdauer: 9 Jahre signifikanter Zusammenhang zwischen Erkrankungsdauer und Anzahl der Läsionen anogenitale und axilläre Läsionen am häufigsten häufigste Kombination: axillär und inguinal positive Familienanamnese bei 20% der Patienten Hautzustand blieb unter antibiotischer Therapie meist unverändert 80,5% der Patienten waren im Verlauf ihrer Erkrankung durchschnittlich 4,1 Monate krank geschrieben Reduktion der Raucher mit Diagnose und Verlauf der Akne inversa um 26,6% 51-60 >60 die Ergebnisse unserer Studie bestätigten und erweitern die bisherigen Erkenntnisse über die Akne inversa wir konnten zeigen, dass die operative Therapie eine effektive Behandlungsmethode mit einer hohen Patientenzufriedenheit ist eine umfassende Aufklärung und Beratung der Patienten über die Risiken der Akne inversa ist notwendig vor allem Gewichtsreduktion und Rauchverzicht sind von Bedeutung Patienten mit Akne inversa sollten frühzeitig erkannt werden, um ihnen einen langen Leidensweg zu ersparen Patienten sollten frühzeitig stationär operativ behandelt werden nach Exzision der Areale kann die Spalthauttransplantation vor allem bei großflächigen Wunden eine zügige Heilungsdauer und Patientenzufriedenheit gewährleisten die Lebensqualität der Patienten konnte durch die Operation signifikant verbessert werden (Reduktion DLQI um 4,7 Punkte) die Akne inversa hat einen starken Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten Patienten sind durch die Akne inversa nicht nur körperlich sondern vor allem psychisch sehr belastet Literatur Promotionsthema: „Dermatochirurgie der Akne inversa. Retrospektive Datenanalyse Januar 2003 bis Mai 2014.“ aus der Universitäts- Hautklinik Greifswald. Direktor: Prof. Dr. med. M. Jünger
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