12. September 1848: Die Geburtsstunde der modernen Schweiz inmitten Europas Feier vom 12. September 2015, Von Roll Areal, Bern Am 12. September 1848 trat die Bundesverfassung der modernen Schweiz in Kraft. Ihre Grundzüge bestimmen auch heute noch die Grundlagen der liberalen, sozialen, föderalen und rechtstaatlichen Schweiz. Dieses Datum gilt es dieses Jahr erstmals öffentlich in Erinnerung zu rufen und ins Bewusstsein zu rücken, denn wir leben in einer Zeit, die mit Vorliebe die Jahre 1315, 1515 und 1815 hervorhebt, und damit die alte Eidgenossenschaft in ihrem Spannungsverhältnis zu den europäischen Mächten in den Mittelpunkt rückt. Diese Feiern stehen nicht zuletzt für eine Schweiz gegen Europa, für den Sonderfall, für Neutralität und Alleingang. Wir wollen dazu einen Kontrapunkt setzen: Es geht darum, in Erinnerung zu rufen, dass sich die moderne Schweiz in einem steten Diskurs mit den Nachbarn und nicht in der Abschottung entwickelt hat. Die beiden Weltkriege waren Ausnahmen von der Regel. Es geht am 12. September 2015 nicht um den EU-Beitritt, um EWR oder um Bilateralismus, sondern darum, dass unser Land erneut in ein konstruktives und offenes Verhältnis zum Integrationsprozess treten muss, in welcher Form auch immer dies sein wird. Wir betonen mit dieser Feier, dass die Schweiz nicht in einem Gegensatz zur europäischen Integration steht, sondern auch als Nichtmitglied der EU Teil davon bildet. Beide haben sich parallel und auf der Grundlage gleicher, europäischer Werte entwickelt. Die Referentinnen und Referenten – alt Bundesrätin Ruth Dreifuss, Monika Rühl (economiesuisse), Katja Gentinetta, Georg Kreis und Andreas Auer – bringen dies in ihren Referaten vielfältig zum Ausdruck. Die Gründung und Bildung des Bundessstaates von 1848 erfolgte in einem europäischen Kontext. Die Herausbildung des Binnenmarkts Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert nahm in mancher Hinsicht den europäischen Integrationsprozess vorweg und die Schweiz diente den Gründervätern der EU als Vorbild. Die Bundesverfassung von 1848 steht somit nicht im Gegensatz zu Europa, sondern kann als Vorlage einer föderalen und demokratischen Ordnung in Europa gelten, was uns mit Stolz erfüllt. Zudem hat sich die Schweiz seit der Gründung der EWG im Jahre 1957 im Rahmen einer starken wirtschaftlichen Verflechtung stark an das EU-Recht angelehnt und tut dies auch heute. Die Veranstaltung findet im Von Roll Areal der Universität Bern statt. Damit wird der Bezug zum jungen Bundesstaat in Gebäuden der frühen Industrialisierung hergestellt. Die Feier wurde von der Vereinigung Die Schweiz in Europa (ASE) lanciert. Sie wird mitgetragen von: Schweizerischen Gemeinnützige Gesellschaft (SGG), Vorteil Schweiz, Neue Helvetische Gesellschaft-Treffpunkt Schweiz (NHG-TS), Club Helvétique, Operation Libero, foraus, Neue Europäische Bewegung Schweiz (NEBS), Young European Swiss (Yes), Verein 12. September 1848, Schutzfaktor M, Jugendkomitee für eine offene Schweiz, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Jugendverbände, Schweizerischen Gesellschaft für Aussenpolitik.
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