Erfahrungsbericht ERASMUS Freiburg : Französisch auf Staatsexamen (WPO), Lyon : Lettres Modernes Betreuungsperson FR: Eva Erdmann, Lyon: Julie Rouaud 1. UNI Anmeldeformalitäten: auf der Internetseite des Romanischen Seminars, „ERASMUSFahrplan“ ist sehr gut beschrieben, was zu tun ist! Sobald man die Anmeldung abgegeben hat, läuft alles fast von alleine (der Koordinator kümmert sich um die Einschreibung an der Gasthochschule). Sprache: Ich persönlich war bis auf einige Wochen Urlaub davor noch nie über einen längeren Zeitraum in Frankreich, trotzdem hatte ich eigentlich das Gefühl, ausreichend vorbereitet zu sein. Belegte Veranstaltungen: 1. CM (Vorlesung) und TD (Seminar) „Littérature francaise moderne“ Man behandelte zwei Bücher: Victor Hugo, Les Misérables und Nathalie Sarraute, Le Planétarium. Ersteres gefiel mir sehr gut, zweiteres nicht (schwer verständlich, selbst für Muttersprachler). Die erste Hälfte des CM wurde von Madame Coste gehalten, sie hatte eine PowerPoint vorbereitet und sprach gut verständlich. TD und zweite Hälfte des CM wurden von Madame Barberger gehalten. Sie spricht sehr schnell, ist zwar fachlich kompetent aber ansonsten sehr unstrukturiert, was es wirklich erschwert, dem Kurs zu folgen. Außerdem änderte sie während des Kurses die Anforderungen für einen Schein, schließlich mussten wir eine Explication de texte und eine kleine Dissertation verfassen. Das war in Ordnung, aber dass man ihr immer hinterherrennen musste usw. war wirklich nervenaufreibend. 2. SLM Sprachkurs für ausländische Studierende Frau Nathalie Simon war wirklich nett, leider aber auch sehr unstrukturiert, weswegen man oftmals eine Stunde lang untätig rumsaß. Ich habe trotzdem den Eindruck, dass man unterm Strich etwas gelernt hat, das Buch „L´idole“, das wir zusammen gelesen haben, war in Ordnung, mir gefielen vor allem die Diskussionen zu aktuellen Themen 3. Übersetzung Dt.-Frz. Dieser Kurs von Herrn Zschachlitz ist zwar nicht besonders methodenreich (immer ein Student liest seine Übersetzung eines Satzes), aber trotzdem interessant und für Deutsche nicht allzu schwer 4. Übersetzung Frz.-Dt. Monsieur Hurzon ist sehr anspruchsvoll, was sich sowohl in seiner Textauswahl (Kafka..) als auch in seiner Benotung niederschlägt. Aber es ist interessant und man lernt unheimlich viel. Für mich persönlich mein Lieblingskurs in Lyon. Den ersten Kurs (CM+TD) hoffe ich, mir als Hauptseminar Literaturwissenschaft in Deutschland anrechnen lassen zu können und den SLM-Kurs als Landeskunde-Seminar. Abgesehen davon habe ich schon alle restlichen Scheine, um mich fürs Staatsexamen anmelden zu können. Unterschiede zum deutschen Studiensystem: Französische Studierende schreiben 1,5 Stunden einfach nur mit, sie sind sehr viel passiver als in Deutschland. Für mich war es interessant, dieses System kennenzulernen. In der Regel sind die frz. Dozenten sehr nett und erklären nach dem Kurs langsam, was genau du tun musst, um einen Schein zu erlangen. Ansonsten kann man auch immer andere Studierende fragen, meiner Erfahrung nach haben sich die frz. Studenten meistens gefreut, in Kontakt mit ausländischen Studierenden zu treten. 2. Kultur Lyon bietet unheimlich viele Möglichkeiten, Oper, viele Theater, Museen, Musicals, Konzerte, wer sich hierfür interessiert, dem wird in Lyon sicher nicht langweilig. Besonders empfiehlt sich hierbei der Pass culture, den man an der Uni für nur 16€ kaufen kann (enthält 4 freie Eintritte für fast alle kulturellen Angebote), dadurch werden die Eintritte wirklich günstig. 3. Sport Ich habe an der Uni einen cours de danse de jazz besucht. Die Lehrerin war zwar streng, aber ich bin immer gern hingegangen, man lernt viel und vor allem neue Leute kennen. 4. Zimmersuche Mein Weg war wohl etwas unkonventionell. Da ich eine Freundin hatte, die in Lyon einige Zeit in einer Familie gewohnt hatte, habe ich einfach diese Familie angerufen und gefragt, ob ich bei ihnen wohnen könne. Dies hat auch sehr unkompliziert geklappt und war auf jeden Fall eine unglaubliche Bereicherung meines Lyon-Aufenthaltes, da man so wirklich die französische Lebensart hautnah mitbekommt. Einen Mietzuschuss kann man bei der CAF beantragen. Die Antragstellung ist etwas kompliziert, deswegen am besten zu Beginn des Semesters in den Little Pub gehen, da helfen französische Studierende beim Formulareausfüllen. Sollte man aber unbedingt machen, von meiner Miete, die 400€ betrug, zahlte die CAF monatlich immerhin 150€! Wichtig ist noch zu wissen, dass man eine internationale Geburtsurkunde braucht, diese am besten schon zu Beginn mitbringen. 5. Leben Meistens habe bei meiner Familie mitgegessen, generell ist aber festzuhalten, dass französische Nahrungsmittel teurer sind als deutsche. Als Handyvertrag kann ich free empfehlen, ich habe dort nur 3€ monatlich bezahlt (+10€ zu Beginn für die SIM-Karte). Generell ist alles gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, ich hatte immer ein Monatsabo für 28€.
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