Erfahrungsbericht aus Frankreich (von Andrea Heister und Anna Horn)

Erfahrungsbericht aus Frankreich (von Andrea Heister und Anna Horn)
Unser Praktikum fand im Kindertreff in Lyon statt. Gewohnt haben wir bei einer Familie in
Caluire et Cuire. Zusammen mit drei anderen Studenten haben wir dort in einer WG gelebt.
Am Anfang hatten wir einige Schwierigkeiten uns in der französischen Sprache zu
verständigen. Im Laufe der sechs Wochen verringerten sich unsere
Kommunikationsprobleme, sodass wir uns sowohl mit Eltern, Kindern und Einwohnern in der
Landessprache verständigen konnten. Jeder Versuch unsererseits, französisch zu sprechen
wurde mit sehr viel Hilfsbereitschaft seitens der Lyoner belohnt.
Die Teigwaren sind in Frankreich sehr gut und durchaus empfehlenswert. Im Herbst beginnt
die Zeit des „Beaujolais nouveau“ und die Austernzeit. Letzteres haben wir jedoch nicht
probiert.
Während der Praxiszeit haben wir einige französische Besonderheiten erlebt: Nationaler
Streiktag, Feiertag am 1. November, sowie das Fest zur Begrüßung des „Beaujolais
nouveau“ (erster Wein des neuen Jahres). Wir erlebten, dass die Franzosen sehr stolz auf
ihr Land und sportbegeistert sind. So konnten wir den letzen Teil der RugbyWeltmeisterschaft zusammen mit unseren Mitbewohnern erleben.
Um Lyon und Leute zu verstehen haben wir die Stadt zu erkundet und uns frei von
deutschen Vorstellungen gemacht.
Der Kindertreff Lyon hat zwei Gruppen, eine für Kinder im Alter von 1-3 und eine für Kinder
im Alter von 3-6. Insgesamt arbeiten 4 deutsche Erzieherinnen und drei pädagogischen
Fachkräften, die eine Qualifikation im Kleinkindalter anstreben, mit den Kindern. Auf die
Kinder gehen alle Mitarbeiter individuell ein und es findet eine ganzheitliche Erziehung statt
(z.B. wird mit den „Petits“ einmal in der Woche gebacken und die „Grands“ gehen
wöchentlich in den Park).
Erziehungsziele waren z.B. Selbstständigkeit und Autonomie (z.B. eigener Tischdienst),
Musikerziehung (Musikunterricht), Zweisprachigkeit (täglich zu hören), Schulung der Motorik
(Rausgehen und Bewegungsstunden), Natur erleben
(Parktag), Schulvorbereitung
(Projekte) u.v.m..
Während des Praktikums konnten wir viel erleben und uns persönlich weiterentwickeln. Wir
haben einen anderen Blick auf das Land, die Kultur und Sprache bekommen. Durch das
eigene Erleben des Fremdseins, können wir uns nun besser in ausländische Kinder
hineinversetzen. Die Arbeit ermöglichte uns einen Einblick in eine andere pädagogische
Arbeitsweise. Manchmal sind wir an unsere Grenzen gestoßen, haben diese jedoch
überwunden und somit gleichzeitig an Selbstbewusstsein gewonnen.
Je länger wir in dem Land waren, umso weniger wollten wir wieder nach Hause und sind
sehr froh über alle Erfahrungen. Wir würden daher jederzeit wieder ins Ausland gehen.