| 63 Frank Zehnder handelszeitung | Nr. 45 | 5. November 2015 prung), 13. Rang M50. Frühzeitig richtig steuern Fiskus Das Alterssparen in der Säule 3a hat viel für sich. Erst recht, wenn man auch die steuerlichen Aspekte vorausschauend einbezieht. W Michèle Hefti-Charbon er jung ist, hat In teressanteres im Sinn als die Al tersvorsorge. Im Umgang mit dem frei verfügbaren Einkommen stehen andere Ziele im Vordergrund: Reisen, Hobbys, Auto, Ausbildung, vielleicht die eigene Wohnung oder die Famili engründung. Kommt dazu, dass das Einkommensniveau am Anfang der be ruflichen Laufbahn noch nicht so hoch ist; damit halten sich auch die Steuer progression und der damit verknüpfte finanzielle Leidensdruck in Grenzen. Trotzdem lohnt es sich, die Überle gungen zur Altersvorsorge über die Säule 3a nicht zu lange vor sich herzu schieben. Es gilt die simple Regel: Wer früher anfängt, hat später mehr. Auf die Länge gesehen kommt in der drit ten Säule dank des Zinseszinseffekts auch mit kleineren Beträgen ein er hebliches Sparguthaben zusammen. Auch kurzfristig ist die Sache interes sant, weil der Staat das individuelle Sparen im Rahmen der Säule 3a von der Steuer befreit. Privilegierung nicht grenzenlos Die Möglichkeit, Vorsorge und Steu eroptimierung über die Säule 3a zu ver binden, steht grundsätzlich allen Er werbstätigen offen. Allerdings ist die steuerliche Privilegierung nicht gren zenlos. Angestellte Personen, die über ihren Arbeitgeber in der Regel bereits einer Pensionskasse angehören, kön nen pro Jahr maximal 6768 Franken (Stand 2015) steuerfrei in die Säule 3a einschiessen. Selbstständig Erwerben de können einen höheren Betrag ein zahlen, weil bei ihnen die zweite Säule wegfällt: 20 Prozent ihres Erwerbsein kommens bis zu einem Maximum von 33 840 Franken (Stand 2015). In beiden Fällen sind Einzahlungen vom steuerbaren Einkommen abzieh bar. Je nach Höhe des Einkommens und nach steuerlicher Progression kann dies die jährliche Einkommens steuer spürbar senken. Zu den weite ren Vorteilen zählt, dass die Zinserträ ge auf die angesparten Gelder ebenfalls steuerfrei sind und dass die Spars umme nicht der Vermögenssteuer un terliegt. Aber aufgepasst! Wer sich ausschliesslich von steuerlichen Über legungen leiten lässt, blendet leicht aus, dass die einbezahlten Gelder in Franken als Ganzes oder verteilt auf der Regel bis zur Pensionierung ge drei Jahre bezieht, macht steuerlich bunden sind. Eine sorgfältige Analyse sehr schnell einen markanten Unter der finanziellen Möglichkeiten und schied. Im Kanton Zürich etwa würde der Lebenshaltungskosten ist ratsam die Staatssteuer für den Bezug dieser und sollte in die Planung einbezogen 600 000 Franken in einem Jahr gegen wärtig rund 44 000 Franken für ein Ehe werden. Das Gesetz anerkennt für die ge paar in der Stadt Zürich betragen. Beim bundene Vorsorge der Säule 3a grund Bezug von 200 000 Franken über drei sätzlich zwei Möglichkeiten: Eine Jahre verteilt käme die Gesamtbelas Bank- oder eine Versicherungslösung. tung lediglich auf rund 26 000 Franken. Die Steuerberechnung Banklösungen konzen erfolgt von Kanton zu trieren sich auf das Vor Mit der dritten Kanton nach zum Teil sorgesparen, Versiche Säule spart man sehr unterschiedlichen rungslösungen kombi Steuern – und Methoden. Dabei unter nieren das Sparen mit scheiden sich die Kanto Elementen der Risiko gleichzeitig für ne bei der Progression, vorsorge. So oder so gilt: die Zukunft. der Mindest- und der Unbedingt genau hin Maximalsteuer erheb schauen. Die Partner schaft mit einer Bank oder einer Versi lich. So kann es sein, dass ein Kanton cherung rund um die Säule 3a ist in der bei einer tiefen Auszahlungssumme Regel sehr langfristig. Da lohnt es sich sehr günstig ist, dafür jedoch bei einem allemal, die entscheidenden Hebel der hohen Auszahlungsbetrag zu den teu Vermögensentwicklung genau unter ersten Kantonen gehört (z.B. die Kan tone AG, BL und ZH). die Lupe zu nehmen. In diesem Zusammenhang ist aller Dies umso mehr, als bei den Banken die Zinshöhe und die Konditionen für dings auch anzumerken, dass die Steu die Vermögensverwaltung je nach Ins erbehörden gestaffelte Bezüge zuwei titut sehr unterschiedlich ausfallen. len unterschiedlich bewerten. Einzelne Auch bei Versicherungslösungen muss Kantone stufen Bezüge über direkt auf man sich von Anfang an ein klares Bild einanderfolgende Jahre als Steuerum über die Spielregeln machen. Vor allem gehung ein. Dann zählen sie alle Bezü sollte man sich vergegenwärtigen, dass ge zusammen und besteuern sie ge der Risikoschutz auch seinen Preis hat. meinsam – die Steuerersparnis entfällt. Anders gesagt: Bei einer Versiche Wer sich dem 60. Lebensjahr nähert rungslösung bleibt ein beträchtlicher und den Bezug der Guthaben in der Teil des einbezahlten Geldes als Prä Säule 3a optimal einfädeln will, tut also mie für den Risikoschutz bei der Versi gut daran, sich frühzeitig an kompeten cherung und fliesst nicht in die Spar ter Stelle über die Steuerpraxis im summe ein. Es empfiehlt sich auf jeden Wohnkanton kundig zu machen und Fall, die eigene Vorsorge- und Risiko entsprechend zu planen. situation vorgängig durch einen unab hängigen Berater überprüfen zu lassen Die Weichen von Anfang an stellen Voraussetzung für einen gestaffel und Offerten von unterschiedlichen ten Bezug und die damit verbundenen Anbietern sorgfältig zu vergleichen. Steuervorteile ist, dass die Spargutha Steuern bei der Auszahlung senken ben in der Säule 3a auf mehrere Vorsor Auch beim späteren Bezug des Gut gekonten respektive Versicherungspo habens lassen sich nochmals Steuern licen verteilt sind. Denn Teilbezüge aus sparen. Grundsätzlich werden die Gel einem Konto oder einer Police sind der aus der Säule 3a beim Bezug eben nicht möglich. Aus steuerlicher Sicht ist falls privilegiert besteuert, nämlich se es deshalb sinnvoll, seinen Sparbatzen parat vom übrigen Einkommen und zu für die Altersvorsorge auf mehrere Töp einem reduzierten Steuersatz, der so fe zu verteilen – von Anfang an oder genannten Kapitalauszahlungssteuer. schrittweise über die Zeit der Erwerbs Allerdings kennt auch diese Steuer eine tätigkeit verteilt. Progression, die je nach Kanton und Summe beträchtliche Auswirkungen Michèle Hefti-Charbon, eidg. dipl. haben kann. Ob man ein Vorsorgever Treuhandexpertin und Vorstandsmitglied, mögen von beispielsweise 600 000 TREUHAND|SUISSE, Sektion Zürich.
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