Behandlung akuter Wunden
zeitgemäß
professionell
effektiv
Brigitte Stahl
ICW Wundberaterin
0151-65865740
[email protected]
19.06.2015
Behandlung akuter Wunden
1
Definition: Wunde
Ein pathologischer Zustand,
bei dem Gewebe
voneinander getrennt werden,
was verbunden mit einem
Substanzverlust
eine entsprechende
Funktionseinschränkung nach
sich zieht.
Knapp 1999, modifiziert
Quelle: B. Söllner, P.D. Asmussen: Prinzipien der Wundheilung
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Wundheilungstypen
Primäre Wundheilung:
 Rascher und komplikationsloser
Verschluss der Wunde
 Wundränder lassen sich zwangund lückenlos aneinanderlegen
(z.B. nach glatten Schnitten)
 Zusammenwachsen unter
minimaler Neubildung von
Granulations- und Narbengewebe
 Kosmetisch und funktionell gute
Ergebnisse
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primäre Wundheilung
Glatter Wundrand
Gut durchblutetes Gewebe
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Behandlung akuter Wunden
Eng anliegende,
Wundränder,
passgenau
Kaum
Narbengewebe
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Wundheilungstypen
Sekundäre Wundheilung:
Ein primärer Verschluss ist nicht
möglich, weil:
 Gequetschte, zerklüftete
Wundränder (z.B. traumatische
Ursachen)
 große Ausdehnung der
Wunden (>3-5 cm)
 Wundinfektionen verhindert
Wundverschluss
 Längere Heilungsdauer
 Narbenbildung
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Sekundäre Wundheilung
Unregelmäßiger
Wundrand
Keimbesiedelung
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Mechanische
Wundreinigung
Behandlung akuter Wunden
Gewebeneubildung
Narbenbildung
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Wundklassifikation
Definition akute Wunde:
 Verletzungen, die durch eine Durchtrennung
oder oberflächlichen Beschädigung der Haut und
Schleimhäute entstehen und eine schnelle
Heilungstendenz zeigen
Behandlung akuter Wunden
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Wundklassifikation
Definition chronische Wunde:
Nach Entstehungsart:
 Chronische Wunden entstehen durch eine gestörte
Mikro- oder Makrozirkulation des Gewebes, also als
Folge einer Mangelversorgung der Haut und des
subkutanen Gewebes.
Nach Dauer:
 Eine Wunde, die trotz fachgerechter, systemischer
und lokaler Behandlung makroskopisch innerhalb
von 8 Wochen keine Tendenz der Heilung
aufweist.
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Wundklassifikation – Keimbesiedlung (RKI)
 Aseptische Wunden
 Operationswunden ohne
Wundheilungsstörung
 Kontaminierte Wunden
 Alle Wunden die länger als 6
Stunden offen sind
 Infizierte Wunden
 Wundheilungsstörung mit
 Rötung
 Schwellung
 Überwärmung
 Schmerz und
 Funktionseinschränkung
Quelle: B. Söllner, P.D. Asmussen: Prinzipien der Wundheilung
www.rki.de
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Wundreinigung
Ziele der Wundreinigung
• Entfernung von
Wundexsudat
• Entfernung von
Fremdkörpern und
Verbandstoffresten
• Beseitigung von
Zelltrümmern
• Reduktion von
Mikroorganismen
• Verbesserung der
Beurteilbarkeit
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Mechanische Reinigung bei aseptischen
(keimfreien) Wunden:
 Reinigung und Desinfektion des Wundgebietes,
der Wundränder und der angrenzenden
Hautareale von innen nach außen
(also von der Wunde weg)
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Mechanische Reinigung bei kontaminierten und
infizierten Wunden:
 Von außen nach innen
 Immer zur Wunde hin
 Einmalprodukte verwenden und anschließend
entsorgen
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Wunddesinfektion
Ein Wundantiseptikum sollte:












Nicht die Wundheilung behindern
Keine Schmerzen verursachen
Keine toxischen und allergenen Substanzen enthalten
Mit modernen Wundauflagen kombinierbar sein
Ein umfassendes Wirkspektrum haben
In Körperhöhlen eingebracht werden dürfen
Die Wundumgebung nicht schädigen
Auch über einen längeren Zeitraum ohne Nebenwirkungen oder
Wirkverlust eingesetzt werden können
Keine Resistenzen entwickeln
Farblos sein
Nur lokal wirken
Auch unter Blut-/ Eiweißbelastung wirksam sein
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Wunddesinfektion
Vorschlag:
Octenidin (Wirkstoff im Octenisept)
 Höchste Verträglichkeit
 Schnelle Wirkung in 30 sek. – 5 min
 Zerstört die Zellwand der Keime (wirkt wie ein
Waschmittel)
 Kein Blut-/Eiweißfehler
 Remanenzwirkung (lokale Speicherung der Moleküle
an das Gewebe, immer wiederkehrende Freisetzung
und Wirkung auch bei viel Exsudat)
 Keine Resistenzwirkung
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Wunddesinfektion
PVP-Jod:
Positiv: höchste Wirksamkeit gegen Keime und Biofilm
Wirkung nach 30 sek. (wie ein Buschbrand, frißt und
verbrennt Bakterien )
Negativ: Blut-/Eiweißfehler (verbraucht sich schnell wie
abgebranntes Streichholz)
Wird vom Körper resorbiert
Kontraindikation: Schilddrüsenerkrankungen
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Wunddesinfektion
Polyhexanid (PAMB)
Positiv: lange Wirkzeit von 5-20 min
Sehr geringer Blut-/Eiweißfehler
Reminenzeffekt
Negativ: Wirkung setzt erst nach ca. 5 min ein
Wunde kühlt aus (herber Rückschlag)
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Wundreinigung
Autolytische
Wundreinigung:
• Mittels hydroaktiver
Wundauflagen oder
Hydrokolloidverbänden
• Zelltrümmer und
Bakterienkulturen werden
vom Verband
eingeschlossen.
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Wundheilungsphasen
Exsudationsphase
Wundreinigungsphase
Durch den Austritt von
Wundsekret werden
Fremdkörper und Keime leichter
aus der Wunde
„herausgeschwemmt“. In dieser
Phase sind die Zellen und
Hormone des Immunsystems
wesentlich beteiligt und zwar
nicht nur zur Abtötung
eingedrungener Bakterien oder
Viren, sondern auch zur
Stimulation des
Heilungsprozesses selbst.
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Exsudationsphase
Maßnahmen:
 Debridement (Entfernung Fremdkörper, totes
Gewebe)
 Effektive mechanische Wundreinigung
 Absorbierende Verbände
 Wundrandschutz
 Keimreduktion
 Kurze Verbandwechselinterwalle
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Wundheilungsphasen
Granulationsphase
Reparaturphase
 Bildung neuer
Blutgefäße
 schichtweiser Aufbau
von neuem, gut
durchbluteten
Gewebe
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Granulationsphase
Ziel des Wundmanagements:
 Erhalt des physiologischen Milieus (Feuchtigkeit,
Wärme) zur Förderung der Gewebeneubildung
 Exsudat konservieren, Schutz vor Austrocknung
 Schutz des Gewebes (Granulat) vor mechanischen
Reizen und Verklebungen
Maßnahmen:
 feuchte Wundversorgung (optimale Temperatur/
Feuchtikeitg für Zellneubildung)
 Wundruhe
 angepasste Verbandswechsel
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Wundheilungsphasen
Epithelisierungsphase
Regenerationsphase
 Bildung einer neuen
Hautschicht vom
Wundrand aus
 Vernarbung
 Abschluss der
Wundheilung
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Epithelisierungsphase
Ziele des Wundmanagements:
 mechanischer Schutz des
Epithels
 Schutz vor Austrocknung und
Verkleben der Wunde
Maßnahmen:
 extra dünner Verband als
Hautschutz
 ggf. rehydrieren (Hydrogel)
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Moderne Wundversorgung?
 „Die Heilung der Wunden
und Verletzungen
geschieht nach
bestimmten Gesetzen. Die
Natur folgt nicht Dir,
sondern Du musst ihr
folgen.“
Paracelsus (1493-1541)
Chirurgia Magna
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Warum „feuchte“ Wundversorgung?
 Selbstreinigungsmechanismus wird unterstützt
 Gefäßneubildung wird angeregt
 Granulationsgewebe bildet sich schneller und wird
geschützt
 Zellteilung und Zellwanderung der Epithelzellen
werden gefördert
 Schmerzsymptomatik wird vermindert
 Patientenkomfort wird erhöht
 Möglichkeit des atraumatischen Verbandswechsels
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Akute Wunden in der Praxis
1. oberflächliche Wunden
 Schädigung in der
Epidermis, die teilweise
durchtrennt wird (z.B. durch
Erosion, Schürfung, etc.)
 Dünner Schaumverband,
Hydrokolloid, Leukomed
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Oberflächliche Wunden
Schürfwunde
 Epidermis ist nur
teildurchtrennt
 Erfordert keine operative
Versorgung
 Oft schmerzhaft durch
freigelegte Nervenenden
 Häufiges Verkleben mit dem
Verband
Maßnahme:
 Feuchte Wundversorgung mit
nichtverklebenden Verbänden
 Schaumverband
 Kein Schmerz beim
Verbandswechsel
 Schutz des neuen Gewebes
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Oberflächliche Wunden
Ablederung (Décollement)
 Entsteht durch tangentiale
Gewalteinwirkung wobei die
oberflächlichen Schichten der Haut
von unteren Hautschichten
abgeschert wird.
 Beispiel Altershaut und
Cortisonhaut
Maßnahmen:
 Feuchter, nicht verklebender
Verband
 Schaumverband, Hydrokolloid
 Leukomed
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Oberflächliche Wunden
Hautentnahme für Plastiken
• Stark blutend
• Verklebt sehr schnell
• Neigt zu Verkrustungen
Maßnahmen:
• Feuchte Wundversorgung
• Wundruhe !
• Schaumverband mit Haftrand
• Silikon-Distanzgitter
kombiniert mit saugender
Auflage
• Später dünner Hydrokolloid
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Versorgung oberflächlicher Wunden
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Wunddistanzgitter
• Imprägnierte Gaze oder Netze, deren
durchbrochene Struktur einen
Sekretabfluss erlauben
• Feuchtes Wundmilieu wird erhalten
• Verkleben mit der Wunde wird
verhindert
Achtung:
Salben und Fette im Wunddistanzgitter
können zu Verklebungen der Wunde
führen!
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Hydrokolloide
Dreifach Hydrokolloidmatrix
Pektin
Gelatine
Natriumcarboxymethylcellulose
Polyurethanschicht
Polyurethanfilm
Polyurethanschaum
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Hydroaktive-Auflagen/ Schäume
• Aufnahme und Einschluss von
Exsudat, Zelltrümmern und
Geweberesten
• Erhalt des feuchten Wundmilieus
• Förderung der
Gewebeneubildung
• Minimierung von Keimbildung
• Die wundumgebende Haut bleibt
trocken, Mazeration wird
verhindert
• Reduziert den Wundschmerz und
ermöglicht einen schmerzarmen
Verbandwechsel
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Wundschnellverband Leukomed
steril
rundum klebend
saugstark
hautfreundlich
wasserdampf- und
luftdurchlässig
gute Sofort- und
Dauerklebkraft
querelastisch
anschmiegsam
rückstandsfrei zu entfernen
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Akute Wunden in der Praxis
2. offene Wunden
 Mehrschichtige Verletzung, bei der z.B.
sowohl Weichteile als auch Knochen oder
Körperhöhlen eröffnet worden sind.
 Als Folge von perforierender oder stumpfer
Gewalteinwirkung oder auch thermischer
oder thermo-mechanischer Verletzung.
 Perforierende Wirkung
 Betrifft die Durchtrennung der Epidermis und
der Dermis sowie gegebenenfalls auch der
Subcutis. z.B. Schnitt-und Stichwunden,
Riss-, Platz-und Quetschwunden, Biss- und
Schusswunden
 Je nach Art des Traumas können zudem
Muskelgewebe und innere Organe in
Mitleidenschaft gezogen werden.
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Offene Wunden
Quetschwunde
 Entsteht durch stumpfe Gewalteinwirkung, mit
ausgedehnter Quetschung des umliegenden
Gewebes.
Maßnahmen:
 Leukomed, Hydrokolloid
 Tetanusprophylaxe
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Offene Wunden
Schnittwunde (oberflächlich)
 Schnittwunden werden durch scharfe und glatte
Gegenstände verursacht
 klaffende, glatte Wunden, die auch in tiefe
Gewebsschichten reichen können
 stark blutend
Maßnahmen:
 Säuberung und Inspektion (Fremdkörper)
 Exakte Fixierung der Wundränder aneinander
 Wundruhe
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Offene Wunden
Schnittwunde (tief, lang)
• Naht, Klammern bei
mechanisch belasteter
Region oder weit klaffender
Wunde
• Kleben bei kleineren und
glatten Schnitten mit dem
Ziel, ein optimales
kosmetisches Ergebnis zu
erreichen
• Leichte Kompression zur
Vermeidung wulstiger Narben
mit Elastomull oder
Comprihaft
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Unsere Hautverschlussmethoden
1 Nadel & Faden
4 Wundnahtstreifen
5 Hautkleber
Leukosan® SkinLink
Leukosan® Strip
Leukosan® Adhesive
NEU
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Leukosan® SkinLink/ Stripe

Intelligente Materialstruktur
Elastizität und
Rückstellkraft
Dehnung während der ödematösen Phase
Rückstellung auf Ausgangslänge
Sichere und spannungsfreie Wundrandadaption über alle Wundheilungsstadien
Applikationsphase:
Die Wundränder
werden
optimal adaptiert
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Ödematöse Phase:
Leukosan® Strip dehnt
sich mit der
Schwellung aus
Post-ödematöse Phase:
Leukosan® Strip nimmt
wieder seine
ursprüngliche Länge an
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Leukosan® Adhesive Hautkleber
 Im Jahr 1942 erfindet Dr. Harry Coover den
Cyanacrylatkleber.
 Während des Vietnam-Krieges wurde der Kleber
zur Versiegelung stark blutender Wunden vor
einem chirurgischen Eingriff verwendet.
 Hautkleber werden als Wundverschluss bei
sauberen, spannungsfreien Schnitt- und
Risswunden chirurgische Inzisionen unter geringer
bis mäßiger Hautspannung
 Schnelle und einfache Applikation
 Für die Applikation ist keine Lokalanästhesie
erforderlich
 Kein zusätzliches Trauma der Haut
 Gutes kosmetisches Narbenergebnis ohne
„Nahtspuren”
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Behandlung akuter Wunden
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Offene Wunden
2.3
Platzwunde
 Eine der häufigsten Wunden überhaupt ist
die Kopfplatzwunde!
 Sie ist meist oberflächlich und die
Hautränder sind häufig zerfetzt.
Maßnahmen:
 Rasur und Fraktur-Diagnostik
 Klammern, Nähen ?
 Stripes ergeben ein besseres kosmetisches
Ergebnis (keine Lokalanästhesie)
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Offene Wunden
2.4. Pfählungsverletzung
 Werden durch tief in die Haut eindringende
Gegenstände verursacht.
 •Cave: Verletzung innerer Organe
 •Wichtig: Den Gegenstand nicht aus der
Wunde entfernen!
Maßnahmen:
 Fixierung des eindringenden Gegenstandes
 Sterile Abdeckung
 Überweisung in die nächste Klinik
(Krankentransport)
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Offene Wunden
2.5 Stichwunden
Maßnahmen:
• Kontrolle auf Verletzung
innerer Organe, Sehnen
• Bei unregelmäßigen, stark
blutenden, klaffenden Wunden
Tamponade mit Alginat
• Abdeckung mit hydroaktivem
Verband je nach
Exsudatmenge
(Superabsorber, Schaum)
• Leichte Kompression für
besseres Narbenbild
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Behandlung akuter Wunden
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Superabsorber
 Polyacrylat-haltige Saugkom-pressen
("Pampers-Prinzip")
 sehr hohe Wasserauf-nahmefähigkeit,
auch unter Kompression (150 – 300 ml
bei 10 x 10 Kompresse)
 optimaler Wundrandschutz
 verhindern Mazeration durch vertikale
Aufnahme
 Fliesoberfläche erlaubt sanftes, "soft"
Debridement
 Für stark exsudierende Wunden
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Alginate
Zusammensetzung
Calcium-Natriumalginat aus
der Braunalge
Wirkungsweise
In Kontakt mit Wundexsudat
quellen die trockenen Fasern auf
Durch die Aufnahmen von
Natriumionen aus dem
Wundexsudat werden
Calziumionen aus dem Verband
an die Wunde abgegeben
Calcium wirkt hämostatisch,
d.h. blutstillend
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Offene Wunden
2.6 Bisswunden
 Mechanische Wunde verursacht durch
Tier oder Menschenzähne
 Cave: hohe Infektionsgefahr
Maßnahmen:
 Gründliche Säuberung - keine Spülung,
da Gefahr der Keimverschleppung in die
Tiefe
 Desinfektion
 Tetanusprophylaxe
 Evtl. Antibiotika
 Stripes in Kombination mit Hydrokolloid
 Bei tiefen Wunden Tamponade und
steriler Schaumverband
 Bei Infektion antimikrobieller Verband
 Wundruhe
30 Tage später
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Offene Wunden
2.7 Die infizierte Wunde
Klassische Entzündungszeichen (nach Celsus):
Rubor =
Rötung
Calor
Wärme
=
Tumor =
Schwellung
Dolor
Schmerz
=
Functio laesa = Funktionseinschränkung
Eine Infektion bedeutet immer eine Wundheilungsstörung. Es müssen sofort
Gegenmaßnahmen getroffen werden (topische und systemische Antiseptika).
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Behandlung akuter Wunden
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Antimikrobielle Verbände: Cutimed sorbact:
• Die spezielle Beschichtung mit DACC
(Dialkylcarbamoylchlorid) verleiht Cutimed®
Sorbact® stark hydrophobe
(wasserabweisende) Eigenschaften.
• Pathogene Bakterien und Pilze sind von Natur
aus hydrophob.
• Sie binden sich deshalb irreversibel an die
Wundauflage.
• So wird mit jedem Verbandwechsel die
Keimzahl in der Wunde reduziert und optimale
Bedingungen für den natürlichen
Wundheilungsprozess geschaffen.
 Keine Resistenzen
 Keine Zeitbeschränkung
 Für Kinder, Schwangere, Stillende,
immunschwache Patienten geeignet
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Offene Wunden
2.8 Amputationen
 Vollständige oder Teilweise
Abtrennung eines Körperteils
Maßnahmen:
 abgetrenntes Körperteil sichern und
kühlen
 Steriler Wundverband (Leukomed)
 Krankentransport in die Klinik mit
abgetrenntem Körperteil (steril
verpackt)
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Behandlung akuter Wunden
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Thermische/ chemische Verletzungen
… vor der
Kompressionstherapie
 Entstehen durch Einwirkung
von Hitze, Kälte, Säuren und
Laugen
 Sie weisen je nach Dauer
und Einwirkungsintensität
der verschiedenen Medien
sowie die Höhe der
Temperatur,
Gewebezerstörungen
unterschiedlichster Art auf.
… nach der
Kompressionstherapie
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Behandlung akuter Wunden
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Thermische Verletzungen
Verbrennung
 Man unterschiedet 3
Schweregrade der Verbrennung:
Grad I:
 Rötung Schwellung, Schmerz
 Kühlung bis zu 60 Minuten nach
dem Ereignis
 Schmerzmittelgabe nach
ärztlicher Verordnung
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Thermische Verletzungen
Verbrennung
Grad II:
 Rötung, Schwellung, Schmerz,
Blasenbildung
 Patientenbeobachtung
 Schmerzmittelgabe durch den Arzt
 Sterile Blaseneröffnung (?)
 Säuberung/Desinfektion mit Octenisept
 Hydroaktive nichthaftende
Wundauflagen, Schäume oder
Wunddistanzgitter in Kombination mit
Saugkompressen
 In Abheilungsphase gern Hydrokolloide
 Cave: keine zinkhaltigen Salben,
Puder oder fetthaltige Sprays.
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Thermische Verletzungen
Verbrennung
Grad III
 Nekrosen, ledrige Haut,
kein Schmerzempfinden
mehr
⇒Patientenbeobachtung
⇒Sofortiger Transport in die
Klinik
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Abzesse, Fisteln
Anforderungen an die optimale Versorgung
von Wundtaschen und Fistelgängen:
• stabiles, nicht fusselndes Material
• antimikrobiell
• Einschluss oder optimaler Transport von
Exsudat
• komplett rückstandsfreie Entnahme in
einem Stück
• atraumatischer Verbandswechsel
• Wundrandschutz
Cutimed
Sorbact
Kompresse
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Cutimed
Sorbact
Tamponade
Behandlung akuter Wunden
Siltec
Sorbact
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Hautpflege
Eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Wundheilung ist die
Hautpflege.
 Schutz des Wundrandes
 Vermeiden von Mazeration
 Schutz der Haut vor Austrocknung und Infektion
Empfehlung: Hautlotion mit Urea (5-10%)
Akuter Hautschutz: Cutimed Protect
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Behandlung akuter Wunden
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
19.06.2015
Behandlung akuter Wunden
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